Viktor Frankl über Auschwitz

Wurde der berühmte Holocaust-Überlebende vergast?

Von Theodore O'Keefe

In einem unlängst erschienenen Artikel wurde enthüllt, daß Viktor Frankl, der berühmte Psychiater und rätselhafte Auschwitz-Überlebende, seinen kurzen Aufenthalt in Auschwitz reichlich ausgeschmückt hat. Diese Nachricht erweckt Zweifel am Wahrheitsgehalt von Frankls bekannten Memoiren Man's Search for Meaning (Die Suche des Menschen nach dem Sinn). Noch interessanter ist jedoch eine Frage, die sich aufdrängt, wenn man die Unterlagen des Staatlichen Auschwitz-Museums bezüglich Frankls Aufenthalt in Auschwitz unter die Lupe nimmt: Wurde Viktor Frankl in jenem Lager vergast?

Nur wenigen ehemaligen Häftlingen deutscher Konzentrationslager ist soviel Beifall zuteil geworden wie Frankl. Dieser, ein aus Wien gebürtiger, 1997 verstorbener Psychiater erwarb durch die Theorien der geistigen Gesundheit, die er durch seine psychiatrische Schule, die Logotherapie, verbreitete, internationalen Ruhm. Untrennbar verbunden mit Frankls Renommee, Lehre und moralischer Autorität war seine Erfahrung über die deutschen Konzentrationslager, insbesondere von Auschwitz, die er in seinem 1959 erschienenen Man's Search for Meaning beschrieben hat. Dieses Werk wurde zu einem weltweiten Bestseller; die Library of Congress hat es als eines der zehn einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts eingestuft.

In seinen Erinnerungen schildert Frankl seinen Aufenthalt in Auschwitz, als habe er eine Ewigkeit gedauert. Doch nun teilt uns Timothy Pytell, ein Geschichtsprofessor bei der Cooper Union in New York, anhand seiner im Hinblick auf eine intellektuelle Biographie Frankls unternommenen Forschungen mit, daß der gefeierte Überlebende höchstens drei Tage in Auschwitz verbracht hat, und zwar auf dem Transit vom tschechischen Theresienstadt nach einem Nebenlager von Dachau im Oktober 1944.[1]

Viktor Frankl

Wie Pytell bemerkt, wäre ein Leser von Man's Search for Meaning »sehr überrascht zu erfahren, daß Frankl nur ein paar Tage in Auschwitz verbracht hat«. In seinem Buch widmet der Psychiater jenem Lager rund dreißig Seiten. Neben seinen Erinnerungen an seine Ankunft und die darauffolgenden Prozeduren (Rasieren, Duschen, Entlausung etc.) stellt er Betrachtungen über das Los der Häftlinge an, die darauf hinzuweisen scheinen, daß er zumindest Monate und nicht nur Tage in Auschwitz verbracht hat. (»Wir mußten dieselben Hemden ein halbes Jahr lang tragen, bis sie jegliche Ähnlichkeit mit Hemden verloren hatten.«) Pytell schreibt hinsichtlich Frankls Schilderung seiner Zeit in Auschwitz:

»Doch um die Wahrheit zu sagen, ist Frankls Darstellung widersprüchlich und zutiefst betrügerisch.«

Pytell hebt hervor, daß Frankl am 19. Oktober 1944 von Theresienstadt überstellt wurde, in einem Zug, der 1500 Gefangene nach Auschwitz brachte, und daß er laut dem Häftlingsregister von Kaufering III, einem Nebenlager von Dachau, am 25. Oktober 1944 dort eintraf. Tatsächlich hat Frankl selbst dem amerikanischen Evangelisten Robert Schuller mitgeteilt, was dann in Schullers Zeitschrift Possibilities (März/April 1991) erschien:

»Ich war nur drei oder vier Tage in Auschwitz [...] Ich wurde in eine Baracke geschickt, und wir wurden alle in ein Lager in Bayern überstellt.«

Somit ist die Glaubwürdigkeit eines weiteren Starüberlebenden gewogen und zu leicht befunden worden. Wie die Zeugenaussagen von Miklos Nyiszli, Filip Müller, Rudolf Vrba, Mel Mermelstein sowie Heerscharen anderer zu unantastbaren Wahrheiten verklärten Augenzeugenberichten stellen Viktor Frankls Geschichten über Auschwitz nun eine Belastung für die Holocaust-Industrie statt eine Anklage gegen die Deutschen dar.

