Aus der Forschung
Ausgrabungen in Sobibor?
Von Jean-François Beaulieu
»Polnische Forscher finden Massengräber in Sobibor
Jerusalem Post, 25.11.2001
Andrzej Stylinski, Associated Press
WARSCHAU – Polnische Forscher erklärten am Freitag, sie hätten in dem in Ostpolen gelegenen ehemaligen Nazi-Vernichtungslager Sobibor, das von den Nazis nach einer Häftlingsrevolte eingeebnet worden war, Massengräber ausfindig gemacht.
Sieben Massengräber und Stellen, auf denen einige Gebäude standen, seien während der ersten ausführlichen Untersuchung des ehemaligen Lagers gefunden worden, so Andrzej Kola, ein Archäologieprofessor, der die Untersuchungen leitet. […]
Das Forschungsteam begann im Sommer mit Bohrungen im Lager, um festzustellen, wo sich Gebäude und Gräber befunden haben können, sagte Kola. Die Untersuchung wird von der Regierung unterstützt.
Die Bohrungen förderten erste Beweise von Massengräbern und einer länglichen Baracke zutage. Weitere Ausgrabungen des Gebäudes förderten 1.700 Geschosse in einer der Gebäudeecken zutage, so daß man annehme, daß dort Hinrichtungen stattfanden, so Kola.
Daneben fanden die Forscher Objekte, die von den Häftlingen benutzt worden waren, wie Metalltassen, Löffel, Uhren und Ferngläser.
Kola führte aus, die etwa 60 Meter von den Massengräbern entfernt gelegene Baracke könne als Gaskammer gedient haben, jedoch seien noch weitere Studien notwendig. Nach Ende der Frostperiode seien im nächsten Jahr weitere archäologische Untersuchungen geplant.
Die Testbohrungen und ersten Ausgrabungen konzentrierten sich auf das frühere Lager Nr. 3 bei Sobibor, das ein Todeslager war. Zwei weitere Lager dienten als Gefängnisse für Zwangsarbeiter. […]«
(Vergleiche im Internet: http://www2.ca.nizkor.org/ftp.cgi/camps/aktion.reinhard/
sobibor/press/Graves_found.011123
Am Morgen des 22. April 2002 suchte ich das ehemalige angebliche "Vernichtungslager" Sobibor auf und wanderte drei Stunden lang auf dem früheren Lagergelände auf und ab. Da ich mich in Polen befand, hatte ich beschlossen, einen Abstecher dorthin zu unternehmen und zu überprüfen, was es mit den Massengräbern auf sich hat, die man im November 2001 dort entdeckt haben will. Das größte dieser Gräber mißt angeblich 70 m × 25 m, und außerdem soll es fünf kleinere, jeweils fünf Meter tiefe Gräber geben. Ich war skeptisch, rechnete damit, einige vielleicht mit Sand gefüllte Gruben vorzufinden und sagte mir: Wahrscheinlich haben sie nach langem Wühlen ein paar Knochen entdeckt, und die Größe der Gruben entspricht nicht dem Vorgefundenen, oder aber sie haben tatsächlich einen Fund gemacht. Doch was ich dann wirklich zu sehen bekam, hat mich noch mehr überrascht…
Die Fahrt von Lublin nach Wlodawa (10 km von Sobibor) ist riskant; in den Zügen wimmelt es nur so von gefährlichen, antisemitischen Polen, die mir helfen, das Fahrrad im Zug zu verstauen, und mir mit Handzeichen zu verstehen geben, daß ich in Chelm umsteigen muß (was auf dem Fahrschein nicht vermerkt ist) und mir Wodka sowie – als besonders üble Folter – einen Teil ihrer Schweinewurst anbieten. Dies liefert vielleicht eine Erklärung dafür, daß ich während meines dreistündigen Aufenthaltes nicht einen einzigen jüdischen Touristen zu Gesicht bekam: Ich war mutterseelenallein auf dem Lagergelände.
Die Ausgrabungen versuchte ich vor allem um das Lager III herum zu orten. Dort befindet sich das kreisförmige Mahnmal, das den Behauptungen einer jüdischen Journalistin zufolge Menschenasche enthalten soll. Ich marschierte in einem Kreis von 150 bis 200 m um dieses herum. Nach meiner Karte zu schließen, muß ich dabei die Grenzen des alten Lagers erreicht haben. Ringsum Bäume, Gras, einige kleine Stellen, wo der Boden mit Sand und Fichtennadeln bedeckt ist, doch die Punkte, wo die Erde möglicherweise aufgewühlt worden ist, nehmen bestenfalls eine Fläche von ein paar Quadratmetern ein. Nirgends um die Statue (diese stellt eine jüdische Mutter sowie ihr Kind dar) sowie um das Denkmal herum sah ich eine offene, von Bäumen und hohen Gräsern freie Fläche von 70 m × 25 m Größe. Westlich dieses Mahnmals befindet sich eine mehr oder weniger dreieckige baumlose Stelle, deren Länge vielleicht zehn Meter betragen mag, doch weist nichts auf Erdbewegungen hin: Gras, aus dem Boden ragende Stümpfe gefällter Bäume (in der Nähe liegen forstwirtschaftliche Betriebe), zwei Waldbrandnarben von einem Meter Durchmesser sowie eine (leider leere) polnische Bierflasche.
