WOLFGANG STRAUSS / VON JUDEN UND DUMMKÖPFEN
Ginge es nach der "Gesellschaftlichen russischen Regierung Rußlands" (Obschtschestwennoje russkoje prawitelstwo Rossii), müßte morgen das Militär putschen und die Macht an sich reißen.
Am 5. November 1994, fünfundreißig Tage vor Jelzins Kriegserklärung an Tschetschenien, druckte diese selbsternannte, im außerparlamentarischen rechten Spektrum angesiedelte Gegenregierung einen "Aufruf" (obraschtschenije) an alle Offiziere des Generalstabs, der Hauptstäbe von Heer, Luftwaffe und Marine, der Armeen, Korps, Divisionen und Regimenter, der Sondertruppen des Innenministeriums und des Inlandsgeheimdienstes (FSK). Keineswegs illegal, denn die Zeitung, in der dieser Aufruf zum Staatsstreich erschien, wurde weder verboten noch konfisziert. Das Putsch-Manifest stand in Nr. 4/1994 des Organs der Gegenregierung, Russkije Wjedomostij (Russische Berichte). "Rußland den Russen!" prangt als Losung in der Kopfleiste. 18 Ausgaben erschienen bisher.
Ausrufung des Ausnahmezustandes ("bis zum 31. Dezember 1995"), Brechung der Mafiaherrschaft und Herstellung einer Ordnung im ganzen Land wären die Hauptaufgaben des Militärregimes. Gefordert wird die Durchführung von "echten demokratischen Wahlen" für das Präsidentenamt und die Staatsduma nach ethnischem Proporz: "Die Russische Föderation besteht zu 80 Prozent aus Angehörigen der russischen Nation, was in der Staatsführung zum Ausdruck kommen muß." Für die jetzige Regierung, die nach Melnung der Manifest-Verfasser "wider die Interessen des russischen Volkes handelt und sich hauptsächlich aus Juden zusammensetzt", gebe es nur einen Ausweg: "Freiwilliger Rücktritt bis auf die letzte Person."
Als Begründung für die Notwendigkeit des Offiziersputsches nennt die eingangs erwähnte "Regierung" eine Reihe von "Fakten", addiert unter der Negativchiftre: "Man raubt uns aus" (nas grabjat). Wer oder was steht unter Anklage? "Ehemalige Partokraten", "die jüdische Mafia", "kaukasische Mafia", "Joint ventures", "das Westkapital", "die galoppierende Inflation", "die Steuerschraube", "kannibalistische Lebensmittelpreise", "eine von oben inszenierte Verelendung der Volksmassen", "Verschleuderung von Waren und Bodenschätzen ins Ausland", "die Wildwestprivatisierung". Rußland befinde sich in der "kritischsten Situation" seiner Geschichte.
Die antijüdischen Töne sind unüberhörbar, identisch mit antiwestlich und antikapitalistisch. Die Massenmedien befänden sich in der Hand von Juden, die eine "zynische Ausplünderung des russischen Volkes" als "unumkehrbare Ökonomische Reformen" rechtfertigen würden. Im Parlament säßen vor allem Juden ("mehr als die Hälfte der Deputierten, obgleich sie nur eine winzige Bevölkerungsminderheit, so um ein Prozent herum, repräsentieren"). Jelzin ernenne mit Vorliebe Juden zu Ministern und Gouverneuren. Wörtlich: "Dieser Präsident verwandelt Rußland in eine Kolonie Israels, begründet ein Regime jüdischer Okkupation."
In der gleichen Ausgabe der Russkije Wjedomostij manifestiert sich Judenfeindschaft lyrisch. "Erhebe dich, Rußland" liest man auf Seite 2. Verseschmied Pawel Waulin posaunt: "Rußland, wach endlich auf / Zeit ist's, den Drachen anzugreifen / die Herrschenden zu strafen / die Feinde von Gesetz und Ordnung / Der Jude hat die Macht ergriffen / geduldet von der Russen Nachsicht / Er thront im Kreml, glotzt uns an vom Bildschirm / ja sogar in Kathedralen / Aus tausend Wunden blutet Rußland / und nur einer lacht / Blüh auf, du Russenreich / zerschmettere den Feind / Du hast die Ritter, hast die Kraft / Lösch aus die Blutspur der Tyrannen / zerbrich die jüd'schen Ketten."
Wohlgemerkt, erschienen im Rußland von heute. Viele Errungenschaften der Sowjetzeit restaurierte Jelzin, eine nicht: die Zensur, das Meinungsdiktat. Das ist im Fall Jelzin nicht eine Frage der Wollens, sondern das Resultat spezifischer Tendenzen bei der Herausbildung der Vierten Gewalt im nachkommunistischen Rußland. Davon profitieren nicht nur Kommunisten, Sozialdemokraten, Liberale, Porno-Produzenten, "Faschisten", Stalinisten, die Randgruppen und schließlich auch die Herausgeber der Russkije Wjedomostij. Wie ein Fels in der Smuta-Brandung steht der Pluralismus russischer Zeitungsmacher.
