Die Kosten von Auschwitz

Auswertung der Baukosten des Konzentrationslagers Auschwitz

Von Dipl.-Ing. Manfred Gerner, Dipl.-Ing. Michael Gärtner und Dr.-Ing. Hans Jürgen Nowak

General Eisenhower führte 1945-1947 vor, wie man billig und effektiv Menschen zu Hunderttausenden umbringt: Man sperrt sie einfach auf eine Wiese, spannt Stacheldraht um sie herum, stellt Wachen mit Gewehren auf, und verweigert ihnen die überlebenswichtige Versorgung. Die deutsche Reichsregierung aber gab für die Errichtung des Lagerkomplexes Auschwitz Geld im Gegenwert von über anderthalb Milliarden DM/750 Millionen € aus...


Mit der anschließenden Veröffentlichung setzt unsere Bauingenieursgruppe die Reihe der ausführlicher und gründlicher bearbeiteten Themen fort, die fundamentale Grundlage unserer Studien und Ausarbeitungen zur Baugeschichte von Auschwitz werden. Sie erinnern sich sicher an unsere bisherigen Veröffentlichungen:

1. »Grundwasser im Gelände des KGL Birkenau (Auschwitz)« in VffG 2(1)1998, S. 2-12. Sie klärte deutlich, daß die Behauptung der Exterminationisten, in Birkenau seien Leichen in offenen, tiefen Gruben verbrannt worden, falsch ist. Sie behaupteten damit faktisch, die Deutschen hätten dort Tote im Grundwasser mit offenem Feuer vernichtet.

2. »Kurzwellen-Entlausungsanlagen in Auschwitz« Teil 1, VffG 2(2)1998, S. 87-105. Mit ihr haben wir gezeigt, was die Gegenseite offenbar unterschlagen wollte, nämlich daß die seinerzeit einmaligen, leistungsfähigsten und modernsten Entlausungsanlagen der Welt zunächst ausschließlich in den beiden Lagern von Auschwitz standen. Diese Tatsache war bis 1993 völlig unbekannt. Teil 2 in VffG 2(4)1998, S. 261-273 ergänzt die Angaben mit wertvollen technischen Erläuterungen und Abschriften aus einem Privatarchiv. Eine abschließende, vollständige Bearbeitung des Themas Entlausungsanlagen haben wir zurückgestellt, da in den Akten laufend neue, bisher unbekannte Anlagen gefunden werden.

3. "Gasdichte" Türen in Auschwitz« in VffG 2(4)1998, S. 248-26 1. Ergebnis der Prüfung war, es gab keine wirklich gasdichte Tür in den Lagern. Mit dieser gutachterlichen Stellungnahme haben wir die Tür zu dem in Vorbereitung befindlichen Artikel »Gaskammern zur Tötung von Menschen in Auschwitz und Birkenau?« geöffnet. Die angekündigte Arbeit wird eine Reihe unbekannter Zusammenhänge aufdecken und die ohnehin nie bewiesenen Behauptungen zusätzlich entkräften.

4. Eine Vielzahl anderer Artikel ist erschienen, die alle in der entscheidenden Frage gipfeln:

Ist es durch gründliche und intensive Untersuchung der Bauvorhaben von Auschwitz/Birkenau möglich, die seit Jahrzehnten aufgestellten - und ständig wieder geänderten - Behauptungen der Exterminationisten auch bautechnisch zu widerlegen?

Wir sind inzwischen fortschreitend sicherer geworden, daß wir diese Beweise antreten werden. Nicht umsonst haben schließlich die schon "in der Wolle gefärbten" und deshalb unwissenden Holocaust-Historiker selbst die "Jahrhundertlüge" von 4 Millionen Toten in Auschwitz auf 1 Million zurückgenommen. Wieder jedoch eine Zahl, die nicht auf wissenschaftlichen Forschungen beruht. Die Zahl ist nachweislich das Ergebnis einer Absprache. Weil wir hier weitere - leider noch nicht allgemein bekannte - Hintergründe sehen, interpretieren wir das Buch des Norman G. Finkelstein Die Holocaust-Industrie auch erheblich weitergehend, d.h. über seine eigenen Berichte hinaus. Wir kommen in einer gesonderten Arbeit darauf zurück.

Dennoch ziehen wir uns nicht auf die natürlichste und einfachste Position zurück, die da lautet: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht!" Wir denken mehr an die Worte von A. Pope:

»Wer eine Lüge sagt, merkt nicht, welch große Aufgabe er übernimmt, denn er wird gezwungen sein, zwanzig weitere zu erfinden, um diese eine aufrechtzuerhalten.«

Ob das reicht? Wir finden laufend weitere Lügen, denn wer bei Sinnen ist und dennoch behauptet, wissenschaftlich Unmögliches gesehen zu haben, der lügt!

Erstmalig, seit wir uns zusammengeschlossen haben, stehen wir vor der Tatsache, daß wir uns mit einem Thema befassen, das nicht mit Lügen befrachtet ist. Begründung: Kein Exterminationist hat sich bisher dazu geäußert. Es fehlt ihnen immer noch ein zweifellos zwingend erforderlicher Sachverständiger aus dem Baufach. Ihr derzeitiger "Pseudoarchitekt", der Archäologe und Kunstgeschichtler Prof. van Pelt, kann - wie in seinem Buch geschehen - zwar Studenten zur Fälschung von Zeichnungen veranlassen, aber weiter reichen seine baufachlichen Kenntnisse nicht. Wir verkennen hierbei nicht die Tatsache, daß die Fähigkeit, Märchen zu erzählen sowie lügen und fälschen zu können, eine wesentliche Voraussetzung ist, die viele Personen erst zum Exterminationisten befähigt.

Wir dagegen sehen mit Genugtuung auf eine Reihe erfahrener Architekten, Bauingenieure und Praktiker mit z.T. fünfzig Berufsjahren, die alle Voraussetzungen für einen Bausachverständigen besitzen. Gemeint ist damit, daß sie folgende Leistung erfüllen können: Sachverständige sind Gehilfen, die einem nicht Qualifizierten die Sachkunde vermitteln, über die er selbst nicht verfügt. Der Unqualifizierte hat dem Sachverständigen bestimmte, feststehende Tatsachen zu unterbreiten mit dem Auftrag, auf diese feststehenden Tatsachen das dem Sachverständigen eigene Fachwissen anzuwenden und mit dessen Hilfe gefragte Schlußfolgerungen aus jenen Tatsachen zu ziehen und sie dem nicht Sachkundigen mitzuteilen. Auf dieser Basis verfassen wir das folgende

Sachverständigengutachten

Die Texte halten sich nicht rein an die strengen Regeln eines deutschen Gutachtens, um den ohnehin trockenen Stoff für den Leser nach Möglichkeit etwas aufzulockern.

Auftrag

Ermitteln der Baukosten aller Bauwerke und Baumaßnahmen, die für das Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager Auschwitz/Birkenau entstanden sind und deren Kostenträger Institutionen des Deutschen Reiches waren. Diese sollen dann
- zum besseren Verständnis - auf heutige Baukosten, Stand Jahr 2000, umgerechnet werden.

Unterlagen: 1. Akten

Verwendet werden, wenn nicht anders erwähnt, ausschließlich die bisher bekannten Akten des Bestandes der »Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz«, [ZBL], lagernd im »Zentrum für die Aufbewahrung historisch dokumentarischer Sammlungen, Moskau« (nachfolgend ZAM). Insbesondere alle Akten, die dem Zweck des Gutachtens dienen. Uns liegen vor:

1.1 BAUBESCHREIBUNGEN

1. Erläuterungsberichte zur jeweiligen Gesamtbebauung;

2. Baubeschreibungen der Einzelbauten samt Bauabmessungen und daraus errechnete Flächen in m2 sowie des umbauten Raumes in m³ nach den seinerzeit gültigen DIN-Vorschriften.

1.2 BAUZEICHNUNGEN USW.

Derzeitiger Bestand in unserem Archiv: etwa 450 Einzelpläne

1. Übersichtskarten M=1:200.000 bis M=1:25.000;

2. Zeichnungen des Interessengebietes M=1:5.000;

3. Generalbebauungspläne Wirtschaftspläne;

4. Bebauungspläne M=1:5.000 bis M=1:1.000;

4.1 Konzentrationslager [KL];

4.2 Kriegsgefangenenlager [KGL];

4.3 Übersichtspläne beider Lager;

4.4 Lageskizzen;

4.5 Lagepläne;

5. Baupläne, z. T. einschließlich Entwurfsplänen, M=1:100;

6. Werk- und Detailpläne M=1:50 bis M=1:10;

7. Abrechnungspläne;

8. Bestandspläne M=1:200;

9. Be- und Entwässerungspläne M=1:500 bis M=1:10, Pläne der Kläranlagen und Installationspläne;

10. Erschließungspläne;

10.1 Straßenbau M=1:100 bis M=1:10;

10.2 Brückenbau über die Sola M=1:100 bis M=1:10;

11. Gleisführungspläne der Deutschen Reichsbahn und Gleisbaupläne M=1:1. 000 bis M=1:50;

12. Pläne der beauftragten Firmen für Krematoriumsöfen, Heizung, Wäschereieinrichtungen, Kläranlagen etc.

Ein wesentlicher Teil der Bauvorhaben ist mit NN (Normalnull) Höhenangaben, bezogen auf die Adria, geplant, so daß Bezüge der Pläne untereinander hergestellt sind. Wir haben dieses Faktum in einigen Abhandlungen nachgewiesen.

