Damit der Leser beurteilen kann, ob Bad Nenndorf eine solche Ausnahme in der britischen Besatzungspolitik darstellt, werden nachfolgend zwei Artikel aus der Deutschen Wochenzeitung wiedergegeben. Sie zeigen außerdem, daß auch schon vor über dreißig Jahren jeder, der dies wollte, sich über die britische Besatzungspolitik ab 1945 informieren konnte.
1945 regierte in Hameln der britische Henker Alfred Pierrepoint. Im Gefängnishof der Anstalt starben die von den britischen Militärgerichten am laufenden Band zum Tode Verurteilten durch seine Hand. Es waren rund 200 Deutsche, Männer und Frauen.
Da waren zuerst elf Angehörige der KL-Bewachungsmannschaft von Bergen-Belsen, die befehlsgemäß auf verlorenem Posten ausharrten, um das durch die Bombardierung aller Nachschubstraßen hungernde Lager den Engländern zu übergeben.
Zu ihnen kamen viele Männer und Frauen, deren einzige Schuld es war, Befehlen gehorcht und in schwerer Zeit ihre Pflicht erfüllt zu haben. Etwa der Landesschützenhauptmann Mackensen, der zuerst anstandslos von den Engländern aus der Gefangenschaft entlassen wurde, um am Schluß doch gehenkt zu werden. Er hatte in Thorn ein Kriegsgefangenenlager geleitet. Seinem Rechtsanwalt Dr. Bernhard Pfad gelang es nicht, vor Gericht das Wort zu ergreifen, seine Witwe erhielt niemals ein Urteil. Vom Tod ihres Mannes erfuhr sie aus der Zeitung.
Der Bataillonskommandeur, SS-Obersturmbannführer Bernhard Siebken wurde noch 1949 gehenkt. Seine Verteidigerin Dr. A. Oehlert wandte sich am 27. November 1948, weil alle ihre Bemühungen vergebens blieben, an den Oberkirchenrat Herntrich und schrieb:
„Ich habe in dem letzten Kriegsverbrecherprozeß im Guriohaus in Hamburg den früheren Bataillonskommandeur der 12. SS-Panzerdivision ‚HJ‘ Bernhard Siebken verteidigt. Herr Siebken ist angeklagt gewesen, an der Erschießung dreier kanadischer Soldaten am 9. Juni 1944 in seinem Bataillonsabschnitt teilgenommen zu haben. Am 9. November 1948 hat das britische Militärgericht im Curiohaus Herrn Siebken zum Tode durch den Strang verurteilt. Der Fall läuft in den britischen Akten unter der Bezeichnung ‚Le Mesnil Patry-Oase‘.
Ich habe schon des öfteren im Curiohaus verteidigt, aber noch niemals ein derart krasses Fehlurteil erlebt, als in diesem Falle. Der Schuldspruch und das Urteil stehen im klaren Widerspruch zu dem Ergebnis der Beweisaufnahme vor dem Gericht. Während ich in den früheren Curiohaus-Prozessen, in denen ich als Verteidigerin mitgewirkt habe, eine Fairneß bezüglich der Beweisaufnahme und der offiziellen Zusammenfassung des Rechtsbeisitzers des Gerichtes feststellen konnte, mußte ich in diesem Fall erschüttert feststellen, daß die Zusammenfassung des Ergebnisses der Beweisaufnahme durch den Rechtsbeisitzer des Militärgerichts auch die primitivsten Anforderungen an Objektivität nicht erfüllte. Sämtliche Entlastungszeugen, die sehr zahlreich waren, sind in der Zusammenfassung nicht einmal erwähnt, geschweige denn gewertet worden. Es ist Tatsache, daß die drei kanadischen Soldaten am Morgen des 9. Juni 1944 in Le Mesnil Patry (Raum Bayeux-Caen) von Soldaten des Bataillons meines Mandanten erschossen worden sind.
Ich habe jedoch in der Beweisaufnahme durch Zeugen nicht nur der Waffen-SS, sondern auch durch Generalstabsoffiziere des Heeres nicht mehr wegleugbar in öffentlicher Verhandlung bewiesen, daß in diesem Frontabschnitt der Invasionsfront bereits am 7. Juni 1944 kanadische Divisionsbefehle gefunden wurden, wonach diese kanadischen Truppen den Befehl hatten, keine Gefangenen zu machen. Ich habe weiter durch diese Zeugen bewiesen, daß die kanadischen Einheiten diesem Befehl gemäß gehandelt haben. Ein Hauptmann des deutschen Heeres, der mit seinen Kommandeuren und einigen Mannschaften am 8. Juni 1944 in dem Bataillonsabschnitt meines Mandanten in Kriegsgefangenschaft geraten war, wurde zusammen mit diesen nach der Entwaffnung unter übelsten Umständen niedergeschossen.
Er ist durch Zufall lebend geblieben und wurde von Angehörigen des Bataillons meines Mandanten gerettet. Dieser Hauptmann, der jetzige österreichische Staatsbürger Graf Clary-Aldringen hat im Zeugenstand diesen ungeheuerlichen Vorfall exakt geschildert. Auf Grund seiner damaligen Meldung an den Regimentskommandeur meines Mandanten hat dieser die Erschießung der unmittelbar nach diesem Vorfall gefangenen drei kanadischen Soldaten angeordnet, um durch derartige Gegenmaßnahmen das völkerrechtswidrige Verhalten des Feindes zu stoppen. Mein Einwand, daß es sich bei der Erschießung der drei Kanadier also um eine völkerrechtsmäßige Repressalie gehandelt hat, ist vom Gericht als rechtsunerheblich abgetan worden.
Desgleichen ist mein Einwand, daß gemäß der Doktrin tu quoque eine Partei die andere Partei wegen Rechtsverletzungen nicht verfolgen kann, wenn sie sich gleicher Rechtsverletzungen, noch dazu in größerem Ausmaße, schuldig gemacht haben, abgewiesen worden.
