Die "Entdeckung" des "Bunkers 1" von Birkenau:
alte und neue Betrügereien
Von Carlo Mattogno
Die "Entdeckung"
Laut dem Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau[1] wurden in Birkenau vor dem Bau der vier Krematorien zwei polnische Bauernhäuser von der Lagerverwaltung in "Menschentötungsgaskammern" umgewandelt. Das "Rote Haus", auch "Bunker 1" genannt, soll am 20. März 1942, das "Weiße Haus", oder "Bunker 2", am 30. Juni desselben Jahres in Betrieb genommen worden sein. "Bunker 1", so heißt es, sei 1943 zerstört worden, und es seien keine Spuren davon zurückgeblieben. Die Zerstörung von "Bunker 2" soll Ende 1944 erfolgt sein, doch sind die Grundmauern des Hauses, dem diese Bezeichnung zugewiesen wurde und das diese Funktion erfüllt haben soll, erhalten geblieben und können bis zum heutigen Tage besichtigt werden.
Am 20. November 2001 veröffentlichte die italienische Tageszeitung Corriere della Sera auf S. 35 unter dem Titel »Shoa. L'inferno cominciò in una casa rossa« (Shoah: Die Hölle begann in einem roten Haus) einen Artikel von Gian Guido Vecchi.[2] Dort heißt es, ein Marcello Pezzetti habe den Ort entdeckt, wo sich früher der angebliche "Bunker 1" von Birkenau befunden habe. Noch vor wenigen Monaten habe dort ein von einer polnischen Familie bewohntes Privathaus gestanden, das gegenwärtig abgerissen werde. Laut Marcello Pezzetti handle es sich bei diesem Haus um nichts anderes als den "Bunker 1" (»er fragte sich, wie es möglich ist, ruhigen Gemütes in einer Gaskammer zu wohnen«).
Dies ist absurd, da der angebliche "Bunker 1" 1943 dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Die "Entdeckung" soll im Sommer 1993 erfolgt sein, als "Schloma" (richtig: Schlomo; polnischer Name: Szlama) Dragon, sein Bruder Abraham sowie Eliezer "Esisenschmidt" (richtig: Eisenschmidt) den "Entdecker" Pezzetti zum Haus begleitet haben sollen, das auf der kleinen Fotografie links auf der betreffenden Seite des Corriere della Sera abgebildet ist (siehe Abbildung).
Wer ist Marcello Pezzetti?
Marcello Pezzetti ist ein Forscher des CDEC (Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea, Zeitgenössisches Jüdisches Dokumentationszentrum) in Mailand. Er ist vor allem durch seine Beratertätigkeit bei Holocaustfilmen (Spielbergs Schindlers Liste und Benignis La vita è bella) sowie durch die Herstellung der CD "Destinazione Auschwitz" (Bestimmung Auschwitz) bekannt geworden. Bei letzterer handelt es sich um eine Art Videospiel zur Gehirnwäsche der jungen Generationen. In italienischen Journalistenkreisen, die ihm sehr viel Raum zur Darlegung seiner Thesen geboten haben, gilt Marcello Pezzetti als »einer der namhaftesten Experten für Auschwitz und die Shoah weltweit«, und tragischerweise glaubt er dies anscheinend selbst!
Die erste Ankündigung der "Entdeckung"
Marcello Pezzetti hatte die wundersame "Entdeckung" des angeblichen "Bunkers 1" von Birkenau schon vor vier Jahren bekanntgegeben. In ihrer Ausgabe vom 26. Februar 1998 veröffentlichte die italienische Wochenzeitschrift Panorama (S. 94-97) unter dem Titel »Operazione memoria« (Unternehmen Gedenken) den Beitrag einer Valeria Gandus, in dem es um den Entscheid der UNESCO ging, das frühere KL Auschwitz
»ins Programm zur Restaurierung und Erhaltung der wichtigsten Museen der gesamten Welt einzugliedern.« (S. 94)
Die Journalistin gab bekannt, das, was von den Krematorien II und III von Birkenau übriggeblieben sei, werde unentwegt
»von auf makabre Souvenirs erpichten Naziskins sowie nach "wissenschaftlichen" Beweisen gierenden Negationisten geschändet und geplündert.« (S. 94)
Deswegen erarbeite die UNESCO ein Programm, welches
»vorsieht, daß das, was von den beiden Gebäuden bleibt, geschützt (vermutlich durch Glaswände) und nur Wissenschaftlern zugänglich gemacht wird.« (S. 96)
Der Zweck des Projekts ist offensichtlich: Revisionistischen Forschern soll der Zugang zu den Ruinen dieser beiden angeblichen Ausrottungseinrichtungen verwehrt werden, um vertiefte Untersuchungen der hochbedeutenden Frage nach der "Chemie der Ausrottung" und der Frage nach der Existenz der angeblichen Zyklon B-Einwurflöcher zu verhindern. Offenbar haben Fred Leuchter und Germar Rudolf den Verfechtern des offiziellen Geschichtsbildes eine Heidenangst eingejagt.