1.3 BAUKOSTENANGABEN:

1. Baukostenschätzungen;

2. Baukostenberechnungen nach seinerzeit gültigen DIN-Vorschriften;

3. Baukostenabrechnungen nach geprüften Rechnungen;

4. Baukostenfeststellungen.

1.4 BAUMATERIALBERECHNUNGEN

1. Mengenberechnungen der Einzelbauten;

2. Vorausberechnungen des Baumaterialbedarfs für Finanzierung und Bereitstellung.

1.5 AUSSCHREIBUNG UND BAUVERGABE

1. Leistungsverzeichnisse nach VOB mit Vergabeunterlagen;

2. Firmenangebote;

3. Bauverträge.

1.6 BAUABLAUF

1. Tätigkeitsberichte der Firmen, Bauleitungen etc.

2. Bauberichte mit Grad der Fertigstellung,

3. Baufristenpläne, enthaltend alle wesentlichen Daten innerhalb der Einzelmaßnahmen:

3.1 Konzentrationslager (KL);

3.2 Kriegsgefangenenlager (KGL);

3.3 Landwirtschaft (La);

3.4 Deutsche Ausrüstungswerke (DAW);

3.5 Industriewerke (Krupp);

3.6 Deutsche Erd- und Steinwerke (DEST);

3.7 Bauhof 1;

3.8 Bauhof H;

3.9 Meliorationen;

3.10 Hauptwirtschaftslager (HWL);

4. Bauabrechnung.

1.7 LUFTBILDPHOTOS

Deutsche und alliierte.

2. Schriftverkehr

Soweit dieser in der Folge nicht ohnehin erwähnt wird, ist er in ausreichendem Maß im eigenen Archiv vorhanden, um alle Vorgänge zu verfolgen, die zur Abfassung des Gutachtens erforderlich sind. Die Bestände erfassen sowohl Einzelbauwerke als auch die Vorgänge beider Teillager. Über die gesamte Bauzeit und komplette Lagerteile fortgeschriebene Zusammenstellungen sind bisher nicht aufgefunden worden.

Für Teilbereiche, wie Bauabrechnungen u.a., liegen bisher nur Beispiele vor. Das Findbuch des Archivs belegt jedoch, daß weitere Unterlagen bei Bedarf beigebracht werden können, die entsprechende Nachweise enthalten.

3. Veröffentlichungen

Die Aufgabenstellung betreffende Veröffentlichungen sind nicht bekannt. Eine Diskussion des Ergebnisses ist somit nicht erforderlich.

4. Baupreisindizes

Benutzt werden die Tabellen des Statistischen Bundesamtes über Baupreise. Basisjahr 1913 100. Indizes: 1940 = 139,5, 1941 = 146,3, 1942 = 158,5, 1943 = 161,9, 1944 = 165,3 und Februar 2000 = 2148,5.

Befund

1. AUSWAHL

Aus einer Vorauswahl von ca. 2.000 Blatt der vorhandenen Aktenbestände, die für den Zweck Bedeutung haben, wurden für eine Bewertung die in der Folge erwähnten und kurz beschriebenen Urkunden herausgesucht. Die Erwähnung erfolgt in der zeitlichen Reihenfolge.

Die umseitig aufgeführten Listen (33 Blatt DIN A3 und 545 DIN A4) sind verschieden aufgestellt. Ein großer Teil enthält reine Baukosten. Ein anderer Teil jedoch auch die allgemeinen Kosten, die Bestandteil der Gesamtkosten sind. Sie sind somit alle auf letzteren, gleichen Stand umzurechnen. Dies ist jedoch bei Nebenkosten nicht vollständig möglich. Somit muß auf diese Kosten verzichtet werden.

Nr.

Bezeichnung und Kosten in RM

in DM anno 2000

1.1

Ohne Datum. Entwurf eines Antrages für die ersten 30 Baumaßnahmen[1] im KL.

 

 

1.2

01.10.41, Zuteilung der Kennummer 2 U Katt. 1 für min. 64 Bauvorhaben[2] über RM 7.057.400,-

DM

98.803.600,-

1.3

30.10.41, Kostenüberschlag[3] KL RM 7.057.000,-

 

 

1.4

30.10.41, Kostenüberschlag[4] KL mit Baubeschreibungen und Lageskizzen. RM 13.656.400,-

DM

191.189.600,-

1.5

30.10.41, Erläuterungsbericht[5] zum Vorentwurf Neubau KGL mit ausführlicher Beschreibung wie Grundwasserstand zwischen 0,30 und 1,20 m, BW Nr. etc. und Kostenvoranschlag über RM 8.900.000,-

DM

124.600.000,-

1.6

31.10.41, Erläuterungsbericht[6] zum Vorentwurf Auf- und Ausbau KL, Bauabschnitt 1, mit ausführlicher Beschreibung der Leistungen wie vorher RM 2.026.000,-

DM

28.364.000,-

1.7

31.10.41, Erläuterungsbericht[7] wie vorher, jedoch Bauabschnitt 111 RM 4.630.000,-

DM

64.820.000,-

 

[Ein erwähnter Bericht mit gleicher Bezeichnung jedoch einer Endsumme von RM 2.230.000,- ist noch nicht vorhanden.]

 

 

1.8

10.03.42, Zusammenstellung[8] des Bauvorhabens KGL mit Baubeschreibungen und Lageskizzen gegliedert in zwei Teile: Bauvorhaben ausgeführt bis 06.02.42, RM 763.900,-

DM

10.694.600,-

 

und Bauvorhaben auszuführen nach dem 06.02.42, RM 8.900.000,-

DM

124.600.000,-

1.9

17.03.42, Bauprogramm[9] 3. Kriegswirtschaftsjahr, Haushaltsjahr 1942 für KL Auschwitz. [Enthalten sind jedoch auch - vielfacher gegliedert - KGL etc.] RM 24.254.300,-

DM

339.560.200,-

 

Ferner für gelieferte Baracken RM 710.000,-

DM

9.940.000,-

1.10

31.03.42 Erläuterungsbericht[10] wie Ziffer 1.6, jedoch Bauabschnitt III, RM 18.700.000,-

DM

261.800.000,-

 

[Ein erwähnter Bericht gleicher Fassung jedoch vom 31.10.41 und RM 27.800.000,- ist noch nicht vorhanden.]

 

 

1.11

15.07.42, Erläuterungsbericht[11] zum prov. Ausbau des KL mit ausführlicher Beschreibung hier Grundwasserstand zwischen 1,00 bis 2,50 m, etc. RM 2.026.000,-.

DM

28.364.000,-

1.12

15.07.42, Erläuterungsbericht[12] zum Bauvorhaben KL mit Kostenvoranschlag und Baubeschreibungen RM 20.600.000,-

DM

288.400.000,-

1.13

15.07.42, Erläuterungsbericht[13] zum Bauvorhaben Landwirtschaftliche Betriebe, RM 3.520.000,-.

DM

49.280.000,-

1.14

18.07.42, Antrag[14] auf Baufreigabe Bauvorhaben KL mit Baubeschreibungen und Lageskizzen, RM 2.630.300,-.

DM

36.824.200,-

1.15

31.07.42, Antrag[15] wie vorher RM 4.660.000,-.

DM

65.240.000,-

1.16

06.08.42, Antrag[16] wie vorher RM 468.000,-.

DM

6.552.000,-

1.17

23.09.42, Aufstellung[17] genehmigter Bauvorhaben nach der Wehrkreisrangfolgeliste, KL und KGL, RM 52.437.347,-.

DM

734.122.858,-

1.18

26.10.42, Bauten[18] der ZBL im 3. Kriegswirtschaftsjahr A.) Bauten, welche nicht in der Wehrkreisrangfolgeliste aufgenommen wurden und demnach bis 31.03.42 fertiggestellt wurden. KL und KGL, RM 4.387.880,-.

DM

61.430.320,-

1.19

26.10.42, Wie vorher jedoch B.) Bauten[19], welche in die Wehrkreisrangfolgeliste aufgenommen wurden: RM 51.797.218,50.

DM

725.161.059,-

1.20

28.10.42, Zusammenstellung,[20] Bauvorhaben KGL (Durchführung der Sonderbehandlung), RM 13.760.000,-.

DM

192.640.000,-

1.21

15.11.42, Bauvorhaben[21] der ZBL, A) Bauten, welche in die Wehrkreisrangfolgeliste aufgenommen wurden, KL und KGL RM 51.554.668,-.

DM

721.765.352,-

1.22

18.02.43, Aufstellung der genehmigten Bauvorhaben[22] der genehmigten Bauvorhaben nach der Wehrkreisrangfolgeliste, KL und KGL, RM 52.644.647,-.

DM

737.025.058,-

1.23

16.04.43, Gesamtzusammenstellung[23] [unleserlich] mit Baubeschreibungen, Kostenvoranschlägen und Lageskizzen, RM 4.026.000,-,

DM

56.364.000,-

1.24

20.04.43, Bauvorhaben[24] der ZBL, A) Bauten, welche in die Wehrkreisrangfolgeliste für das 4.KWJ. aufgenommen sind, KL und KGL, RM 42.366.768,-

DM

593.134.752,-

1.25

30.09.43, Rahmenbauantrag[25] für das Kriegsgefangenenlager [Enthalten B HI als Häftlingslazarett!] RM 32.200.000,-.