Im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme habe ich durch vielfache Zeugen m. E. unzweideutig unter Beweis gestellt, daß mein Mandant den Erschießungsbefehl seines Regimentskommandeurs nicht nur verweigert hat, sondern darüber hinaus alles getan hat, um die Durchführung eines solchen Befehls zu verhindern. Alle diese Entlastungsbeweise wurden durch den Rechtsbeisitzer des Gerichts überhaupt nicht erwähnt.“
An einem nebeligen Dezember-Nachmittag im Jahre 1945 verließ ein Transportflugzeug der Royal Air Force den Militärflughafen Northolt bei London. Unter den Offizieren und Beamten der „Britischen Militärregierung für Deutschland“ befand sich auch Englands Berufshenker Albert Pierrepoint an Bord. Sein Ziel war die Strafanstalt in Hameln an der Weser, die sich nun „B.A.O.R. War Crimes Prison No. 1“ nannte. Sein Auftrag war, 13 deutsche „Kriegsverbrecher“ hinzurichten, von denen elf als Teil des Wachpersonals des Konzentrationslagers Bergen-Belsen im November 1945 von einem englischen Militärgericht zum Tode durch den Strang verurteilt worden waren. Unter den Todeskandidaten befanden sich drei Frauen im Alter von 22 bis 52 Jahren; die 22jährige Irma Grese, die 26jährige Oberaufseherin Elisabeth Volkenrath und die 52jährige Johanna Bormann.
Um als Zivilist unter den vielen Uniformierten an Bord nicht aufzufallen, hatte man Pierrepoint „ehrenhalber“ zum Oberstleutnant ernannt, und er gefiel sich in seiner neuen Würde, denn er war nie Soldat gewesen. Während des Zweiten Weltkrieges benötigte man ihn für andere Zwecke. Er henkte Mörder, von amerikanischen Militärgerichten in England zum Tode verurteilte amerikanische Soldaten und 16 Spione verschiedener Nationalitäten, unter ihnen Engländer und Deutsche. Einer von diesen, ein bullenstarker Norddeutscher, hatte es ihm besonders schwer gemacht, und seitdem war er auf die Deutschen nicht besonders gut zu sprechen.
Fünf Jahre vorher, während der „Schlacht um England“, hatte er im Gefängnis Wandsworth bei London sein erstes deutsches Opfer an den Galgen gebracht. Ein deutscher Einzelkämpfer war im Jahre 1940 nahe eines Dorfes in der Grafschaft Hertfordshire aus einer Dornier-Maschine der Luftwaffe abgesprungen und später von der englischen Polizei festgenommen worden. Nennen wir ihn hier Gerhard Buchner, denn sein richtiger Name ist eines der Geheimnisse des Zweiten Weltkrieges geblieben. Seine Grabstelle ist durch die Nr. 149 an der Mauer des Gefängnisses gekennzeichnet.
Die Verhandlung fand in einer streng geheimen Sitzung im Central Criminal Court in London statt und endete mit Buchners Verurteilung zum Tode durch den Strang. Trotz aller Vernehmungstricks und Schikanen der englischen Spionageabwehr MI V hatte er keine Geheimnisse preisgegeben!
Am Tage vor der Hinrichtung beobachtete Pierrepoint von einem Fenster aus den blonden Deutschen, der, begleitet von zwei bulligen Wärtern, im Gefängnishof seine Bewegungsstunde absolvierte. Buchner war 1,85 Meter groß, wog etwas über 120 Kilogramm und machte auch in der schlotternden, grauen Gefängniskluft noch eine gute Figur.
Am nächsten Morgen kurz vor 9 Uhr warteten der englische Henker und sein Gehilfe vor der Todeszelle. Beide hielten ihre Lederriemen bereit, um ihrem Opfer die Hände auf den Rücken fesseln zu können. Als die Tür aufging, saß Buchner jedoch nicht wie sonst üblich mit dem Rücken zur Tür, sondern er hatte sich hinter den Tisch zurückgezogen und erwartete stehend mit geballten Fäusten seine Häscher. Als Pierrepoint sich ihm näherte, riß sich Buchner von seinen Wärtern los und machte einen Satz zur Tür. Ein Wärter konnte noch seinen linken Arm greifen und durch den plötzlichen Ruck wurde Buchner mit voller Wucht gegen die Zellenwand geschleudert. Er blutete aus einer Stirnwunde, schüttelte seinen Kopf wie ein gereizter Bulle und ging zum Angriff vor.
Der amtierende Gefängnisgeistliche suchte sein Heil in der Flucht. Die beiden Wärter stürzten sich auf den Deutschen und erhielten Hilfe von zwei im Gang stehenden Kollegen. Buchner wehrte sich aus Leibeskräften, schlug mit den Fäusten um sich und teilte gezielte Fußtritte aus. Schließlich hatten sie den blonden Hünen am Boden, und Pierrepoint gelang es, ihn zu fesseln. Die Wärter zogen Buchner hoch und schleppten ihn zur Hinrichtungskammer. Plötzlich war er jedoch wieder frei. Mit unmenschlicher Kraft hatte er seine Fesseln gesprengt und stürzte sich wiederum auf seine Peiniger.
Ein wildes Durcheinander folgte mit Faustschlägen und Fußtritten, doch schließlich siegte die Übermacht fünf gegen einen. Pierrepoint drückte dem gefährlichen Deutschen ein Knie in den Rücken und fesselte seine Handgelenke diesmal derart fest, daß die Schnallen die Haut aufrissen und Buchner vor Schmerzen aufschrie. Dann zerrten sie ihn zum Galgengerüst, wo die Zeugen warteten, die dem Geschehen tatenlos zugesehen hatten. Seine Beine wurden gefesselt, der Henker stülpte ihm einen Sack über den Kopf und legte die Schlinge um seinen Hals. Zwei Wärter, auf Seitenplanken links und rechts von der Falltür stehend, hielten Buchner hoch, doch als Pierrepoint den Hebel zum Öffnen der Falltür betätigte, wagte er trotz seiner Fesselung noch einen Sprung nach vorne. Als der Körper durch die Falltür verschwand, hatte sich die Schlinge gelockert, war nach oben gerutscht und hatte sich dann mit einem heftigen Ruck zwischen Oberlippe und Nase zusammengezogen. Buchners Gesicht war dadurch vollkommen entstellt, doch nach Ansicht des Gefängnisarztes war der Tod durch den Bruch des Halswirbels eingetreten, und er hatte Pierrepoint zu seiner „guten Arbeit“ gratuliert. Solchermaßen bewährt, kam er nach Deutschland.