Natürlich, die "Gesellschaftliche russische Regierung Rußlands" verkörpert keine Massenbewegung, hinter ihr stehen nicht Millionen eingeschriebener Mitglieder, in der Staatsduma ist sie nicht vertreten. Selbst in der diffusen antagonistischen rechten Szene nimmt sie, organisatorisch betrachtet, eine Außenseiterposition ein. Russkije Wjedomostij zählt heute allerdings zu den meistgelesenen, meistzitierten Oppositionsblättern. In den oft irrationalen Argumenten, wüsten Attacken dieser "Gegenregierung", tief verankert im Verschwörungs(aber)glauben einer erniedrigten, verarmten ehemaligen Supermachtnation, spiegelt sich etwas Wider, was auch im Publikationsorganen der seriösen russischen Rechten machtvoll zum Vorschein kommt: Wiederbelebung der "jüdischen Frage" (jewreijskij wopross).
Das trifft auch auf jene Kräfte zu, die im Tschetschenischen Krieg Front gegen Jelzin bezogen haben. Die Kriegsgegner aus patriotischen Gründen können sich über das kleine Volk als Bundesgenossen nicht freuen. Pro-amenkanisch, linksliberal, kosmopolitisch wie eh und je meldete sich das kleine Volk zu Wort, in einem Offenen Brief im, wo sonst, Wall Street Journal (30. Dezember 1994), unterzeichnet von Jelena Bonner, Larissa Bogoras, Alexander Ginsburg, Semion Glusman, Alexander Lawut, Alex Roginsky. Initiiert vermutlich von der Sacharow-Witwe, die im vorigen November in den Münchner Kammerspielen Alexander Solschenizyn als Europa-Gefahr Nr. 1 ihren deutschen Zuhörern präsentiert hatte. Eine Gefahr deshalb, so die Bonner, weil der Schriftsteller eine "prämoderne", das heißt vordemokratische Ordnung idealisiere und progagiere, zumal in einem Volk, auf das er großen geistigen Einfluß ausübe.
Das kluge, ach so geschwätzige kleine Volk in einer Sturmzeit, da Zurückhaltung und Schweigen die besten politischen Überlebenschancen böten. "Die Volkswut kocht im Krasnojarsker Kreis", berichtete mir im Januar ein junger ostsibirischer Kosakenoffizier. Warum? "Weil die Verschleuderung der Bodenschätze und der Verkauf unserer Großbetriebe ans Ausland, speziell Amerika, unvorstellbare Ausmaße angenommen hat, scheinbar nicht mehr zu stoppen, und überall sieht man jüdische Banker und Broker mit amerikanischem Paß am Werk…"
Kommt man mit russischen Amerikakritikern ins Gespräch, fällt früher oder später ein Name: George Soros. Aus Budapest gebürtiger britischer Finanzspekulant und Multimillionär, eigenem Bekenntnis nach "jüdischer Weltbürger", der überall in Osteuropa, von Prag bis Petersburg, durch Etablierung liberalkapitalistischer Umerziehungsinstitute ("Managerschulen") die "Notwendigkeit für eine neue Weltordnung" zu betonieren versucht. Soros wörtlich in Davos am 27. Januar heuer.
Nun sind Befürchtungen oder Schuldzuweisungen dieser Art nichts Neues in der neueren russischen Geschichte. Solschenizyn zitiert in "November sechzehn" (München 1986) aus Sitzungsprotokollen des Kabinetts Goremykin vom 6. August 1915, einen Tag nach dem Fall Warschaus. Rußlands Finanzierungsquellen scheinen versiegt, seine Rüstungspotentiale am Ende zu sein. Hilfe tut not von der Entente, und die stellt Bedingungen zugunsten der Juden im Zarenreich.
"Unsere Verbündeten hängen ebenfalls vom jüdischen Kapital ab und verlangen daher, daß wir uns zuerst einmal mit den Juden arrangieren", klagt Außenminister Sasonow, unterstützt von Innenminister Schtscherbatow: "Wir drehen uns in einem Teufelskreis, sind vollkommen machtlos. Das Geld ist in jüdischen Händen, ohne die Juden kriegen wir nicht eine Kopeke." Es fällt der Namen Rothschild. Ein rotes Tuch für des Zaren Minister. Ganz Rußland leide unter der Kriegsbürde, konstatiert Verkehrsminister Ruchlow. "Und die Juden sind die ersten, denen Erleichterungen gewährt werden! Das alte Sprichwort bestätigt sich: Für Geld kann man alles kaufen… Welchen Eindruck wird das machen, nicht auf die jüdischen Bankiers, aber auf die Armee und auf das ganze russische Volk? Es wird zu einem Ausbruch des Volkszorns kommen und damit wird blutige Not über die Juden selber hereinbrechen. (…) Mein Gefühl und mein Verstand protestieren dagegen, daß unsere militärischen Mißerfolge ausgerechnet den Juden Vergünstigungen bringen sollen… Vergessen Sie bitte nicht, welche Rolle die Juden bei den Ereignissen von 1905 gespielt haben. Erinnern Sie sich an den hohen Prozentsatz jüdischer Personen bei der Leitung von revolutionärer Agitation und von Untergrundorganisationen. Ich verweigere kategorisch meine Unterschrift." (S. 262 f.)