DM

450.800.000,-

1.26

26.11.43, Bauvorhaben[26] der ZBL. A) Bauten, welche in der Wehrkreisrangfolgeliste für das 4. KWJ. aufgenommen sind, als Überhang in das 5. KWJ. Mit Baustoffbedarf 1944, KL und KGL, RM 35.531.068,-.

DM

497.434.952,-

1.27

03.06.44, Bauvorhaben[27] der ZBL KL und KGL welche in die R-Liste f d. J. 1944 aufgenommen sind, RM 52.396.678.

DM

733.553.492,-

1.28

07.07.44, Bauvorhaben[28] die im laufenden Jahr KL und KGL zur Durchführung kommen sollen, RM 26.890.844,-.

DM

376.471.816,-

1.29

19.07.44, Schwerpunktbauvorhaben[29] der ZBL die in diesem Jahr zur Ausführung kommen sollen, mit Fertigstellungsgrad KL und KGL, RM 20.576.584,-.

DM

288.072.176,-

1.30

04.09.44, Aufstellung[30] der im Bau befindlichen Bauwerke KL und KGL mit Fertigstellungsgrad.

 

 

Es liegen, wie vorstehend gezeigt, ausreichende Aufstellungen vor, um eine Berechnung der Baukosten der Lager von Auschwitz durchzuführen. Aus den vorhandenen Berechnungen, die zur Ermittlung der Kosten für jedes Gebäude und andere Baumaßnahmen durchgeführt wurden, sind die richtigen Berechnungen herauszusuchen, wo notwendig zu ergänzen, zusammenzustellen, und zu addieren.

Wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Lagern ist, daß im Konzentrationslager sowohl alle Altbauten als auch der größte Teil der Neubauten Massivbauten sind. Die Unterkunftsgebäude im Kriegsgefangenenlager dagegen sind behelfsmäßige Holzbaracken bis auf 30 Baracken in B I.

2. ZUORDNUNGEN

Die vorliegenden Aufzeichnungen sind nur zum Teil bestimmten Lagern zugeordnet. Erhebliche Auflistungen sind nach Kennummern geordnet, die einerseits unterschiedliche Auftraggeber kennzeichnen, andererseits unterschiedliche Haushaltmittelstellen und anderes ausweisen. Bebauungspläne und wesentlich die deutschen und alliierten Luftbildphotos machen eine Zuordnung zu den Lagern möglich.

3. ECHTHEIT

Die Akten, die im direkten Bezug zum Auftragsthema stehen, sind ohne Zweifel echt, sie bilden untereinander und in Bezug auf andere Bereiche logische Ketten.

4. EINDEUTIGKEIT

Die Zusammenstellungen, Auflistungen etc. beziehen sich eindeutig auf Bauobjekte der Lager von Auschwitz. Sie sind jedoch unterschiedlich gekennzeichnet. Einmal sind Gebäudenamen gewählt, zum anderen Bauwerksnummern (BW). In der Anfangsphase der Bebauung haben Bezeichnungen mehrfach gewechselt, sind jedoch nachvollziehbar. Auch sind BW-Nummern mehrfach vergeben. Die Schlüssel hierfür sind in den Baufristenplänen enthalten.

Um einen klaren Überblick zu gewinnen, mußte ein System gewählt werden, das alle erkennbaren Probleme löst. Gewählt wurden die Bauwerksnummern (BW), mit deren Hilfe eine Kartei aller Baumaßnahmen errichtet wurde, in der nicht nur die Baukosten erfaßt wurden, sondern auch alle anderen wichtigen Daten wie Baubeginn, Baufortschritt und Baufertigstellung.

Erläuterungsbericht zum Neubau des Wäscherei- und Aufnahmegebäudes und Häftlingsbad im K.L. Auschwitz O/S, 14.4.1942; ZAM 502-1-347-377 bis 383.

Lageplan zum Neubau des Wäscherei- und Aufnahmegebäudes und Häftlingsbad im K.L. Auschwitz O/S, 14.4.1942; ZAM 502-1-347-383

Als Beispiel ist das Gebäude BW 160 (Wäscherei- und Aufnahmegebäude mit Entlausungsanlage und Häftlingsbad) gewählt und als Anlage beigefügt. Es wurde in der Bauzeit wesentlich geändert. Statt einer geplanten Blausäureentlausung wurde eine Hochfrequenzentlausungsanlage eingebaut.

Im Endeffekt wurde eine »überörtliche Rechnungsprüfung« durchgeführt, ergänzt durch eine Kontrolle, ob in den verschiedenen Jahres- und anderweitigen Abrechnungen alle Baukosten berücksichtigt wurden.

5. VOLLSTÄNDIGKEIT

Da es keine Zusammenstellung geben kann, die sich auf die Luftbilder bezieht, wurde ein Vergleich zwischen diesen und den aufgelisteten Gebäuden durchgeführt. Im Zuge dieser Arbeit wurde ferner geprüft, ob es Kosten und Bauteile gibt, die nicht erfaßt sind. Gegebenenfalls auch solche, die nicht zu ermitteln sind.

Für die Berücksichtigung anderer Archive bestand kein Grund, da einerseits die Bestände des Archivs in Auschwitz nichts anderes enthalten können und zum anderen Personen, die nicht in "erwünschter Form" sondern den Tatsachen entsprechend berichten, von dort keine Kopien erhalten.

6. HILFSMITTEL

H.J. Nowak hat, um einen ersten genauen Rahmen für die Baugeschichte der Lager zu haben, eine chronologische Liste aller geprüften, aus dem Moskauer Archiv erhaltenen Dokumente erstellt. Diese umfaßt derzeit 109 Seiten und wird laufend ergänzt und erweitert.

7. BERECHNETER BAUINDEX

Um nicht einen überhöhten Aufwand zu betreiben, wurde auf differenzierte Berechnungen für jedes Baujahr verzichtet. Es wurde ein Mittelwert zwischen den Jahren 1941 und 1944 ermittelt. Unter Beachtung der Hauptbauzeiten wurde dann der Multiplikator 14 nach eigenem Ermessen gewählt.

8. NICHT ENTHALTENE BAUKOSTEN

  1. Grundstückskosten. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, nach denen diese Kosten ermittelt oder berechnet werden könnten.
  2. Altbauten. Es ist zwar bekannt, daß einige Gebäude Kriegsschäden hatten. Es ist auch bekannt, daß es in allen Bauten weder fließendes Wasser noch Wasch- und Abortanlagen gab (die Kosten für den Einbau der Anlagen sind in den berechneten Baukosten enthalten), jedoch gibt es keine weiteren Zustandsbeschreibungen bei Übernahme für eine Wertermittlung, außer daß auch die Kanalisation unbrauchbar war.
  3. Erschließungskosten. Soweit nicht vollständige Auflistungen übernommen werden, wie die gewählten "Grundkosten" für beide Lagerteile, in denen diese Kosten enthalten sind, ist eine Ermittlung solcher Kosten für die restlichen Bauten nicht möglich, da keine ausreichenden Beschreibungen des ursprünglichen Geländezustandes vorliegen,
  4. Nebenlager. Baukosten von Nebenlagern sind in keiner Auflistung enthalten. Nach Überprüfungen der einschlägigen Ausarbeitungen - auch in den Heften von Auschwitz - stellte sich heraus, daß diese Lager jeweils von den Firmen errichtet wurden, bei denen die Häftlinge beschäftigt wurden. Das gilt auch für das zuletzt selbständige KL Monowitz (Buna).
  5. Tagelohnarbeiten. Es bestehen im Archiv selbstverständlich auch solche Unterlagen, jedoch sind derartige Akten bis auf einige Ausnahme, bei denen sich die Notwendigkeit ergab, bisher noch nicht beschafft.
  6. Arbeitsleistungen der Häftlinge. Den Firmen am Bau wurden im Lager ausgebildete Facharbeiter zur Verfügung gestellt. Beispiel folgt unter BW 160.
  7. Fremdkosten. Gemeint ist hier z. B. der Gleisanschluß am Güterbahnhof, der, da es kein Privatgleis ist, von der Deutschen Reichsbahn errichtet wurde.
  8. Bauten, die nicht von der ZBL geplant und ausgeführt wurden. Dazu gehören einige der DAW.
  9. Laufende Brunnenbohrarbeiten.

Baukostenermittlung

Zu Gunsten wichtigerer Veröffentlichungen wird auf eine ausführliche Aufstellung hier verzichtet. Soweit sie besonders interessant sind, werden solche bei passenden Artikeln nachgeholt.

1. KONZENTRATIONSLAGER AUSCHWITZ

In den Kosten dieses Lagers sind auch die der Landwirtschaft und der verschiedenen Betriebe sowie der Meliorationsarbeiten usw. enthalten.

1.1. GRUNDLAGEN

1. Bauabschnitt I,6 31.10.41

RM 2.026.000,-

= DM 28.364.000,-

2. Bauabschnitt II,7 31.10.41

RM 4.630.000,-

= DM 64.820.000,-

3. Bauabschnitt III,10 31.03.42

RM 18.700.000,-

= DM 261.800.000,-

Der Zustand der Abschnitte ist erläutert im Schreiben vom 21.04.42:[31]

BA I: bereits durchgeführt, Mittel vorhanden.

