1. TEIL
Die Konzentrationslager
Die KZ waren G e f ä n g n i s s e. Sie waren den geschlossenen Gefängnisanstalten und Strafanstalten mit ihren begrenzten Raumverhältnissen und beengenden Mauern weit vorzuziehen. Trotzdem blieben sie als Gefängnisse ihrem Wesen, ihrer Natur und Bestimmung nach unangenehme, von der Außenwelt streng abgeschlossene Zwangsaufenthalte, in denen mit Strenge und Zwang Zucht und Ordnung unter den widerstrebenden und widerwilligen, meist asozialen Häftlingen aufrechterhalten werden mußte.
Weit mehr als 80 Prozent der KZ-Insassen waren kriminelle Häftlinge oft übelster Art; es ist unvernünftig und widersinnig, von Gefängnisinsassen ein Loblied Über ihre Aufenthaltsorte zu erwarten.
Gefängnisse, mögen sie noch so geordnet sein, sind immer unbeliebt und verhaßt, sie sind immer ein hart und schmerzhaft empfundener Entzug des köstlichsten menschlichen Gutes: der Freiheit; je asozialer die Häftlinge, um so härter und ärger mußte der Druck und Zwang der Zucht sein.
Die Wahrheit über die deutschen Konzentrationslager
In fast allen Ländern der Erde gab es und gibt es Konzentrationslager. Wir Deutsche verstehen nicht, warum man gerade nur uns deswegen so unerbittlich anklagt und verfolgt. Dabei waren und sind heute noch die KZ der anderen in vielen Belangen - vor allem hinsichtlich Einrichtung und Behandlung, der Ordnung und Disziplin -mit deutschen Lagern gar nicht zu vergleichen. Ich bin der Meinung, daß der Strafvollzug im KZ jenem in geschlossenen Strafanstalten und Gefängnissen weitaus vorzuziehen ist. jedenfalls hat kein Volk der Erde, das selbst KZ hatte oder gar heute noch hat, die Legitimation, sich zum Richter über das deutsche Volk aufzuwerfen.
Dazu kommt noch eins: Nach den übereinstimmenden Berichten früherer KZ-Insassen war die Unterbringung, Verpflegung und Behandlung im allgemeinen ordentlich; wenn und soweit es Klagen gab, richten sich diese hauptsächlich und in der Regel gegen die Häftlingsfunktionäre. Die Greuelmeldungen sind fast ausnahmslos Lügen oder Übertreibungen und unberechtigte Verallgemeinerungen.
Der österreichische ehemalige Bundesminister für Unterricht und Präsident des Nationalrates, Dr. Felix Hurdes, der lange im KZ Dachau interniert war, erklärte 1945 nach seiner Rückkehr aus dem KZ Dachau, als er die Greuelpropagandameldungen las:
"Daß es in den KZ auch Greuel gab, habe ich e r s t j e t z t durch die Zeitungen erfahren."
Der Insasse des KZ Dachau, Leopold Meier aus Zuckmantel (Riesengebirge) erklärte: "Es ging mir dort sehr gut; von Grausamkeiten war keine Rede." (Adresse dem Verfasser bekannt.)
Der heutige Stand der KZ-Literatur
In der KZ-Literatur, soweit es sich um die Berichte ehemaliger KZler, also um Erlebnisberichte handelt, können wir in zeitlicher Hinsicht zwei voneinander wesentlich verschiedene Gruppen unterscheiden.
Die 1. Gruppe umfaßt Erlebnisberichte, die in den Jahren 1945 und 1946 erschienen sind. Unmittelbar nach ihrer Befreiung aus dem KZ haben viele KZler, noch voll unter dem lebendigen Eindruck des Erlebten stehend, Berichte veröffentlicht. Diese Berichte sind wohl stark von Groll und Ressentiment und von der Tendenz getragen, die Dinge kraß darzustellen, die überstandenen Leiden zu übertreiben und das Schuldkonto der Verantwortlichen möglichst zu belasten. Trotz dieser Tendenz kann man sich aus den 1945 und 1946 erschienenen Berichten ein allgemeines Bild von den wirklichen Zuständen in den KZ machen. (Das am meisten Quellenwert besitzende Buch aus dieser Zeit ist das Buch von Dr. Benedikt Kautsky: Teufel und Verdammte.) In diesen Berichten steht auch kein Sterbenswort von Vergasungsanstalten und von Vergasungen. Ganz anders sind (in der Mehrzahl) jene Berichte, die erst nach 1947 erschienen sind. Diese Berichte verdanken ihr Entstehen in der Mehrzahl nicht der Absicht, Wahrheit zu geben, sondern erfließen aus oft recht trüben Quellen verschiedenster Art. Teils sind diese Berichte von zentralen Lenkungsstellen der Haßpropaganda veranlaßt, teils wollten ihre Verfasser damit Geld verdienen. Und in der Erkenntnis, daß man
nicht mit der Wahrheit, sondern nur mit Sensationen Geld verdienen und gute Geschäfte machen kann, ist der Wahrheitsgehalt dieser Berichte meist erschütternd gering und sinkt nur zu oft bis auf unter Null. Nur zu oft begnügen sich diese Berichte auch nicht nur mit einer bloßen Verdrehung, Verfälschung und Übertreibung, sondern sie bringen offenkundig erfundene Greuellügen. Geschäft ist ihnen alles, der Leitstern ihres Tuns. Bei anderen Berichten ist wieder der Wunsch alles, Haß und Rache zu säen. Auch bei diesen Berichten wiegt die Wahrheit nichts.
Dazu kommen noch andere Gründe, die die Berichterstatter veranlassen, es mit der Wahrheit nicht genau zu nehmen: die Sucht, als Märtyrer zu erscheinen und dazustehen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, Karriere zu machen, Ämter zu ergattern, Rentenansprüche zu begründen oder zu untermauern u. a. in.
"Meine Kameraden im Unglück, die gleich mir davongekommen waren, veröffentlichen unentwegt oft phantastische Erzählungen, in welchen sie sich gern den Anschein von Heiligen, Helden oder Märtyrern geben." (Paul Rassinier, Die Lüge des Odysseus, S. 137)
Abgesehen von der Gruppierung nach dem Zeitpunkte der Entstehung der Berichte - wobei sich die in den Jahren 1945/46 erschienenen Berichte von den in späteren Jahren erschienenen Berichten durch einen unvergleichlich höheren Wahrheitsgehalt auszeichnen - kann man die Flut von KZ-Berichten nach sachlichen Gesichtspunkten in zwei Gruppen teilen: in eine Gruppe, die nur oder vorwiegend nur Selbsterlebtes berichten, und eine zweite Gruppe, die vorwiegend Nicht-Selbsterlebtes, sondern die Erlebnisse a n d e r e r, also nach Hören-Sagen, aus zweiter, dritter, vierter und oft noch weiterer Hand berichten. Diese Berichte sind meist - wie etwa das ganz abscheuliche Buch Kogons - nichts als ein zusammengetragener Kehrichthaufen alles Unrats und Unflates, alles wertlosen und phantastischen Tratsches, den die Verfasser weder geprüft haben, noch die Möglichkeit hatten, ihn zu prüfen. Diese üblen Abladestätten aller Verleumdungen und Greuellügen der Haß- und Racheapostel verdanken ihr Entstehen trüben Zwecken. Paul Rassinier urteilt über diese anrüchige KZ-Literatur in seinem Buche "Die Lüge des Odysseus":
(S. 16): "Eine so verdächtige Literatur, wie es die über die KZ ihrem Entstehen nach ist, eine Literatur, die heute schon n i e m a n d mehr ernst nimmt, wird eines Tages die Schande unserer Zeit sein."