Ferner teilt uns die Journalistin mit, daß
»ein Italiener, Marcello Pezzetti, Historiker und Forscher am Cdec (Centro di documentazione ebraica contemporanea), einer der weltweit führenden Kenner des finstersten Ortes des kollektiven Gedächtnisses Europas, Delegierter der UNESCO für das Projekt und die Kontrolle seiner Durchführung ist.« (S. 94f.)
Es folgt darauf die Ankündigung der außergewöhnlichen "Entdeckung":
»Indem Pezzetti die Originalkarten des Lagers studierte und die letzten Überlebenden der ersten "Sonderkommando"-Einheit befragte (jene Gefangenen, welche die Opfer entkleiden und die Leichen einsammeln [!] mußten), entdeckte er den Ort und das Gebäude. "Vom Bunker 1 haben in den Nachkriegsprozessen wenige Häftlinge gesprochen. Keiner von ihnen wurde aber ins Lager gebracht, um den Ort und das Bauwerk zu identifizieren", erzählt Pezzetti. Eine auf mißverstandene Beschwichtigung ausgerichtete Realpolitik verhinderte unbequeme Recherchen auf einem Terrain, das geschützt und dem Gedenken geweiht hätte werden sollen; statt dessen wurde es von Polen besiedelt, die auf billiges Land aus waren, wo sie die zerstörten Häuser der Kriegszeit aufbauen konnten, und auch einige frühere Einwohner jener Gegend, die seinerzeit von den Nazis vertrieben worden waren, kehrten dorthin zurück. Unter letzteren befanden sich auch jene Heimkehrer, welche vor dem Bau von Birkenau das später zu einer Gaskammer umgewandelte Haus bewohnt hatten. Und auf den Ruinen des alten Bauernhauses, das die SS im November 1944 [sic!] teilweise in die Luft gesprengt hatte, errichteten sie das neue Haus".« (S. 95)
Damals blieb diese außergewöhnliche "Entdeckung" beinahe unbemerkt, doch heute sehen die Dinge anders aus, denn diesmal hat die Holocaust-Industrie ihre Finger mit im Spiel.
Untersuchen wir zunächst, wie es um den historischen Wert dieser "Entdeckung" bestellt ist. Ich nehme im folgenden auch das eine oder andere Resultat meiner zurzeit im Entstehen begriffenen Studie über die angeblichen "Bunker" von Birkenau vorweg.
Der historische Wert der "Entdeckung"
Vorausgeschickt sei, daß die "Bunker" von Birkenau als Ausrottungseinrichtungen niemals existiert haben. Um das Lager Birkenau herum befanden sich hingegen mehrere polnische Häuser; einige wurden abgerissen, andere von der Zentralbauleitung von Auschwitz übernommen, mit einer "Bauwerk"-Nummer und -Bezeichnung versehen und zum vorgesehenen Zwecke benutzt. Beispielsweise wurde das polnische Haus, dem die Nummer 44 zugewiesen worden war, zum »Bauwerk 36c« deklariert, als solches umstrukturiert und dem SS-Sturmbannführer Cäsar, dem Leiter der landwirtschaftlichen Betriebe, als Wohnung zur Verfügung gestellt. Wieder andere Gebäude wurden in unverändertem Zustand belassen, jedoch nicht von der Zentralbauleitung übernommen und blieben ungenutzt. Zweien von diesen Häusern wurden schließlich die Benennungen "Bunker 1" und "Bunker 2" zuteil, und zwar als Ergebnis eines mühsamen literarischen Prozesses, der im August 1942 begann, sich zwischen 1942 und 1944 weiterentwickelte und schließlich im Februar 1945 dank Szlama Dragon konkrete Gestalt annahm.
Doch das Problem, dem wir uns hier zuwenden wollen, ist ganz anderer Art: Die von Marcello Pezzetti angegebene Lage des "Bunker 1" steht in völligem Widerspruch zu der einzigen Quelle, über welche die offizielle Geschichtsschreibung verfügt. Es handelt sich um einen am 5. August 1980 von einer Frau Wisińska erstellten und dem Auschwitz-Museum zur Verfügung gestellten Bericht, der von Franciszek Piper protokolliert wurde und sich heute in der Sammlung »Oświadczenia« (Zeugnisse), Band 113, S. 77-78, befindet (siehe erste Abbildung).
