Die maßlosen Übertreibungen und Verfälschungen der Vorkommnisse in den KZ
"Wie wenig das deutsche Volk von den Vorkommnissen in den KZ etwas wußte, zeigt die Tatsache, daß 1945 auch höchste Beamte auf die infamen Hetzlügen und Übertreibungen hereinfielen und ihnen nichts entgegensetzen konnten, weil sie eben nichts wußten."
(Papen, Der Wahrheit eine Gasse.)
Der ehemalige österreichische Bundesminister für Unterricht und Präsident des Nationalrates, Dr. Felix Hurdes, war lange im KZ Dachau als Häftling. Als er nach seiner Rückkehr aus dem KZ Dachau die vielen Greuelpropagandameldungen über das KZ Dachau las, erklärte er 1945:
"Daß es im KZ auch Greuel gab, habe ich erst jetzt aus den Zeitungen erfahren."
Leider besitzen wir derzeit noch über die KZ fast nur einseitige Tendenzberichte. Die bis heute veröffentlichten Berichte verdanken ihr Entstehen und ihr Erscheinen in der Regel nicht dem Wunsche, Wahrheit zu bringen, sondern den verschiedensten, einer objektiven und wahrheitsgetreuen Darstellung meist abträglichen, ja meist sie von vornherein ausschließenden Ursachen.
über die bisherige KZ-Literatur urteilt Rassinier (Die Lüge des Odysseus) vernichtend:
(Seite 16): "Eine so verdächtige Literatur, wie es die über die KZ ihrem Entstehen nach ist, eine Literatur, die heute schon n i e m a n d mehr ernst nimmt, wird eines Tages die S c h a n d e unserer Z e i t sein."
(Seite 71): "Jeder hofft und wünscht, aus dem Abenteuer mit der Gloriole des Heiligen, des Helden oder des Märtyrers hervorzugehen und schmückt seine Odyssee aus."
Bei allen Menschen liegt die Versuchung, überstandene Erlebnisse, vor allem erduldete Leiden, in der Rückschau auszuschmücken und zu übertreiben, besonders in ihrer Natur. Bei den Übertreibungen wirken - abgesehen von dem Trieb zur Eitelkeit, vom Geltungstrieb und der Sensationslust -- hier noch andere psychologische Ursachen mit. je sensationeller ein KZ-Bericht, umso besser "verkaufte" er sich.
Schon unter normalen Verhältnissen können wenige Menschen der Versuchung, zu übertreiben, widerstehen. Tragisch wird die Sache, wenn Haß- und Rachegefühle zur Übertreibung erlittenen Leidens aufstacheln. In der Zeit, in der wir leben, haben auch noch eigennützige Motive, das Verlangen nach Ämtern, nach Renten, Entschädigungen und sonstigen Leistungen viele dazu verleitet, ihre Anspruchsberechtigung auf den Empfang solcher Leistungen durch Übertreibung der Anspruchsbegründung wirkungsvoller zu untermauern.
Bei den berüchtigten Kriegsverbrecher- und KZ-Prozessen, wie besonders auch im "Eichmann"-Prozeß, wurden Zeugen dazu ermuntert, ja geradezu veranlaßt, ihre Erlebnisse möglichst zu übertreiben, phantastisch auszugestalten, ja direkt zu erfinden.
Die KZ-Insassen, soweit sie nicht Juden und nicht zentral gelenkt waren und imstande gewesen wären, alle diese Übertreibungen und Erfindungen zu entkräften und auf das richtige Maß zurückzuführen, hüteten sich wohl, dies zu tun.
Teils waren sie als politische Häftlinge im KZ gesessen und waren an Rache und Vergeltung, nicht aber an der Entlastung ihrer ehemaligen Kerkermeister interessiert; teils waren sie kriminelle Verbrecher gewesen, die sich hüteten, in das Scheinwerferlicht des Zeugenstandes zu treten. Meist waren sie ja selber Träger der an den KZ-Mithäftlingen verübten Verbrechen gewesen.
Trotzdem liegen heute schon Hunderte von Aussagen und Zeugnissen ehemaliger KZler vor, die uns ermöglichen, die Lügen als Lügen zu entlarven, die Übertreibungen auf das richtige Maß zu führen und die Wahrheit zu erkennen.
Der ehemalige KZ-Insasse Hans K a i s e r (Katzer?), Paris, schreibt und bezeugt ("DWZ" vom 23. April 1965, Seite 9):
"Ich kam einige Tage vor Weihnachten 1944 ins KZ Dachau und erhielt die Nr. 136.062. Die Kapos und der Lagerälteste hatten Nummern um 40.000. Es ist undenkbar, daß bis Ende April 1945 eine Zahl von 238.062 erreicht wurde. Bei der Einlieferung kam man zuerst zur D e s i n f e k t i o n durch Bepinselung mit einer Flüssigkeit, die ein wenig brannte, wie etwa Alkohol Ich habe niemals von Gaskammern gehört und natürlich noch weniger solche gesehen. Es wurden n i e m a 1 s ältere Leute aussortiert, die geheimnisvoll verschwanden. - Ich erkrankte selbst an Typhus,
kam in die Krankenstube und nachher in einen Block, wo sich lauter Genesende aus der Krankenstube versammelten. Nach 10 oder 14 Tagen kam ein Militärarzt, um zu sehen, wer nun wieder arbeitsfähig wäre. Ich sagte ihm: 'Seien Sie von meinem guten Willen überzeugt; aber ich kann wirklich noch nicht arbeiten!'
Er antwortete: 'Schön, dann bleibst du halt noch weiter hier.'"
Die Behauptung von den Goldzähnen
Auf die Behauptung, daß allen in den KZ verstorbenen Häftlingen die Goldzähne ausgebrochen wurden, wirft folgende Gerichtsverhandlung, die in Linz an der Donau abgeführt wurde, ein bezeichnendes Licht (Europa-Korrespondenz, 1960, Folge 68, Wien):
"Die bei der französischen Kriegsgräberkommission in Mauthausen beschäftigten Hilfsarbeiter, der 21jährige Otto R. und Karl G. wurden vom Gerichte Linz zu 5 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Die beiden hatten nicht geglaubt, daß den Häftlingen in den KZ die Goldzähne ausgebrochen wurden. Sie erbrachen die Särge und stahlen den Skeletten die Goldzähne."