(S. 71): "Jeder hofft und wünscht, aus dem Abenteuer mit der Gloriole des Heiligen, des Helden oder des Märtyrers hervorzugeben und schmückt seine Odyssee entsprechend aus."
Dabei geht Rassinier gar nicht auf jene von alttestamentarischen Hassern und Rächern zentral gelenkte Literatur ein, die kalt erfundene Greuellügen zum Zwecke der Haßpropaganda zum Gegenstande hat. In seinem Gesamturteile über die KZ-Literatur schreibt er:
(S. 232): "Im Taumel der Befreiung hat die öffentliche Meinung die angehäuften Rachegefühle der Welt diese Berichte, in denen sich Luft machten, alle für gut befunden. Als die Verhältnisse sich normalisierten und die Atmosphäre wieder gesünder wurde, ist es immer schwieriger geworden, sie (die Kritik) zu zügeln Heute fragt sich die Welt, wieso sie in die Falle dieser Berichte gehen konnte, und wird in kurzer Zeit jedermann (alle Verfasser dieser Berichte) auf die Anklagebank bringen."
Es wird wohl noch ziemlich lange dauern, bis sich die Gemüter so weit beruhigt haben, bis die Rache- und Haßgefühle so weit abgeebbt sind, daß man objektive und um die Wahrheit bemühte Berichte erwarten kann.
Es muß auch endlich einmal die Zeit kommen, wo jenen, die die Wahrheit wissen, die Furcht genommen sein wird, die Wahrheit zu sagen, um nicht selber verfolgt zu werden.
Bis diese Zeit gekommen sein wird, will ich im Nachstehenden versuchen, den Anfang damit zu machen, ein Bild von den KZ zu geben, das um die Wahrheit bemüht ist.
Die Konzentrationslager sind keine deutsche Erfindung
Wir finden ein KZ besser als ein beengtes, geschlossenes Gefängnis.
Wir sind weit entfernt, die deutschen KZ im allgemeinen gutzuheißen; wir wollen sie aber auch nicht zu lügnerischer Hetzpropaganda mißbrauchen lassen.
Nichts ist z. B. törichter als die Behauptung und der Glaube, daß die KZ eine deutsche Erfindung sind und ihren Ursprung dem "deutschen Sadismus" verdanken.
Lange bevor es deutsche KZ gab, gab es solche bei anderen Völkern, und zwar gerade auch bei jenen, die sich heute als sittlich erhaben über Deutschland gebärden und sich ein Richteramt über uns anmaßen.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg standen die KZ bei den Alliierten in hoher Blüte. Zur gleichen Zeit, als die Alliierten über Deutschland in Nürnberg wegen der KZ zu Gericht saßen, waren die KZ im besetzten Deutschland und Österreich, wie in vielen anderen Ländern, ein wichtiger Bestandteil der amerikanisch-britisch-französischen und sowjetischen Besatzungspolitik. In Frankreich, Polen, der ÜSR, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien usw. quollen die KZ von Hunderttausenden von deutschen Häftlingen über, die in diesen KZ ohne Untersuchung, ohne Anklage und richterliches Urteil unter menschenunwürdigen Verhältnissen jahrelang gefangengehalten, gequält und zu Zehntausenden getötet wurden.
Niemandem war es erlaubt, über diese KZ zu schreiben und zu berichten; nicht einmal über die sowjetischen Sklavenlager durfte berichtet werden. Es war verboten, Kritik an einer verbündeten Macht zu üben". Niemals protestierten die Westmächte gegen die furchtbaren sowjetischen, tschechischen, polnischen, jugoslawischen usw. Zwangslager, niemals griffen sie aktiv dagegen ein.
In seinen Vorträgen, die Prof. Rassinier auf einer Vortragstournee in 12 westdeutschen Städten gehalten hat, sagte er (Europa-Korr., Folge 64/1960):
"Über die deutschen KZ bat man drei Dinge gesagt:
Schon lange vor Jesus Christus fanden die Ägypter nur dieses Mittel, Volksfremde unschädlich zu machen, und Babylon erlebte seinen Aufstieg nur durch die Zusammenlegung seiner Arbeitssklaven in Lagern.
Auch die Engländer griffen zu diesem Mittel gegenüber den unglücklichen Buren, nach Napoleon, der Lambessa erfand. In Frankreich hatte die demokratische Regierung Daladier (1938) das Lager Gurs und andere für die Spanier erdacht In Italien gab es unter Mussolini Lipari, in Spanien Miranda, in Griechenland nach dem Kriege Makronissos.
In Frankreich gab es nach dem Kriege Lager für die Petainisten (La Noe, Carrere usw.) und in Algerien gab es mehr als hundert Lager.
In fast allen Ländern der Erde gab es im Laufe der Geschichte KZ. Man muß hier noch hinzufügen, daß in der Vergangenheit und auch heute diese viel schrecklicher waren bzw. sind, als es die deutschen KZ je waren."
Warum also wurde n u r Deutschland angeklagt und bleibt weite a l l e i n angeklagt?
Die britischen Konzentrationslager
Lange bevor es ein deutsches KZ gab, gab es solche im britischen Imperium.
Berüchtigt waren die britischen KZ in Südafrika während des Burenkrieges. Die Briten fingen die burischen Frauen, Kinder und Greise zusammen und steckten sie in Lager hinter Stacheldraht. Die Organisation der Verwaltung und Verpflegung dieser Lager war so mangelhaft, daß die Frauen und Kinder wie die Fliegen wegstarben. Die burische Zivilbevölkerung wurde in KZ gesteckt, um die burischen Krieger durch die Gefangennahme und Gefangenhaltung ihrer Frauen und Kinder zur Aufgabe des Kampfes zu zwingen. Eine barbarische und unsittliche Art der Kriegführung und ein Kriegsverbrechen.[1]
Berüchtigt und gefürchtet waren auch die britischen KZ im Mandatsgebiet Palästina. In großer Zahl wurden dort die palästinensischen Araber ohne Gerichtsurteil eingesperrt, die als Widerstandskämpfer gegen die Fremdherrschaft bekannt oder verdächtig waren.
Viele arabische Notabeln und Führer wurden dort gefangengehalten und waren oft grausamen übergriffen der Bewachungsorgane ausgesetzt. Im Konzentrationslager bei Akko wurden auch jene Araber eingesperrt, die von den Gerichten freigesprochen waren.
Während der beiden Weltkriege wurden die zivilen friedlichen feindlichen Ausländer in Lagern gesammelt und festgehalten.