BA II: bereits durchgeführt oder im Bau, ohne genehmigte Mittel.

BA III: begonnen im 3. K W. Jahr. oder noch zu beginnen, Mittel beantragt.)

1.2. ERGÄNZUNGEN

1. Aus Antrag,14, 18.07.42

RM 153.690,-

= DM 2.151.660,-

2. Aus Antrag,15 31.07.42

RM 490.500,-

= DM 6.867.000,-

3. Aus Antrag,16 06.08.42

RM 224.400,-

= DM 3.141.600,-

4. Aus Aufstellung,17 23.09.42

RM 19.626.540,-

= DM 274.771.560,-

5. Aus Bauten,18 Teil A, 26.10.42

RM 1.224.833,-

= DM 17.147.662,-

6. Aus Bauten,19 Teil B, 26.10.42

RM 5.374.626,-

= DM 75.244.764,-

7. Aus Bauvorhaben,21 15.11.42

RM 2.866.155,-

= DM 40.126.170,-

8. Aus Bauvorhaben,22 18.02.43

RM 371.145,-

= DM 5.196.030,-

9. Aus Bauvorhaben,26 26.11.43

RM 3.052.000,-

= DM 42.728.000,-

10. Aus Bauvorhaben,27 03.06.44

RM 6.027.438,-

= DM 84.384.132,-

11. Aus Bauvorhaben,29 19.07.44

RM 467.610,-

= DM 6.546.540,-

Summe Konzentrationslager

RM 65.234.937,-

= DM 913.289.118,-

 

2. KRIEGSGEFANGENENLAGER BIRKENAU

Die Kosten dieses Lagers haben sich während der Bauzeit laufend geändert. Gewählt wurde die Planungsstufe nach der Änderung des B III zum Häftlingslazarett nach Bebauungsplan[32] Nr. 2503 vom 18.06.43.

2.1. GRUNDLAGE

Rahmenbauantrag25, 30.09.43

RM 32.200.000,-

= DM 450.800.000,-

2.2. ERGÄNZUNGEN

1. Aus Bauvorhaben21, 15.11.42

RM 731.826,-

= DM 10.245.564,-

2. Aus Bauvorhaben27, 03.06.44

RM 11.800.340,-

= DM 165-204.760,-

Summe Kriegsgefangenenlager

RM 44.732.166,-

= DM 626.250.324,-

Eine Korrektur dieser Kosten nach oben muß vorbehalten bleiben, da nicht auszuschließen ist, daß in der erheblichen Menge der restlichen Akten noch weitere aufgefunden werden.

3. Feststellung

Die Baukosten aller Bauwerke und Baumaßnahmen für das Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager Auschwitz/Birkenau betragen mindestens

RM 109.967.103,- = DM 1.539.539.442,-.

Die festgestellten Baukosten sind das Minimum. Dies ergibt sich zwingend aus der Aufstellung der nicht erfaßten Kosten unter den Ziffern 8.1. bis 8.9.

© 31.03.2001 Gärtner / Nowak


 

Auswertung der Baukostenunterlagen von Auschwitz

Kardinalproblem dieser und jeder noch folgenden Veröffentlichung zur Forschung über Auschwitz ist die Tatsache geworden und wird es bleiben, daß die Totenzahl revolutionär verringert wurde und daß diese den Holocaust umwälzende Veränderung von allen deutschen Medien zusammen mit dem Staat, den Parteien, den Kirchen, Gewerkschaften usw. dem "Volk" noch heute ferngehalten wird. Wir fassen den Ablauf diesen Vorgang in vier Schritte:

1. Schritt, Version 1989: J.-C. Pressac führte mit seinem Buch Auschwitz: Technique and Operation of the Gas Chambers den ersten Schritt aus, indem er versuchte, mittels Dokumenten und Zeichnungen aus den Beständen der Zentralbauleitung der Waffen-SS in Auschwitz (ZBL) im Archiv in Auschwitz Beweise zu konstruieren, um seinen ursprünglichen Lehrmeister Prof. Dr. R. Faurisson zu widerlegen. Da ihm nur die Fähigkeiten eines Apothekers zu eigen waren, mußte er bei dem Versuch scheitern, über das selbstgewählte Thema ein wissenschaftliches Werk zu schreiben. Mit den Dokumenten stellte er aber eine brauchbare Grundlage für Baufachleute zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung.

Es bleibt ihm so der Ruhm, als erster Exterminationist auf diesem Weg den Versuch gewagt zu haben, Beweise zu erbringen, die es nicht gibt. Anerkennung jedoch gebührt ihm dafür, daß es ihm gelungen ist, mit diesen Mitteln und seinen falschen Argumentationen eine Reihe von Naturwissenschaftlern in die Reihen der Revisionisten gelotst zu haben.

Auch bei Pressac selbst verursachten die Dokumente einen Denkumschwung. In verschiedenen Passagen seines Buches - wir berichteten häufig darüber - sagte er aus, daß nach seiner Meinung die Totenzahl von Auschwitz wirklich nur 1 Million ausmache. Er sah somit den augenblicklichen, nicht abgeschlossenen Stand voraus.

2. Schritt, Version 1990/91: 1990 eskaliert ein Streit zwischen dem polnischen Staatlichen Museum Auschwitz und jüdischen Vereinigungen über die größte Opfergruppe in Auschwitz. Das Museum behauptet auf seinen Gedenktafeln, daß in den Lagern Auschwitz/Birkenau vier Millionen Menschen umkamen, die meisten davon Polen. Jüdische Gruppen behaupten, die polnischen Opfer seien größtenteils erfunden, tatsächlich habe es nur etwa eine Million Opfer gegeben, von denen fast alle Juden seien. Im Sommer 1990 geht es dann durch die deutsche wie internationale Presse: Das Auschwitz-Museum gibt nach, entfernt die Gedenktafeln und reduziert die Opferzahl offiziell von vier Millionen auf etwas über eine Million.[1] 1991 veröffentlicht der Direktor des Auschwitz-Museums Franciszek Piper die offizielle polnische Richtigstellung.[2] Damit wird offiziell anerkannt, was viele Exterminationisten schon sehr früh behauptet hatten, zuerst Gerald Reitlinger 1953:[3] »erheblich weniger als eine Million Menschen«. Es folgte Raul Hilberg 1961, verfeinert mit »der Zahl von 1 Million jüdischer Opfer«.[4] Nach einer Reihe weniger bekannter Autoren kam dann Georges Wellers 1983[5] und andere, nicht zuletzt J.-C. Pressac, dem wir so viel zu verdanken haben, mit seinem zweiten Buch und darin in der deutschen Ausgabe von 1994 700.000 behaupteten Opfern.[6]

Mit dem Geständnis, daß das Staatliche Auschwitz-Museum »verhältnismäßig spät, und zwar erst in den siebziger Jahren, Forschungen zur Frage der Zahl der Opfer begonnen« habe, leitet Piper zur eigenen Meinung seit 1986: »Der Verfasser ist der Auffassung, daß die tatsächliche Zahl der Opfer von Auschwitz 1,5 Millionen nicht übersteigt.« Er sagte ferner nicht, daß alle anderen daher - bis auf die Revisionisten - "üble Volksverhetzer" waren, die dem Volk und der Welt ständig und sogar mit Hilfe der Gerichte und der Medien die erlogene Zahl von vier Millionen Toten über Jahrzehnte einhämmerten. Er sagt ferner nicht, daß die Revisionisten also zu Recht diese Zahl bezweifelt haben. Gefühlvoll beschreibt er statt dessen, warum Jahrzehnte gelogen wurde. Auf den Punkt brachte es der polnische Publizist Ernest Skalski im Spiegel, der klar von einer Auschwitz-Lüge der Antifaschisten schrieb, und davon, daß es sich für Antifaschisten immer lohne zu wissen, aus welch erhabenen Motiven man lügen müsse:[7]

»Was mich betrifft, empfinde ich als Pole vor allem Verlegenheit, weil die Situation außerordentlich peinlich ist. Der Irrtum, obwohl vor langer Zeit von anderen begangen, bleibt tendenziös. Und es war "unser" Irrtum, wenn mit "uns" Gegner von Faschismus und Rassismus gemeint ist. [...]

Ich gebe zu, daß man manchmal die Wahrheit verheimlichen - also lügen muß, zuweilen sogar aus erhabenen Motiven, etwa aus Mitleid oder aus Feingefühl. Doch immer lohnt es sich zu wissen, warum man das tut, was die jeweilige Abweichung von der Wahrheit bringt.«

Diesem Schritt der Opferzahlreduktion schloß sich auch Prof. Dr. G. Jagschitz an.[8] Er formulierte immerhin schon am 30.04.92:[9]

»Es ist hier der Begriff der Vier-Millionen-Lüge entstanden [...], so ist eindeutig beweisbar, daß die Zahl der vier Millionen vernichteten Menschen in Auschwitz falsch ist. [...] Was ich damit sagen will, ist, daß in dieser Zeit aus begreiflichen und teilweise unbegreiflichen Gründen ernsthaft kein Versuch gemacht wurde, exakt Zahlen festzustellen.«

Abschließend gibt er seine Meinung »von mindestens mehreren hunderttausend und höchstens 1,5 Millionen« Toten zu Protokoll.[10] Daß das Gericht diese Aussage unbeachtet ließ, zeigt welchen "integeren Charakter" die Richter hatten. Sie gingen wohl davon aus, daß der Text des mündlichen Gutachtens nie veröffentlicht würde. Ein Irrtum, wie bekannt.