Das Lager war im Schnitt 400 m breit. Somit kann ich eine Grube von 70 m × 25 m Größe ganz unmöglich übersehen haben! Gewiß kann man eine ausgehobene Grube wieder zuschütten, aber bevor man sie aushebt, muß man doch die Bäume fällen und ihre Wurzeln ausreißen! Und warum hätte man überall wieder dichtes Gras pflanzen sollen? Tatsache ist nun, daß man um das Mahnmal (unweit vom Lager III) zahlreiche Bäume sowie, im Osten, hohe Gräser vorfindet.
Ich bin mir sicher, daß man einige Ausgrabungen durchgeführt hat, aber die einzige Erklärung liegt darin, daß man anhand kleiner Bohrlöcher Extrapolationen vornahm. Es mag sein, daß man mittels eines Detektors aufgestöberte Metallgegenstände vorfand und vielleicht auch ein paar Knochen – bitte sehr, ist das etwa eine weltbewegende Entdeckung? Wenn man menschliche Überreste gefunden hat, dann bestimmt nicht in einer Grube von 70 m × 25 m, und zwar schon aus dem ganz einfachen Grund, daß man niemals eine solche Grube ausgehoben hat!
Hier und dort waren Pfähle tief in die Erde gerammt, vielleicht zwanzig an der Zahl; ich weiß nicht, ob sie von Archäologen oder einem forstwirtschaftlichen Betrieb stammten. Allem Anschein nach liefert man uns auch für Belzec einen Beweis in Form eines Fotos, das ebenfalls Pfähle zeigt. Wenn dies ein Beweis ist, dann kapituliere ich; sobald ich wieder zu Hause bin, nehme ich meine Schaufel und grabe die 62.500 Juden aus, die sich dort befinden müssen, weil fünf Pfähle in den Boden gerammt sind!
ANMERKUNGEN DER REDAKTION
Bereits in VffG 3/98 (S. 222) berichtete S. Crowell über angebliche Ausgrabungen und das Auffinden großer Massengräber im Lager Belzec. Kurze Zeit nach der entsprechenden Pressemeldung über Belzec erhielt der polnisch-ukrainische Revisionist Dr. Miroslaw Dragan Abzüge von Fotos, die die "Ausgrabungen" in Belzec dokumentierten. Als ich Dr. Dragan im Juni 2001 traf, hatte ich Gelegenheit, diese Fotos einzusehen. Tatsächlich zeigten die Fotos lediglich lächerlich kleine Metallstangen, mit denen man Löcher in den Boden stach und kleine Bodenproben entnommen hatte. Auf diese Weise sind bestimmt keine großen Massengräber gefunden und analysiert worden. (Leider ist Dr. Dragan dermaßen desorganisiert, daß es unmöglich ist, von ihm irgendwelche Dokumente zu erhalten, so daß wir aufgegeben haben, ihn um Abzüge dieser Fotos zu bitten.)
Von ähnlicher Qualität scheinen auch die Ausgrabungen in Sobibor zu sein. Im französischen Periodikum Conseils de Révision, Juni 2002, S. 2, kommt zudem eine nicht genannte Dame zu Wort, die vor etwa zehn Jahren das Lager Sobibor zweimal besucht hatte und offenbart, das Lager habe schon damals genauso ausgesehen wie oben von Herrn Beaulieu beschrieben. Nichts habe sich dort geändert. Auch das Auffinden von 1.700 Patronenhülsen ist zudem kaum ein Beweis für Hinrichtungen, denn a) 1.700 Schuß, abgefeuert in einem Raum, hätte deren Wände pulverisiert und b) dermaßen viele Patronenhülsen in einem Raum wären bestimmt weggeräumt worden. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Baracke, wo Patronenhülsen mit Hilfe von Zwangsarbeitern wiederaufbereitet wurden.
Außerdem wurde unseres Wissens nach weder über die Forschungen in Belzec noch in Sobibor bisher in irgendeiner "etablierten" Geschichtszeitschrift berichtet.
G. Rudolf
Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 6(2) (2002), S. 211f.
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