Während des Zweiten Weltkrieges sperrte England Sir Mosley und mit ihm 3500 seiner Anhänger, streng königstreue und patriotische Faschisten, oh n e Urteil fünf Jahre in die Gefängnisse.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unterhielten die Engländer mehrere KZ im besetzten Deutschland und Osterreich.
Die deutsch-amerikanische Bürgerzeitung, Chicago, Illinois, vom 13. August 1959, berichtet auf Seite 1 und 2:
,Die britischen KZ in Kenya (Ostafrika) sind seit einigen Jahren öffentlich bekannt. Im britischen Lager Hola wurden, wie gerichtsordnungsmäßig festgestellt wurde, Gefangene zu Tode geprügelt und keiner von uns kann jetzt behaupten, daß er nichts davon weiß oder daß es nicht wahr ist."
,Berüchtigt und gefürchtet waren auch die britischen KZ auf Zypern. Einige 5000 Personen waren in sieben KZ interniert. Diese lagen in Kokkonotrimithia, Mammari, Pyla, Pergamos, Piroi, Potemi und Kraolos."
"Um aus den gefangenen Kämpfern Informationen herauszubekommen, wandten die Briten alle Arten von Quälereien und Mißhandlungen, sogar Mord an. Neun Personen wurden zum Tode verurteilt und erhängt und sechs starben an den Torturen während der Befragung durch die englischen Geheimdienstleute. Die Verpflegung war unzureichend."
(P. Georghadjis, Innenminister der Republik Cypern. Interview in der " DWZ", Hannover, vorn 26. Jänner 1963, Seite 1.)
Die amerikanischen KZ und Interniertenlager
Die Interniertenlager. Die USA sperrten, genauso wie England und Frankreich, während der beiden Weltkriege feindliche Staatsangehörige und eigene Staatsbürger in Internierungslager. Insbesondere wurden amerikanische Staatsbürger japanischer Abstammung in Lager gesteckt.
Am 19. Februar 1942 unterschrieb Roosevelt den Befehl 9066 und am 18. März 1942 den Befehl 9102 betreffend die Japanisch-Amerikaner, die von der Westküste evakuiert und ohne Verhör oder Gerichtsverfahren in Internierungslager im Landesinneren eingeliefert wurden.
Am 7. August 1942 verkündete General John L. De Witt, daß zwischen dem 19. Februar und dem 7. August 1942 112.985 Menschen japanischen Blutes, von denen zwei Drittel amerikanische Staatsbürger waren, aus ihren Häusern und Heimen in stacheldrahtbewehrte Internierungslager gebracht wurden, ohne daß sie sich hätten das Geringste zuschulden kommen lassen, nur weil man alle Personen japanischer Abstammung für potentiell gefährlich" hielt.
Darunter waren viele amerikanische Bürger, die nichts von ihren japanischen Vorfahren wußten, mit nur 1/16 Prozent japanischen Blutes. (Siehe Hauptmann Allan R. Bosworth America's Concentration Camps" [Amerikas Konzentrationslager], Seite 2.)
Die Lager, insgesamt zehn (elf), waren von Stacheldrahtzäunen umgeben und von Soldaten mit Maschinengewehren bewachte Teerpappebaracken in verlassenen Gegenden. Die Zeitung Time Magazine" schrieb am 11. August 196 1:
,In den eisigen Lagern Wyoming und Idaho bestand der einzige Schutz gegen die eisige Winterkälte aus veralteten dickbäuchigen Öfen."
Und am 17. Februar 1967 berichtete sie:
"Die Evakuierten durften nur mitnehmen, was sie tragen konnten. Bauernhöfe, Geschäfte und allen persönlichen Besitz mußten sie zurücklassen. Der den Internierten zugefügte Verlust wurde auf 400 Millionen US-Dollar geschätzt."
Vgl. dazu Alan R. Bosworth, "America's Concentration Camps" (Norton, N. Y.). - Prof. Eugene V. Rostow von der Yale University, im Artikel "Our Worst Wartime Mistake" (Unser schlimmster Kriegsfehler) in der Zeitung Harper's Magazine", Ausgabe September 1945. - Dr. Morton Grodzin, "Americans Betrayed: Politics and the Japonese Evacuation" (Betrogene Amerikaner: Politik und die japanische Evakuierung) University of Chicago Press, 1949.
Konzentrationslager. Nach 1945 wurden deutsche zivile Bürger, Männer und Frauen, in der amerikanischen Besatzungszone zu Zehntausenden in Deutschland und Österreich in KZ gesperrt, ohne Beschuldigung, ohne Anklage und ohne Urteil, und ihre unschuldigen und unglücklichen Familien wurden der größten Not preisgegeben.
Die deutschen Kriegsgefangenen wurden in Lagern zusammengetrieben und unter Verhältnissen gehalten, die himmelschreiende Kriegsverbrechen waren. (Erschütternde Einzelheiten in Band 6 und 7 dieser Geschichte.) Hinsichtlich Unterkunft, Verpflegung und Rechtsschutz der Persönlichkeit waren die deutschen KZ im Vergleich zu diesen amerikanischen Kriegsgefangenenlagern in Deutschland wahre Paradiese.
Die Sklaven- und Arbeitslager der Russen sind heute bereits weltbekannt. Eine große Zahl von Berichten liegt über sie vor.
Im Jahre 1921 wurde schon das Lager Holmagor bei Archangelsk in Betrieb
genommen, das man in Wahrheit als Todeslager bezeichnen kann.
In den Jahren 1920/21 wurden allein auf der Krim 120.000 Häftlinge ohne jedes Urteil
umgebracht.
Die kleinen Völker der Grenzregionen wurden aus den Gebieten in der Nähe der Türkei und
Persiens ins nördliche Sibirien verschleppt, wo sie, der Kälte ungewohnt, wie die
Fliegen dahinstarben.
Rußland ist reich an Wunden und Tränen.
(Göttinger Archiv, Nr. 7/1965.)
1945 sperrten die Russen in ihrer Besatzungszone Hunderttausende deutscher ziviler Bürger, Männer und Frauen, in die ehemals deutschen KZ. Es blieben nicht nur alle alten deutschen KZ bestehen; es wurden sogar noch neue Lager zusätzlich errichtet, um die über 250.000 deutschen Häftlinge unterzubringen. Dazu kamen die ununterbrochen andauernden Deportationen von Deutschen jeden Alters und jeden Geschlechtes in die Arbeitslager nach Rußland, in die Eiswüsten Sibiriens und in die sibirischen Bergwerke.
Die Internationale Kommission zur Untersuchung der russischen KZ errechnete die Zahl der Insassen in den russischen KZ im Jahre 1954 mit 20,500.000, wozu in den folgenden Jahren weitere 10,000.000 kamen. Die Sterblichkeit in den russischen KZ wird mit 50 Prozent angegeben.
(Vgl. dazu: Grete Buber-Neumann, Als Gefangene bei Stalin und Hitler - Artikel des italienischen Kommunisten Navarrono Scariolo, der 1925 nach Moskau floh und 1937 bis 1954 die russischen KZ kennenlernte. In der römischen Zeitschrift "VITA" vom 23. November 1960.)