Prof. Rassinier entlarvt KZ-Lügenberichter und -berichte
Nach jedem Kriegsende wachsen erfahrungsgemäß Helden wie Pilze aus dem Boden. Aus den verschiedensten Gründen erliegen fast alle Heimkehrer der Versuchung, sich mit der Gloriole von Helden zu umgeben. Sie erfinden zu diesem Zwecke die unwahrscheinlichsten Geschichten und Abenteuer und Übertreibungen. Sie folgen damit nur dem Beispiele des Odysseus, der nach seiner Heimkehr aus dem trojanischen Kriege - wohl auch, um unliebsamen und unangenehmen Erklärungen über das, was er während seiner mehrjährigen Abwesenheit wirklich tat, auszuweichen - die merkwürdigsten Abenteuer und Erlebnisse erfand, die uns dann Homer in seinem unsterblichen Epos, die Odyssee, überlieferte.
Jeder Krieg gebiert nun ungezählte Nachfolger des Odysseus, die es, wie ihr Vorbild, mit der Wahrheit nicht so genau nehmen und sie in ihren Berichten ausgiebig mit Übertreibungen, Erfindungen und Lügen vermischen. Professor Paul Rassinier, der selbst zwei Jahre im KZ Buchenwald und im Lager Dora zubrachte, schreibt, daß ihm die erdrückende Flut der Berichte, die seine KZ-Kollegen einer nach dem anderen veröffentlichte und die von solchen Unwahrheiten und Lügen des Odysseus nur so strotzten, schließlich so auf die Nerven fielen, daß er sich entschloß, diesen Lügnern eine aufs Dach zu geben und ihre Lügen zu entlarven. In Erinnerung an und in Beziehung auf den berühmtesten Vorgänger dieser Lügner, den klassischen Erlebnislügner Odysseus, gab er seinem Buche, das die Lügen einiger KZBerichterstatter entlarvt, den bezeichnenden Titel: Die Lüge des Odysseus.
Unter den KZ-Berichtern ist der Franzose Rassinier der erste, der die Seelengröße aufbrachte, Unwahrheiten in KZ-Berichten, soweit er sie als solche erkannte, offen als solche zu brandmarken.
Wir bringen im Nachstehenden einige charakteristische Zitate aus seinem Buche Die Lüge des Odysseus" (Priester, Wiesbaden, 1959):
(Seite 137): " Meine Kameraden im Unglück veröffentlichen unentwegt oft phantastische Erzählungen, in welchen sie sich gerne den Anschein von Heiligen, Helden oder Märtyrern geben Ich habe mich mehr als einmal bei dem Gedanken an ein Wort Überrascht, das Riera (bekannter französischer Humorist) zugeschrieben wird, nämlich, daß es nach jedem Kriege notwendig sei, alle ehemaligen Frontkämpfer unbarmherzig zu töten. Nach den Erzählungen und Schriften meiner KZ-Kameraden, die sich auf meinem Tische häufen, verdient dieses Wort Rieras doch mehr, als nur für einen Scherz gehalten zu werden Ich habe festgestellt, daß die Öffentlichkeit sich von den deutschen KZ eine ganz falsche Vorstellung gemacht hat und daß die Verschickten, auch wenn man sie heute nicht mehr ernst nimmt, durch ihre Schilderungen dazu beigetragen haben, die internationale Politik auf gefährliche Wege zu drängen . .
Bruder B i r i n von der christlichen Schule in Epernay (bürgerlicher Name Alfred Unterreiner) berichtet uns in seinem Buche "16 Monate im Gefängnis" (Matot-Breine, Reims, 1946) über seine KZ-Haft im KZ Dora:
(Seite 38): " Ich berichte nur, was ich selbst gesehen habe "
(Seite 43/4): " Dort (im KZ Dora) erwartete uns wie in Buchenwald die SS beim Verlassen der Waggons Ein ausgefahrener Weg mit Rinnen voller Wasser führte zum Lager. Er wurde im Laufschritt durchmessen. Die mit hohen Stiefeln bekleideten Nazis verfolgten uns und hetzten ihre Hunde auf uns Diese Stierjagd neuen Stiles war von zahlreichen Gewehrschüssen und unmenschlichem Gebrüll begleitet
Rassinier schreibt dazu:
(Seite 150): " Ich befand mich mit Birin bei demselben Transport Ich kann mich nicht erinnern, daß Hunde auf uns gehetzt wurden und auch nicht, daß Gewehrschüsse abgegeben wurden. Dagegen erinnere ich mich sehr gut, daß die Kapos und der Lagerschutz um vieles aggressiver und roher waren als die SS-Männer, die uns begleitet hatten."
Bruder B i r i n berichtet:
(Seite 7314): "Die SS-Frauen bestimmten auch ihre Opfer und mit noch größerem Zynismus als ihre Männer. Was sie wünschten, waren schöne, kunstvoll tätowierte Menschenhäute. Um ihnen gefällig zu sein, wurde ein Antreten auf dem Appellplatz angeordnet, bei dem das Adamskostüm vorgeschrieben war. Dann gingen die Damen durch die Reihen und trafen ihre Auswahl wie vor dem Schaufenster einer Modistin."
Das Ganze ist von A bis Z eine infame Lüge. In jedem Wort erlogen. Rassinier bemerkt dazu:
(Seite 151): Es ist nicht richtig, daß sich Derartiges jemals in Dora abgespielt bat. Es gab eine Affäre mit einem Lampenschirm aus tätowierter Menschenhaut in Buchenwald. Sie erscheint in den Akten der Ilse Koch , der Gattin des Kommandanten von Buchenwald. Aber auch in Buchenwald konnte Bruder Birin einer solchen Szene nicht beigewohnt haben, weil - insofern sie überhaupt stattgefunden hat - dies lange vor unserer Ankunft aus Frankreich war."