Sein Flugzeug landete am späten Nachmittag des 11. Dezember 1945 auf dem Flughafen Bückeburg und Pierrepoint wurde von einem englischen Major und dessen Fahrer in Empfang genommen, die ihn in einer dreiviertelstündigen Fahrt durch das verwüstete Land zum Zuchthaus in Hameln brachten. Gleich nach seiner Ankunft fand eine Konferenz mit Offizieren der Armee statt. Die Diskussion nahm einige Zeit in Anspruch, denn die Hinrichtung von 13 Personen an einem Tag, darunter drei Frauen, war bisher nie vorgekommen und würde auch an einen geübten Mann wie Pierrepoint große Anforderungen stellen.
Am nächsten Morgen fanden die Vorbereitungen statt. Der Galgen war im ersten Stock am Ende eines Gefängnisflügels errichtet worden und mit zwei Falltüren ausgerüstet, damit zwei Hinrichtungen gleichzeitig stattfinden konnten. Im Gegensatz zu den amerikanischen Henkern in Landsberg, welche die mit einem Stahlbügel versehene Schlinge nach jeder Hinrichtung abschnitten und das Seil verlängerten, hatte Pierrepoint eine Methode entwickelt, nach der mit einer Schlinge eine Anzahl von Hinrichtungen vorgenommen werden konnte. Am Querbalken des Galgens hatte er eine Kette befestigt, die je nach Größe und Gewicht seines Opfers verkürzt oder verlängert werden konnte, und somit war auch das Seil länger oder kürzer. Ein Stabsfeldwebel der englischen Kontrollkommission, RSM O’Neill, wurde als Gehilfe für Pierrepoint bestimmt, da er fließend deutsch sprach. „Ich habe noch nie eine Hinrichtung gesehen“, sagte er vergnügt, „aber ich werde jetzt eine sehen, weil ich Ihr Assistent sein werde“. Er sollte es auch weiterhin bleiben, denn er nahm an mehreren hundert Hinrichtungen von Deutschen teil.
Im Gefängnishof waren Arbeiter damit beschäftigt, ein Massengrab auszuheben. Die Erde war steinhart gefroren, und das Geräusch der Hacken und Spaten war deutlich zu hören. Die Gefangenen mußten es auch wahrnehmen, denn sie standen an den Gitterfenstern ihrer Todeszellen und beobachteten die langsam vorbeigehenden Henker. Dem Lagerkommandanten von Bergen-Belsen, Josef Kramer, hatte man die erste Zelle gegeben, wohl um ihm den letzten Gang möglichst schwer zu machen und den wartenden Journalisten eine Sensation zu bieten.
Die elf Todeskandidaten aus dem „Belsen-Prozeß“ sowie zwei durch ein anderes Militärgericht verurteilte Deutsche waren vier Tage vor ihrer Hinrichtung aus dem Untersuchungsgefängnis Lüneburg unter schwerer Bewachung nach Hameln transportiert worden. Ihr Leidensweg hatte bei ihrer Festnahme im Lager Belsen begonnen und sich in den Gefängnissen von Celle und Lüneburg fortgesetzt. Andauernd waren sie schwersten Mißhandlungen und Belästigungen ausgesetzt gewesen. Jetzt warteten sie auf ihren Tod.
Sogar dem Henker Pierrepoint fielen die durch dauernde Mißhandlungen gezeichneten Gesichter auf, und ein daraufhin angesprochener Soldat erwiderte, daß diese „Bestien keine andere Behandlung verdient hätten“ (!).
Als nächstes probierten die beiden den Galgen aus. Zwei schwere Sandsäcke wurden an den Tauen befestigt und mehrere Male durch die Falltüren in das Erdgeschoß fallen gelassen. Die Henker waren zufrieden, der Galgen funktionierte ausgezeichnet; die Fachleute hatten gute Arbeit geleistet. Um die Seile zu strecken, damit sie bei der Hinrichtung nicht reißen würden, blieben die beiden Sandsäcke die Nacht über hängen.
Nun konnte die nächste Arbeit vor sich gehen, doch zunächst stärkte man sich durch ein kräftiges Mittagessen, während den Gefangenen in ihren kalten Zellen eine dünne Wassersuppe verabreicht wurde.
Der Galgen war hell durch Scheinwerfer angestrahlt, und nun wurden die einzelnen Gefangenen aus ihren Zellen geholt, um gewogen und gemessen zu werden. Sechs deutsche Gefangenenwärter halfen bei dieser Prozedur, denn obwohl das Gefängnis unter englischer Verwaltung stand, führte das deutsche Personal die Arbeiten aus. Um in den Genuß der Extrarationen zu kommen, waren sie auf ihren Posten geblieben, während zur Ehre einiger weniger gesagt werden muß, daß diese ihre Arbeit aufgaben, als die beabsichtigten Hinrichtungen bekannt wurden.
Josef Kramer war der erste Mann auf der Waage. Ihm folgten der Wehrmachtsarzt Dr. Klein und die anderen neun; die drei Frauen kamen als letzte. Ihre Zellen waren direkt neben dem Galgen.
Nun begab sich Pierrepoint zu seinem Zimmer im Gefängnis und berechnete an Hand seiner Unterlagen die benötigte Länge des Seiles für die einzelnen Hinrichtungen. Er entschied sich, die Frauen zuerst zu nehmen und dann nach Größe und Gewicht die Männer. Damit keine Verwechslung vorkommen konnte, machte er sich eine Liste und befestigte diese am Galgen. Die Augen seiner Opfer folgten ihm auf dem Hin- und Rückweg über den Korridor.