Achtzig Jahre nach dieser Kabinettssitzung schreiben die Russkije Wjedomowsij: "Volk, schau doch, wer an der Macht ist! Scheint es nicht merkwürdig, daß man fast keinen Russen sieht? Juden sitzen auf dem Thron, Juden stehen an den Schalthebeln der Macht, Juden blicken auf Dich vom Bildschirm." (Nr. 1/1995)
In der gleichen Nummer ist eine Liste mit 21 "jüdischen Regierungsmitgliedern" veröffentlicht. Gemeint ist das Kabinett des Russen Viktor Tschernomyrdin. Abgesehen davon, daß in dieser Liste auch Präsidentenberater auftauchen, wird nicht klar, wie viele Mitglieder das Kabinett tatsächlich umfaßt. Berücksichtigt man die noch aus der Sowjetzeit stammende Mißtrauenstradition, jeden Minister mit mindestens einem halben Dutzend 1. und 2. Stellvertreter einzukreisen, kommt man auf rund hundert Gospoda, deren namentliche Aufzählung nach den karussellartigen Umbesetzungen der letzten Monate einem Sphinxrätsel gleicht. 21 von ihnen wären also Juden.
Diese Angaben sind nicht nachprüfbar. Zweifel sind erlaubt. Die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt, Schein und Wirklichkeit, Phantasie und Realität, Propaganda und Authentizität verschwimmen. Seit langem schon behauptet die Oppositionspresse, Privatisierungsminister Tschubais, Außenminister Kosyrjew, Präsidentenberater Liwschiz seien russische Staatsbürger jüdischer Herkunft, was auch auf Jakow Urinson, einen der stellvertretenden Wirtschaftsminister, zutreffen mag. Daß, wie die Zeitung behauptet, Eugen Primakow ("alias Kirschblatt") Chef des Inlandsgeheimdienstes (Föderaler Dienst für Gegenaufklärung, kurz FSK) sein soll, gehört ins Reich der Desinformazija. Die Nachfolgeorganisation des KGB wird vom Russen Sergei Stepaschin geleitet, der zugleich auch einer der Vize-Sicherheitsminister ist. Vorgänger Stepaschins war der Ukrainer Nikolaj Goluschko. Kirschblatt alias Primakow amtierte eine Zeitlang im Präsidialbüro als "Koordinator der Geheimdienste"; neuerdings soll er die Auslandsspionage dirigieren. Um das Krakenchaos zu vervollständigen: da existiert auch noch ein ganz persönlicher, um nicht zu sagen privater Geheimdienst Jelzins, FAPSI genannt, auf der Suche nach "Maulwürfen" in der Umgebung des Präsidenten. Überwachung der Überwacher, soviel Bolschewismus gibt es immerhin noch.
In der ominösen Liste taucht der Name Boris Gromow auf, mit dem Vermerk: "Russe, mit einer Jüdin verheiratet." Zum zweiten Mal verheiratet, müßte es heißen. Seine erste Frau, eine Russin, verlor der letzte sowjetische Afghanistan-Oberbefehlshaber im Himmel über Kabul; nach einem Frontbesuch wurde ihr Flugzeug von Mudschaheddin abgeschossen. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. Im Dezember vorigen Jahres gehörte General Gromow zu den ersten und schärfsten Kritikern des Tschetschenischen Abenteuers (Staatsbriefe 1/1995, S. 25). Verteidigungsminister Gratschow, im Vergleich zum intellektuellen Bonapartisten Gromow ein Kasernenhoffeldwebel, tadelte seinen ersten Stellvertreter, beschimpfte und beleidigte ihn Öffentlich. Gromow verlor seinen Posten. Seltsam genug, daß Jelzin den Gefeuerten dann am 13. Februar zum "militärischen Chefberater" des Außenministers ernannte. Weil General Gromow in zweiter Ehe mit einer Jüdin verheiratet ist? Absurd. Weil Jelzin seinem cleveren amerikophilen Außenminister mißtraut? Denkbar. Die vorläufig letzte Runde in der Affäre Gromow signalisierte jedenfalls ein noch engeres Bündnis zwischen Gratschow und Jelzin. Gromow verlor Mitte März all seine Ämter. Eine Degradierung steht noch aus.