Doch dies ist noch nicht alles. Während Pytell keinen Versuch unternommen hat, die Konsequenzen zu untersuchen, die sich aus Frankls Aufenthalt in Auschwitz für die Glaubhaftigkeit der offiziellen Lagergeschichte ergeben, geht aus Unterlagen, die der - die Ausrottungsthese verfechtende - Theresienstädter Forscher H.G. Adler sowie das Staatliche Auschwitz-Museum zusammengestellt haben, klar folgendes hervor: Wenn Frankl am 20. Oktober 1944 in Auschwitz ankam, dann muß er Theresienstadt zusammen mit 1500 anderen Häftlingen in einem Zug mit dem Kennzeichen "Es" verlassen haben. In Danuta Czechs Kalendarium liest man zu diesem Zug:[2]

»Mit einem Transport des RSHA wurden 1500 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus dem Ghetto in Theresienstadt eingeliefert. Nach der Selektion wurden 169 Frauen in das Durchgangslager und 173 Männer als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die Männer erhalten die Nummern B-13307 bis B-13479. Die übrigen 1158 Menschen wurden in der Gaskammer des Krematoriums III getötet.«

Während Frankl in seinen Memoiren mit kaum zu bremsender Wortgewalt über seine Ankunft in Auschwitz berichtet (einschließlich des obligatorischen Wortwechsels mit Dr. med. Josef Mengele), verliert er kein Sterbenswörtchen darüber, registriert, mit einer Häftlingsnummer versehen, tätowiert oder ins Stammlager Auschwitz eingewiesen worden zu sein. Man kann daraus nur schließen, daß er nicht in den Lagerbestand aufgenommen worden ist. Im Kalendarium steht nichts von unregistrierten, überlebenden Häftlingen aus diesem Transport. Demnach muß nach dem Kalendarium sowie den Quellen, auf denen dieses zu fußen behauptet, Viktor Frankl fast 53 Jahre vor seinem im September 1997 weltweit bekanntgegebenen Tode in Auschwitz vergast worden sein. Wer war dann der Mann, der Auschwitz ein paar Tage nach dem Eintreffen des Transports aus Theresienstadt verließ und später all die vielen Bücher schrieb?

Wie Robert Faurisson, Carlo Mattogno, Enrique Aynat Eknes, Jürgen Graf und andere revisionistische Forscher klargestellt haben, gibt es einen Ausweg aus dieser scheinbaren Sackgasse. Das Überleben Frankls, genau wie jenes zahlloser anderer von den Historikern des Auschwitz Museums für tot erklärten Personen - von denen die frühere französische Gesundheitsministerin und Präsidentin des Europäischen Parlaments Simone Veil die prominenteste ist -, geht nicht auf irgendein Wunder, sondern auf die schlampigen und unehrlichen Recherchen der Verantwortlichen des Auschwitz-Museums zurück. Trotz unlängst vorgenommenen Korrekturen im Kalendarium, die das Überleben einiger nichtregistrierter Insassen des Lagers einräumen, wird in diesem Standardwerk weiterhin mehr oder weniger automatisch behauptet, nicht in den Lagerbestand aufgenommene Neuankömmlinge seien in die Gaskammern geschickt worden.

Stünden die Unterlagen des Auschwitz-Museums einer sorgfältigen Überprüfung durch revisionistische Forscher offen, so erführen wir fraglos von noch vielen anderen Überlebenden, die offiziell für vergast erklärt werden. Natürlich wären solche frohen Botschaften den Vertretern der Holocaust-Industrie, sei es im Auschwitz-Museum, dem IKRK-Suchzentrum in Arolsen (BRD) oder der Gedenkstätte Yad Vashem (Israel), in höchstem Maße unwillkommen. Und vielleicht könnte - wer weiß? - die Behauptung, Viktor Frankl sei nicht vergast worden, in mehr als einer "Demokratie" zu einer Buße oder gar Gefängnisstrafe führen.


Anmerkungen

[1]»The Missing Pieces of the Puzzle: A Reflection on the Odd Career of Viktor Frankl«, History, 35(2), S. 281-306 (online:
www.sagepub.co.uk/journals/details/issue/abstract/ab012305.html
[2]Danuta Czech, Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939 - 1945, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1989, S. 912.

Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 6(2) (2002), S. 137-139.


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