Am folgenden Tag, dem 13. Dezember 1945 war der Henker bereits früh auf den Beinen.
Während in der Stadt die Bürger Hamelns ihren Beschäftigungen nachgingen, begann sich innerhalb des durch englische Soldaten und Panzerspähwagen völlig abgeriegelten Zuchthauses eine Tragödie abzuspielen.
Die ersten Zeugen fanden sich ein, darunter der Leiter der Hinrichtungen, Brigadegeneral Paton-Walsh, ehemaliger stellvertretender Leiter des englischen Zuchthauses Wandsworth, und mit ihm Miss Wilson, die stellvertretende Leiterin des Frauengefängnisses in Manchester.
Kurz vor 9 Uhr waren alle geladenen Zeugen zur Stelle, und die Gruppe begab sich in den ersten Stock, wo ein deutscher Wärter sie bereitwilligst einließ. Sie gingen an den Todeszellen vorbei und stellten sich im Halbkreis um das Galgengerüst. Die Hinrichtungen konnten beginnen.
Der englische Brigadier Paton-Walsh hielt seine Armbanduhr in der Hand. Kurz vor 9 Uhr gab er Pierrepoint ein Zeichen und dieser rief Irma Grese auf. Die deutschen Wärter schlossen die Schieber an den Türen und öffneten die erste Tür. Die 22jährige Irma Grese kam aus ihrer Zelle und auf dem Flur wurden ihr vom Henker die Hände auf den Rücken gefesselt. „Follow me!“ kommandierte Pierrepoint und sein Gehilfe O’Neil übersetzte „Folgen Sie mir!“ Zwei deutsche Wärter folgten der Gruppe zum Galgen.
Irma Grese ging aufrecht, sie besah sich für einen Augenblick die Gesichter der herumstehenden Zeugen und ihr Blick blieb auf den Gesichtern ihrer Landsleute haften. Dann stellte sie sich auf die Mitte der Falltür, die Pierrepoint durch ein Kreidezeichen markiert hatte. Die Haltegriffe der Wärter lehnte sie ab. Der Henker stülpte eine weiße Haube über ihren Kopf und legte ihr die Schlinge um. Ihr letztes Wort war „schnell“ als Pierrepoint zurücksprang und den Auslösehebel betätigte.
Der Körper fiel in das Erdgeschoß, wo der englische Militärarzt nach 20 Minuten den Tod feststellte. Der leblose Körper wurde aus der Schlinge genommen, seiner Kleider beraubt und in einen bereitstehenden Sarg gelegt. Nur die vorschriftsmäßig zu tragende Gummihose ließ man unberührt und diese, wie bei allen anderen hingerichteten Frauen, erleichterte den deutschen Behörden die Identifizierung der Leichen, als diese bei der Übernahme des Zuchthauses diesen grausigen Fund machten.
Innerhalb von 10 Minuten hatte der Henker den Strick für Elisabeth Volkenrath fertig und nach einer halben Stunde folgte ihr Johanna Bormann.
Dann wurde erst einmal eine Teepause eingelegt und danach wurde der Galgen für die Doppelhinrichtungen hergerichtet.
Zuerst holte man Josef Kramer aus seiner Zelle. Der Henker fesselte ihn, stellte ihn unter den Galgen, stülpte ihm die Haube über den Kopf und legte dann die Schlinge um seinen Hals. So ließ man ihn stehen, bis Dr. Fritz Klein herangeschafft worden war und er neben ihm stand. Eine Minute war vergangen, in welcher Kramer auf seinen Tod wartete, und als Dr. Klein zum Sterben hergerichtet war, stürzten beide Körper in die Tiefe. Ihnen folgten die restlichen Todeskandidaten, bis die Hinrichtungen am späten Nachmittag beendet waren.
9.34 Uhr Irma Grese
10.03 Uhr Elisabeth Volkenrath
10.38 Uhr Johanna Bormann
12.11 Uhr Ostuf. Josef Kramer und Dr. Fritz Klein
12.46 Uhr Karl Franzioch und Peter Weingärtner
13–15 Uhr Mittagessen
15.37 Uhr Ansgar Pichen und Franz Hössler
16.16 Uhr Wilhelm Dörr und Franz Starfl
Von seiner Liste am Galgen hatte der Henker Pierrepoint Namen für Namen abgestrichen, bis nichts mehr abzustreichen war. Der lange Leidensweg des Wachpersonals des Lagers Bergen-Belsen war zu Ende.
Am Schluß der Hinrichtungen wurde bemerkt, daß ein Sarg zu wenig angeliefert worden war. Kurzerhand wurde die 13. Leiche in einen Sack gesteckt und zu den zwölf Särgen in die Grube geworfen.
Am Abend feierten die Engländer in ihrem Klub und überreichten Pierrepoint eine Wanduhr mit eingravierten Daten und einer Widmung.
Der englische Berufshenker machte in Hameln sein bestes Geschäft, besonders am 8. Oktober 1946, als er 16 Deutsche an einem Tag hinrichtete.
Eines der letzten Opfer des Galgens von Hameln war der SS-Obersturmbannführer und Ritterkreuzträger Bernhard Siebken, Bataillionskommandeur in der 12. SS-Division „Hitlerjugend“, der dort am 20. Januar 1949 starb.
Die letzte Hinrichtung fand am 6. Dezember 1949 statt, als ein 25jähriger Deutscher wegen des Besitzes von 5 Patronen sterben mußte. Danach wurde der Galgen abgebaut und nach England geschafft. Die Siegerjustiz der englischen Besatzungsbehörde hatte ihren Totentanz beendet.