Wenn es zwei wirkliche Haßobjekte gibt, Zielscheiben einer latent grassierenden Judenkritik, dann sind es Tschubais und Liwschiz. Beide wurden Anfang Februar von Jelzin an die Bergarbeiterfront beordert, dort, wo sich eine soziale Explosion zusammenbraut, vielleicht sogar die erste Sozialrevolution im kapitalistischen Rußland. 600 000 Kumpel streikten am 8. Februar. Sie forderten nicht nur die Auszahlung der seit Monaten rückständigen Hungerlöhne - sie verlangen den Rücktritt der Regierung, Parlamentsneuwahlen und vorgezogene Präsidentenwahlen. Für ihr Elend erklären die Kumpel Privatisierungsminister Tschubais und den Wirtschaftsakrobaten Liwschiz schuldig.
Der Namen Anatolij Tschubais steht für Verarmung, Produktionschaos, Betriebszerschlagung, Massenarbeitslosigkeit, Amerika- und Mafiahöngkeit. Für "Prichwatisazija", das russische Wort für räuberische Aneignung, Raffgier. Neuerdings kontrolliert Tschubais auch die russischen Aktiengesellschaften, Börsenkonzerne, Investmentfonds, dirigiert den Wertpapiermarkt und den staatlichen Kapitalhandel.
Ihm zur Seite Jelzins Wirtschaftsberater Liwschiz, als Bewunderer des US-Kapitalismus herstammend aus einer berühmtberüchtigten Altbolschewikenfamilie. Jakow Liwschiz, in den dreißiger Jahren unter Kaganowitsch stellvertretender Volkskommissar für das Post- und Fernmeldewesen, wurde als "Trotzkist" und "deutscher Spion" im Pjatakow-Prozeß zum Tode verurteilt. "Sa tschto?" Warum? Auf sein letztes Wort erhielt der jüdische Internationalist keine Antwort, als man ihn am 30. Januar 1937 zur Hinrichtung führte. Sa tschto? Auf diese Frage haben die Russen vom Chaosberater Jelzins bis heute keine Antwort erhalten.
Bleich Mutter Rußland. Mit Rassentheorien, theologischem Antijudaismus hat die judenkritische Einstellung eines nicht unwesentlichen Teils der russischen Oppositionsrechten nichts gemein. Was man fürchtet und haßt, ist geistige Überfremdung, politische Abhängigkeit, weltanschauliche Fremdbestimmung, ethnisch-kulturelle Entwurzelung. Zweihundertfünfzigjährige Finsternis der Mongolen-Iga, fast achtzigjährige Finsternis unter der bolschewistischen Iga, die Schöpfungsgeschichte der russischen Reichsnation enthüllt ein einzigartiges Grauen. Die Fremden kamen, verschwanden, und neue kamen. Heute wird Jude zu einem Synonym für Haifischkapitalismus und Libertinage. Für die Zerstörung des slawischen Wir selbst.
Das zeigt eine metaphysische, ethische Dimension. Wiedergekommen ist die Epoche der Religions- und Kulturkriege. Gedemütigt von der Schmach einer Niederlage im Kampf gegen den materialistischen Westen und getrieben von der Sehnsucht nach der Wiedergeburt des Ideals einer Welikaja Imperia ("Großreich"), sucht das onentierungs- und führerlose, in den Abgrund des sozialen Nichts geschleuderte Volk nach Schuldigen - und findet sie, psychologisch verständlich, in den nicht Integrierbaren, in den Nachfolgern eines Mordko Herschowitsch Bogrow.
Über Motive des jüdischen Stolypin-Attentäters von 1911 schrieb Solschenyzin Schlüsselsätze, diese: "Stolypin hatte nie gegen die Juden irgend etwas direkt unternommen, er hatte ihnen sogar einige Vergünstigungen gewährt, aber das alles kam ihm nicht von Herzen. Ein Feind der Juden mußte durchschaut und nicht nur nach seinem Äußeren beurteilt werden. Dieser sprach viel zu aufdringlich, viel zu unverblümt, ja herausfordernd über die russischen internationalen Interessen, über die russische Präsenz in der Duma, über den russischen Staat. Er baute nicht ein allgemeines freies Land auf, sondern eine nationale Monarchie. Die jüdische Zukunft in Rußland wurde also nicht von einem ihnen wohlgesinnten Entschluß bestimmt, und Stolypins Wirken verhieß den Juden keine goldene Zeit. Bogrow konnte sich der Revolution anschließen oder nicht. Er konnte den Maximalisten oder den Anarcho-Kommunisten angehören, er konnte überhaupt keinem angehören, er konnte die Parteiideologie wechseln, er konnte sich selbst verändern, aber eines stand für ihn außerhalb aller Zweifel: Es galt, für ein unwahrscheinlich begabtes Volk in diesem Land sämtliche Möglichkeiten einer ungehinderten Entwicklung zu erkämpfen." (S. 592, Hervorhebungen durch Solschenizyn.)
