ADL: Revisionisten sind führende Extremisten
U.S.-Amerikaner Bradley Smith soll einer der zehn führenden Extremisten Amerikas sein
Von Bradley Smith
»Seit 1983 ist Bradley Smith praktisch der Chefpropagandist und zentrale Koordinator der Holocaustleugnungsbewegung in den USA. Smith war der erste Leiter des Medienprojekts des Institute for Historical Review und brachte die Holocaustleugnung landesweit in die Fernseh- und Radioprogramme. Seinen traurigsten Ruf erlangte er aber als Direktor des Committee for Open Debate of [richtig: on] the Holocaust, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Leugnung unter den Studenten an den Colleges zu verbreiten.«
Zitat aus einem unlängst von der Anti-Defamation League als Broschüre sowie im Internet verbreiteten Artikel
Die von der B’nai Br’ith-Loge gesteuerte mächtige jüdische Anti-Defamation League hat auf dem World Wide Web eine Schrift mit dem Titel Extremism in America – Extremismus in Amerika – veröffentlicht, in der die zehn gefährlichsten Extremisten des Landes aufgezählt werden. Ich habe festgestellt, daß mein Name unter diesen zehn aufgeführt wird und ich somit als einer der gefährlichsten Männer der Nation (Frauen fehlen auf der Liste) eingestuft werde. Unwillkürlich erinnert dies an die Serienmörder auf der Liste der „zehn Meistgesuchten" des FBI – es mag ja nett sein, wenn man sein Bild am Anschlagbrett der Post sieht, aber ist man wirklich erpicht darauf?
Was habe ich getan, um dermaßen ernstgenommen zu werden? Nun ja, ich habe Anzeigen in Studentenzeitungen aufgegeben. Ich habe mich kritisch mit einer historischen Streitfrage auseinandergesetzt. Ich habe mich für Geistesfreiheit eingesetzt, auch wenn es um den Holocaust geht. Dabei habe ich stets mit den Herausgebern der Studentenzeitschriften, ihren Geschäftsmanagern sowie den Beratern der jeweiligen Fakultäten zusammengearbeitet. Und darum soll ich einer der zehn gefährlichsten Extremisten der Nation sein? Vielleicht braucht es tatsächlich nicht mehr als das, was ich getan habe, um dazu ernannt zu werden.
Die ADL-Homepage zum Thema Extremismus in Amerika zeigt ein Foto des von Timothy McVeigh und Konsorten zerbombten City Federal Building in Oklahoma City. Führt Geistesfreiheit also dazu? Zum Massenmord an Zivilisten und ihren Kindern? Dieser Meinung bin ich nie gewesen. Geistesfreiheit verheißt einen gewaltlosen Austausch von Ideen, fördert den Kontakt zwischen verschiedenen Schichten der Bevölkerung, schafft in einer offenen Gesellschaft Vertrauen und führt ihrem Wesen nach dazu, daß jedes öffentliche Problem beleuchtet werden kann, und zwar so gründlich, daß Geheimgesellschaften und Sonderinteressen vertretende Gruppen genau so kritisch untersucht werden können wie gewöhnliche Sterbliche.
Das einzige, was die neun anderen laut erwähnter ADL-Liste gefährlichsten Extremisten der USA verbindet, ist, daß sie alle mit der Weißen Rassischen Bewegung in Verbindung stehen. Ich bin die einzige Ausnahme, aber ich habe es trotzdem geschafft, auf der Liste zu landen. Warum? In einer freien Gesellschaft sollten Rassentheorien Gegenstand einer offenen Debatte sein können, aber ich bin niemals Mitglied einer rassischen Organisation gewesen und habe auch nie eine Rassen-Ideologie gepredigt. Dies war für mich keine schwierige Wahl. Ich mußte keine seelischen Kämpfe ausfechten, um mich zu entscheiden. Für mich war die erste Barriere auch die letzte. Es hat mir stets mißfallen, wie allzu viele Rassisten mit der Sprache umgehen. Es gibt zahlreiche individuelle Ausnahmen, doch im allgemeinen verwenden die Rassisten die Sprache auf eine sowohl vulgäre als auch kontraproduktive Weise.