Frau Wisińska erklärte, vor de
m Zweiten Weltkrieg habe ihre Familie in unmittelbarer Nähe des Lagers Birkenau gewohnt. 1941 sei das Haus ihres Onkels Józef Harmata (sowie ihres Schwiegersohns Gryzek) beschlagnahmt und von den Deutschen darauf in den "Bunker 1" verwandelt worden. 1949 kehrte Frau Wisińska auf das Grundstück zurück, das ihr gehört hatte. Das Haus ihres Onkels (der angebliche "Bunker 1") existierte nicht mehr. Wenige Meter von dem Ort entfernt, wo es sich befunden hatte, wurde später ein Haus erbaut, das damals einem Herrn Stanisław Czarnik gehörte. Frau Wisińska legte ihrem Bericht eine topographische Skizze der Zone bei (siehe Abb. 2 und 3), auf der die genaue Position des alten Hauses von J. Harmata (des angeblichen "Bunkers 1") und des neuen Hauses des Herrn Czarnik angegeben ist.Frau Wisińska verfügte offe
nsichtlich über keinen Beweis dafür, daß das Haus ihres Onkels J. Harmata sowie ihres Schwiegersohnes Gryzek von den in Auschwitz stationierten SS-Leuten in einen "Bunker 1" umgewandelt worden war. Ganz offenbar war ihr dies vom Auschwitz-Museum eingeflüstert worden, das schon 1978 auf einem offiziellen Lagerplan von Birkenau die Position des vorgeblichen "Bunkers 1" genau an der 1980 von Frau Wisińska angegebenen Stelle eingezeichnet hatte und diesen fiktiven, nachträglichen "Beweis" benötigte, um sich zu rechtfertigen. Daß die Wahl auf ein Mitglied der Familie Harmata fiel, erklärt sich damit, daß es im Urteil beim Höß-Prozeß (2. April 1947) geheißen hatte, die angeblich in "Bunker 1" und "Bunker 2" umgewandelten polnischen Häuser hätten den in Brezinka (Birkenau) ansässigen Bauern Wiechuja und Harmata gehört. Doch waren die Namen dieser beiden Landwirte willkürlich unter denen jener Leute herausgegriffen worden, die in der Zone gewohnt hatte und deren Häuser von der SS in Besitz genommen worden waren, um so einen fiktiven "Beweis" für die Lage der "Bunker" herbeizuzaubern. Bei ihrer an den Haaren herbeigezogenen Beweisführung setzten die Richter "Bunker 1" mit dem Haus der Familie Wiechuja und "Bunker 2" mit dem Haus der Familie Harmata gleich. Dabei folgten sie dem, was der Sachverständige Roman Dawidowski in seinem Gutachten vom 26. September 1946 geschrieben hatte. Frau Wisińska behauptete hingegen, das angeblich zum "Bunker 1" umfunktionierte Haus habe der Familie Harmata und nicht der Familie Wiechuja gehört, was einen weiteren Beleg dafür darstellt, daß die Gleichsetzung der zwei "Bunker" mit den Häusern der beiden Familien völlig aus der Luft gegriffen war.Am 20. September 1985 erstellte Franciszek Piper vier Aufnahmen eines Hauses, das ihm zufolge Herrn Czarnik gehört hatte. Auf einer davon - sie wurde mit Archivnummer "nr neg. 21225/3" ins Inventar des Auschwitz-Museums aufgenommen - sieht man die Frontalansicht des betreffenden Hauses (siehe Abb. 4), die identisch ist mit der auf der im oben erwähnten Artikel figurierenden Fotografie (siehe Abb. 5). Doch befindet sich dieses Haus, das im August 2000 auch von mir fotografiert wurde (siehe Abb. 6), auf der anderen Seite der Straße, die heute außerhalb und längs der westlichen Umzäunung des Lagers verläuft, während - wie aus der topographischen Skizze Frau Wisińskas eindeutig hervorgeht - das Haus J. Harmatas (der angebliche "Bunker 1") viel weiter östlich lag, innerhalb der Lagerumzäunung und nur wenige Dutzend Meter nördlich der Kläranlage, die noch heute zu erkennen ist. Das von Marcello Pezzetti bezeichnete Haus liegt westlich eines anderen nicht zu übersehenden Wahrzeichens, nämlich des Denkmals für die sowjetischen Kriegsgefangenen. Dieses Denkmal befindet sich rund 200 m westlich der Kläranlage und somit jenes Punktes, wo das Haus J. Harmatas (der vermeintliche "Bunker 1") gestanden hatte, nahe der westlichen Umzäunung des Lagers und der entlang dieser verlaufenden Straße (siehe Abb. 7), zu der man durch ein altes Gittertor Zutritt hat. Geht man von dort aus nach rechts bzw. nach Norden, so liegt das betreffende Haus ungefähr 100 m entfernt.
Dieses Haus, das laut Herrn Pezzetti auf den Trümmern des "Bunker 1" entstanden, wenn nicht gar mit diesem identisch war, liegt auf der Luftlinie mehr als 300 m von dem Punkt entfernt, wo das Haus J. Harmatas und damit der vorgebliche "Bunker 1" gestanden hatte.
Aus dem bisher Gesagten sind drei Schlüsse zu ziehen:
Somit wohnt der "Entdeckung" M. Pezzettis keinerlei historischer Wert inne.