Nach den Massenhinrichtungen in Hameln wurde Pierrepoint bei seiner Rückkehr nach England wie ein Held gefeiert. Dort wartete gleich wieder neue Arbeit auf ihn, denn am 19. Dezember um 9 Uhr henkte er im Zuchthaus Wandsworth John Amery, den Sohn des Ministers für Indien, L.S. Amery. John Amery war des Hochverrats beschuldigt worden, da er angeblich in einem deutschen Gefangenenlager zur Aufstellung einer britischen Legion zum Kampf gegen den Bolschewismus aufgerufen hatte. Gleichzeitig hatte er zusammen mit dem später ebenfalls gehenkten William Joyce im Reichssender Hamburg für diese Legion geworben.
Zweifellos wurde das Wachpersonal des KL Bergen-Belsen zu Unrecht verurteilt. Im Netz der sich über Deutschland und anderen Ländern erstreckenden Lager Himmlers war Bergen-Belsen eines der am besten organisierten. Die Behandlung der Gefangenen war korrekt bis zum Ende. Die hohe Totenzahl ist nicht nur auf die vierfache Überbelegung des Lagers gegen Ende des Krieges (mit Ausnahme der von den jüdischen Diamantenfachleuten und Diamantenschleifern bewohnten „Luxusquartiere“, die davon nicht betroffen wurden) zurückzuführen und die sich dadurch einschleichenden Krankheiten und Seuchen, sondern auch durch die katastrophale Versorgungslage gegen Kriegsende. Das Wachpersonal unter seinem Kommandanten Josef Kramer blieb bis zuletzt auf seinem Posten im Vertrauen auf die Abmachungen mit der englischen Armee, demzufolge das gesamte Personal nach der Genfer Konvention als Kriegsgefangene zu behandeln sei und freier Abzug zu den noch kämpfenden deutschen Einheiten zugesichert wurde. Es war sich keinerlei Schuld an den Zuständen im Lager bewußt und war damit eine der ersten deutschen Einheiten, die am eigenen Leibe zu spüren bekam, was von Abmachungen und gegebenem Ehrenwort des Gegners zu halten sei.
Das Verhalten des deutschen Aufsichtspersonals in den Untersuchungsgefängnissen Celle und Lüneburg sowie im Zuchthaus Hameln gibt zu Beanstandungen Anlaß. Mit wenigen Ausnahmen hatte es sich als Helfershelfer der Engländer erwiesen und das Los der ihnen anvertrauten deutschen Landsleute in vielen Fällen erschwert.
Die genaue Zahl der in Celle, Lüneburg und Hameln durch Mißhandlungen und Hinrichtungen umgekommenen deutschen Gefangenen wird mit etwa 407 angegeben. Auf dem Friedhof „Am Wehl“ in Hameln befindet sich eine große Anzahl dieser Opfer, die dort nach der Ausbettung aus dem Zuchthaus Hameln ihre letzte Ruhestätte fanden.
Als die Verwaltung des Zuchthauses im Jahre 1950 wieder in deutsche Hände überging, wurde im Hof eine große Anzahl von Leichen gefunden, die dort in mehreren Schichten übereinander verscharrt worden waren. Später fand man noch an anderen Stellen des Hofes einen großen Haufen Knochen, die mangels Identifizierung in einem Massengrab auf dem Friedhof Am Wehl eingebettet wurden. Zehn dieser Leichen waren Frauen, die daran erkenntlich waren, daß sie die für die Hinrichtung vorgeschriebenen Gummihosen trugen. Die Totenscheine zeigen ihr Alter von 20 bis 61 Jahren an.
Am Galgen der Sieger starben in der Strafanstalt Hameln: Berliner, Wiener, Preußen, Österreicher, Bayern, Volksdeutsche, Westdeutsche ja selbst Ukrainer. Wir veröffentlichen nachstehend die Listen der in Hameln Gehenkten:
Johanna Bormann
geb. 10.09.1893
hingerichtet 13.12.1945
Elisabeth Volkenrath
geb. 05.09.1919
hingerichtet 13.12.1945
Irma Grese
geb. 07.10.1923
hingerichtet 13.12.1945
Elisabeth Marschall
geb. 24.05.1886
hingerichtet 02.05.1947
Greta Bösel
geb. 09.05.1908
hingerichtet 02.05.1947
Dorothea Dinz
geb. 16.03.1920
hingerichtet 02.05.1947
(Anmerkung: Oskar W. Koch, Langenscheid/Diez, stieß bei seinen Nachforschungen über das Schicksal der Opfer auf Beweise, daß einige der Frauen vor ihrer Hinrichtung vergewaltigt worden waren. Mündliche Mitteilung an den Herausgeber.)