Warum bin ich die einzige von der ADL zu den zehn führenden Extremisten gerechnete Person, die der Weißen Rassischen Bewegung nicht angehört? Der Grund, so glaube ich, ist uns allen wohlbekannt. Weil jeder, der kritische Fragen zur orthodoxen Version der Holocaust-Geschichte – namentlich den Menschentötungsgaskammern – stellt, „Juden haßt". Dies ist zwar an und für sich läppisch, aber keine ungeschickte Taktik, denn schließlich hat sie in Amerika ein halbes Jahrhundert lang funktioniert, und deswegen haben die ADL-Juden keinen Grund, sie über Bord zu werfen. Zwar lassen sich die Juden kaum als „Rasse" bezeichnen, doch wenn es um die Wissenschaft und die materiellen Vorteile des Opferkultes geht, ist es für die ADL-Juden ein prima Geschäft, Juden als „so etwas ähnliches" wie eine Rasse, eine „ethnische Gruppe" oder, wie der für die Gründung des Staates Israel mehr als jeder andere verantwortliche Mann zu sagen pflegte, „ein Volk" einzustufen.
Sicherlich glauben viele in der Holocaust-Industrie beschäftigte Personen aufrichtig, daß nur jemand, der Juden haßt, die Gaskammergeschichten ernstlich in Zweifel ziehen kann. Diese Leute sind durchaus nicht dumm, doch haben sie es soweit kommen lassen, daß sie von ihrer eigenen Rhetorik verblödet worden sind. Für diese Leute ist der Judenhaß genau so schlimm wie der Schwarzenhaß und der Haß auf alle Dunkelhäutigen, wenn nicht noch schlimmer. Andere in der Holocaust-Industrie Tätige haben wohl das Gefühl, ein Hinterfragen der Gaskammergeschichte sei wahrscheinlich antijüdisch, und obwohl sie sich nicht ganz sicher sind, wollen sie kein Risiko eingehen und treten deshalb aus Prinzip für die Unterdrückung einer solchen Hinterfragung ein. Wiederum andere für die Holocaust-Industrie Arbeitende verdienen mit der Bekämpfung der revisionistischen Thesen ihren Lebensunterhalt oder würden zumindest Schaden erleiden, wenn sie offen für Geistesfreiheit in dieser Frage einträten. Für viele dieser „Kämpfer gegen den Haß" geht es also um die Wurst.
Wer der Verfasser von Extremismus in Amerika ist, wird uns nicht mitgeteilt, doch aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte es sich um Jeffrey Ross handeln, den Chef der Abteilung „Universitäten und Colleges" im ADL-Hauptquartier in New York City. Er kümmert sich seit zehn Jahren unermüdlich um mich. Überall dort, wo ich eine Anzeige aufgebe, ist es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Redaktion der Studentenzeitung, ihr Fakultätsberater und der Rektor des betreffenden College kontaktiert und angeprangert, zu einer Verurteilung des Inserats gedrängt und davor gewarnt wird, denselben Irrtum noch einmal zu begehen.
In Extremismus in Amerika hat mir Jeffrey Ross eine eigene Seite gewidmet, mit Lichtbild, Hintergrundinformationen und einer Chronik meiner extremistischen Tätigkeiten und Leistungen. Die betreffende Seite heißt »Bradley Smith / The Committee For Open Debate of [richtig: on] the Holocaust (CODOH)«. Die erste zu meiner Person gelieferte Information ist mein Geburtsdatum: 18. Januar 1939. Ross hat das falsche Jahr und den falschen Monat angegeben, aber ein Punkt von dreien ist immerhin schon etwas, wenn man sich vor Augen hält, was die ADL im Verlauf der Jahre über mich zum Besten gegeben hat. Es mag ja nicht sonderlich wichtig sein, doch ich bin am 18. Februar 1930 geboren.
Ich habe mir Ross stets als nervösen, dünnen kleinen Kerl mit Bart vorgestellt, der so um die dreißig Jahre alt ist. Keine reife Person, meinte ich, würde mich im Gespräch mit Herausgebern von Studentenzeitungen als »Abschaum« bezeichnen, so wie er es getan hat. Doch unlängst habe ich ein Foto von Jeffrey Ross gesehen. Er ist zwanzig oder dreißig Jahre älter, als ich gedacht hatte; kein Bart ziert sein Gesicht, klein ist er auch nicht, ebenso wenig dünn, sondern eher wohlbeleibt und sieht mehr oder weniger so aus wie ein College-Professor oder Geschäftsmann aus einer Kleinstadt. Solche Leute können einen an der Nase herumführen.