Marcello Pezzettis "Zeugen"
M. Pezzetti berichtet, im Jahre 1993 hätten Szlama Dragon, dessen Bruder Abraham sowie Eliezer Eisenschmidt ihn direkt und unaufgefordert zum Haus geführt, wo angeblich der "Bunker 1" gestanden habe. Doch wie wir im nachfolgenden sehen werden, war Szlama Dragon 1945 erst von den Sowjets und dann von den Polen befragt worden, hatte sich jedoch außerstande gezeigt, irgendwelche Angaben zur Lage des "Bunker 1" zu machen. Wie kann man da ernstlich glauben, Szlama Dragon habe mit vollkommener Sicherheit einen Ort gefunden, den er 48 Jahre früher nicht hatte ausfindig machen können? Die Sache wirkt um so unglaubwürdiger, als dieser Zeuge anläßlich der 26. Sitzung des Wiener Prozesses gegen Dejaco und Ertl (2. März 1972), nachdem er am Vortag das Krematorium I mit dem "Bunker 2" verwechselt hatte (!), sich zum Eingeständnis genötigt sah: »Ich kann mich heute nach 30 Jahren nicht mehr erinnern...« (J.-C. Pressac, Auschwitz: Technique and Operation of the Gas Chambers, New York 1989, S. 172).
Durch ein Wunder erster Güte hat sich Szlama Dragon also nach 48 Jahren perfekt an etwas erinnert, was ihm nach 30 Jahren entfallen war und was er schon nach drei Jahren nicht mehr wußte!
Szlama Dragons Bruder Abraham trat weder beim Höß-Prozeß noch beim Prozeß gegen die Wachmannschaft von Auschwitz als Zeuge auf. Auch später gab er keine beeideten Zeugenaussagen ab und schrieb auch keinerlei Berichte über seine Erfahrungen. Dasselbe trifft auf Eliezer Eisenschmidt zu. Beide haben ihre Geschichte zum ersten Male in den neunziger Jahren erzählt! (Vgl. Gideon Greif, Wir weinten tränenlos... Augenzeugenberichte der jüdischen "Sonderkommandos" in Auschwitz, Böhlau Verlag, Köln 1995).
In dem dort abgedruckten Interview sagen die Gebrüder Dragon aus, sie hätten einen einzigen Tag beim angeblichen "Bunker 2" gearbeitet, und zwar im Dezember 1942 (S. 77); außerdem habe Szlama 1944 dort zwei Tage lang Arbeiten verrichtet (S. 83). Damit hat es sich! Weder Szlama noch Abraham wurden jemals zum angeblichen "Bunker 1" geführt - wie konnten sie ihn dann 1993 dermaßen sicher identifizieren?
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Im "Corriere della Sera" publizierte Fotografie |
Von mir im August 2000 erstellte Aufnahme. |
Eliezer Eisenschmidt gab hingegen zu Protokoll, er habe sechs Monate lang beim "Bunker 1" gearbeitet (S. 180), doch trotzdem war er nicht in der Lage, auch nur einen vagen Hinweis auf seine Position zu vermitteln (S. 177). Nicht genug damit: er kannte noch nicht einmal die Bezeichnung "Bunker" für die angebliche "Gaskammer", sondern glaubte, die "Bunker" (Plural) seien mit den angeblichen "Verbrennungsgräben" identisch gewesen!
»Die Gruben oder die "Bunker", wie wir sie nannten, waren groß und tief.« (S. 178.)
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Meine im August 2000 erstellte Aufnahme, die (von Süd nach Nord) die Straße zum betreffenden Haus erkennen läßt. Das Gebäude steht hinten links (im Westen), vor dem letzten Baum am Straßenrand. Rechts (im Osten) hinten sieht man die Umzäunung des Lagers Birkenau; auf der im Vordergrund erkennbaren Lichtung befindet sich das Tor, durch das man zum Denkmal für die sowjetischen Kriegsgefangenen gelangt. |
In seinem oben erwähnten Buch berichtet Gideon Greif, im Sommer 1993, anläßlich der Befragung Szlama Dragons bei den Ruinen des angeblichen "Bunker 2", sei »ein Freund vom italienischen Fernsehen« gekommen, der ihm eine Seite aus der in polnischer Sprache abgegebenen Erklärung Szlama Dragons aus dem Jahre 1945 gezeigt habe. Anhand dieses Dokuments wollte der Italiener den Standort der "Verbrennungsgruben" ausfindig machen, und Greif forderte ihn auf, sich direkt an S. Dragan zu wenden, der sich ja an Ort und Stelle befand. Der Italiener sei »sprachlos« gewesen (S. 49-50). Doch war auch E. Eisenschmidt im Sommer 1993 in Birkenau (S. 167), so daß es sich beim »Freund vom italienischen Fernsehen« offensichtlich um niemand anderen als Marcello Pezzetti gehandelt haben kann. Bei diesem Anlaß unterhielt er sich dann mit den drei "Überlebenden" und "entdeckte" den angeblichen "Bunker 1" - doch warum geht Greif dann mit keinem Wort auf diese "Entdeckung" ein?