In der polnischen Exilzeitschrift "Na Antenie" haben polnische Experten Einzelheiten über die zur Zeit in der Sowjetunion bestehenden Zwangsarbeitslager veröffentlicht. Die "Neue Zürcher Zeitung" (Nr. 117/1965) hat diese Veröffentlichung der exilpolnischen Zeitschrift auszugsweise wiedergegeben und kommentiert. Wir entnehmen daraus:
"Festgestellt wurden 56 Zwangsarbeitslager; der Schwerpunkt dieses Lagersystems liegt im Norden Rußlands bei Archangelsk. Das Stammlager ist Lumbowka. In diesem Komplex arbeiten etwa 8000 Häftlinge: Russen, Polen, Tschechen, Ungarn und Deutsche; auch Frauen und Kinder. Die Häftlinge sind hauptsächlich in Bergwerken oder beim Bau von Flugplätzen und Straßen beschäftigt. Ein weiterer Komplex wurde auf der Insel Novuja Semlja, ebenfalls im Hohen Norden, festgestellt. Es sind die Zwangsarbeitslager Noska, Saborowo und Wychodnoi; hauptsächlich sind dort Polen, Letten und Russen inhaftiert. Baborowo mit ungefähr 5000, Wychodnoj mit rund 3000 Gefangenen. Südlich von Nowaja Semlia sind die KZ um Workuta gruppiert. Auch dort soll ein neuer Komplex entstanden sein mit den Schwerpunkten um Workuta, Wiermiensk, Isma, Uchta und Schtschugor, mit etwa 6000 Gefangenen, die hauptsächlich beim Bau einer neuen Eisenbahnlinie und bei der Erdölsuche beschäftigt sind. Die Lebensverhältnisse sollen katastrophal, die Sterblichkeit ungewöhnlich hoch sein.
Eine weitere Zone von Lagern wurde zwischen dem Ural und dem Kaspisee eruiert, nördlich von Swerdlowsk über Ufa bis in die kirgisischen Steppen; Insassen sind hauptsächlich Polen, Ukrainer, Ungarn, Russen, Letten, Esten, Litauer und Kalmücken. Insgesamt etwa 10.000 Menschen.
Auch im Kaukasus soll es mehrere Lager geben, mit angeblich über 11.000 Insassen, die in Steinbrüchen, beim Straßenbau und beim Bau von Bewässerungsanlagen beschäftigt sind; auch sollen Frauen festgehalten werden.
In der Ukraine und im eigentlichen Rußland verzeichnet der Bericht acht Arbeitslager, u. a. bei Perwomajsk, Kaluga, Jaroslaw und bei Woronesch; Insassen sind Polen, Deutsche, Ungarn, Balten, Ukrainer, Turkmenen, Tschechen und Rumänen.
Auf der Halbinsel Kamtschatka wurden aus einem ganzen Netz von Lagern sechs ermittelt; die Zahl der Zwangsarbeiter in dieser Gegend wird mit mehr als 20.000 angegeben. Sie bauen unterirdische Militäranlagen, Tunnels und Straßen.
Weitere Einrichtungen dieser Art, die von Exilpolen festgestellt wurden, liegen nördlich von Wladiwostok und im Knie des Amur. Insgesamt sieben Lager mit Ukrainern, Polen, Deutschen und Russen, etwa 42.000 HäftIinge. Einige Lager sollen auch um den Baikalsee und in Mittelasien, mit dem Schwerpunkt in der Wüste von Karakum, errichtet worden sein."
Das Grauen der tschechischen KZ (56 an der Zahl), in denen 1945 die Tschechen alle nicht gleich ermordeten und nicht sofort vertriebenen Deutschen, Frauen und Kinder gefangen hielten, wurden in vielen Berichten der Welt zur Kenntnis gebracht, ohne daß sich auch nur eine Stimme oder eine Hand zur Rettung der Unglücklichen in der Welt rührte.
Die Deutschen waren - vor allem in diesen Lagern - bestialischen Massakern und unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Dabei war die Zeit des Protektorates für die Tschechen die Zeit des höchsten Wohlstandes und der größten Sicherheit gewesen.
"In Böhmen und Mähren war die Ernährung die beste von allen Ländern Europas. Es wurde ungeheuer verdient. Was vorher in der Tschechoslowakei nicht der Fall war, das verwirklichte die deutsche Schutzherrschaft: Vollbeschäftigung, steigender Wohlstand der Massen und sozialer Friede in den Fabriken und Betrieben. Gewiß: das deutsche Protektorat war eine Fremdherrschaft für die Tschechen; aber nie war in der Welt und in der Geschichte eine Fremdherrschaft so sozial und rücksichtsvoll gewesen wie die deutsche."
(Vgl. hiezu: Reichenberger, Europa in Trümmern. Ferner die der UNO überreichten Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen". Literaturangaben in Band 7 der Geschichte der Verfemung des deutschen Volkes.)
Über die tschechischen KZ schreibt Hans Udo Stein:
"Ehe man die völlig ausgeplünderten Deutschen die CSR verlassen ließ, mußten sie durch die grauenvollen Lager gehen. Einige dieser Lager haben weltweites Grauen erregt, so das Lager Budweis unter Leitung des blutigen Kommandanten Hrnecek (von den Amerikanern notgedrungen verurteilt, aber dann sofort begnadigt) und Joachimsthal, wo der Massenfolterer Frantisek Kroupa eine Hölle für die Deutschen einrichtete. Es gab 56 KZ in der Tschechoslowakei, darunter das furchtbare Lager von Pribram, wo 3000 deutsche Gefangene, meist Soldaten der Waffen-SS und Sudetendeutsche, gefangengehalten wurden, ferner die Lager von Bratrstvi und Schlackenwerth, in denen überall Deutsche gemartert wurden."
Die polnischen Konzentrationslager
Eine vatikanamtliche Ausstellung, welche die Verfolgung der Kirche in den Ländern jenseits des Eisernen Vorhanges verdeutlicht, hat in der polnischen Presse wütende Polemiken ausgelöst. Aus einer in der Ausstellung gezeigten Wandkarte geht hervor, daß sich in Polen und in den Oder-Neiße-Gebieten insgesamt 14 Konzentrationslager befinden, deren Insassen besonders auch katholische Geistliche sind. ("DWZ", vom 9. Dezember 1966.)
Der Generalstabsarzt a. D. Dr. Heinz Essar berichtet über das ehemalige polnische Vernichtungslager Lamsdorf:
"In diesem Lager sind von 8000 zwangsverschleppten Frauen, Männern, Greisen und Kindern etwa 7500 bestialisch erschossen, ermordet oder lebendig in Massengräber geworfen worden. Diese Toten hatten sich niemals politisch betätigt und entstammten kleinen Dörfern, worin sie als Bauern, Kaufleute, Lehrer, Beamte, Priester usw. seit eh und je ihre Pflicht getan hatten. Dieses Verbrechen wurde nach dem Kriege begangen, das heißt nach Verkündung der Atlantikcharta.