Ich habe auch festgestellt, daß die ADL immer noch mit der alten Geschichte hausieren geht, wonach das Committee for Open Debate on the Holocaust (CODOH) »ursprünglich von William Curry, einem Geschäftsmann aus Nebraska« finanziert worden sein soll. Dies trifft nicht zu; ich habe am Radio wiederholt gesagt, daß es nicht stimmt und dasselbe in meinem – Jeffrey Ross wohlbekannten – Rundbrief wiederholt, doch die Geschichte gefällt ihnen offenbar, und darum erzähle ich sie hier noch einmal. William Curry hatte mit der ursprünglichen Finanzierung von CODOH nichts zu tun, und zwar allein schon deshalb, weil es keine ursprüngliche Finanzierung gab. CODOH wurde an dem Tag gegründet, an dem ich einen Briefkopf mit der Bezeichnung »Committee for Open Debate on the Holocaust« tippte und in dem iranisch-jüdischen Kopiergeschäft am Highland Boulevard in Hollywood eine Anzahl Kopien anfertigte. Soweit ich mich erinnere, waren es etwa fünfzig, und die Rechnung betrug ungefähr zwei Dollar fünfzig. Das war’s dann schon.
Dies alles mag ja auch nicht besonders wichtig sein – was für einen Unterschied würde es schon machen, wenn es anders wäre –, aber warum wiederholen die ADL-Leute ihre Behauptung, obwohl sie wissen, daß ich diese bestreite und sie über keine gegenteiligen Beweise verfügen? Was geht in ihren Köpfen vor? Ich brauchte damals finanzielle Unterstützung. Ich hätte eine solche von Herrn Curry sicherlich angenommen, hätte er mir sie angeboten, doch er tat dies nicht. Ich hatte den Mann zum Zeitpunkt, wo ich CODOH gründete, nie getroffen, nie mit ihm gesprochen und, soweit ich mich erinnern kann, nie eine Mitteilung von ihm erhalten. Nichts. Doch hier wird die Geschichte, daß er CODOH finanziert habe, abermals aufgetischt. Warum? Ich glaube, ich habe den Grund herausgefunden. Jeffrey (bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, daß er Extremismus in Amerika verfaßt hat) hat sich eine Geschichte zusammengebastelt, die fortwährend in seinem Gehirn herumgespukt haben muß, obwohl ich selbst nie und nimmer darauf verfallen wäre.
In Extremismus in Amerika schreibt Jeffrey, 1986 habe Curry versucht, im Daily Nebraskan, der Studentenzeitung der University of Nebraska, eine ganzseitige Anzeige unterzubringen. Sie wurde nicht angenommen. Curry bot der Universität dann 5000 Dollar dafür an, einen Redner zu finden, der an einer wissenschaftlichen Konferenz über die revisionistischen Thesen debattieren sollte. Das Angebot wurde abgelehnt. Er schrieb Briefe an die Herausgeber diverser Zeitungen und verbreitete seine Ideen durch Massenaussendungen.
Diese vier Methoden – Inserate in Studentenzeitungen, Versuche zur Durchführung von Debatten, Leserbriefe an Redakteure und Massenaussendungen – sind allesamt später von CODOH übernommen worden.
Endlich fiel mir eine Erklärung für die immer wiederkehrende Behauptung ein, Curry habe CODOH finanziert. Sie ist reine Spekulation und mag vielleicht nicht stimmen, doch scheint sie mir logisch. Ich erinnere mich daran, von Currys ganzseitigem Inserat und seiner Ablehnung gesprochen zu haben, obgleich ich nicht glaube, daß ich den Text je gelesen habe. Auch ist mir im Gedächtnis haften geblieben, daß ich das abgelehnte 5.000-Dollar-Angebot für die Durchführung einer Debatte über den Revisionismus zur Sprache gebracht habe. Zu den Leserbriefkampagnen und Massenversendungen Currys habe ich mich, soweit mir erinnerlich ist, nicht geäußert. 1986 war ich mit Radiosendungen beschäftigt und hatte alle Hände voll zu tun. Doch die Geschichte ergibt mehr oder weniger einen Sinn. William Curry hatte den Versuch zur Veröffentlichung eines ganzseitigen Inserats unternommen, und dies brachte mich auf die Idee, dasselbe zu versuchen. Er bot Geld für eine Debatte über die revisionistischen Thesen, und ich tat es ihm gleich. Warum auch nicht?