In Greifs Buch (S. XLIV-XLV) ist jene Karte von Birkenau abgebildet, die bereits im Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau (S. 27) abgebildet ist, wo die "1. provisorische Gaskammer" genau am gleichen Ort (und mit dem gleichen Symbol) angegeben wird, an dem sie im Buch Auschwitz. Nazi Extermination Camp[3] steht. Auf dieses Buch komme ich noch zu sprechen. Die "Gaskammer" befand sich angeblich nördlich der Kläranlage des Bauabschnitts III, an der von Frau Wisińska genannten Stelle. Doch wenn es zutrifft, daß Szlama Dragon, Abraham Dragon und Eliezer Eisenschmidt die Lage des "Bunkers 1" bereits 1993 genau ermittelt hatten (natürlich in Anwesenheit Greifs, der sie nach Birkenau hatte kommen lassen, um sie dort zu interviewen), warum läßt er dann kein Sterbenswörtchen darüber fallen? Und warum haben die drei Zeugen die im Buch veröffentlichte Karte von Birkenau nicht korrigiert?
M. Pezzetti behauptet, die drei Zeugen hätten ihn, »vom Krematorium III ausgehend«, unaufgefordert bis zu dem erwähnten polnischen Haus begleitet. Hierbei handelt es sich um eine bloße Behauptung, über die jeder mit der Topographie von Birkenau nur einigermaßen Vertraute nur müde lächeln kann, zumal sich die Zone um das Lager herum zwischen 1943 und 1993 enorm geändert hat.
Falls die Geschichte der Begegnung zwischen diesen vier Männern stimmen sollte, haben die drei bedauernswerten Greise M. Pezzetti einfach dorthin geführt, wohin er geführt werden wollte!
Die Stellungnahme des Auschwitz-Museums zu der "Entdeckung"
Am 20. November 2001 veröffentlichte Le Monde einen kurzen Beitrag von Henri Tincq, der den Titel »Le mystère enfin levé de la première chambre à gas d'Auschwitz-Birkenau« (Das Geheimnis der ersten Gaskammer von Auschwitz-Birkenau endlich gelüftet) trug und bei dem es sich um nichts weiter als um eine fade Wiedergabe des Corriere della Sera-Artikels handelte. Via die Pariser Tageszeitung hielt die Nachricht von der "Entdeckung" schließlich Einzug in die europäische und amerikanische Pressewelt. Sogar das Auschwitz-Museum erfuhr von der "Entdeckung" M. Pezzettis aus Le Monde und antwortete darauf mit einem Artikel aus der Feder Jerzy Sadeckis, der unter dem Titel »Auschwitz-Birkenau. "Le Monde" enthüllt ein Geheimnis, das keines war« in der polnischen Zeitung Rzeczpospolita (Republik) erschien. Auch Jerzy Wróblewski, Direktor des Museums, und Franciszek Piper kamen darin zu Wort. Ich zitiere die wichtigsten Abschnitte des Artikels, den ich - in englischer Sprache - auf der Website des Auschwitz-Museums gefunden habe:[4]
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Plan von Birkenau, entnommen dem Buch Auschwitz.[5] Der "Bunker 1" nördlich der Kläranlage des Bauabschnitts III ist mit dem Buchstaben "I" gekennzeichnet, der in der Bildlegende wie folgt erklärt wird: "Erste provisorische Gaskammer". |
»Man kann nicht in etwas leben, das nicht existiert. "Jene Familie kann nicht in einer Gaskammer gelebt haben, weil die Deutschen das Kleine Rote Haus im Jahre 1943 abgerissen hatten. Keine Spur blieb davon zurück; die Deutschen ließen nicht einmal einen kleinen Teil der Grundfesten übrig", erklärt Dr. Franciszek Piper vom Staatlichen Auschwitz-Birkenau-Museum. "Erst 1955 bauten die Eigentümer des Grundstücks ein neues Haus an der Stelle der Gaskammer und zogen dort ein". [...] Wróblewski wundert sich über die in "Le Monde" aufgestellte Behauptung, die Stelle sei erst jetzt entdeckt worden. Die Lage ist seit langem wohlbekannt und stellt überhaupt kein Geheimnis dar. Die Position wurde 1945 sowohl in den Berichten der sowjetischen als auch der polnischen Kommission identifiziert. Sie wurde von Häftlingen bezeichnet, die damals Zeugnis ablegten, darunter Schlomo Dragon. Lagerkommandant Rudolf Höß beschrieb sie in seinen später publizierten Erinnerungen. "Alle Führer, die Besuchern das Lager zeigen, kennen den Standort", heben Piper und Wróblewski hervor. "Hätte der Journalist von "Le Monde" Informationen aus erster Hand beim Museum erhalten wollen, so hätten wir ihm die weitverbreitete, erstmals im Jahre 1977 von Interpress veröffentlichte Studie "Auschwitz. Nazi Death Camp" zeigen können, wo auf einer Karte von Birkenau die Lage der ersten Gaskammer angegeben ist. In den achtziger Jahren, als noch kein Mensch etwas von Signor Pezzetti gehört hatte, zog ich die Akten des Grundbuchamtes zu Rate und ermittelte die Lage des Kleinen Roten Hauses auf den Meter genau", sagt Piper. "Ein Plan des Hauses befindet sich auf S. 114 des dritten Bandes des fünfbändigen Kompendiums "Auschwitz", das in polnischer, deutscher und englischer Sprache veröffentlicht worden ist", stellt er klar. [...]