"Wer hätte sich 1991 vorstellen können", fragt der Petersburger Monarchist Viktor Antonow, "daß ein Superstaat innerhalb von drei Jahren zu einer Marionette mit Kolonialdemokratie herunterkommt." Rußland habe sich in ein "eurasisches Brasilien" verwandelt. Schuld daran sei Jelzin, schreibt Antonow in der Monatszeitschrift 600 Sekunden (10/1994). Gestützt von der Geld-Übermacht des Westens, habe er Rußland zu einem Dritten-Welt-Rohstoffverkäufer heruntergewirtschaftet. Es fehlt nicht der Hinweis auf "jüdische Hintermänner", "jüdische Pläne", "jüdische Okkupation", macht es doch Amerika den Antonows leicht, "antirussische Verschwörungen" zu wittern. Den Sieg im Ölpipeline-Krieg zwischen Rußland und der Türkei errangen die Türken mit Unterstützung des amerikanischen Botschafters Grossman. Das aserbaidschanische Öl vom Kaspischen Meer wird nicht, wie Moskau es wünschte, durch den Kaukasus fließen; die 1637 Kilometer lange Pipeline führt über türkisches Gebiet zu südostanatolischen Mittelmeerhäfen, wo es nach Amerika und Westeuropa verschifft wird.
"Die Entscheidung der Vereinigten Staaten, sich in der Frage der Trassenführung auf die Seite der Türkei zu schlagen, hat politische Signalwirkung", kommentiert Almuth Baron in der FAZ vom 9. Februar. "Offenbar ist Amerika gewillt, sich gemeinsam mit der Türkei auf einen Interessenkonflikt mit Rußland einzulassen, Wissend, daß die energiepolitische Entscheidung über den Verlauf der Pipeline auch Einfluß auf die Machtverteilung in der Region haben wird." Aus der Sicht der nationalen Oppositionspresse Rußlands steht der Name Grossman für "amerikanisch-jüdischen Einfluß", um Antonow zu zitieren.
In einem wesentlichen Punkt der "Jewreijskij wopross"-Debatte irren sich aber die Antonows und die Russkije Wjedomostij; er betrifft die ethnische Zusammensetzung der Jelzinschen Überregierung, amtlich "Präsidialrat", im Volksmund "Politbüro" geschimpft. Dort, im Zentrum des Zentrums, wo die Würfel für den Überfall auf Tschetschenien fielen, haben die Russen das Sagen, besser: neo-imperinalistisch gesinnte Russen (Staatsbriefe 1/1995).
Diese Meinung vertritt auch der Moskauer Joumalist und Historiker Anatolij Iwanow. Als Urheber des Kriegskurses nennt Anatolij Iwanow die Jelzin-Vertrauten Schumejko und dessen "Kreatur" Jegorow, einen der "Kreml-Habichte", den der Präsident zum "Kaulkasus-Gauleiter" ernannt hatte. Nikolaj Jegorow verlor seinen Posten am 30. Januar, eine Niederlage für die Kriegspartei, erkauft mit dem Blut von ca. 40 000 Tschetschenen und Russen, gestorben bis zu diesem 30. Januar. Erschossen, verbrannt, zerbombt. Eine makabre Kuriosität am Rande, mitgeteilt von Iwanow: "Schumeiko ist schärfster Befürworter der Restauration der Romanowschen Monarchie, und so propagiert er eine Verschiebung der 1996 anstehenden Präsidentenwahl mit gleichzeitiger Ausrufung des Herren Jelzin als Regent für den noch minderjährigen Grigorij."
Antonow freilich, für die Wiederherstellung einer "rechtgläubigen autokratischen Monarchie" mit einem vom russischen Volk gewählten, gesalbten Kaiser plädierend, spottet über diesen "Regenten", der einen "Georg von Hohenzollern" auf den russischen Thron hieven möchte.
Kriegstreiber ist Geheimdienstchef Viktor Stepaschin. Von den Journalisten des Staatsfernsehens verlangte er, "nicht ständig Leichen vorzuführen". Ist General Pjotr Deinekin, Oberbefehlshaber der Luftwaffe; seine Truppe hätte nicht ein einziges Flugzeug und nicht einen einzigen Piloten verloren und nicht ein einziges tschetschenisches Haus bombardiert, versichert dieser Ausradierer. Ist Rußlands Außenminister Kosyrjew, von dem oppositionelle Blätter behaupten, er sei jüdischer Herkunft (Karikaturen zeigen ihn mit der orientalischen Nase). Ist der kapitalistische Technokrat Bons Fjodorow, einst Finanzminister in Gaidars Regierung, geleitet von einem im "Unterbewußtsein nistenden Instinkt" der imperialistischen Großmacht (der Moskauer Essayist und Literaturkritiker Benedikt Samow am 28. Januar).