Daß William Curry CODOH »anfänglich finanziert« haben soll, ist dummes Zeug. Doch ich kann nun die Besessenheit verstehen, mit der Jeffrey versucht, einen Zusammenhang zwischen Curry und CODOH nachzuweisen.
Curry hat nicht nur CODOH nicht »anfänglich finanziert«, sondern meines Wissens überhaupt nie Geld an diese Organisation oder mich persönlich gespendet. Keinen Pfennig. Vielleicht hat er es getan, aber ich erinnere mich nicht daran. Doch weiß ich noch gut, daß ich eines Nachmittags ein paar Tage vor Weihnachten, es muß ungefähr im Jahre 1987 gewesen sein, als wir noch in Hollywood wohnten, einen Scheck über 400 Dollar von einer revisionistischen Gruppe zugestellt bekam, mit der Curry in Verbindung stand. Dieser Scheck befreite uns vor argen Nöten, denn wir waren restlos pleite. Ich war so dankbar, daß ich mir von einem gemeinsamen Freund Currys Telefonnummer besorgte und ihn anrief. Ich hatte zuvor nie mit ihm gesprochen und stellte mich vor. In Nebraska muß es ungefähr acht Uhr abends gewesen sein. Ich dankte ihm sehr herzlich für den Scheck und wollte weitersprechen, als er mich unterbrach.
»Ich habe Ihnen kein Geld geschickt, und Sie brauchen mir nicht zu danken.«
Ich war verblüfft, murmelte eine Entschuldigung und hängte auf. Es stellte sich heraus, daß mein Freund Fritz Berg, der mit derselben Gruppe (an den Namen erinnere ich mich nicht mehr) Verbindung pflegte, das Geld geschickt hatte.
Ein paar Jahre später traf ich William Curry dann doch. Ich war von einem gemeinsamen Freund eingeladen worden, das Wochenende in seinem Winterhaus in Borrego Springs, in der Wüste südlich von Palm Springs, zu verbringen. Curry war damals wohl in den Siebzigern; er hatte weißes Haar, war Invalide und brauchte während des Abendessens einen Sauerstofftank an seiner Seite. Sein Umgangston war ziemlich barsch. Zusammen mit ihm und seiner charmanten Frau waren wir etwa acht am Tisch, und die Diskussion wogte lebhaft hin und her. Er fragte mich, wie ich auf den Revisionismus gekommen sei, und ich erzählte ihm, wie ich Faurissons Artikel über Auschwitz und das Gerücht von den Gaskammern gelesen und sogleich begriffen hatte, daß an diesen Geschichten etwas faul war.
»Das war eine kurze und klare Antwort«, sagte Curry. »So etwas schätze ich.«
Ich hatte den Eindruck, daß er dieselbe Frage schon anderen gestellt und von einigen langatmige Antworten erhalten hatte. Ich fragte ihn, wie er selbst denn auf den Revisionismus gestoßen sei, und er berichtete, wie er in einer Bar in England (oder in Deutschland?) mit einem GI gesprochen hatte, der ihm sagte, die Geschichten über die Dachauer Gaskammern seien nicht wahr. »Ich ging der Sache nach«, fuhr Curry fort, »und fand heraus, daß die Dachauer Gaskammer eine Schwindelnummer war. Dann nahm ich mir die anderen Gaskammergeschichten vor und entdeckte, daß auch diese Schwindelnummern waren. Manchmal scheint es mir so, als sei der ganze verdammte Krieg eine Schwindelnummer gewesen.«
Auch mir kommt es bisweilen so vor. Nein, nicht nur manchmal, sondern immer dann, wenn ich daran denke. Ich hätte William Curry gerne etwas näher kennengelernt, mußte aber noch am gleichen Abend nach Hollywood zurück, denn meine Mutter brauchte meine Hilfe, und ich sah Curry nie wieder.
Nun bin ich wieder mit dem gefürchteten Campus-Projekt beschäftigt. Jetzt, wo ich mir (wieder einmal) bewußt geworden bin, wie wichtig meine Arbeit in den Augen der ADL ist und wie sorgfältig ihre Agenten all das lesen, was ich publiziere, werde ich erst nach deren Abschluß über die Erfolge (und Mißerfolge) des neuen Campus-Projekts für das Studienjahr 2001-2002 berichten. Darauf freue ich mich.
Übersetzt von Jürgen Graf
Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 6(1) (2002), S. 86-88.
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