" Birin gibt aber von ihr eine Beschreibung mit bemerkenswerter Genauigkeit, als ob er wirklich dabei gewesen wäre. Wenn nun derjenige, welcher das Vorkommnis nach Buchenwald verlegt hat, nach dem gleichen Verfahren vorgegangen sein sollte, muß man sich dann nicht fragen, ob diese Beschuldigung nicht sehr fragwürdig ist? So fragwürdig, daß selbst das Schwurgericht in Augsburg, das sie kennen müßte, gegen die Angeklagte Ilse Koch nicht an ihr festhielt - mangels an Beweisen!
Um mit diesem Gegenstand zu einem Ende zu kommen, kann ich mit Bestimmtheit sagen, daß im Februar-März 1944 das Gerficht im KZ Buchenwald dieses Verbrechen zwei Kapos aus dem Steinbruch und der Gärtnerei zuschob, das seinerzeit von ihnen unter der Mittäterschaft fast aller ihrer Kollegen begangen worden sei. Die beiden Spießgesellen hätten, so sagte man, aus dem Tode tätowierter Häftlinge ein Gewerbe gemacht und deren Häute gegen kleine Vergünstigungen an Ilse Koch und andere durch Vermittlung des Kapos vom Krematorium verkauft."
" Aber gingen denn die Frau des Lagerkommandanten (Ilse Koch) und andere Offiziersfrauen wirklich auf der Suche nach schönen Tätowierungen, deren Träger sie dann selbst zum Tode bestimmten, im Lager spazieren? Gab es wirklich Lagerappelle im Adamskostüm, um ihnen diese Suche zu erleichtern? Ich kann es weder bestätigen noch entkräften. Ich weiß es nicht. Alles, was ich sagen kann, ist, daß e n t g e g e n dem, was Bruder Birin behauptet, dies sich weder im KZ Dora noch in Buchenwald während unserer gemeinsamen Internierung dort zugetragen hat."
Bruder Birin behauptet:
(Seite 76): "Wenn die Sabotage sicher zu sein schien, wurde das Erhängen grausamer gestaltet. Die Todeskandidaten wurden durch das Anziehen einer elektrisch angetriebenen Welle von der Erde abgehoben und sanft vom Boden gelöst. Da sie nicht den verhängnisvollen Ruck erhielten, der den armen Sünder bewußtlos macht oder überhaupt tötet, indem er ihm das Genick bricht, machten die Unglücklichen alle Grauen des Todeskampfes durch. - Bei anderen Gelegenheiten wurde ein Schlachterhaken unter den Kiefer des Verurteilten gelegt, der mit diesem barbarischen Mittel aufgehängt wurde."
Dazu schreibt Rassinier:
(Seite 152): "Es ist richtig, daß zum Kriegsende, Ende 1944 bis Anfang 1945, die Sabotageakte so zahlreich geworden waren, daß die Erhängungen gruppenweise erfolgten. Sie wurden mit Hilfe einer auf einer Welle laufenden Winde ausgeführt."
Das geschah aber nicht, um das Erhängen grausamer zu gestalten, sondern um den Hinrichtungsakt zu mechanisieren.
" Aber die Geschichte mit dem Schlachterhaken ist falsch. Ich habe im KZ Dora niemals davon sprechen hören; sie stimmt auch nicht mit den im Lager üblichen Gepflogenheiten überein."
Bruder Birin berichtet:
"Auf Betreiben des berüchtigten Oberscharführers Sanders, mit welchem ich zu tun hatte, wurden für Saboteure andere Exekutionsformen angewendet. Die Unglücklichen wurden verurteilt, enge
Gräben auszuheben, in denen ihre Kameraden sie bis zum Hals einschaufeln mußten. In dieser Stellung blieben sie gewisse (?) Zeit. Dann schnitt ihnen ein SS-Mann, der eine Axt mit einem langen Stiel trug, die K ö p f e ab.
"Aber der Sadismus der SS-Angehörigen ließ sie eine n o c h grausamere Art finden. Sie befahlen den anderen Häftlingen, mit Schubkarren voll Sand über diese armen Köpfe zu fahren. Ich bin von diesen Anblicken noch wie besessen, daß usw .
Rassinier, der Begleiter Bruder Birins, schreibt dazu:
"Auch dies hat sich in Dora n i e e r e i g n e t ! Dieselbe Geschichte ist mit denselben Worten mir im Lager von Häftlingen, die aus verschiedenen Lagern gekommen waren, erzählt worden. Alle behaupteten - wie Bruder Birin - dieser Szene beigewohnt zu haben: in Mauthausen, Auschwitz-Birkenau, Flossenburg, Neuengamme usw . Als ich nach Frankreich zurückgekehrt war, habe ich diese Geschichte bei verschiedenen Verfassern wiedergefunden .. ."
Bruder Birin berichtet:
(Seite 97): "Als Geheimnisträger (der V/1 und V12 - diese wurde im KZ Dora erzeugt) - war uns bekannt, daß wir zum Tode verurteilt und dazu bestimmt waren, bei der Annäherung der Alliierten niedergemacht zu werden."
Rassinier schreibt dazu:
(Seite 153): "Hier handelt es sich nicht um eine Tatsache, sondern um eine Vermutung. Sie ist von allen Autoren bis und einschließlich Leon Blum (in "Le dernier mois" - "Der letzte Monat") gebracht worden Auf jeden Fall ist aber keiner der Geheimnisträger von Dora umgebracht worden. Auch nicht der Transport, in dem sich Leon Blum befand Einen Schein von Berechtigung findet diese Vermutung dadurch, daß angeblich kurz vor der Befreiung Häftlinge auf Schiffe verladen wurden, die ins offene Meer fuhren und die man dann durch Beschießen von Land aus versenkte. Inzwischen ist von der ganzen Welt anerkannt, daß die ARCONA, , jenes Schilf, das die Verschickten nach Schweden transportieren sollte, von alliierten Marinefliegern versenkt worden ist. Die Küstenbatterien der deutschen Luftabwehr war auf die alliierten Flugzeuge gerichtet, nicht auf die ARCONA,."