Die 8000 Lagerinsassen waren - wie aus dem Bericht hervorgeht - aus 38 Ortschaften des oberschlesischen Kreises Falkenberg zusammengetrieben worden. Wer nicht erschossen oder sonstwie ermordet wurde, mußte verhungern oder an Flecktyphus sterben. Nur 680 überlebten das Todeslager. Dies alles - einschließlich der Namen der Mörder - wurde auch den polnischen Regierungsstellen bekanntgegeben. Es wurde bis heute keine Verfolgung der Täter eingeleitet "
Die polnischen KZ waren scheußliche Verbrecherzentralen. Wie glücklich wären die Deutschen gewesen, wenn sie in deutschen KZ gewesen wären.
Jugoslawien konnte nur mit der weitgehenden Unterstützung und Hilfe des Westens sein kommunistisches Regime errichten. Dieses erschlug alle deutschen Mitbürger und vertrieb die überlebenden. Der gesamte Besitz wurde geraubt und beschlagnahmt.
Die Regierung errichtete 30 KZ, in die alle deutschen Mitbürger gesperrt wurden, die nicht rechtzeitig hatten fliehen können. Viele Insassen dieser KZ wurden ermordet oder fielen der unmenschlichen Behandlung zum Opfer. Der überlebende Rest wurde ausgetrieben.
(Vgl. hiezu: Die deutschen KZ in Jugoslawien, Bd. I 94-197, Bd. II 1949-1954, Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld. Weitere Literatur siehe Scheidl, Zur Hölle mit allen Deutschen.)
Die französischen Gefängnisse und Lager haben seit eh und je einen sehr schlechten Ruf. Vor dem Zweiten Weltkrieg sperrten die Franzosen die aus Spanien während des Bürgerkrieges flüchtenden kommunistischen Volksfrontkämpfer in KZ, die sehr gefürchtet waren. Während der beiden Weltkriege wurden in Frankreich wie in den USA und in England die deutschen Staatsangehörigen in KZ interniert; auch die deutschen Juden und die deutschen politischen Flüchtlinge wurden davon nicht ausgenommen.
Nach 1945 wurden in der französischen Besatzungszone deutsche zivile Bürger, Männer und Frauen, zu Zehntausenden ohne Anklage und ohne Urteil willkürlich in KZ gesteckt und ihre Familien der bittersten Not preisgegeben.
Im Algerienkrieg wurden die französischen KZ zu einem Weltskandal. Nach einem Bericht des Internationalen Roten Kreuzes von 1959 gab es mehr als 100 algerische KZ, in denen 1.500.000 Häftlinge interniert waren, also ein Sechstel der gesamten algerischen Bevölkerung.
Eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes besuchte zwischen dem 27. Oktober und 15. November 1959 82 dieser Internierungslager der französischen Armee in Algerien; der Bericht des Internationalen Roten Kreuzes über die Ergebnisse dieser Besuche umfaßt 270 Seiten. Der Bericht erzählt über die grausamen Folterungen in den französischen KZ und Gefängnissen.
Er berichtet, daß internierte Algerier an den gefesselten Händen aufgehängt, bei Verhören geprügelt, mit elektrischem Strom und kaltem Wasser gefoltert und in zahlreichen Fällen "auf der Flucht erschossen" wurden.
In seinem Buche "Was nun, Odysseus?" (Priester Verlag, Wiesbaden, 1960) bringt Paul Rassinier auf Seite 47 ein Zitat aus dem Bericht der französischen Schriftstellerin Françoise Sagan in der französischen Wochenzeitung "Express" über die Folterung und Leiden der Algerierin Djamila Bonpadia. Man fragt sich, woher Länder, in deren KZ sich solches ereignet, die Kühnheit nehmen, sich zum Richter über die deutschen KZ aufzuschwingen, die im allgemeinen Muster an Ordnung waren.
Erich Kern bringt in seinem aufwühlenden Buch "Algerien in Flammen" (Plesse Verlag, Göttingen, 1958) erschütternde Berichte über die algerischen KZ.
(Seite 183/4): "Die sanitären Verhältnisse dieser KZ sind unter jeder Kritik. Der Großteil der Lagerinsassen, die meist in Lumpen gekleidet sind, leidet an Tuberkulose und Dysenterie.
Das weitaus größte dieser französischen KZ ist Djorf Privatvergnügen des Lagerkommissars war es, Neuankömmlinge mit Ohrfeigen und Faustschlägen zu empfangen, wenn sie die Trikolore am Lagereingang nicht gegrüßt hatten Lager Diorf wird durch riesige Stacheldrahtzäune von der Außenwelt abgeschlossen. Sechs Wachttürme und zahlreiche Posten sichern das Lager Tag und Nacht, Nachts wird der Raum vor und hinter dem Stacheldraht durch grelles Scheinwerferlicht erhellt. Drei Wagen patrouillieren, wie Wachhunde das Lager umkreisend, immer wieder in regelmäßiger Reihenfolge.
Die Gefangenen hausen in 17 Gebäuden. Betten gibt es nicht; auch kein Stroh, der Boden wird lediglich von Alphamatten bedeckt. Im Winter gibt es nur dünne, zerrissene Decken, so daß die Gefangenen außer von Hunger auch von Kälte gepeinigt werden. Um 11 Uhr gibt es eine Art von undefinierbarem Ragout mit 15 dkg Brot; abends Dattelkuchen, 2 bis 3 Tomaten und manchmal einige Datteln. Gefangene, die sich krank melden, erhalten eine eigenartige Behandlung: sie besteht im dreimaligen Grüßen der Trikolore und -Aspirin.
Für sogenannte ,Unbelehrbare, gibt es eine furchtbare Strafe: Le tombe - das Grab. Er wird in ein zwei Meter tiefes Loch gestellt und muß den ganzen Tag in der sengenden Sonne Afrikas stehen "
(Seite 321/2): "Die Lager sind überfällt. Der Tod, der ständige Insasse der französischen KZ, kann gar nicht so hurtig sein, um Raum für Neuzugänge zu schaffen Das Elend ist nicht mehr zu überbieten "
Aber nicht nur die Zustände in Algerien, auch jene in den KZ und Gefängnissen in Frankreich selbst sind erschütternd.
Man lese über die französischen KZ und Gefängnisse im allgemeinen und im besonderen über jene der "Libération", so Albert Londres "Dante hat nichts gesehen"; - so Arthur Koestler, der in seinem Buche "Der Abschaum der Erde" ein Bild von dem Leben in den französischen KZ zeichnet, und Julien Blanc Lustiger, mach deinen Kram". ("Lustiger" ist in Frankreich ein Soldat der Strafkompanie.) So ferner Pierre Bernard, der die Verhältnisse im französischen Zentralgefängnis zu Riorn i. j. 1939 schildert ("Revolution prolétarienne", Juni 1947). Und schließlich Rassinier, der in seinem Buche Die Lüge des Odysseus", Seiten 157-162, die Verhältnisse in den französischen KZ und in den Gefängnissen der "Libération" und das Leben deutscher Kriegsgefangener in französischen Lagern schildert.