Eingeholt und überholt werden diese Wahnsinnigen von dem "Deutschenfreund" Wladimir Wolfowitsch Schirinowskij. Zur gleichen Zeit, da russische Piloten preisgeben, sie kämen mit dem Abtransport der Leichen nicht mehr mit, sie seien total erschöpft, das zentrale Front-Leichenhaus in Mosdok sei mit Toten überfüllt, stieß Schirinowskij - seine Kandidatur für die Präsidentenwahl verkündete er am 16. Januar - mit einem SPIEGEL-Interview (3/1995) in die Kriegstrompete. Jelzin hätte viel früher und härter durchgreifen müssen. Generale wie Gromow, Worobjow, Lebedj, allesamt Verräter. Leichen russischer Soldaten, von streunenden Hunden gefressen, nur Lügen. Russische Kinder und Mädchen, von Tschetschenen vergewaltigt, die Wahrheit. jeder Tschetschene ein Bandit, ein Untermensch. Grosny hätte man mit einer Atombombe auslöschen müssen ("keine Hunde, keine Leichen, nur ein Trichter").
Schließlich ein Leckerbissen aus Schirinowskijs Mund für seine deutschen Fans. Was ist Deutschland in seinen blauen Augen? Deutschland ein Fliegendreck, ein Nichts auf der Landkarte, wirklich nur "gawno" (Scheiße), so winzig wie Österreich, "zwei Kneipen mit zwei Biertischen, wo Würstchen serviert werden". Deutschland hätte man schon 1918 besiegen können: "Von euch wäre nichts übriggeblieben. Istanbul, die Dardanellen - alles würde uns gehören… Angst soll die Welt vor Rußland haben, Rußland ist der Gendarm Europas."
Als Gendarmen Osteuropas fühlen sich Stepaschin und Kolesnikow. In einem Interview mit dem Wochenblatt Argumentij i faktij (Argumente und Fakten) rechtfertigt, ja glorifiziert Stepaschin das Blutbad in Tschetschenien, rühmt die Jelzin-Verfassung, die den Austritt einer Republik nicht vorsieht, verhöhnt die in russische Gefangenschaft geratenen ukrainischen, georgischen, litauischen, afghanischen Freiwilligen als "Söldner". Ihre genaue Zahl könne er nicht nennen, "denn die meisten wurden gleich vernichtet, Sie verstehen schon" (5/1995). Generalstabchef Michail Kolesnikow appellierte an die Truppe, Dschochar Dudajew aufzustöbern, zu fangen und ohne Prozeß, ohne Gericht und Untersuchung zu "eliminieren". Dudajew sei "ein tollwütiger Mensch, er muß vernichtet werden". Die russische Armee habe bisher 6 990 tschetschenische "Banditen" vernichtet und 417 Mann gefangengenommen, erklärte Kolesnikow auf einer Pressekonferenz Anfang Februar. Dreizehnmal mehr Tote als Gefangene - die Relation enthüllt den Charakter eines Vernichtungskrieges. Im Gegensatz dazu General Boris Gromow, dieser tapfere Offizier von intellektuellem und moralischem Kaliber: "Die Anwendung barbarischer militärischer Methoden ist das Kennzeichen einer unzivilisierten Armee."
Die Bombardierung, Ausradierung tschetschenischer Dörfer, die Errichtung spezieller Prüf- und Filtrationslager, russisch "Prowerotschno-filtrazionij lagerej", diese Greuel gehen auf das persönliche Konto der Viererbande Jelzin/Gratschow/Stepaschin/Kolesnikow. Die Behauptungen der Viererbande, Tschetschenen würden schwere Menschenrechtsverletzungen an russischen Gefangenen begehen, sind nach Erkenntnissen des Duma-Abgeordneten Sergej Kowaliow reine Greuelpropaganda. Jelzin wolle mit seinen nicht beweisbaren Vorwürfen von den "genozidartigen Verbrechen" der Invasionsarmee ablenken.
So ist der parlamentarische Menschenrechts-Beauftragte Kowaljow dem Gerücht nachgegangen, die tschetschenischen Verteidiger hätten zwölf russische Gefangene kastriert. Russische Krankenhausärzte hätten ihm erklärt, keiner der Soldaten sei mißhandelt, geschweige denn kastriert worden. Angeblich sollen neun Russen an den Fensterkreuzen des Präsidentenpalastes in Grosny gekreuzigt worden sein. "Dies konnte mir kein Zeuge bestätigen", sagte der Abgeordnete am 10. Februar.