3. Schritt, Version 1995: Man »schätze«, oder ehrlicher ausgedrückt "würfelte" die neue Zahl aus: 1,5 Millionen Tote werden nun auf den neuen Gedenksteinen in Auschwitz-Birkenau behauptet.[11]

Es wäre ein Wunder gewesen, wenn während der Ausarbeitung eines Artikels über Auschwitz nicht besondere Überraschungen gefunden worden wären. Sobald man einen fest begrenzten Bereich intensiv und genau studiert, stellt sich dieser Effekt ein. Das gilt nicht nur für die ermittelte Summe der Baukosten. Es ist für uns immer wieder verblüffend festzustellen, wie es immer leichter wird, die seit Jahrzehnten künstlich über die Lager ausgebreitete Nebeldecke durch mit Dokumenten belegbare Tatsachen zu zerreißen, ja sogar aufzulösen!

In den Unterlagen, die zur Erstellung des obenstehenden Gutachtens dienten, fanden sich eine weitere Reihe bisher völlig unbekannter Sachverhalte in Auschwitz, die im eng gesteckten Rahmen des Gutachtens nicht behandelt werden konnten. Diese gilt es hier aufzuarbeiten.

Es war weder eine einfache noch eine leichte Arbeit, diese Baukosten zu ermitteln, aber es war ein Vergnügen festzustellen, daß die Akten alles enthielten, was wir zu unseren Ermittlungen, einer Art Rechnungsprüfung, brauchten.

Nach 60 Jahren ist denen, die diese Unterlagen erstellt haben, zu bestätigen, daß sie mustergültig gearbeitet haben. Wir konnten prüfen wie in einem eigenen Bauvorhaben, das vor kurzem abgeschlossen wurde. Jede Kleinigkeit ist belegt, nichts fehlt und nichts ist verborgen worden. Schon die Tatsache, daß die Akten komplett erhalten sind, zeugt davon.

Daß diese Moskauer Dokumente nun das inhaltsschwere Grundproblem des Holocausts geworden sind, ist wohl die verdiente Strafe für diejenigen, die alle Lügen über Auschwitz erfunden und weiterverbreitet haben. Die Akten in Moskau bestätigen erneut, was seit dem französischen Buchenwald-Häftling und Revisionisten Paul Rassinier alle seine Nachfolger zu diversen technischen und anderen Problemen begründet, später auch mit Dokumenten belegt haben.

Wir haben unsere Arbeit mit dem sicheren Gefühl abgeschlossen, daß hier Menschen am Werk waren, die noch mit preußischer Zuverlässigkeit und Genauigkeit ihrer Tätigkeit nachgegangen sind. Nicht einmal der geringste Gedanke kam auf, daß irgendeine Unterlage nicht stimmen könnte oder daß auch nur eine Kleinigkeit verheimlicht würde. Beweise für behauptete Verbrechen fanden wir auch in diesem Teil der Akten nicht.

Zur Sache: Interessant ist, welche Nebenergebnisse unsere Bearbeitung wieder zu Tage gefördert hat. Es sind "Fundsachen", die weiter das aus "Erzählungen der Zeitzeugen" vorgegaukelte Bild von Auschwitz entscheidend verändern; mehr noch, die "behaupteten Vorgänge und Gegebenheiten" als bewußte Lügen aufdecken. Auch Verschweigen oder Unterdrücken von Tatsachen ist eine Lüge.

Endsumme Baukosten

Natürlich kann das Sachverständigengutachten nicht abschließend sein, weil es noch üppig viele Akten in Moskau gibt, die auszuwerten sind. Nur weniger werden die Kosten bei der weiteren Auswertung sicher nicht werden.

Aus dem Text des Gutachtens mag hervorgehen, daß unser detailliertes Wissen erheblich größer ist, als wir es bisher öffentlich ausgebreitet haben. Wir bitten deshalb unsere Leser um Verständnis dafür, daß wir unsere ganze Munition nicht in einem Feuerschlag verschießen wollen. Es war für die Aufgabe nicht notwendig.

Aus dem Ergebnis ergeben sich eine ganze Reihe von Fragen, von denen wir nur die wesentliche formulieren wollen: In welchem Verhältnis steht der deutlich gewordene Aufwand für die Lager von Auschwitz zu der Behauptung der Exterminationisten, daß der Zweck der Lager die Tötung der Häftlinge gewesen sei? Man darf erst gar nicht daran denken, welcher Widerspruch allein schon in dem Gedanken liegt, Häftlinge zu töten, denn das hätte bedeutet, wertvolle, weil rare Arbeitskräfte zu vernichten. Einen großen Mangel an Arbeitskräften im Krieg mutwillig selbst zu vergrößern ist Selbstmord. Dadurch den kämpfenden Soldaten Waffen oder andere Nachschubgüter zu entziehen, wäre Zersetzung der Wehrkraft gewesen und darauf stand berechtigterweise die Todesstrafe. Das sieht z. T. auch die Gegenseite, wählt dann aber gedankenloserweise für einige Behauptungen ausgerechnet solche Zeiten, in der dieser Mangel am größten war, und wird schon deshalb unglaubwürdig.

Wenn wir allein die Kosten und die Ausstattung der Lager betrachten - über die wir bisher nur wenig Aussagen zu Papier gebracht haben - dann steht eine Antwort fest: Eine behauptete Tötung von Menschen wäre mit einem Bruchteil der dort nachgewiesenen Kosten möglich gewesen. Die Sowjets haben es der Welt mit 100 Millionen Toten vorgeführt. Sie waren den alliierten Verbrechern schon würdige Verbündete.

Da wir eine weitere Klärung der Frage "Gaskammern zur Tötung von Menschen in Auschwitz und Birkenau?" mit bautechnischen Begründungen bald vorlegen werden, belassen wir es zunächst bei diesem Denkanstoß. Über Gedanken unserer Leser zum Thema würden wir uns natürlich freuen!

Hygiene in den Lagern

Der erste Bereich, in dem wir wesentliche neue Sachverhalte gefunden haben, ist die der Lagerhygiene. Daraus läßt sich unschwer ablesen, daß diese vom ersten Tage der Lagergründung an ein Schwerpunkt der Überlegungen und Planungen war.

1. STAMMLAGER (KL)

Ausgehend vom Gebäudebestand, der 1941 übernommen wurde, und dem Aufwand bei den Neubauten wandelt sich das Bild vollständig, das die "Zeitzeugen" - sprich die Häftlinge - in ihren Berichten und Aussagen gezeichnet haben.

Es ist bekannt, daß die übernommene Kaserne noch aus der österreichischen k.u.k. Zeit stammt. (Das Theatergebäude, das später fertiggestellt wurde, war ein Rohbau aus dem Baujahr 1913!) Das macht verständlich, daß in allen Unterkunftsgebäuden weder fließendes Wasser noch Wasch- und Aborträume vorhanden waren. Das Klärgruben- und Kanalnetz bis zur Sola war unbrauchbar. So zeigte sich in einem Teilbereich der Lebensstandard des polnischen Staates noch 1939. Es ist wohl grotesk, wenn sich unter diesen Voraussetzungen Polen über die schlechten hygienischen Verhältnisse im KL aufregten, die letzten Endes die Zustände von 1939 in einer ihrer eigenen Kasernen spiegeln. Wir übergehen hierbei Zustandsschilderungen der bekannten "polnischen Verhältnisse".

Sämtliche Häftlingsunterkünfte im Stammlager wurden umgebaut und ca. die Hälfte auf Erdgeschoß +1 aufgestockt. Im Zuge dieser Leistungen, die sofort nach Übernahme begannen, wurden die fehlenden sanitären Einrichtungen eingebaut. Neubauten erhielten solche Anlagen automatisch. Auf besonderen, ausdrücklichen Befehl Himmlers wurde auch sofort mit dem Bau einer hochmodernen Kläranlage mit Faulgaserzeugung in Broschkowitz begonnen - Baukosten:[12] RM 1.700.000,- = (2000) DM 23.800.000,-. Am 19.7.44 war diese zu 60% fertig.[13] Die polnischen Häftlinge erhielten somit bessere Unterkünfte als die, die ihre Soldaten 1939 hatten.

Wer noch wissen will, wie 1939 die hygienischen Verhältnisse in Polen waren, muß sich sputen, denn es gibt nicht mehr viele deutsche Soldaten, die darüber noch berichten können, und die Zahl derjenigen, deren Gedächtnis heute vor lauter Angst noch nicht "umerzogen" ist, ist noch geringer.

2. BIRKENAU (KGL)

Die Verhältnisse in Birkenau waren in der Anfangszeit naturgemäß schlecht. Aber es wurden mit Baubeginn Wasch- und Abortanlagen sowie Brauseanlagen gebaut, die an ein errichtetes Kanalnetz und Kläranlagen angeschlossen wurden und fließendes Wasser hatten. Nicht zu übersehen sind hierbei die ungeheuren Schwierigkeiten in der Kriegszeit, überhaupt die nötigen Baumaterialien zu beschaffen.