Otto Sandrock,
geb. 05.11.1898,
hingerichtet 13.12.1945
Ludwig Schweinsberger
geb. 03.08.1901
hingerichtet 13.12.1945
Josef Kramer
geb. 10.11.1906
hingerichtet 13.12.1945
Dr. Fritz Klein
geb. 24.11.1888
hingerichtet 13.12.1945
Peter Weingärtner
geb. 14.06.1913
hingerichtet 13.12.1945
Franz Hössler
geb. 04.02.1906
hingerichtet 13.12.1945
Karl Franzioch
geb. 15.10.1912
hingerichtet 13.12.1945
Ansgar Pichen
geb. 26.09.1913
hingerichtet 13.12.1945
Franz Starfl
geb. 05.10.1915
hingerichtet 13.12.1945
Wilhelm Dörr
geb. 09.02.1921
hingerichtet 13.12.1945
Johannes Braschoss
geb. 19.09.1899
hingerichtet 08.03.1946
Alfred Büttner
geb. 10.05.1902
hingerichtet 08.03.1946
Otto Franke
geb. 23.04.1914
hingerichtet 08.03.1946
Erich Heyer
geb. 27.09.1887
hingerichtet 08.03.1946
Friedrich König
geb. 26.03.1895
hingerichtet 08.03.1946
Willy Mackensen
geb. 09.12.1893
hingerichtet 08.03.1946
Johannes Renoth
geb. 30.06.1896
hingerichtet 08.03.1946
August Bühnig
geb. 14.01.1896
hingerichtet 08.03.1946
Herbert Gernoth
geb. 12.01.1906
hingerichtet 16.04.1946
Wilhelm Hardler
geb. 14.02.1898
hingerichtet 16.04.1946
Dr. Eberhard Schöngarth
geb. 22.04.1903
hingerichtet 15.05.1946
Karl Amberger
geb. 09.03.1914
hingerichtet 15.05.1946
Bruno Böttcher
geb. 09.09.1897
hingerichtet 15.05.1946
Otto Bopf
geb. 17.07.1895
hingerichtet 15.05.1946
Emil Günther
geb. 02.10.1899
hingerichtet15.05.1946
Erich Hoffmann
geb. 23.04.1900
hingerichtet 15.05.1946
Franz Kirchner
geb. 08.07.1904
hingerichtet 15.05.1946
Hermann Lommes
geb. 01.05.1899
hingerichtet 15.05.1946
Ludwig Lang
geb. 08.09.1899
hingerichtet 15.05.1946
Wilhelm Scharschmidt
geb. 02.06.1907
hingerichtet 15.05.1946
Friedrich Uhrig
geb. 05.03.1912
hingerichtet 15.05.1946
Friedrich Beck
geb. 05.08.1886
hingerichtet 16.05.1946
Erwin Knop
geb. 16.08.1905
hingerichtet 16.05.1946
Bruno Tesch
geb. 14.08.1890
hingerichtet 16.05.1946
Karl Weinbacher
geb. 23.06.1898
hingerichtet 16.05.1946
Wilhelm Friedrich Bahr
geb. 25.04.1907
hingerichtet 08.10.1946
Andreas Brehms
geb. 12.01.1913
hingerichtet 08.10.1946
Wilhelm Dreimann
geb. 18.03.1904
hingerichtet 08.10.1946
Heinrich Gerike
geb. 22.02.1904
hingerichtet 08.10.1946
Walter Grimm
geb. 23.01.1911
hingerichtet 08.10.1946
Georg Hessling
geb. 20.02.1889
hingerichtet 08.10.1946
Ludwig Knorr
geb. 14.04.1896
hingerichtet 08.10.1946
Dr. Bruno Kitt
geb. 09.08.1906
hingerichtet 08.10.1946
Karl Mumm
geb. 30.12.1901
hingerichtet 08.10.1946
Max Pauly
geb. 01.06.1907
hingerichtet 08.10.1946
Johann Reese
geb. 05.05.1906
hingerichtet 08.10.1946
Heinrich Ruge
geb. 01.12.1912
hingerichtet 08.10.1946
Adolf Speck
geb. 14.10.1911
hingerichtet 08.10.1946
Dr. Alfred Trzebinski
geb. 29.08.1902
hingerichtet 08.10.1946
Anton Thumann
geb. 31.10.1912
hingerichtet 08.10.1946
Willi Warnke
geb. 28.04.1907
hingerichtet 08.10.1946
Franz Berg
geb. 17.10.1903
hingerichtet 11.10.1946
Kasimir Cegielski
geb. 28.07.1915
hingerichtet 11.10.1946
Friedrich Fischer
geb. 20.02.1909
hingerichtet 11.10.1946
Johann Frahm
geb. 28.04.1901
hingerichtet 11.10.1946
Heinz-Züder Heidemann
geb. 23.04.1908
hingerichtet 11.10.1946
Georg Hartleb
geb. 12.05.1893
hingerichtet 11.10.1946
Ewald Jauch
geb. 23.04.1902
hingerichtet 11.10.1946
Walter Quakernack
geb. 09.07.1907
hingerichtet 11.10.1946
Heinrich Redehase
geb. 03.05.1893
hingerichtet 11.10.1946
Werner Rohde
geb. 11.06.1904
hingerichtet 11.10.1946
Peter Straub
geb. 12.12.1907
hin gerichtet 11.10.1946
Adolf Wolfert
geb. 12.06.1901
hingerichtet 11.10.1946
Johannes Esser
geb. 28.03.1896
hingerichtet 23.01.1947
Fritz Hollborn
geb. 17.06.1911
hingerichtet 23.01.1947
Hans-Chr. Knab
geb. 06.06.1887
hingerichtet 23.01.1947
Max Köchlin
geb. 19.02.1918
hingerichtet 23.01.1947
Wilhelm Niklas
geb. 16.11.1911
hingerichtet 23.01.1947
Sebastian Schipper
geb. 16.09.1911
hingerichtet 23.01.1947
Wilhelm Schneider
geb. 11.12.1907
hingerichtet 23.01.1947
Anton Brunke
geb. 15.01.1909
hingerichtet 23.01.1947
Emil Hoffmann
geb. 03.07.1912
hingerichtet 23.01.1947
Max Markwart
geb. 17.01.1889
hingerichtet 23.01.1947
Albert Ernst
geb. 01.06.1910
hingerichtet 23.01.1947
Dr. Hansg Koerbel
geb. 02.06.1909
hingerichtet 07.03.1947
Friedrich Ebsen
geb. 06.06.1888
hingerichtet 02.05.1947
Johann Heitz
geb. 18.10.1923
hingerichtet 02.05.1947
Karl Truschel
geb. 03.10.1894
hingerichtet 02.05.1947
Heinz Stumpp
geb. 05.07.1912
hingerichtet 02.05.1947
Artur Grosse
geb. 12.05.1906
hingerichtet 02.05.1947
Gustav Binder
geb. 13.04.1910
hingerichtet 03.05.1947
Ludwig Ramdohr
geb. 15.06.1909
hingerichtet 03.05.1947
Dr. Gerhard Scheidlausky
geb. 14.01.1906
hingerichtet 03.05.1947
Dr. Rolf Rosenthal
geb. 22.01.1911
hingerichtet 03.05.1947
Johann Schwarzhuber
geb. 29.08.1904
hingerichtet 03.05.1947
Diese 91 Opfer der alliierten Rachejustiz wurden zuerst an Ort und Stelle verscharrt. 1954 wurden sie dann auf den Hamelner Friedhof „Am Wehl“ umgebettet. Es durften aber keine Grabhügel angelegt werden, auch Markierungen anderer Art wurden von den Engländern untersagt. Erst nach Wochen erhielt die Friedhofsverwaltung eine Liste mit den Namen der umgebetteten Leichen. Die Friedhofsverwaltung führte dann eine nochmalige Exhumierung durch und konnte zum Teil die Toten identifizieren. So kam es auch, daß einige Familien die Leichen ihrer Angehörigen erhielten. Allerdings nur wenige.