Marcello Pezzetti tauchte vor einigen Jahren in Auschwitz auf und nahm an den Beratungen darüber teil, wie man das Problem der Position des Kleinen Roten Hauses lösen könne. Pezzetti fand einen Sponsoren, Richard Prasquier. Nach längeren Verhandlungen gelang es dem Museum in diesem Jahr, das Grundstück käuflich zu erwerben und seine Bewohner zur Übersiedlung in ein anderes Haus zu bewegen, das umgebaut wurde. Techniker des Museums rissen das Gebäude am Ort, wo die Gaskammer gestanden hatte, ab und meliorierten das Gelände. "Im Frühling", berichtet Wróblewski, "wollen wir das Grundstück mit einem Zaun umgeben, Gras säen, Thuja pflanzen und in der Mitte eine Gedenktafel mit einer kurzen Geschichte des Ortes sowie einem Plan der ersten Gaskammer aufstellen".
Heute, so hebt Piper bitter hervor, "waren wir so glücklich, daß wir in Auschwitz endlich einmal etwas auf geplante, wohlüberlegte Weise tun konnten, ohne Druck von außen oder Sensationskrämerei. Doch wieder einmal kommt es so heraus, daß nicht einmal die edelste Initiative im Zusammenhang mit der Geschichte des Nazi-Todeslagers Auschwitz-Birkenau - und es gab deren viele - ohne Mißverständnisse und Verfälschungen unternommen werden kann".«
Die Betrügereien des Auschwitz-Museums
Das Auschwitz-Museum beansprucht also, die angebliche "Entdeckung" selbst gemacht zu haben, bestreitet jedoch nicht, daß das von M. Pezzetti angegebene Haus an der Stelle steht, wo sich einst der "Bunker 1" befunden hat. Doch diese These können Wróblewski und Piper lediglich mit lügenhaften Argumenten verteidigen.
Wróblewski behauptet:
»Die Position [des Bunker 1] wurde 1945 sowohl in den Berichten der sowjetischen als auch der polnischen Kommission identifiziert. Sie wurde von Häftlingen bezeichnet, die damals Zeugnis ablegten, darunter Schlomo Dragon.«
Dies ist vollkommen falsch. Keiner der unmittelbar nach der Befreiung von Auschwitz von den Sowjets befragten Augenzeugen war imstande, die Lage des "Bunkers 1" anzugeben, weder auf dem Gelände selbst noch auf topographischen Karten. Dies gilt insbesondere für Szlama Dragon, den Kronzeugen der angeblichen "Bunker", der am 26. Februar 1945 von den Sowjets und später, am 10. und 11. Mai desselben Jahres, von den Polen befragt wurde und niemals fähig war, den Ort zu benennen, wo sich der "Bunker 1" befunden hatte. Ganz im Gegenteil: Ungeachtet der Anwesenheit Dragons sowie anderer Zeugen waren sich die Sowjets bezüglich dieses Bauwerks dermaßen unsicher, daß es auf der am 3. März 1945 von Ingenieur Nosal zu Händen der sowjetischen Untersuchungskommission erstellten Karte an einer ganz anderen Stelle erscheint:[6] Außerhalb des Lagers, ca. 300 m von der nördlichen Umzäunung des Bauabschnitts III von Birkenau entfernt, d.h. rund 500 m nördlich der vom Auschwitz-Museum auf seinen offiziellen Karten (angefangen bei jener im Buch Auschwitz: Nazi Death Camp) markierten Stelle und ca. 500 m nordöstlich der von M. Pezzetti angegebenen Position. Der Sachverständige Dawidowski begnügte sich damit, die auf der von Nosal angefertigten Karte bezeichnete Stelle zu akzeptieren. Dies stellt einen weiteren Beweis dafür dar, daß die Familien Harmata und Wiechuja nichts mit den angeblich zu "Bunkern" umgewandelten Häusern zu tun hatten.
Keiner der 1947 anläßlich der Prozesse gegen Höß sowie die Lagermannschaft aufmarschierten Zeugen war in der Lage, die Position des angeblichen "Bunker 1" zu benennen, und dies gilt auch für jene Zeugen, die später Angaben zu diesem Gebäude gemacht haben.
Wróblewski und Piper verweisen anschließend auf die
»erstmals im Jahre 1977 von Interpress veröffentlichte Studie "Auschwitz: Nazi Death Camp", wo auf einer Karte von Birkenau die Position der ersten Gaskammer angegeben ist.«
Es stimmt, daß dieses (freilich 1978 und nicht 1977 erschienene) Buch eine Karte von Birkenau enthält, auf der die Position des "Bunkers 1" angegeben ist, doch dieser befindet sich nicht außerhalb des Lagers, wo ihn erst Franciszek Piper und dann Marcello Pezzetti "entdeckt" haben wollen, sondern nördlich der Kläranlage, ganz genau an der von Frau Wisińska angegebenen Stelle (vgl. Abb. 8)!