Nun fanden wir als eine große Überraschung Beweise dafür, daß die Abmahnungen des SS-Standortarztes[14] und der SS-Ärzte des KGL von Erfolg gekrönt wurden. Am 01.02.44 wurde mit einer völlig neuen, zweiten Kanalisation und dem Einbau von Wasch- und Abortanlagen in die Unterkunftsbaracken in Birkenau begonnen.[15] Ein schon sehr lange in unseren Unterlagen vorliegender Plan Nr. 2503 a hat damit seine Erklärung gefunden.[16] In einen Grundplan vom 18.6.43 wurde eingetragen »Kanalisationsplan für Schmutzwasser«. Nach einer Aufstellung vom 04.09.44 waren bereits 55 % dieser Leistungen erledigt.[17] Kostenaufwand für Kanal und Anlagen zweimal je RM 1.700.000,- = RM 3.400.000,--, oder wieder umgerechnet DM 47.600.000,--.[18],[19] Da die Häftlinge doch behaupten, die tollsten Dinge "gesehen" zu haben, fragt man sich verwundert, warum sie solche Arbeiten in ihren eigenen Unterkünften nicht gesehen haben? Sie haben sie unterschlagen, also gelogen.

Immer wieder bestätigt sich so, daß die Forschungen in Auschwitz noch in den Kinderschuhen stecken. Nebenbei muß erwähnt werden, daß dieser Plan bei allen Gebäuden eingetragen die verschiedenen BW Nr. enthält. Er war eine wertvolle Hilfe bei unserem Gutachten.

Im Gegensatz zu allen "Zeitzeugen"-Aussagen ist hiermit belegt, daß alles unternommen wurde, um den Häftlingen erträgliche Bedingungen zu schaffen und zwar solche, die den "polnischen Standard" weit übertrafen. Wir beweisen ferner damit, daß sofort nach Errichtung wichtigerer Bauten wie Entlausungsanlagen etc. mit dem Bau besserer Wasch- und Abortanlagen begonnen wurde. Wir halten aber ebenso nochmals fest, daß die zunächst provisorisch errichteten Anlagen immer noch besser waren als die der polnischen Kaserne.

Wir wollen die Lager nicht "schönreden", aber wir sind es satt, von "Zeitzeugen" und unfähigen Politikern unseres Landes und anderen, deren Unwissen (oder mangelnder Mut?) zum Himmel schreit, angelogen zu werden! Wir besitzen genügend Dokumente samt Zeichnungen, die uns unmißverständlich die wirklichen Verhältnisse schildern, und keine Macht der Welt wird uns hindern, weiter zu berichten, wie und was in Auschwitz gebaut wurde und was daraus zu schließen ist. Lügen sind ohnehin nur einerseits wegen der kriminellen Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland möglich und andererseits deshalb, weil unsere Gegner die vorliegenden Akten nicht kennenlernen wollen, damit sie den Inhalt nicht richtig interpretieren müssen. Seit die Akten in Moskau freigegeben wurden, geht bei ihnen die Angst vor der Wahrheit um. Sie sind seither wie gelähmt und so seit 10 Jahren "sprachlos".

Bezeichnend ist, daß die etablierten Historiker sich nicht bemühen, diese Akten zu erschließen. Seit Öffnung des Archivs überläßt man uns das Feld. Sie wissen, daß sie unsere, mit unzähligen Dokumenten belegten Argumente im vollständigen Bereich des Bauens nicht entkräften können. Sie wissen natürlich auch, daß wir ihnen im Genick sitzen und ihnen jede unrichtige Veröffentlichung - falls sie es wagen sollten - widerlegen werden. Ihre Angst, ohne Fachleute antreten zu müssen, ist verständlich, nach dem sich nach Pressac auch Prof. van Pelt als Pleite erwies, d.h. als Nichtfachmann.

Um uns zu widerlegen, müßten sie das Gegenteil dessen behaupten, was in den Akten nachzulesen ist. Möglich wäre das nur mit neuen Lügen. Bauten "umlügen" kann man jedoch nicht. Bautechnik ist etwas Reales, ist kein "Schwätzerfach" wie die Fachgebiete, aus denen die meisten unserer Politiker kommen. Fachgebiete, in denen mit viel Worten - die sie meist selbst nicht verfaßt haben! - wenig, vor allem nichts Genaues ausgesagt werden kann. Darum war es der erste vernünftige Gedanke von "Joschka", das Vorlesen von Reden zu verbieten! Wir würden endlich erfahren, welches Format unsere Politiker wirklich haben! Man hat bisher nur das Gefühl, daß sie nur ablesen können.

Es bleibt den Exterminationisten jedoch auf Dauer nicht erspart, Stellung zu beziehen. Sind wir doch jetzt schon unbequem genug mit unseren "Neuigkeiten", die unsere Gegner immer weiter zum Rückzug gezwungen haben. Wir sind aber noch lange nicht am Ende unserer Veröffentlichungen über weitere erlogene Behauptungen. Die nächste Zeit wird es zeigen, wir werden noch viel unangenehmer werden.

Ein erstes Buch[20] aus den Dokumenten der ZBL haben unsere Gegner jetzt veröffentlicht, nach 10 Jahren. Die getroffene Auswahl des Materials - Standortbefehle und andere nichtssagende Dokumente über die Wachmannschaften - zeigt ihre Hilflosigkeit, mit der sie vor einer fachlichen Auswertung dieses ungeheuren Dokumentenberges stehen. Ohne Bausachverständige sind diese sowieso nicht auszuwerten.

Stellen sie sich nur einmal vor, wir Revisionisten könnten in Deutschland frei und offen diskutieren! So wird ihnen die Situation aller deutschen "Holocaustprediger" klar. Es gäbe sie nicht mehr, Wahrheit wäre für sie tödlich, wäre ihr Ende. Es wäre schon eine Katastrophe für sie, wenn bekannt würde, daß bisher nur Revisionisten Dokumente aus Moskau vorgelegt haben und fachgerecht erklären können!

Sie wollen aber Macht und Pfründe nicht verlieren. Deshalb können sie auf das aufgebaute Lügengebäude nicht verzichten, weil daran ihr Schicksal hängt.

Krankenversorgung

Einen zweiten Bereich gibt es, den wir bisher noch nie ausführlicher erwähnt haben und über den ebenfalls die tollsten Schauergeschichten berichtet wurden. Nur wer die 21 Hefte von Auschwitz gelesen hat, ist etwas besser informiert. Wir wollen die Gelegenheit beim Schopf packen und wenigstens einen Überblick geben.

1. KL (STAMMLAGER)

Zunächst wurde in einem Block eine Ambulanz mit 4 Krankenzimmern eingerichtet, in der jedoch chirurgische Eingriffe schon möglich waren. Das Gebäude erhielt ferner eine zahnärztliche Station. Nach und nach wurden von den vorhandenen Unterkunftsblöcken 5 Blöcke als Häftlingskrankenblöcke eingerichtet und umgebaut (ein Block, BW 4, E+1, und vier zunächst erdgeschossig.). Sie erhielten zusätzliche Einrichtungen wie eine Röntgenstation etc. Die Bauten wurden ferner mit Brause- und Badeanlagen sowie Warmwasserversorgung ausgerüstet. Der Block BW 4 wurde sogar nachträglich unterkellert. Von ursprünglich 21 Blöcken waren also 5 Krankenblöcke, das entspricht 23,81 % der Unterkunftsbauten.

2. KRIEGSGEFANGENENLAGER

Die Entwicklung verlief hier ähnlich. Eine laufende Anpassung wurde notwendig. Mit dem Erläuterungsbericht[21] vom 30.10.41, geteilt in Quarantäne- und Hauptlager, wurden nur 2 Revierbaracken eingeplant. Bei der Prüfung durch das Hauptamt für Haushalt und Bauten (HHB) wurde bereits auf 15 Baracken erhöht. Beim nächsten Schritt wurden im Frauenlager, B 1a, 12 Krankenbaracken eingerichtet und in B 1b weitere drei. Ferner wurden gesondert zwei Quarantänebaracken je 42,64 × 12,64 m = 538,97 m², somit: 1.077,94 m² östlich B I neben der Zufahrtsstraße errichtet.

Im Männerlager wurde ein eigener Krankenabschnitt, der Block B IIf mit 18 Gebäuden erstellt. Die Aufteilung erfolgte wie üblich in Abteilungen für innere Krankheiten usw. In B II standen die einzigen Baracken des Lagers, die mit normalen Fenstern ausgestattet wurden. Dadurch, daß diese Krankenbaracken als einzige Nord-Süd ausgerichtet standen, war aus einigen eine begrenzte Sicht nach Westen, d. h. auf das Effektenlager möglich.

Auch weitere Blöcke erhielten im Laufe der Zeit eigene Krankenbereiche, so z. B. das "Zigeunerlager", in dem dann allein 30 Häftlingsärzte tätig waren.

Am 30.06.43 wurde im Anschluß an die Unterkünfte der Wachmannschaften (östlich des KGL) mit dem Bau eines SS-Lazarettes begonnen. Fertigstellung erfolgte am 15.09.44.

Nach der alliierten Invasion: Das Lager Auschwitz kann keine
Waschmaschinen mehr bekommen.

Eine große Änderung erfolgte mit der Planung eines regelrechten Häftlingslazarettes als B III. Die Planung erfolgte durch das WVHA mit Zeichnung Nr. 2521 und ist datiert auf den 4.6.43.[22] Auf einer Fläche von 658 × 720 m = 473.766 m² waren um einen Kern von 12 Baracken herum, der den Bereich für Chirurgie, Röntgen und Behandlung, sowie die Gebäude für Frischoperierte und den Schwerkrankenbereich der Inneren Abteilung mit Verbindungsbauten umfaßte, weitere 100 Krankenbaracken sowie 15 Reservebaracken vorgesehen. Ferner waren die üblichen Nebengebäude wie Apotheke, Entwesung, Küchen usw. für je 7.276 Frauen und Männer vorgesehen.