Gerardi Bernhard lügt über Mauthausen
Gerardi Bernhard schreibt ein Buch: Marcell Callo - Ein Leben für die Brüder", Verlag Winfried Werk GmbH., Augsburg, 156 Seiten. Das Buch soll das Andenken Marcell Callo's verherrlichen. Callo, geboren am 6. Dezember 1921 in Rennes, Frankreich, Setzer von Beruf, meldete sich freiwillig zur Arbeit in Deutschland. Er wurde am 19. April 1944 in Tübingen verhaftet wegen staatsfeindlicher Tätigkeit. Am 28. Oktober 1944 wurde er in das KZ Mauthausen eingeliefert, wo er am 19. März 1945 starb.
"Er erlosch wie eine Lampe, die kein Öl hat."
In diesem Buche finden wir folgende verabscheuungswürdige Lügen:
"überall lagen die Leichen herum, haufenweise, karrenvoll, dann wieder vereinzelt solche, die liegen blieben, wo sie zusammengebrochen waren. Die einen waren langsam erloschen, die anderen entstellt durch die satanische Brutalität ihrer Mörder. Zu bestimmten Stunden warf man sie auf einen Haufen vor die Tür. Am Abend brachte man sie wieder herein zum Appell
Das war ein Klumpen Menschenfleisch, zusammengesetzt aus Leichen und Sterbenden, aus dem die Jauche der Ruhrkranken herausfloß. Man räumte es aus, wenn hundert erreicht waren Dann wurden sie im Hof auf einen Haufen geworfen, in Erwartung der Lastwagen, die sie zum Verbrennungsofen brachten. Wurde der Gestank allzu stark, dann besprengten die Barackenwärter den Haufen mit einem Strahl glühender Asche oder mit einigen Eimern eiskalten Wassers. Die Sterbenden brüllten dabei vor Schmerz.
Und so erbärmliche Lügen in einem angeblich "christlichen" Buche! In keinem der Bücher, die über Mauthausen 1945-1946 oder 1947 erschienen sind, findet sich eine derartig widerliche Lügenschilderung. Erst nach zehn und mehr Jahren wurde es, da kein Wort der Verteidigung gewagt wurde, immer mehr Mode, in den Schilderungen von Brutalitäten und Greuelszenen sich gegenseitig immer mehr zu überbieten. Gerardi ist ein sonderbarer Christ. Was wird er zu dieser Schilderung am Jüngsten Tag sagen, wenn er vor dem Höchsten Richter stehen wird, um Rechenschaft abzulegen?
Die scheußliche Haßlüge mit den Fleischerhaken finden wir in der gelenkten Greuelpropaganda einigemale; so wurde gelogen: Welfenblatt "Der Landbote", Nr. 33 vom 18. Juli 1953:
"Auf Hitlers ausdrücklichen Befehl sind die Verurteilten (des 20. Juli) mit dem Kinn an einem Haken wie im Metzgerladen aufgehängt und zu Tode gequält worden."
Zu dieser scheußlichen Lüge wurde auch die Beschreibung dieses entsetzlichen Herganges geliefert. Schon vor Jahren wurde diese Lüge richtiggestellt, aber der Haß kennt kein Ende und keine Grenzen. Was für seelische Lumpen müssen doch jene sein, die solche Scheußlichkeiten ohne wirkliche Kenntnis, ja wider besseres Wissen weiterverbreiten.
Im übrigen hat sich diese Scheußlichkeit wirklich zugetragen. Aber nicht bei den Deutschen, sondern in einem belgischen Internierungslager. Sie ist bezeugt von Jan de Geus. In Chimay wurden Rexisten von bewachenden Partisanen verurteilt, mit dem Gebiß an Fleischerhaken aufgehängt zu werden. Das Urteil wurde vollzogen. ("N. Z." vom 3. Jänner 1965, Seite 5.)
Eine Greuellügenauswahl, die keiner Entlarvung bedarf
Der Ankläger Smirnow brachte in Nürnberg vor:
(VII, Seite 543): "Ihre ungeheuren Missetaten begannen die Deutschen mit der Vergiftung von 245 Schulkindern Den frierenden und hungernden Kindern, die sich mit ihren Schulbüchern eingefunden hatten setzte man Kaffee mit vergiftetem Kuchen vor. Der deutsche Feldscher rief Kinder, für die der Kaffee nicht reichte, ins Ambulatorium, wo er ihnen die Lippen mit starkem Gift bestrich. Nach einigen Minuten waren alle Kinder tot
Die in den Lagern exekutierten Partisanen wurden mit der Gloriole von Märtyrern umgeben. Smirnow brachte vor:
(VII, Seite 494): " Wenn die hinzurichtenden Opfer zu dem Hinrichtungsplatz gebracht wurden, dann riefen sie 'Nieder mit Hitler!', 'Es lebe Polen!' und ähnliche Dinge. Die Deutschen haben dann versucht, diese Störungen dadurch einzuschränken, daß sie den Mund der Opfer mit Zement anfüllten oder ihre Lippen mit Pflaster zuklebten."
Tschechischen und holländischen Gefängnispeinigern blieb es vorbehalten, Häftlinge zu zwingen, den Boden mit der Zunge zu reinigen. Nähere Einzelheiten über diese sadistische Verirrung des menschlichen Geistes führen wir in dem Werke "Das Unrecht an Deutschland" im Abschnitte: "Die Kriegsverbrechen der anderen" an.
Was dort als beglaubigte Tatsache angeführt ist, wurde als Greuellüge gegen Deutschland öfter behauptet.