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Volksverblödung durch die Bild-Zeitung, 20.11.2001. Am gleichen Tag erscheint die gleiche "Sensationsmeldung" in italienischen, französischen und deutschen Medien. Zufall? |
Somit irren sich die beiden Vertreter des Auschwitz-Museums nicht etwa in guten Treuen, sondern lügen bewußt.
Abgerundet wird der Schwindel von Franciszek Piper mit folgender Behauptung:
»In den achtziger Jahren, als noch kein Mensch etwas von Signor Pezzetti gehört hatte, zog ich die Akten des Grundbuchamtes zu Rate und ermittelte die Lage des Kleinen Roten Hauses bis auf den Meter genau.«
Hier bezieht sich Piper auf den am 5. August 1980 erstatteten und von ihm persönlich protokollierten Bericht Frau Wisińskas. Doch wie bereits erwähnt, hat diese Dame »auf den Meter genau« einen vollkommen verschiedenen Standort des "Bunkers 1" angegeben, so daß F. Piper auch in diesem Fall bewußt lügt.
Es trifft schon zu, daß F. Piper im bereits erwähnten Werk Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz einen "Plan" des "Bunker 1" veröffentlicht hat,[7] doch enthält dieser keinerlei Hinweis auf die topographische Lage des Hauses und steht außerdem bezüglich dessen Struktur, Orientierung und Größe im Widerspruch nicht nur zum 1980 von Frau Wisińska skizzierten Plan des Hauses, sondern auch zu dem 1945 von Ingenieur Nosal anhand von Angaben Szlama Dragons gezeichneten Plan!
Marcello Pezzetti ist um kein Haar besser als Piper. In dem Corriere della Sera-Artikel verwandelt er den Bericht Frau Wisińskas in eine
»Karte des Grundstücks, ein von der Besitzerin unterschriftlich beglaubigtes Dokument, in dem auf die "Gaskammer" [!] hingewiesen wird.«
Dies ist reine Phantasie. Tatsache ist, daß laut verschiedenen deutschen Karten der Gegend von Birkenau, darunter der äußerst wichtigen vom 5. Oktober 1942, östlich des künftigen Bauabschnitts III des Lagers, innerhalb von 500 m von der Umzäunung, nur sechs Bauwerke vorhanden waren, die genau den auf der Skizze Frau Wisińskas dargestellten entsprechen (abgesehen von Bauwerk Nr. 6, einem Stall, der nicht auf der Karte erscheint). In der Gegend, wo sich das laut Mario Pezzetti auf den Ruinen des "Bunkers 1" errichtete Haus befand, hat damals niemals irgendein Gebäude existiert!
Dies erhärtet unwiderleglich, daß die "Entdeckung" des angeblichen "Bunkers 1" kein verzeihlicher Irrtum, sondern ein vulgärer Schwindel war.
Das Geschäft mit der "Entdeckung"
Es versteht sich von selbst, daß die angebliche "Entdeckung" propagandistische und wirtschaftliche Gründe hat. Bezüglich des Hauses, das sich laut Marcello Pezzetti auf den Trümmern des "Bunkers 1" befand, schreibt der Corriere della Sera:
»"Heute sind Haus und Grundstück gekauft und das Haus abgerissen worden, um die Grundmauern des alten Bunkers bloßzulegen; das Gebiet wird in den Rundgang des Museums [bei der Lagerbesichtigung durch Touristen, C.M.] einbezogen und dem Gedenken sowie dem Gebet geweiht werden", erklärt Pezzetti. Dies alles dank ihm und Dr. Richard Prasquier, einem Pariser Kardiologen, der als kleiner Bub zusammen mit seiner Familie die Liquidierung des Warschauer Ghettos überlebte und die gesamte Operation finanziert hat.«
Ein im Bollettino della Comunità Ebraica di Milano erschienener Artikel enthüllt bereits im Titel, was der wirkliche Zweck der wundersamen "Entdeckung" Marcello Pezzettis ist:[8] »Shoà [sic]: la prima camera a gas di Auschwitz diventa museo« (Shoah: Die erste Gaskammer von Auschwitz wird Museum). Der Beitrag beginnt mit folgender Nachricht:
»Zwei polnische Bauernfamilien, Familie Harmata und Familie Wichaj (sechs Personen mit Großeltern, Sohn mit Frau sowie zwei kleinen Enkeln), sind im November in ein funkelnagelneues Haus umgezogen, das mit aller nur erdenklichen Raffinesse ausgestattet ist.«
Das neue Haus, so fährt das Blatt fort, sei dank der Großherzigkeit des jüdischen Kardiologen Richard Prasquier errichtet worden, um den "Bunker 1" »dem Gedenken zu weihen«:
»Ja, denn die Familie war anno 47, nach Kriegsende, in das 42 von den Nazis beschlagnahmte und bis April 43 als Gaskammer für die Juden benutzte Haus zurückgekehrt.«
Somit hatte »die Familie« (welche der beiden?) 1947 kein geringeres Haus als den "Bunker 1" bezogen! Als mildernden Umstand mag man dem anonymen Journalisten anrechnen, daß diese pyramidale Idiotie ihm von Marcello Pezzetti höchstpersönlich suggeriert worden war, den er wie folgt zitiert:
»Als ich vor acht Jahren entdeckte, daß das von dieser Familie bewohnte Haus nichts anderes als der Bunker 1 war, d.h. die erste Gaskammer von Birkenau", erzählt Marcello Pezzetti von der Stiftung CDEC, "wurde mir alsbald klar, daß es sich hier um einen für das jüdische Gedenken besonders wichtigen Ort handelte, der in den vom Auschwitz-Birkenau-Museum für Besucher organisierten Rundgang einzugliedern war.«
Marcello Pezzetti berichtet anschließend, mit welch schändlichen Mitteln es ihm gelang, die Familie zum Ausziehen zu bewegen, »die keinerlei Absicht hegte, das Haus zu verlassen«. Nach achtjährigem Druck seitens der »lokalen politischen Behörden«, des »neuen Direktors des [Auschwitz]-Museums Stefan Wilkanowicz« und schließlich des »Beauftragten des Vatikans in Frankreich für Beziehungen mit der jüdischen Welt«, sowie dank dem Geld des »französischen Philanthropen Richard Prasquier, des Vorsitzenden von Yad Vashem Frankreich«, kapitulierte die Familie schließlich und willigte in den Umzug in ein neues, 500 m entferntes Haus ein. In der Zwischenzeit war Marcello Pezzetti selbst nicht untätig geblieben. Er räumt in der Tat unverblümt ein, daß die Angehörigen der polnischen Familie diesen Umzug womöglich »als Ende eines Alptraums begrüßt« hätten,
»da ich, um sie zu einem Einlenken zu bewegen, begonnen hatte, Touristenbusse vor dem Haus auffahren zu lassen, denen ich das Haus als erste Gaskammer und seinen Garten als Friedhof vorstellte. Jahrelang pflegte bei unserer Ankunft die alte Großmutter aus dem Haus herauszukommen, die versuchte, uns mit rüden Worten und Gesten zu vertreiben.«
Die bedauernswerte Familie wurde also unter gröbster Verletzung ihres Eigentumsrechts »jahrelang« auf diese Weise psychisch von den "Besuchern" gequält, um sie mürbe zu machen und zum Verlassen ihres eigenen Hauses zu bewegen. Marcello Pezzetti fügt hinzu, daß das neue Haus offiziell von der polnischen Regierung bezahlt worden ist,
»weil die Familie nicht wollte, daß die Nachbarn meinten, sie hätte Geld von Juden angenommen.«[9]
Das vom »französischen Philanthropen« in dieses Geschäft investierte Geld wird dank der propagandistischen Ausnutzung des neuen Pavillons durch die Holocaust-Industrie fraglos mit Zins und Zinseszins zurückgewonnen werden. Man kann sicher sein, daß die erste kommerzielle Operation ein - millionenfach verkaufter - Videofilm über die "Entdeckung" des "Bunkers 1" sein wird. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch das Auschwitz-Museum dank der "Entdeckung" seinen Umsatz steigern wird.
Natürlich weist die "Entdeckung" auch einen bedeutsamen ideologisch-propagandistischen Zweck auf: Sie fällt in einen Zeitpunkt, zu dem sich die offizielle Geschichtsschreibung in einer schweren Krise befindet. Nachdem die von Jean-Claude Pressac ausgegangenen Impulse verpufft sind, hat sie nichts weiter zu bieten als das sterile Wiederkäuen bereits sattsam ausgeschlachteter Themen und kommt wissenschaftlich keinen Schritt mehr weiter. Nach dem Absturz von Pressac zu van Pelt ist sie in ihrer eigenen Mittelmäßigkeit gefangen und weiß nicht mehr, was sie der revisionistischen Kritik entgegenzusetzen hat.
Der Schwindel mit dem "Bunker 1" wird also zur neuen Medienwaffe gegen den Revisionismus werden.
Anmerkungen
Aus dem Italienischen übersetzt von J. Graf.
[1] | Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1989, S. 186 und 239. |
[2] | Die Bildzeitung berichtete am gleichen Tag in einer Kurznotiz. Anm. d. Red. |
[3] | Auschwitz. Nazi Extermination Camp, Interpress Publishers, Warschau 1978 |
[4] | http://www.auschwitz.org.pl/html/eng/aktualnosci/czerwony_domek.html |
[5] | AaO. (Anm. 3), unnumerierte Seite. |
[6] | Abgelichtet bei J.-C. Pressac in Auschwitz: Technique and Operation of the Gas Chambers, Beate Klarsfeld Foundation, New York 1989, S. 179. |
[7] | Verlag des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau, 1999, Bd. III, S. 160. |
[8] | Mitteilungsblatt der Jüdischen Gemeinde Mailand, 57. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2002, S. 11. |
[9] | Man erkennt daran, daß die polnische Bevölkerung um Auschwitz weiß, welches Spiel dort von den jüdischen Lobbygruppen gespielt wird! Anm. d. Red. |
Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 6(2) (2002), S. 139-145.
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