Nach vorliegenden Angaben betrug der Krankenstand für Frauen durchschnittlich ca. 25 % (aus 13 Meldungen) und für Männer durchschnittlich ca. 17 % (aus 5 Meldungen).

Nach Arbeitseinsatz vom 31.12.43 errechnen sich folgende Krankenstände:[23] Männer: 55.785 Häftlinge. Davon sind 11.433 krank, das entspricht ca. 20,5 %. Frauen: 29.513. Davon sind 8.266 krank, das entspricht ca. 28%. Einen genauen Krankenstand des KL II [KGL] liefert ferner eine Arbeitseinsatzliste vom 22.8.44.[24] Von 19.587 Häftlingen waren: »Stationäre u. Sch. Kr. M. In B II / a, 577. In B II / d, 192 (+ 133 Invaliden) und in B II f 1. 689.« Nach der Wortwahl und anderen Akten bedeutet Sch. Kr. = Schonkranke, die in ihrer normalen Unterkunft untergebracht waren. 1.689 Kranke entsprechen etwa 8,6 %. Mit insgesamt 2.591 Kranken und Invaliden ergibt dies 13,2%.

Da das Archiv Auschwitz Revisionisten keine Akten über den Arbeitseinsatz zugänglich macht, obschon es solche in Massen gibt, sind uns leider keine weiteren zuverlässigen Berechnungen dazu möglich, ob der jeweilige Bestand an Krankenblöcken ausreichend war. Es hat jedoch den Anschein, daß das der Fall war.

Die reinen Baukosten des Häftlingslazarettes betrugen: RM 6.091.463,--. Umgerechnet in DM 85.280.482,--. Berechnungen der Einrichtungen etc. sind noch nicht vorhanden.

Nobelpreisträger Elie Wiesel, Häftling in Auschwitz, bewertet in seinem Buch die Krankenbehandlung wie folgt:[25]

»Man legte mich in ein Bett mit weißen Laken. [...] Die Lazarettbehandlung war gar nicht so schlecht, man hatte Anrecht auf Weißbrot und eine dickere Suppe. Auch kein Läuten, kein Antreten, keine Arbeit.«

Wir verzichten zunächst auch hier auf eine weitere Auswertung, denn wir halten die bisherigen Feststellungen als zu wenig aussagekräftig und wollen zu einem späteren Zeitpunkt eine erweiterte Fassung erarbeiten. Wir meinen jedoch, daß unsere Leser sich trotzdem ihr eigenes Bild aus den obigen Tatsachen und den Aussagen der "Zeitzeugen" machen können.

Erinnern wollen wir jedoch an die Aussage von Prof. Dr. G. Jagschitz, der erklärt hat, daß es den Begriff der »Selektion« in der Zeit nicht gegeben hat, sondern lediglich den Begriff »Sortierung«.[26] Es liegt sogar das Photo eines Albumblattes vor,[27] das die Aussage von Jagschitz mit »Aussortierung« bestätigt, Abbildung 8. Wer die deutsche Sprache gelernt hat, versteht den Unterschied der Worte! Die "Selektion" ist wohl das Ergebnis einer bewußt, fehlerhaften Übersetzung.

Sonstige Bauten

ZELLENBLOCK BW 5 IM KL

Auch diese Bauausführung belegt das Bemühen um erträgliche Bedingungen. Das gesamte Stammlager wurde mit üblichen Öfen und Kachelöfen beheizt. Ausgerechnet dieser Strafblock BW 5 jedoch erhielt als einziger eine Zentralheizung, für die sogar eine Unterkellerung hergestellt werden mußte. Es ist also ebenso nicht richtig, daß man rücksichtslos mit den Häftlingen umging, sondern man trug gerade hier den besonderen Verhältnissen Rechnung. Man war sich offenbar bewußt, wie wertvoll Arbeitskräfte für die Rüstung waren.

BRÜCKE ÜBER DIE SOLA

Dies ist ein ähnlicher Fall, der ebenfalls zeigt, wie sehr man an der Arbeitskraft der Häftlinge interessiert war. Diese Brücke wurde errichtet, um den in der ersten Zeit zur Buna marschierenden Häftlingen den Weg zur Arbeit zu verkürzen. Baubeginn: 28.08.42.[28] Sie wurde als BW 209 unmittelbar am Stammlager aus Holz errichtet und hatte eine Länge von ca. 240 m, siehe Abbildung 9. Baukosten: RM 350.000,- = heutiger Preis (Jahr 2000) DM 4.900.000,-. Fertigstellung: 10.6.43. Eine Investition, die in dem Augenblick nur noch wenig nützlich war, als die Häftlinge mit der Eisenbahn transportiert wurden bzw. ein Lager bei der Buna-Fabrik errichtet wurde. Fast überflüssig zu erwähnen, daß wir natürlich komplette Pläne der Brücke und zugehörige sonstige Unterlagen in unserem Archiv besitzen.

ERSTES AUFNAHMEGEBÄUDE

Eine weitere Überraschung war es festzustellen, daß das wirklich erste Aufnahmegebäude in Auschwitz - wie bei J.-C. Pressac nachzulesen - nicht das BW 160 war. Es wurden für Aufnahme und Entlausung mit zunächst 4 Effektenbaracken tatsächlich zwei Altbauten benutzt. Sie wurden zusammen als BW 28 bezeichnet und lagen im Effektenlager des Stammlagers neben den Bauten der DAW. Die Baupläne der beiden Altbauten liegen uns vor. Natürlich sind die Baukosten auch in unseren Kostenangaben enthalten.

Es war zwar bekannt, daß es dort eine Blausäure-Entlausung in einem Altbau gegeben hat, unbekannt war aber, daß diese Teil der Aufnahme für die Häftlinge war. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, daß dieses Gebäude zum Gerücht der Bauernhäuser 1 und 2 als "Gaskammern" beigetragen hat. Die Interpretationen J.-C. Pressacs zum Gebäude BW 160 (Aufnahmegebäude) in seinem ersten Buch samt denen der Luftbilder sind also völlig falsch. Wir besitzen inzwischen weitere, bisher unbekannte Pläne zum BW 160, die uns bestätigen, daß der Eingang zur späteren Aufnahme genau entgegengesetzt dem behaupteten liegt. Auch wurden die Heizung und Duschanlage zur Aufnahme erst 1944 fertig.

Im Gutachten ist ferner festgestellt, daß der Wäschereitrakt dieses Gebäudes, das mit soviel Nachdruck fertiggestellt werden sollte, bei der Räumung des Lagers noch nicht ganz fertig war. Zu liefernde Waschmaschinen waren in dem Teil Frankreichs ausgelagert, über den die Invasion hinwegfegte. Sie konnten nicht mehr ausgeliefert werden, siehe vorseitige Abbildung.

Faßt man die Einzelaussagen über die beschriebenen Baubereiche und Bauten zusammen, so stellt sich einmal mehr heraus, daß viele "Zeitzeugenaussagen" nicht mit den Aussagen der Bauakten übereinstimmen.

Ein Verdacht, den schon Rechtsanwalt Dr. H. Laternser in seinem nach dem Frankfurter Auschwitzprozeß veröffentlichten Buch anklingen ließ, daß einmal die "Zeitzeugen" massiv beeinflußt wurden und zum anderen dadurch die Prozesse manipuliert wurden,[29] erhärtet sich zunehmend.

Es war wohl eine besondere Eingebung, daß wir uns entschlossen haben, daraufhin diesen Prozeß nochmals unter die Lupe zu nehmen. Wir waren selbst überrascht darüber, wie sehr sich das Studium der Akten von Moskau auf unser Wissen ausgewirkt hat. Die Sinne sind geschärft worden. Vor allem die Bücher des Kommunisten und Auschwitzhäftlings Langbein, der zwischen den Zeilen erkennen läßt, wie er den Prozeß hinter den Kulissen geschoben hat, sind eine besonders interessante Quelle.[30]

So überrascht es sicher niemanden mehr, daß wir auch hier Einzelheiten entdeckt haben, die unter anderem auch Staatsanwälte und Richter belasten. Selbstverständlich gehen wir unserem Verdacht nach und werden berichten.

© 27.5.2001 Gerner / Nowak


Abkürzungen

RM: Reichsmark.

VffG: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung.

VOB: Verdingungsordnung für Bauleistungen.


Anlage: Muster einer Datenermittlung für die berechneten Baukosten

Auszug aus Kartei BW 160 - Wäscherei- und Aufnahmegebäude mit Entlausung, sowie Häftlingsbad und BW 160 A,
Kurzwellenentlausungsanlage in Teil der Entlausungsanlage BW 160

 

Schätzkosten zu Planungsbeginn: Wäschereigebäude

RM

1.300.000,-

502-1-319

 

Zugangsgebäude

RM

1.210.000,-

 

 

Entlausungsanlage

RM

370.000,-

 

13.10.41

Baubeginn

 

 

502-1-22-17

30.10.41

Kostenüberschlag Gebäude RM 38/m³. Reine Baukosten für 51.729 m³ und eine überbaute Fläche von 10.521,50 m²

RM

2.000.000,-

502-1-216-11

 

Einrichtungen

RM

700.000,-

 

01.11.41

BW 160 fertig 2%

 

 

502-1-24-499

01.12.41

BW 160 fertig 3%

 

 

502-1-24-473

01.01.42

BW 160 fertig 5%

 

 

502-1-24-450

31.03.42

Kostenvoranschlag Gebäude RM 25,5/m³. Reine Baukosten für 43.057,62 m³ und eine überbaute Fläche von 6.130,1 m². Nur Rohbau.