Smirnow führte in Nürnberg die Behauptung eines polnischen Zeugen, namens Goldsmann, an:
"Die SS zwang (nach der Einnahme Lembergs) die Gefangenen, das Stiegenhaus in sieben Aufgängen des vierstöckigen Hauses mit ihren Zungen und Lippen aufzuwischen. Als sie dies getan, zwangen sie die gleichen Leute, den Abfall im Hof mit ihren Lippen zu sammeln "
In seinem Buch "Epitaph on Nurenberg" erzählt der englische Schriftsteller Montgomery Belgion, 1946, Seite 47, folgende Mißhandlungen von Deutschen durch die Sieger:
"Am 26. April 1946 erklärte Julius Streicher, einer der Angeklagten, daß er nach seiner Verhaftung vier Tage lang in einer Zelle ohne jegliche Bekleidung gelassen worden sei. Man hat mich gezwungen, den Negern die Füße zu küssen. Man hat mich gepeitscht. Man gab mir Speichel zu trinken. Man öffnete mir den Mund gewaltsam mit einem Stück Holz und spuckte mir in den Mund. Als ich ein Glas Wasser zu trinken begehrte, führte man mich zur Latrine und sagte: Trinke!'."
Die "Geschichte der Verfemung Deutschlands im Ersten Weltkrieg" befaßt sich eingehend mit der Entlarvung der infamen Greuellüge von den abgehackten Kinderhänden. Es ist natürlich, daß man diese Lüge, deren Propagandawirkung sich bereits im Ersten Weltkrieg so bewährt hatte, auch im Zweiten Weltkrieg anwendete.
In Nürnberg behauptete man:
(VII, Seite 548): "Die Eindringlinge nahmen an Kindern und jugendlichen die bestialischesten Folterungen vor. Unter 160 Verwundeten und durch Folterungen verstümmelten Kindern befanden sich u. a . der zwölfjährige Wanja Kryukow aus dem Dorfe Kryukow im Gebiet von Kursk, dem die Deutschen beide Hände abgehackt und ihn, heftig blutend, in die Richtung des Standortes der Sowjettruppen getrieben haben."
(VII, Seite 555): "Sogar die Leichen der Kinder trugen die Spuren unbarmherziger Verstümmelungen; einigen waren die Finger amputiert, die Gesäßbacken abgeschnitten und die Augen ausgestochen."
Gipfelleistung einer deutschen (österreichischen) Zeitung
Die Neue Zeitung" (Grazer österreichisches Provinzblatt, SPÖ-Organ) brachte am 8. November 1945 folgende niederträchtige Greuellüge (zitiert im "Eckartbote", März 1962, Folge 3, Seite 15, Wien):
"SONST KANN ICH MEINEM VATER NICHTS NACHSAGEN " Mauthausen. Im Verlauf eines Verhörs erklärte der Sohn des ehemaligen Kommandanten des KZ Mauthausen: "Zu meinem Geburtstag hat mir mein Vater 40 Häftlinge zur Verfügung gestellt, um mich das Schießen zu lehren. Ich schoß, bis alle Häftlinge auf dem Boden lagen. Sonst kann ich meinem Vater nichts nachsagen."
Solch ungeheuerliche Lügen finden Zeitungen, die sie verbreiten, ohne daß ein Staatsanwalt einschreitet, und diese Zeitungen finden Menschen, die so etwas wirklich glauben!
Die Behauptung, daß in den deutschen KZ mit Vorliebe Menschen als lebende Zielscheibe für Schießübungen verwendet wurden, stellte der bolschewistische Ankläger in Nürnberg mehrfach auf:
"Sie gaben einem Mann ein Glas in die Hand und schossen darauf; wurde das Glas getroffen, so blieb der Mann am Leben; wenn man ihn aber in die Hand traf, wurde er erschossen. .." (VII, 494/5.)
"Nicht selten kommt es vor, daß die Hitlerfaschisten Sowjetkinder als Zielscheibe für Schießübungen benutzten In dem Dorfe Woskressenkoje, Kreis Dubininski, schossen die Hitlerfaschisten auf einen dreijährigen Knaben sich mit Maschinengewehren ein." (VII, 500/1.)
"Aus der Aussage der Frau Vaso ist zu ersehen, daß die Deutschen die Hitlerjugend dazu erzogen, auf lebende Ziele zu schießen; den Hitlerjungen wuden Kinder als lebende Zielscheiben für ihre Schießübungen zur Verfügung gestellt." (VII, 493.)
"Der Kommandant des Janowskylagers, Obersturmführer Willhaus, pflegte des Sportes wegen und zur Unterhaltung seiner Frau und Tochter regelmäßig mit einem automatischen Gewehr von dem Balkon seines Amtszimmers aus auf die in den Werkstätten beschäftigten Häftlinge zu schießen. Manchmal reichte er sein Gewehr auch seiner Frau, die ebenfalls schoß. Manchmal gab Willhaus, um seine neunjährige Tochter zu amüsieren, den Auftrag, zwei- bis vierjährige Kinder in die Luft zu schleudern, während er auf sie schoß. Seine Tochter applaudierte und rief: 'Papa, mach das noch einmal!' Und er tat es noch einmal." (VII, 496.)
Spitzenleistung eines "deutschen Dichters"
Fritz Hochwälder stellt als Hauptfigur in eines seiner Stücke, "Die Himbeerpflücker" eine Person, die nur ein haßkrankes Hirn boswillig oder ein propagandaverdummtes Hirn erfinden kann.
Diese Person, eine Ausgeburt der Lüge, um die herum das ganze Geschehen des Stückes sich abspielt, ist der Kommandant eines KZ, der, wenn ihn die Mordlust ankommt, die Lagerhäftlinge in einen Steinbruch mitten im Lager kommandiert mit dem Auftrag, dort Himbeeren zu pflücken. Er selbst vergnügt sich dann damit, die einzelnen Beerenpflücker von einem Anstand aus dem Hinterhalt mit einem Gewehr mit Zielfernrohr nach Herzenslust abzuknallen.