Übrigens: Sergej Kowaljow - unter Breschnew schmachtete er zwanzig Jahre in Zwangsarbeitslagern, Irrenhäusern, Todeszellen - ist Russe, wie auch Staatsduma-Präsident Rybkin Russe ist, was ihn nicht hinderte, in Straßburg zu erklären: Leider habe man zu Beginn der "Polizeiaktion" keine Präzisionswaffen gegen die Tschetschenen eingesetzt, wozu man berechtigt gewesen wäre, hätte doch Dudajew russische Atomwaffen unter seine "Kontrolle" (sic) bringen wollen.
Das Leben massereicher Sterne endet mit Explosionen, Supernovae sind überkochende Sterne, aus denen neue entstehen. Den Astronomen ist das bekannt. Nicht den Politikern, nicht jenen vor allem, welche die Explosion des eigenen Großmacht-Sterns überlebten und nun mit einer Galaxis neuer Staaten konfrontiert sind. In der Geschichte der Neuzeit nennt man solch eine Explosion Dekolonialisierung. Daß sich die russische Kriegspartei mit dem Zusammenbruch des Roten Sterns - Sowjetunion - nicht abgefunden hat, nicht mit dem Bankrott der Vielvölkerstaats-Doktrin, erklärt die geradezu irrationale Brutalität, mit der die Imperiums-Nostalgiker gegen ein winziges Volk in einer winzigen Provinz vorgehen.
Die Jelzinsche Brutalität übertrifft alles, was man am 17. Juni 1953 in Mitteldeutschland, bei der bolschewistischen Konterrevolution in Ungarn 1956 und bei der Invasion in Preßburg und Prag 1968 erlebt hat. Das Trümmer- und Leichenfeld Grosny gleicht der Steinwüste Stalingrad 1943.
In der durch den Tschetschenischen Krieg gespaltenen russischen Rechten (Staatsbriefe 2/1995) hat sich ein neoimperialistischer Flügel herauskristallisiert, ein Lager der Apologeten des Vielvölkerimpenums in den Grenzen der implodierten Sowjetunion. Sie sprechen von "Derschawa". Etymologisch ist dieses Wort ambivalenter Natur. "Derschawa" kann Reich heißen, aber auch Imperium. In der Terminologie der Monarchisten hat "Samoderschawije" fast sakralen Charakter - Selbstherrschaft, also Autokratie. Nicht verwendet wird von den Imperiums-Nostalgikern der Begriff "Gossudarstwo", was den Staat meint, allerdings mit einer altertümlichen Prägung aus vorpetrinischer Zeit, denn "Gossudar" heißt Herrscher.
Nicht nur Schirinowskij bekennt sich zu neo-imperialistischen Gedanken. Für die territonal-geopolitische Restauration Rußlands in den Grenzen der Sowjetunion trommelt Jelzins alter August-Haudegen Alexander Ruzkoj; seiner neuen Sammelbewegung gab er den Namen "Derschawa". Diese Kriegsparteiler kennen weder Reue noch Reflexion, zur Selbstkritik und Vergangenheitserforschung nicht fähig. "Derschawa"-Nostalgiker wollen nicht begreifen, daß der Zerfall der Sowjetunion, dieses künstlichen, gewaltsam zusammengehaltenen Gebildes, eines Anti-Reiches, bereits 1918 angelegt war. Wer Rußland in imperialistischer, kolonialistischer Form restaurieren will, wird nur eines erreichen: daß die gleichen Antagonismen, die zur Explosion im Jahre 1991 führen mußten, auch die neue Konstruktion in die Luft sprengen. Ein russisch dominiertes Vielvölkergebilde muß denselben Weg gehen wie alle anderen Imperien dieser Art. Es gehört in den Archivkeller der Geschichte.
Solange die Ruzkojs das nicht erkennen, wird es im ethnischen Rußland keine Wiedergeburt des Russischen Reiches geben. Und diese Weichenstellung berührt nicht den Verschwörungskomplex "jüdische Regierungsmitglieder" (so groß auch der jüdische Einfluß sein mag), sie beinhaltet ausschließlich die Frage nach der Kraft und Macht russischer Selbsterkenntnis, russischer Selbstachtung und russischer Selbstbeschränkung.
Anatolij Iwanow erinnert an einen populären Ausspruch aus dem Bürgerkrieg: Die Sowjetmacht stütze sich auf jüdische Hirne, lettische Bajonette und russische Dummköpfe. Letztere sind auch nach dem Ende der Sowjetmacht nicht ausgestorben.