RM

1.100.000,-

502-1-225-75

 

Einrichtungen

RM

700.000,-

502-1-225-91

01.04.42

BW 160 fertig 7%

 

 

502-1-24-321

14.04.42

Kostenvoranschlag Gebäude RM 18/m³. Reine Baukosten für 60.548,30 m³ und eine überbaute Fläche von 5.893,4 m². Nur Rohbau.

RM

1.090.000,-

502-1-347 377 bis 383

 

Einrichtungen

RM

700.000,-

 

 

Sonstige Kosten (Vollständiger Text: siehe Abbildungen 1 bis 7)

RM

160.000,-

 

15.04.42

Bauantrag Kurzwellenentlausungsanlage

 

 

502-1-333-

31.05.42

BW 160 fertig 8%

 

 

502-1-22-23a

30.06.42

BW 160 fertig 12%

 

 

502-1-22-28

15.07.42

Erläuterungsbericht Kostenzusammenstellung (Ohne sonst. Kosten)

 

 

 

 

Gebäude

RM

1.095.000,-

502-1-222-45

 

Einrichtungen

RM

700.000,-

502-1-222-52

31.07.42

BW 160 fertig 15%

 

 

502-1-22-36

16.08.42

Bauantrag Kurzwellen-Entlausungsanlage

RM

98.000,-

502-1-333-81 bis 86

27.08.42

Baubeginn prov. Fernheizwerk BW 161

siehe dort

502-1-22-39

31.08.42

BW 160 fertig 20%

 

 

502-1-22-39

??.09.42

Baubeginn Fernheizkanal zum BW 160-

siehe BW 161

502-1-24-166

12.09.42

Zeichnung Nr. 1667 Großwäschereianlage

 

 

502-2-137-4

15.09.42

Angebot Heizung, 6 Teile ohne Wäscherei, Anschluß BW 160 an Fernheizwerk BW 161

RM

111.234,94

502-1-137-13 bis 52

30.09.42

BW 160 fertig 30%

 

 

502-1-22-48

31.10.42

BW 160 fertig 50%

 

 

502-1-22-71

30.11.42

BW 160 fertig 60%

 

 

502-1-22-85

Dez. 42

Aufnahme Rohbau fertig, Entlausung Mauerwerk fertig, Wäscherei z. T. noch Fundamentaushub

 

 

502-1-24-16

06.01.43

Fernheizkanal, 450 lm von cc. 690 lm fertig

siehe BW 16 1

502-1-214-4

31.01.43

BW 160 fertig 60%

 

 

502-1-22-107

31.03.43

BW 160 fertig 65%

 

 

502-1-320-70

29.04.43

Baubeginn BW 160 A Kurzwellenentlausung

 

 

502-1-22-205

14.09.43

Aufnahme, Häftl.-bad BW 160 95 % fertig

 

 

502-1-27-4

 

Prov. Fernheizwerk BW 161 20 % fertig, Fernheizkanal BW 161 95 % fertig

siehe dort

 

30.09.43

BW 160 fertig 70%

 

 

502-1-22-195

03.01.44

Baubeginn Heizung BW 160 A

 

 

502-2-32-179

??.03.44

Fertig Heizung BW 160 A

 

 

bis 217

07.03.44

Restl. Entlausungsanl. Stop aufgehoben

 

 

502-1-333-59

30.06.44

BW 160 fertig 70%

 

 

502-1-22-195

 

Betriebsbeginn BW 160 A, Kurzwellenentlausungsanlage

 

 

502-1-333-7

09.07.44

BW 160 A fertig 100%

 

 

502-1-22-205

04.09.44

BW 160 fertig 85%

 

 

502-1-85-195R

15.09.44

Prov. Fernheizwerk BW 161 60 % fertig

 

 

502-1-22-205

Fehlende Baukosten für den Ausbau des BW 160: RM 1.332.000,- (60.548,30 m³ × RM 22,-/m³; Rohbau : Ausbau = 45 : 55, nach Erfahrungswerten.)


Anmerkungen Teil 1

Endet die ZAM Nr. mit einem -, so ist die Seite nicht paginiert oder nicht lesbar. In allen anderen Fällen bezeichnet die letzte Ziffer die Seite. Ein / wird verwendet, wenn ein mehrseitiges Schriftstück vorliegt.

[1]ZAM 502-1-319-
[2]ZAM 502-1-319-
[3]ZAM 502-1-216-1/9
[4]ZAM 502-1-216-10/38
[5]ZAM 502-1-233-13/30
[6]ZAM 502-1-225-2725
[7]ZAM 502-1-225-26/52
[8]ZAM 502-1-234-1/6; ZAM 502-1-235-1/21
[9]ZAM 502-1-319-202/206
[10]ZAM 502-1-225-53/94
[11]ZAM 502-1-221-1122
[12]ZAM 502-1-222-2/53
[13]ZAM 502-1-395-1/17
[14]ZAM 502-1-319-147/172
[15]ZAM 502-1-319-120/145
[16]ZAM 502-1-319-105/120
[17]ZAM 502-1-85-12/16
[18]ZAM 502-1-85-99/101
[19]ZAM 502-1-85-102/111
[20]VH-Archiv Prag 44 Blatt
[21]ZAM 502-1-85-113/125
[22]ZAM 502-1-85-129/132
[23]ZAM 502-1-227-1/86
[24]ZAM 502-1-135a/136
[25]ZAM 502-1-238-10/27
[26]ZAM 502-1-85-167/171
[27]ZAM 502-1-85-140/14331
[28]ZAM 502-1-95-144/14511
[29]ZAM 502-1-85-146/147
[30]ZAM 502-1-85-195/196
[31]ZAM 502-1-215-8/10
[32]ZAM 502-2-16-4

Anmerkungen Teil 2

[1]Vgl. taz, 18.7.1990; Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 26.7.1990 & 11.6.1992; The Canadian Jewish News, 3.10.1990;
[2]Franciszek Piper, »Estimating [!!!] the Number of Deportees to and Victims of the Auschwitz-Birkenau Camp«, Yad Vashem Studies, XXI (1991), S. 40-103. Korrigiert und erweitert auf polnisch: Auschwitz/How Many Perished/Jews, Poles, Gypsies..., Poligrafia ITS, PL-30-306 Krakow, 1992, 68 S.; dt.: Die Zahl der Opfer von Auschwitz, Verlag Staatliches Museum, Auschwitz, 1993.
[3]The Final Solution, Sphere Books, London 1971 [1953], S. 500.
[4]The Destruction of the European Jews, Quadrangle Books, Chicago 1961, S. 572; ders., ebd., New York, Holmes and Meier, 1985, S. 895.
[5]»Essai de détermination du nombre des morts au camp d'Auschwitz«, Le Monde juif, Oktober-Dezember 1983, S. 127-159.
[6]Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes, München, Piper, 1994, S. 202.
[7]Der Spiegel, Nr. 30/1990, S. 111
[8]Landesgericht für Strafsachen Wien, 26b Vr 14184/96
[9]Ebd. S. 407
[10]Ebd., S. 501
[11]Lesen Sie dazu Robert Faurisson, »Wieviele Tote gab es im KL Auschwitz?« VffG 3(3) (1999), S. 268-272, und Werner Rademacher, »Die Wandlungen der Totenzahl von Auschwitz«, ebd., S. 256-267.
[12]ZAM 502-1-319
[13]ZAM 502-1-85-146/147
[14]ZAM 502-1-332-219/220
[15]ZAM 502-1-22-20639
[16]ZAM 502-2-94-13
[17]ZAM 502-1-85-195/196
[18]ZAM 502-1-85-146R
[19]ZAM 502-1-85-188
[20]Norbert Frei u.a., Standort- und Kommandanturbefehle des Konzentrationslagers Auschwitz 1940-1945. hg. vom Institut für Zeitgeschichte, Band 1, K. G. Saur, München 2000.
[21]ZAM 502-1-233-13/30
[22]Jean-Claude Pressac, Auschwitz: Technique and Operation of the gas chambers, Beate Klarsfeld Foundation, New York, 1989
[23]APMO D-Aul-3a/370/7/448; ~438
[24]APMO D-Aul-3a/38
[25]Elie Wiesel, Die Nacht zu begraben, Elischa, München/Eßlingen 1962
[26]AaO. (Anm. 8), S. 480.
[27]Otto Kraus, Erich Kulka, Die Todesfabrik, Kongress-Verlag, Berlin 1965
[28]ZAM 502-1-22-71
[29]Hans Laternser, Die andere Seite im Auschwitz-Prozeß 1963/65, Seewald Verlag, Stuttgart 1966
[30]Hermann Langbein, Der Auschwitz-Prozeß - eine Dokumentation, Europäische Verlagsanstalt, Stuttgart 1965 (2 Bände).

Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 6(2) (2002), S. 146-158.


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