Auf dem Gebiete der behaupteten Leichenverwertung tobte sich die krankhaft-sadistische Phantasie der Greuellügner ganz besonders aus. Vergleichsweise die harmloseste Lüge auf diesem Gebiete war die dumme Lüge, daß die Deutschen die Knochen der Leichen zu Knochenmehl vermahlten. Für dieses Knochenmehl wurden dann die verschiedensten Verwendungen erfunden.
Der bolschewistische Ankläger in Nürnberg führte aus (VII, 611):
"Sie gruben die Leichen ihrer Opfer aus und verbrannten sie, vermahlten die Knochen und verstreuten die Asche auf den Feldern. Sie verwendeten die Schlacke, die Reste von Verbrennungen, ebenso das Knochenmehl als Material für die Ausbesserung der Wege und als Düngemittel
(VII, 644): Von 1943 ab begannen die Deutschen die Knochen, die nicht verbrannt wurden, zu industriellen Zwecken zu verwerten, dieselben zu vermahlen und an die Firma Strehm zum Zwecke der Herstellung von Schwefelphosphat zu verkaufen."
Mit dem Unsinn dieser Behauptungen setzt sich Härtle in seinem Buche "Freispruch für Deutschland", Seite 127 f., auseinander.
In der "Geschichte der Verfemung Deutschlands im Ersten Weltkriege" haben wir des Näheren gezeigt, welche weltweite Wirkungen solche Schauergeschichten hatten, besonders in China, dem Lande des Ahnenkults, wodurch solche Lügen das Empfinden der Chinesen auf das tiefste verletzt wurde, daß es ein leichtes war, sie zur Kriegserklärung an ein "solches Barbarenvolk" zu veranlassen.
Daß die Infamie der Greuellügner ebenso groß war wie die Dummheit oder Schlechtigkeit der Verbreiter dieser Lügen, zeigt sich besonders bei der ebenso schauerlichen wie dummen Greuellüge von der Erzeugung von Seife aus Menschenleichen und der Erzeugung von Lederwaren aus Menschenhäuten.
Diese idiotische Greuellüge verbreitete u. a. auch Georg Rehberg in seinem Buche "Hitler und die NSDAP in Wort und Tat" (SWRVerlag, 1946), es heißt dort:
"Das Gebäude der medizinischen Akademie in Danzig ist der furchtbare Zeuge ungeheuerlicher Freveltaten der Nazis. Unter der Bezeichnung Hygiene-Institut schufen die Nazis dort eine Versuchsfabrik für die industrielle Verwertung von Menschenleichen! Prof. Spanner, Dr. Wohlmann und andere Bestien mit Ärztediplom arbeiteten hier Methoden der Seifenerzeugung aus Leichen aus, sowie Methoden der Herstellung von Lederwaren aus Menschenhaut. Prof. Spanner gelang die Beseitigung des unangenehmen Geruches dieser Seife und er sowohl als auch seine ,Kollegen, verwendeten sie als Toilettenseife. Die ,Rohstoffe, für diese Fabrik wurden aus den Todeslagern herangebracht. Die Soldaten der Roten Armee fanden bei der Befreiung Danzigs im Hygiene-Institut 150 Leichen, in der Mehrzahl Polen und Russen, denen sorgfältig die Köpfe abgeschnitten waren, Kessel, in denen das Menschenfleisch gekocht wurde, einen Stand mit Mustern gegerbter Menschenhaut. Eine so abgrundtiefe moralische Verderbnis, so ungeheuerliche Verbrechen, hatte die Geschichte der Menschheit bis dahin nicht gekannt."
Man sollte besser sagen: Eine so abgrundtiefe sittliche Verworfenheit, wie diese Greuellüge, hat die Geschichte der Menschheit bis dahin nicht gekannt.
Der Ankläger Smirnow schilderte in Nürnberg ausführlich diese Seifenfabrikation:
(VII, 656): "Neben dem anatomischen Institut wurde im Laufe des Sommers 1943 im Hinterhofe ein einstöckiges Gebäude errichtet, welches aus drei Zimmern bestand. Dieses Gebäude wurde errichtet zur Bearbeitung der Leichen und zum Auskochen ihrer Knochen. Das erklärte offiziell Prof. Spanner. Dieses Laboratorium wurde das Laboratorium für die Herstellung von Menschengerippen und Verbrennung des Fleisches sowie der nicht benötigten Knochen, genannt."
Der Ankläger Rudenko brachte dem Gerichtshof in Nürnberg aus einer angeblichen, von angeblich 10.000 Auschwitz-Häftlingen unterfertigten Erklärung folgendes Zitat zur Kenntnis:
"Um Petroleum zu sparen, gewann man die zur Verbrennung notwendigen Fette und Öle zum Teil aus den Leichen der Vergasten. Auch wurden technische öle und Fette für Maschinen, ja sogar Waschseife aus den Leichen gewonnen."
Auch die britischen Ankläger stellten "Dokumente über die Fabrikation von Menschenseife" bei. Smirnow brachte in Nürnberg die Aussage von zwei britischen Kriegsgefangenen zur Kenntnis:
"Die hergestellte Menge kann ich nicht schätzen, aber ich sah, wie die Danziger Bevölkerung die Seife benutzte, um die Tische in den Sezierräumen zu reinigen. Sie alle sagten mir, daß die Seife für diese Zwecke ausgezeichnet sei."
Der britische Ankläger, Sir Hartley Shawcross, entblödete sich nicht, in Nürnberg zu behaupten:
(XIX, Seite 566) "Gelegentlich wurden sogar die Leichen ihrer Opfer benutzt, um die Kriegsknappheit an Seife zu beheben."
Nur Haß konnte eine so idiotische Greuellüge erfinden und nur grenzenlose Dummheit sie wirklich glauben. Genau dieselbe Greuellüge war schon im ersten Weltkrieg in die Welt gesetzt worden mit anderen Ortsbezeichnungen und anders benannten Opfern. (Näheres siehe in Band 1 dieser Geschichte.)