Paul Rassinier bringt in seinem Buche "Die Lüge des Odysseus" (1959, Priester Verlag, Wiesbaden) Schilderungen von Augenzeugen über die Zustände in französischen europäischen KZ und Gefängnissen, aus denen wir nachstehendes Zitat entnehmen:
(Seite 159/60): "Um 2.30 Uhr in der Zentrale eingelangt, steht der Häftling Edouard Gentez, Buchdrucker aus Courbevoie, den ganzen Tag in der prallen Sonne. Dann war er acht Stunden in ein Loch eingeschlossen. Nach dieser Frist wird er der Krankenstube zugeteilt. Dort fungiert ein wegen Mordes verurteilter Metzger als Herr. Er hatte seine Geliebte zerschnitten und eingemauert, was ihn für das Amt eines Aufsehers, Doktors und Krankenpflegers geeignet erscheinen ließ. Er ließ nach einer außerordentlichen klaren und einfachen Regel die Kranken zur Krankenstube nur zu, wenn sie zwei bis drei Pakete mit ihm teilten und schickte die zurück, die die kleinsten Pakete hatten
Weil nun Gentez keine Pakete hatte, war er trotz schwerster doppelseitiger Lungenentzündung und Rippenfellentzündung nicht ins Krankenrevier aufgenommen.
Er war zur Untersuchung nackt ausgezogen und nackt in eine Zelle bei minus 15 Grad eingesperrt. Er klopft Tag und Nacht, um jemanden herbeizurufen, aber niemand kommt. Am folgenden Tag, den 5. Januar, findet man ihn tot auf "
Das spielte sich aber nicht in Mauthausen oder Buchenwald oder in Belsen ab. Nein! Im Gefängnis der französischen Libération im Jahre 1947!
Berichterstatter Pierre Macaigne vom "Figaro" besichtigte im Juli 1957 das KZ Messemnorg, wo er Tausende von Menschen in entsetzlichem Zustand sah.
Im Bericht von Louis Martin Chauffier "L'homme et la bête", Czallimard, Paris 1948, heißt es:
"Alle französischen Gefangenen sind sich darüber einig, daß sie es im KZ Weimar besser hatten als in Frèsnes oder anderen französischen Gefängnissen."
Und in der "Deutsch-amerikanischen Bürgerzeitung", Chicago, vom 13. August 1959, lesen wir auf den Seiten 1 und 2:
"Kein Franzose kann heute behaupten, die französischen KZ in Algerien seien ihm nicht bekannt. Ein a m t 1 i c h e r Bericht spricht von rund einer Million Insassen, Männer, Frauen und Kinder. Die Kindersterblichkeit in den Lagern ist enorm. Die Tortur ist die ständige Praxis der französischen Armee in Algerien. Ein Schweizer Legionär gab vor einem Schweizer Gericht die eidesstattliche Erklärung ab:
'Unsere Offiziere (in der französischen Fremdenlegion) verbrannten algerische Gefangene, indem sie sie mit Benzin übergossen und dann anzündeten.' "
Über das Grauen der französischen KZ berichtet eine Unzahl französischer und anderer Dokumentarberichte, die wir in Band 7 dieser Geschichte im Abschnitt "Die Kriegsverbrechen der Anderen" zitieren.
Vgl. dazu auch: Servan-Schreiber, Jean-Jacques, Leutnant in Algerien, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1947. Erich Kern: Algerien in Flammen, Plesse Verlag, Göttingen, 1958.
Die belgischen Internierungslager
In Belgien wüteten nach der Befreiung von der deutschen Besatzung die sogenannten "Belgischen Partisanenarmeen" und die sogenannte "Onafhangelikheidsfront Wallonien" (im flämischen Landesteil OF und in Wallonien FI abgekürzt). Sie machten im ganzen Lande Jagd auf "Deutschenfreunde" und trieben sie in ein Internierungslager zusammen.
Jan de Geus hat dokumentarische Unterlagen über das unvorstellbar grausame Wüten dieser Mordbanden gesammelt. Seiner Schilderung entnehmen wir die nachstehenden Stellen ("NZ" vom 8. Jänner 1965):
"Für Hunderttausende Belgier begann mit der ,Befreiung, des Landes eine Zeit grauenhaften Schreckens. Wehe, wer als Deutschenfreund denunziert wurde. Die Gelegenheit wurde auch dazu benutzt, persönliche Feinde oder geschäftliche Konkurrenten umbringen zu lassen. Die Opfer wurden in Internierungslagern gesammelt
In der Gendarmeriekaserne Kroonlaan in Brüssel wurden den Frauen und Mädchen die Kleider vom Leibe gerissen und die Brustwarzen mit Zigaretten verbrannt Viele wurden auf diese Weise solange gefoltert, bis sie wahnsinnig vor Schmerzen wurden Eine schwangere Frau, die auf einem LKW eingeliefert wurde, kam nur sehr schwer vom Wagen. Man warf die Gefangene einfach vom Wagen und bearbeitete dann ihren Schoß mit Ketten. Denn das Kind, das sie trug, konnte ja nur ein "moffenjong" (Schimpfname für die deutschen Kinder) sein einem 20jährigen Mädchen wurde ein Hakenkreuz in die Stirn gebrannt. Dann wurde sie der Reihe nach an acht der ,Bewacher, verschenkt.
Vier Mädchen wurden acht Tage lang in einen Keller gesperrt. Dort mußten sie nackt auf Händen und Füßen vor ihren Bewachern auf dem Boden herumkriechen was weiter geschah, ist so ekelerregend, daß man es nicht niederschreiben kann. Im Gefängnis St. Gillis wurden Männer zu den übelsten Perversitäten widernatürlicher Unzucht gezwungen
Ungefähr 50 junge Mädchen zwang man, sich auf dem Kasernenhof nackt auszuziehen. Dann mußten sie nackt tanzen. Anschließend wurden sie an zusehende Negersoldaten ,verschenkt,.
In der Erkenrode-Kaserne zu Hassel wurden internierte Mädchen gegen Zigaretten an betrunkene alliierte Soldaten verkauft. Eine der Betroffenen wurde elfmal vergewaltigt.
In Paal haben die Bewacher den Frauen die Zunge verbrannt; Frauen wurden entkleidet und dann an betrunkene Neger verkauft.
In Eigenbilzen zerschmetterten die Partisanen die Hände ihrer Opfer zwischen den Türen. Einer Mutter zermalmte man die Zähne, während die Kinder zuschauen mußten.
In Bree befanden sich am 15. September 1944 ungefähr 15 internierte Frauen und junge Mädchen. Zwei 18jährige Mädchen wurden unter den Augen ihrer Eltern gefoltert. Die Bewacher stießen lange Stricknadeln in die Brustwarzen. In Antwerpen wurden verhaftete Rexisten nach den Folterungen in die Raubtierkäfige des Zoologischen Gartens gesperrt. In der Provinz Limburg sind über 400 Fälle von Folterungen notiert: verbrannte Brüste, zermalmte Zähne, Vergewaltigungen usw.