Es gibt Fälle, wo die Frauen, deren Männer spurlos verschwanden und die nur über Umwege erfuhren, daß der Mann hingerichtet worden ist, keine amtliche Meldung von der Hinrichtung bis zum heutigen Tage bekommen haben. Das Friedhofsamt im Rathaus von Hameln ist in dieser Hinsicht sehr verschwiegen.
Diese 91 waren aber keineswegs die einzigen Opfer der britischer. Rachejustiz. Ab Juni 1947 rollte eine neue Hinrichtungswelle an. Hingerichtet wurden 109 Frauen und Männer im gleichen Verfahren.
Vera Salvequart
geboren. 26.11.1919
hingerichtet 26.06.1947
Ruth Closius, geborene Hartmann
geboren 05.07.1920
hingerichtet 29.07.1948
Emma Zimmer, geborene Menzel
geboren 14.08.1888
hingerichtet17.09.1948
Gertrud Sehreiter
geboren 27.12.1912
hingerichtet 20.09.1948
(Anmerkung: Oskar W. Koch stieß bei seinen Nachforschungen über das Schicksal der Opfer auf Beweise, daß einige der Frauen vor ihrer Hinrichtung vergewaltigt worden waren. Mündliche Mitteilung an den Herausgeber.)
Theophil Walasek
geboren 29.11.1923
hingerichtet 15.08.1946
Kazinierz Bachor
geboren 16.03.1912
hingerichtet 26.06.1947
Waclaw Winiatski
geboren 03.07.1923
hingerichtet 26.06.1947
Zongin Nowakowski
geboren 27.11.1906
hingerichtet 26.06.1947
Josef Klingler
geboren 24.02.1904
hingerichtet 26.06.1947
Gustav Jepsen
geboren 01.10.1908
hingerichtet 26.06.1947
Albert Zutkemeyer
geboren 17.06.1911
hingerichtet 26.06.1947
Wilhelm Keus
geboren 20.05.1901
hingerichtet 26.06.1947
Hans Kieffer
geboren 04.12.1900
hingerichtet 26.06.1947
Richard Schnur
geboren 12.11.1909
hingerichtet 26.06.1947
Karl Haug
geboren 27.10.1895
hingerichtet 26.06.1947
Kurt Rasche
geboren 19.04.1909
hingerichtet 26.06.1947
Alfred Peck
geboren 25.04.1909
hingerichtet 26.06.1947
Wilhelm Dammann
geboren 27.03.1910
hingerichtet 05.09.1947
Friedrich Hochstätter
geboren 15.12.1901
hingerichtet 05.09.1947
Heinz Stellpflug
geboren 08.11.1911
hingerichtet 05.09.1947
Josef Knoth
geboren 22.10.1890
hingerichtet 05.09.1947
Johann Lutfring
geboren 20.02.1908
hingerichtet 05.09.1947
Karl Cremer
geboren 04.08.1910
hingerichtet 05.09.1947
Tadeusz Kun
geboren 02.02.1928
hingerichtet 05.09.1947
Eduard Kubik
geboren 09.10.1922
hingerichtet 05.09.1947
Stefan Streit
geboren 04.12.1914
hingerichtet 05.09.1947
Franz Smok
geboren 12.02.1924
hingerichtet 05.09.1947
Michael Rotschopf
geboren 13.12.1920
hingerichtet 05.09.194.7
Albert Rösener
geboren 30.12.1911
hingerichtet 05.09.1947
Karl Schwanz
geboren 19.07.1898
hingerichtet 05.09.1947
Fritz Schulze
geboren 16.03.1898
hingerichtet 14.11.1947
Josef Bussem
geboren 29.04.1917
hingerichtet 14.11.1947
Hermann Dinge
geboren 27.01.1892
hingerichtet 14.11.1947
Georg Gawliczek
geboren 02.01.1909
hingerichtet 14.11.1947
Marian Bisset
geboren 17.05.1922
hingerichtet 14.11.1947
Josef Stanczyk
geboren 17.04.1920
hingerichtet 14.11.1947
Tadeus Bielski
geboren 16.08.1923
hingerichtet 14.11.1947
Stanislaw Dziekn
geboren 17.03.1916
hingerichtet 14.11.1947
Jan Waskiewicz
geboren 24.12.1920
hingerichtet 14.11.1947
Kasimir Bogdanowicz
geboren 07.01.1923
hingerichtet 14.11.1947
Wasillie Kiwiak
geboren 23.03.1925
hingerichtet 14.11.1947
Hubert Sternicki
geboren 13.05.1927
hingerichtet 14.11.1947
Jan Borkowski
geboren 26.05.1926
hingerichtet 14.11.1947
Franz Soltys
geboren 09.04.1927
hingerichtet 14.11.1947
Wladislaw Gowronski
geboren 18.11.1915
hingerichtet 14.11.1947
Cornelius Kayser
geboren 14.04.1915
hingerichtet 14.11.1947
Udo Kettenbeil
geboren 16.05.1907
hingerichtet 29.01.1948
Ansis Zunde
geboren 08.11.1922
hingerichtet 29.01.1948
Peter Bartsch
geboren 24.02.1922
hingerichtet 29.01.1948
Wilhelm Hennings
geboren 13.09.1913
hingerichtet 29.01.1948
Otto Fricke
geboren 08.01.1901
hingerichtet 29.01.1948
Willi Tessmann
geboren 15.01.1908
hingerichtet 29.01.1948
Otto Schütte
geboren 02.01.1890
hingerichtet 29.01.1948
Mihaylo Kordic
geboren 21.11.1919
hingerichtet 29.01.1948
Pasaka Mehmedovic
geboren 20.09.1923
hingerichtet 29.01.1948
Monaylo Nicolic
geboren 10.05.1922