Zu ihnen zählt Eduard Benjaminowitsch Limonow, ins Lager der Kriegspartei übergelaufener Bohème-Prosaiker. Der 51jähnge Duma-Abgeordnete, Gründer einer neurechten Kleinpartei, im amerikanischen Exil bekannt geworden durch pornographische Romane ("Fuck off, America", 1982), führt seit langem einen Öffentlichen Privatkrieg gegen den "Imperiumszerstörer" Solschenizyn. Als dieser nach zwanzigjährigem Exil am 27. Mal 1994 wieder Heimatboden betrat, begrüßte ihn Limonow in einer Umfrage des Magazins Knischnoje Obosrenije (Bücher-Umschau) vom 7. Juni als einen von "Leibeigenen und Balalaikas umgebenen Gutsherren", in der Rolle eines "russischen Khomeini oder Mandela". Die Haßtirade schließt: "Der vorsintflutliche Habitus von Alexander Isajewitsch erniedrigt den russischen Menschen. Solschenizyn ist ein Apologet des feudalistischen Rußland, ein Feind der UdSSR. Sein Zerstörungswille galt sowohl der UdSSR als auch dem Russischen Imperium. Alexander Isajewitsch tritt für sein kleines, niedriges Rußland ein, in dessen Schulen die Orthodoxie gelehrt wird und die Schriftsteller allesamt in Filzstiefeln umhergehen."
Ja, ein Dummkopf, ein "kultumij durak" sogar. Der Haß des Imperialisten und Pornographen Eduard Limonow, aufgewachsen im Haus eines NKWD-Kommissars in Charkow, sprengte letzte Tabugrenzen, als er im Moskauer Journal Nowij Wsgljad (Neuer Blick), 30/1994, bisher ungehörte Vernichtungsdrohungen hinausschleuderte: "Solschenizyn bezeichnete Schirinowskij als Karikatur eines Patrioten - dabei ist er selbst die Karikatur eines Patrioten, eine Perversion des nationalen Geistes. Ein hochmütiger, listiger Gutsherr, der mit seinem "Archipel GULag" als erster auf das herrliche Gebäude der UdSSR einschlug und damit für die ersten Risse in diesem mächtigen stolzen Haus verantwortlich ist. Solschenizyn ist ein Deserteur und ein Feigling… Ich hasse Solschenizyn. Für mich ist er der Antiheld, der alles verkörpert, was ich hasse und verachte: Bigotterie, der altmodisch dichte Heiligenbart, geheuchelte Religiosität, gepaart mit dem offen schamlosen Leben eines reichen Bourgeois. Verschwinde aus Rußland, Solschenizyn! Du hast das Recht verloren, Russe zu sein!"
Dies zur Illustrierung des politischen und moralischen Verfalls in einem Teil der russischen Rechten. In den vom Fieber des Neo-Imperialismus infizierten Rechtsgruppierungen ist der Solschenizyn-Haß nicht nur opportun, sondern fast schon Pflicht. Es trifft leider nicht immer zu, daß auf die Tragödie das Satyrspiel folgt; manchmal ist auch das Satyrspiel eine Tragödie, bloß anders kostümiert, beispielsweise im Kaftan bodenloser Dummheit. Solange die Limonows im Rückblick auf das Völkerzuchthaus UdSSR von einem "mächtigen stolzen Haus" träumen, das es wiederaufzubauen gelte, bleiben deren russischen Rechten zum Status der Dummköpfe verdammt, wie 1918. Durakij damals, Durakij heute. Diese Feststellung über die Zählebigkeit des Durakentums bedeutet, das sei betont, keine Relativierung oder Vernebensächlichung der "jüdischen Frage". Wer mit ihr verwischen will, was russischen Ursprungs ist, verfällt freilich Wahnvorstellungen (wie Hitler, der an ihnen letztlich gescheitert ist.) Die Juden nutzen zur Zeit in Rußland, wie schon oft in der Geschichte, eine extreme Lage aus, die ihnen als vorteilsträchtig erscheint, ohne zu bedenken, daß sie sich dabei, wie ebenfalls schon oft geschehen, in einer Weise exponieren können, die eines Tages auf sie zurückschlägt.
Keine jüdische Verschwörung, nicht Itschkeria, die Republik Dudajews, ist der Krankheitsherd. Der Krankheitsherd ist Moskau, wo Jelzin mit Rückendeckung der Antijelzinisten Schirinowskij, Limonow, Baburin, Dugin, Newsorow beschloß, ethnische Säuberung à la Bosnien im Kaukasus zu exekutieren, mit dem Resultat, daß russische Bomben, Granaten, Raketen nicht nur Tschetschenen, sondern auch Russen aus Grosny vertrieben. "Mein Vater fiel in Kabul, Juni 1982, mein Bruder starb in Grosny im Dezember 1994", schrieb Jaroslaw Romanow in einem Leserbrief an Argumentij i faktij, "Jetzt bin ich allein. Ich hasse alle, die durch die Hand tschetschenischer Kämpfer russische Soldaten umbringen lassen. Hasse jene, die Splitterbomben auf Bewohner Tschetscheniens werfen, auf Russen und Tschetschenen, Bürger eines Staates. Meine Geduld ist zu Ende. In Zinksärgen kehren die Söhne heim zu den Müttern. Rußland wird noch viel Zink brauchen."
Quelle: Staatsbriefe 6(3-4) (1995), S. 12-17