Es ist unvorstellbar, mit welchem Grad von Beschränktheit, ja Dummheit, die Erfinder der Greuellügen rechnen konnten. Scronn berichtet in seinem Buche ("General Psychologus" Seite 230), daß die Greuellüge von der Herstellung von Seife aus Leichen (natürlich aus Judenleichen) solchen Glauben fand, daß man dort (in Rio) Seife, die man als "Judenseife" bezeichnete, feierlich beerdigte".
Die Infamie der Lügenhetzer und die Naivität der Verhetzten kann wohl kaum überboten werden.
In dem infamsten. Hetzbuch und übelsten Haßbuch, dem Buche "Perfidie" von Ben Hecht (New York, 1961) steht unter vielen anderen unverschämten Lügen der Satz:
"Unsere amerikanischen Offiziere in Westberlin schlafen immer noch auf Matratzen, die mit jüdischen Haaren gefüllt sind und waschen sich immer noch mit der Qualitätsseife aus Auschwitz, Mauthausen und Dachau."
Zu dieser Infamie, die keiner Steigerung mehr fähig ist, ist zu sagen: Es gab niemals und gibt auch heute nicht in Deutschland keine einzige mit Judenhaaren oder mit nichtjüdischen Haaren gefüllte Matratze; es gab und gibt auch heute noch in Deutschland auch nicht ein einziges Stück Seife, das aus Menschenknochen hergestellt wurde.
Laut UPI (Israel) forderte Prof. Herbert Lewin, der Vorsitzende des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Hessen, die deutsche Bevölkerung auf, "Lampenschirme aus präparierter Menschenhaut" und andere furchtbare "Relikte der Judenverfolgung" an die jüdischen Gemeinden zurückzugeben. Lewin sagte, 20 Jahre nach Kriegsende sei es an der Zeit, daß diese Menschenteile endlich, wie es die jüdische Religion vorschreibt, bestattet würden". Ihm sei von verschiedenen Seiten bestätigt worden", daß sich noch eine erhebliche Zahl von Lampenschirmen in Privatbesitz befände".
Herr Lewin wird vergeblich auf solche "Lampenschirme aus Menschenhaut und andere Relikte" warten, weil es sie überhaupt nicht gibt. Von diesem ganzen Theater, das da vor der Öffentlichkeit aufgeführt wird, bleibt nur die infernalische Haß- und Rachehetze übrig, in deren Dienst sich Herr Lewin bewußt oder unbewußt, gutgläubig oder böswillig, stellt.
Lewin erweitert die Greuellüge von den präparierten Menschenhäuten nach der Richtung, als ob präparierte Menschenhäute, die es nicht gibt, überdies nur aus jüdischen Häuten hergestellt wurden und als ob es noch andre solche "jüdische Relikte" gäbe.
Mit dieser infamen Greuellüge setzt sich Erich Kern in der "DWZ" vorn 2. April 1965 sachlich gründlich auseinander und zeigt ihre bodenlose Niedertracht und Erlogenheit auf.
über einen schwindelhaften angeblichen KZ-Film berichtet F. Sessler, Randersacker, in einem Leserbrief der "NZ" Nr. 27 vom 2. Juli 1960 (Seite 10):
"Im Lagerkino des Internierungslagers Regensburg wurde ein vorgeblicher, angeblich in der Lagerleitung des KZ Dachau vorgefundener Dokumentarfilm vorgeführt. Man sah darauf, wie in einem Hof angebliche KZ-Häftlinge mit Maschinengewehrgarben bestrichen wurden und verzweifelt Deckung suchten.
Einer der Ärmsten kam gerade noch hinter ein Wagenrad; zwischen durch die Speichen aber trafen ihn die Geschosse und er brach zusammen. In dem Augenblick, als ich das im Film mit ansah, schrie ein neben mir sitzender Kamerad auf Diese von Maschinengewehrgarben niedergemähten Menschen waren gar keine KZ-Häftlinge; es waren Insassen des SS-Lazaretts der Waffen-SS. Man war so schamlos, diesen amerikanischen Massenmord zu einem SS KZ-Verbrechen umzufälschen und der ahnungslosen Welt vorzuführen."
In dem in der gleichen Zeitung folgenden Leserbrief deckt A. Wiese, Berlin, einen ähnlichen Schwindel im 1. Fernsehen auf, wo Kriegsverbrechen der Polen auf das deutsche Schuldkonto gerechnet werden.
Panzergrenadier Fritz Bläuel, heute ein angesehener Hotelier, berichtet:
"Wir wurden Juni/Juli 1945 von den Russen im Durchgangs-Lager Pirna a. d. Elbe untergebracht. Täglich kamen neue Kriegsgefangenen-Transporte an. Eines Tages brachte ein Eisenbahntransport deutsche Kriegsgefangene aus dem Osten. Der unversorgte Transport bestand zu einem großen Teil aus Schwerinvaliden und Toten. Der Zug wurde ausgeladen. Die Insassen - sowohl die Lebenden wie die Toten - wurden durcheinander auf die Erde geworfen und mußten von uns nackt ausgezogen wurden. Der scheußliche und trostlose Anblick, den diese Haufen nackter Körper boten, wurde gefilmt. Die Bilder wurden dann als Dokumentar-Zeugnisse deutscher Barbarei verwendet.
Etwa im September 1945 wurden die Österreicher im Lager ausgesondert, mit russischen Entlassungs-Papieren versehen, in einen Zug Richtung Wien einwaggoniert. In Aussig an der Elbe wurde der Zug von den Tschechen angehalten. Wir mußten uns alle nackt ausziehen. Wir wurden darnach untersucht, wer von uns das Blutgruppen-Zeichen eintätowiert hatte. Die Unglücklichen, die dieses Zeichen trugen - und alle, die den Tschechen nicht zu Gesicht standen - wurden niedergeknüppelt, niedergeschlagen und in vielen Fällen einfach erschlagen. Der Rest durfte die Reise fortsetzen."