hingerichtet 29.01.1948
Stojadin Mitrasinowic
geboren 15.04.1914
hingerichtet 29.01.1948
Franc Safranauskas
geboren 24.01.1902
hingerichtet 29.01.1948
Milosan Pavkovic
geboren 12.12.1923
hingerichtet 29.01.1948
Czeslaw Borowicz
geboren 08.10.1924
hingerichtet 29.01.1948
Andrey Patuszkiewicz
geboren 09.11.1915
hingerichtet 29.01.1948
Friedrich Opitz
geboren 07.08.1898
hingerichtet 26.02.1948
Johann Schneider
geboren 20.09.1909
hingerichtet 26.02.1948
Emil Schulz
geboren 17.08.1907
hingerichtet 26.02.1948
Oskar Schmidt
geboren 01.06.1901
hingerichtet 26.02.1948
Johannes Post
geboren 11.11.1908
hingerichtet 26.02.1948
Alfred Schimmel
geboren 05.04.1906
hingerichtet 26.02.1948
Hans Kähler
geboren 03.05.1911
hingerichtet 26.02.1948
Walter Herberg
geboren 13.08.1905
hingerichtet 26.02.1948
Walter Jacobs
geboren 03.03.1913
hingerichtet 26.02.1948
Friedrich Hauser
geboren 28.04.1901
hingerichtet 26.02.1948
Eduard Geith
geboren 23.09.1899
hingerichtet 26.02.1948
Josef Gmeiner
geboren 22.12.1904
hingerichtet 26.02.1948
Emil Weil
geboren 01.01.1910
hingerichtet 26.02.1948
Otto Preiss
geboren 21.07.1906
hingerichtet 26.02.1948
Erich Zacharias
geboren 16.12.1911
hingerichtet 26.02.1948
Johannes Hehmann
geboren 01.04.1898
hingerichtet 24.03.1948
Wasyl Iwanowitsch (alias Zenon Lichola)
geboren 17.03.1923
hingerichtet 24.03.1948
Wasyl Skiba
geboren 03.08.1924
hingerichtet 24.03.1948
Nikolay Naumow (alias Steblinski)
geboren 17.06.1926
hingerichtet 24.03.1948
Jurko Dobocz
geboren 05.05.1924
hingerichtet 09.06.1948
Josef Czerwick
geboren 07.04.1924
hingerichtet 09.06.1948
Georg Griesel
geboren 26.07.1915
hingerichtet 09.06.1948
Karl Finkenrath
geboren 19.04.1909
hingerichtet 09.06.1948
Heinrich Heeren
geboren 08.12.1914
hingerichtet 09.06.1948
Peter Klos
geboren 11.04.1914
hingerichtet 09.06.1948
Otto Mohr
geboren 05.06.1898
hingerichtet 09.06.1948
Otto Baumann
geboren 17.08.1908
hingerichtet 09.06.1948
Alois Schmid
geboren 08.03.1908
hingerichtet 29.07.1948
Jerczy Trawinski
geboren 17.04.1925
hingerichtet 29.07.1948
Dr. Walter Sonntag
geboren 13.05.1907
hingerichtet 17.09.1948
Artur Conrad
geboren 26.06.1910
hingerichtet 17.09.1948
Dr. med. Benno Orendi
geboren 29.03.1913
hingerichtet 17.09.1948
Friedrich Dikty
geboren 28.03.1905
hingerichtet 29.09.1948
Adolf Wodenko
geboren 17.07.1921
hingerichtet 09.12.1948
Roland Zylinski
geboren 03.01.1922
hingerichtet 09.12.1948
Günther Kuhl
geboren 14.12.1907
hingerichtet 09.12.1948
Stanislaus Fialkowski
geboren 07.11.1923
hingerichtet 09.12.1948
Bernhard Siebken
geboren 05.04.1910
hingerichtet 20.01.1949
Czeslaw Swiderski
geboren 15.05.1923
hingerichtet 20.01.194.9
Dietrich Schnabel
geboren 16.06.1920
hingerichtet 20.01.1949
Friedrich Knöchlein
geboren 27.05.1911
hingerichtet 21.01.1949
Theodor Jaremchuk
geboren 13.09.1919
hingerichtet 17.02.1949
Josef Cieplak
geboren 24.01.1924
hingerichtet 18.05.1949
Casper Schmidt
geboren 07.01.1924
hingerichtet 26.07.1949
Friedrich Theilengerdes
geboren 09.10.1894
hingerichtet 26.07.1949
Roman Klinske (alias Szygmund Zarzycky)
geboren 22.10.1922
hingerichtet 30.09.1949
Mieczeslaw Antenowicz
geboren 10.10.1926
hingerichtet 30.09.1949
Jerzy Andziak
geboren unbekannt
hingerichtet 06.12.1949
„Über das erschütternde Schicksal dieser Gräber Am Wehl senkte sich durch all die Jahre eine Verschwörung des Schweigens, die wir damit brechen“, so schrieb seinerzeit Erich Kern in der Deutschen Wochenzeitung (Nr. 42 v. 10. Oktober 1975, S. 7). „Wir wissen, daß das Garten- und Friedhofsamt in Hameln Pflegeaufträge für die einzelnen Gräber nicht mehr ausführt. Sollen nun diese Gräber, die die einseitige Kriegsverbrecherjustiz anklagen, eingeebnet werden? Will man sich so aus der furchtbaren Tragödie herausstehlen?“
1986 wurden diese Gräber tatsächlich eingeebnet. Während allerorten Holo-Mahnmale aus dem Boden schießen, wird uns Deutschen das Gedenken an unsere eigenen Toten und vor allem an die Opfer des brutalen Besatzungsregimes verwehrt.