Ganz gleiche Zustände herrschten im KZ Breendonk I und Breendonk II. In der Caserne Tresignies, in Charleroi wurden die Gefangenen an Marterpfähle gebunden und gefoltert. Bei den Folterungen wurde ein deutscher Stahlhelm benutzt, an dessen Seiten Holzklötze und Schrauben montiert waren. Der Vernehmer, setzte seinen Opfern den Helm auf und drehte die Schrauben an, so daß der Schädel zwischen den Klötzen gepreßt wurde.
In Chinay wurden Rexisten von den bewachenden Partisanen mit dem Gebiß an Fleischerhaken aufgehängt.
Frau R. G. (Braine l'Alleud), im achten Monat schwanger, wurde das Opfer betrunkener Bewacher. Sie starb. Herr P. H., ein Schwerkriegsinvalider und Inhaber mehrerer Auszeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg, wurde an eine Hundekette befestigt, durch Prügel gezwungen, in eine Hundehütte zu kriechen und aus der Hundeschüssel zu essen, ohne seine Hände benützen zu dürfen. Die bewachenden Gendarmen verlangten von den Zuschauern ein Eintrittsgeld von 2,50 belgischen Franken.
In Vervier mußte ein katholischer Priester gezwungen in aller Öffentlichkeit mit einer Frau verkehren, die auf einem Schubkarren saß.
In Montagne wurden Frauen nackt mit dem Kopf nach unten angebunden und geschlagen. Was dann noch mit ihnen geschah, kann aus naheliegenden Gründen nicht gesagt werden. Auch in Gesselies kamen neben den gewöhnlichen Folterungen und Vergewaligungen zwei besonders abscheuliche Delikte vor, die nicht wiederzugeben sind."
Abscheuliche Szenen, die sich in der Gendarmeriekaserne Kroonlaan abspielten, schilderte 1947 die damals erscheinende Wochenzeitung "Rommelpost".
In Holland wurden 1945 nach dem Abzug der deutschen Truppen 116 KZ errichtet, in denen 130.000 deutsche und holländische Männer, Frauen und Kinder gefangen gehalten und auf die barbarischeste Weise gemartert und gequält wurden. Viele dieser wehrlosen Häftlinge verstarben an der barbarischen Behandlung.
Der holländische Theologieprofessor Dr. H. W. van der Vaart Smit schrieb über diese holländischen KZ und die dort begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit einen geradezu aufreizenden Bericht "Kamptoestanden". Er schildert darin die Lagerzustände in den holländischen KZ nach Aufhebung der deutschen Besetzung der Niederlande.
Der "Interessenverband der vertriebenen Hollanddeutschen" in Düsseldorf, Humboldtstraße 40, publizierte einen Auszug aus dieser Broschüre.[2] Im Vorwort hiezu schrieb Professor Mr. G. M. G. H. Russel:
"Die Broschüre von Dr. van der Vaart Smit ist unvollständig. Sie schildert die Wirklichkeit nur annähernd."
"Die HäftIinge wurden vollständig ausgeplündert. Die Ernährung war völlig unzureichend. Die Behandlung grausam. Schwere Mißhandlungen an der Tagesordnung. Tausende litten an Hungerödem. Zehntausende wurden andauernd mißhandelt, geschlagen mit Gummiknüppeln, Gewehrkolben, Peitschen, Stöcken und ähnlichem. Und das nicht nur im Jahre 1945, sondern auch 1946, sogar noch bis 1947 im ganzen Lande.
Besonders berüchtigt war das Lager 'Borger', wo ein weiblicher Lagerkommandant (Elly) bewaffnet mit einer mittelalterlichen siebensträhnigen, mit Knoten versehenen Peitsche über Männer und Frauen regierte. - Was im Lager Westerbork den Frauen angetan wurde, wagen viele Frauen und Mädchen aus erklärlichem Schamgefühl nicht einmal ihren nächsten Anverwandten zu erzählen. Nackt ausziehen durch das männliche Bewachungspersonal war die Regel. Unsittliche Greueltaten, die man im 20. Jahrundert nicht für möglich halten sollte, wurden hier ohne Zahl begangen. Im Lager 'Duindorp' wurde erwiesenermaßen einem Mädchen durch einen Bewacher die Brust abgedreht. Im Frauenlager 'Plompetorengracht' in Utrecht gab es noch im Winter 1945-1946 Nacktparaden im Freien. In 'Westerbork' wurden schwangere Frauen unbeschreiblich mißhandelt. Frauen wurden mit verbundenen Augen und festgebunden von ganzen Gruppen vergewaltigt "
Wegen der angeblichen deutschen KZ-Greuel brennt der Haß gegen Deutschland in Holland lichterloh. Die deutschen KZ waren Paradiese gegen die holländischen KZ. Die Berichte über sie sind teilweise so grauenhaft, daß man sie nicht wiederholen kann.
Jenen Holländern, die sich über die deutschen KZ moralisch so sehr entsetzten, daß ihr Haß gegen Deutschland kein Maß kennt, empfehlen wir die Lektüre dieses grauenhaften Buches. Hier noch einige Zitate:
"Kamp Levantkade in Amsterdam: In diesem Kamp waren schwere Mißhandlungen an der Tagesordnung. Gewöhnlich wurden diejenigen, die man nehmen, wollte, gezwungen, auf allen vieren zu gehen, mit der Sitzfläche nach oben. Dann wurden sie mit Gummiknüppeln, Gewehrkolben oder Knüppeln durchgeprügelt. Häufig machte man das sogenannte 'Grammophonplattendrehen', das den Bewachern besonderen Spaß bereitete, Da mußten die Opfer mit einem Finger im Ohr, mit der anderen Hand auf dem Boden sich um eine Achse drehen. Das Tempo wurde dabei durch Prügel beschleunigt. Selbst starke Männer bekamen bei dieser Tortur nach einer Viertelstunde Schaum vor dem Munde und brachen bewußtlos zusammen. Wer das Lagerleben nicht durchhalten konnte und krank wurde, verschwand im Strafbunker und fand dort das Ende.
In Vlaardingen im Lager 'De vergulde Hand' (Die vergoldete Hand) wurden je 20 Mann an eine Kette gelegt. Solch eine Kette bestand aus halbdaumenstarken Eisengliedern, die zusammen neun Pfund wogen. Sich entkleiden konnte man natürlich nicht. Die Männer mußten immer alles gemeinsam machen: sie mußten zusammen aufs WC, lagen gemeinsam zusammen im Stroh und mußten genau zur gleichen Zeit aufstehen. Die Knöchel gingen durch das Reiben der Kette entzwei, ärztliche Hilfe dafür gab es nicht. Noch 1947 habe ich durch diese Eisen verursachte Wunden gesehen
Als besondere Tatsache darf erwähnt werden, daß das für Männer und Frauen bestimmte Lager Borger mit etwa 200 Internierten eine weibliche Lagerkommandantin hatte: Elly, eine Straßenhure, die mit einer völlig mittelalterlichen, aus sieben langen, mit Knöpfen versehenen Riemen geflochtenen Peitsche ausgerüstet, Männer und Frauen regierte. Sie ließ ihre Opfer sich entblößen, sich bücken und schlug sie dann zur Bestrafung von echten oder vorgegebenen Vergehen unbarmherzig mit diesem Instrument. Sie ließ auch oft damit durch ihr Personal prügeln
Frauenlager Westerbork: Was hier den Frauen angetan worden ist, spottet jeder Beschreibung. Viele Frauen und Mädchen konnten,
was ihnen angetan worden war, aus begreiflicher Scham nicht einmal ihren nächsten Verwandten erzählen. Nackt ausziehen durch Trupps sadistischer Männer, Bewachungspersonal und zurückgebliebener Juden, - Kahlscheren von Kopf bis Fuß war Regel bei den ersten Transporten. Mehr als einmal schlug man sie mit dem Gummiknüttel auf die Geschlechtsteile, ,um die kleinen Nazis herauszuholen,. Frauen, denen man die Augen verband und die man auf dem Boden festband, wurden von ganzen Trupps mißbraucht. Mitgeteilt wurde uns, wie einer Frau (ihr Name ist uns bekannt; sie wurde später ärztlich versorgt und mußte 1948 noch einmal operiert werden) mit dem Gewehrkolben eine große Wurzel in den Geschlechtsteil getrieben wurde, so daß der Unterleib aufgerissen wurde und die Gebärmutter herausoperiert werden mußte. Nacktparaden und Mißhandlungen unsittlicher Art sind nicht nur eine Besonderheit von Westerbork gewesen. Sie wurden von vielen Stellen und aus allen Teilen des Landes gemeldet, zu den unglaublichsten.
Zum Beispiel, daß im Lager Apeldoorn ein Fall nachgewiesen wurde, wo ein Bewacher einem Mädchen die Brust abdrehte. Andere Zeugen teilen mit, daß sie in Apeldoorn gesehen haben, wie man ein auf dem Rücken liegendes Mädchen festband, einen Trichter in ihr Geschlechtsorgan schob, und die Bewacher in den Trichter hinein urinierten
Was in dem Lager A 1 b i n o, in der Kornbörse zu Groningen, in Dordrecht, in Gorinchen mit Frauen geschah, das ist zu f u r c h t b a r, um es sagen zu können.
Nicht unerwähnt sollen die Musterungen in Zweeloo bleiben. Hier machten sich der Lagerkommandant und seine Gehilfen einen Spaß daraus, die Menschen mit schweren Stöcken auf den Kopf zu schlagen "
Das Buch erzählt auch vom grauenhaften Folterkeller der Blauwkavel bei Utrecht, vom Mordkeller Honswijk, zehn Meter unter dem Grund, vom Lager Oude Mollen bei Naarden, wo die Bewacher ungestraft Menschen totschlugen. Selbst in Lazarette und Krankenhäuser drang die "Kommunistisch-christliche Widerstandsbewegung" ein und mißhandelte die dort untergebrachten holländischen Ost-Freiwilligen.
In Amersfoort kam einmal ein Transport Amputierter an, etwa 20 Mann in Begleitung einiger Schwestern: Die Unglücklichen wurden Stück für Stück wie Pakete auf den Boden geworfen. Der Jüngste, ein 20jähriger ohne Beine, fiel so unglücklich, daß eine internierte Krankenschwester, ein Mädchen aus Bergen, sich nicht länger beherrschen konnte und das Bewacherpack mit ihrem Schuh angriff. Das kostete einem Bewacher einige Zähne, worauf dieser dem Mädchen in den Schenkel schoß
Das Buch enthält auch eine Schilderung der Folterung des hochangesehenen Anwalts Prof. G. M. G. H. Russell. Die Geschichte dieser Marterung allein und viele andere Greuel stellen alles in den Schatten, was man sonst aus den Martyrologien der heiligen Märtyrer kennt.
Vgl. hiezu in Band 7 dieser Geschichte den Abschnitt Holländische Kriegsverbrechen«.
"Mao Tse-Tung hält allein in einem Lager in Hotschiang - Bezirk in der Provinz Heilungkiang - 160.000 Menschen als Politische, und Kriminelle, gefangen."
Diese Aussage machte der 27jährige ehemalige Sicherheitsoffizier in der chinesischen Botschaft in Stockholm, Tschao Fu, vor dem Unterausschuß des amerikanischen Senates für innere Sicherheit. Wie Tschao Fu erklärt, leben die Gefangenen in diesen Lagern schlimmer als Tiere. Tschao Fu lebt jetzt in den USA.
Außer in den vorstehend angeführten gab es auch in vielen anderen Ländern Konzentrationslager; so in Italien (auf den Liparischen Inseln usw.), in Ungarn, Rumänien usw. Dabei waren die Verhältnisse in den deutschen KZ durchaus in allen Belangen unvergleichlich besser als in den KZ der "Anderen". Man kann sich angesichts dieser geschichtlichen Tatsachen nur wundern über die Verlogenheit und Anmaßung, mit der diese Länder in der Frage der KZ über Deutschland zu Gericht zu sitzen wagen. In den deutschen KZ herrschte - bis auf die Tage des Zusammenbruchs, als sich jede Ordnung auflöste - Ordnung, Disziplin und es gab ausreichende Verpflegung.
[1] Während des ganzen Burenkrieges beliefen sich die Verluste
der Buren auf 34.116 Menschen. Davon fielen nur 3990 in den Schlachten; 1061 starben an
Krankheiten und an den Folgen von Verwundungen; weitere 1118 kamen als Kriegsgefangene auf
St. Helena, Ceylon, den Bermudas oder in Indien um. Alle übrigen, also 27.947, gingen in
den in jeder Beziehung vernachlässigten Konzentrationslagern elend zugrunde. Von diesen
27.947 OPfern der britischen Konzentrationslager waren nur 1676 kriegsuntaugliche Männer
über 16 Jahre und 22.074 Kinder (!) unter 16 Jahren und 4100 Frauen.
Danach entfallen also 82 Prozent der burischen Kriegsopfer auf die britischen
Konzentrationslager, davon etwa zwei Drittel Kinder.
"Die in den englischen KZ für die Buren herrschenden Verhältnisse verursachten den
Tod von nicht weniger als einem Zehntel des gesamten Burenvolkes." (Grenfell,
Bedingungsloser Haß, Seite 201.)
"Von den 90.000 kämpfenden Burenmännern kamen 5000 um; in den KZ starben allein
20.000 Kinder." (Emily Hobhouse, The brunt of the war and where it fell. Wohin der
Krieg am härtesten traf.)
Tatsächlich starben in den britischen KZ mehr als 4100 Frauen, 22.000 Kinder und 1600
dienstuntaugliche Männer.
[2] Dr. H. H. W. van der Vaart Smit: "Kamptoestanden 1944/45 bis 1948" mit einem Vorwort von Prof. G. M. G. H. Russell. 1944. 4. Aufl., N. V. Uitgeverij, Keizersbroon, Haarlem.
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