Als vor einigen Jahren in der CSSR ein Film über das KZ Theresienstadt aufgefunden wurde, wurde seine Vorführung verboten. Er strafte nämlich die Behauptung der Haßpropaganda auf das eindruckvollste Lügen. Die entlarvten Lügen-Propagandisten behaupteten nun, der Film sei "gestellt", gewesen. Den Erzählungen vieler Theresienstädter Insassen mir gegenüber war klar zu entnehmen, daß der Film wahr und echt und das Leben dort - bis auf die Tatsache, daß man die ausgedehnte Stadt nicht verlassen durfte -durchaus angenehm war.
Wie fast alle KZ war auch Theresienstadt während des Krieges von Kommissionen des Internationalen Roten Kreuzes besucht und kontrolliert worden; so im August 1943 und am 23. Juni 1944. Die Mitglieder der Kommission konnten ungehindert und ohne Zeugen mit allen Insassen der KZ-Stadt sprechen. Der Führer der Kommission des Internationalen Roten Kreuzes, der dänische Botschafter Dr. Juel Henningsen, sprach dem Berliner Auswärtigen Amte für die weitgehende Erleichterung, die die Kommission bei ihrer Arbeit fand, den Dank aus.
Ein gutes Bild von den wirklichen Zuständen in Theresienstadt gibt auch der Brief, den führende Juden in Theresienstadt am 23. Mai 1944 ins Ausland schrieben.
"Theresienstadt, 23. Mai 1944.
Lieber Chawer,
mit herzlichem Gruß bestätigen wir Ihr Schreiben vom 8. ds. Mts. Mit großer Freude benutzen wir die Gelegenheit, Ihnen zu antworten und Sie zu bitten, allen Freunden Grüße zu bestellen und dafür zu danken, daß sie sich unserer annehmen. Wir dürfen davon ausgehen, da Sie auch dessen in Ihrem Brief Erwähnung tun, daß die zahlreichen Sendungen aus Lissabon und Istambul ein Werk unserer Freunde sind. Auch die Freunde aus Wien, die hier mit uns zusammenleben, haben Sendungen aus den genannten Orten erhalten. Wenn unsere Verpflegung auch durchaus geordnet ist und zu keinerlei Sorge Anlaß gibt, so freuen uns doch diese Sendungen immer weder, weil wir sie als Zeichen ihrer Freundschaft ansehen.
In Theresienstadt ist eine richtige jüdische Stadt entstanden, in der alle Arbeiten von Juden besorgt werden, von der Straßenreinigung angefangen bis zu einem modernen Gesundheitswesen mit Krankenhäusern und einem durchorganisierten ärztlichen Betreuungsdienst mit einem großen Stab von Pflegepersonal, von sämtlichen technischen Arbeiten bis zur Verpflegung in den Gemeinschaftsküchen, von der eigenen Polizei und Feuerwehr bis zu einem besonderen Gerichts-, Post- und Verkehrswesen, von einer Bank mit eigenem Siedlungsgeld und von Verkaufsläden für Lebensmittel, Kleidung und Hausrat bis zur Freizeitgestaltung, in deren Rahmen regelmäßig Vorträge, Theateraufführungen und Konzerte stattfinden. Die Kinder, denen besondere Sorge gilt, sind in Kinder- und Jugendheimen, die nicht arbeitsfähigen Alten in Alters- und Siechenheimen unter ärztlicher Aufsicht und Pflege untergebracht. Die Arbeitsfähigen sind vor allem für den inneren Dienst eingesetzt. Aus allen Gebieten sind hervorragende Fachkräfte zusammengekommen. Dies kommt nicht nur der hier zu leistenden Facharbeit auf technischem, hygienischem und administrativem Gebiet zugute; auch in der Freizeit hat sich dadurch ein reiches kulturelles Leben auf jüdischem und allgemeinen Gebiet entwickeln können. Eine Bibliothek mit nahezu 50.000 Bänden, mit mehreren Lesezimmern, ein Kaffeehaus mit ständigen Musikdarbietungen dienen der Zerstreuung, insbesondere für die älteren Menschen. Zentralbad und Zentralwäscherei fördern die allgemeine Hygiene, auf die naturgemäß besonderer Wert gelegt wird. So kann man sich hier, wenn man die äußere und innere Umstellung vollzogen hat, durchaus wohl fühlen. Eine Ansicht der Stadt sehen Sie auf dem Briefkopf.
Der Gesundheitszustand ist als durchaus günstig anzusehen, was neben der klimatischen Lage von Theresienstadt in erster Linie der hingebenden, unverdrossenen Arbeit der Ärzte, der ausreichenden Versorgung mit Lebensmitteln und mit Medikamenten zu danken ist. Zuwendungen, die wir erhalten, stehen uns im Rahmen der jüdischen Selbstverwaltung zur Verfügung und können zusätzlichen Verwendungszwecken zugeführt werden. So haben wir jetzt von Ihrer Zuwendung Kenntnis erhalten und danken Ihnen und den Freunden herzlichst dafür.
Auch wir wären froh, wenn wir häufig die Möglichkeit hätten, von Ihnen Nachricht zu erhalten. Wir denken oft an die Freunde, die uns durch Sie haben grüßen lassen. Auch unsere Gedanken bewegen sich oft um Möglichkeiten einer Alijah; mit besonderem Interesse haben wir aus Ihren Zeilen entnommen, daß auch Ihre Bemühungen einer, wenn auch noch so bescheidenen Lösung dieses Problems gelten.
Wir danken Ihnen für Ihr freundschaftliches Gedenken und sind froh darüber, daß wir Ihrer Verbundenheit gewiß sein dürfen. Lassen Sie bald wieder von sich hören,
Dr. Franz Kahn Dr. Paul Eppstein Dr. Erich Österreicher |
Dr. Erich Munk |
Prof. Heuß und das KZ Bergen-Belsen
Bei der Einweihung eines Gedenksteines im ehemaligen KZ Belsen fand es der ehemalige Bundespräsident Heuß für notwendig, auf die angeblich völlig unzulängliche Ernährungslage in diesem KZ hinzuweisen. Das ist eine völlig unzutreffende Behauptung. Die Ernährungslage im KZ Belsen war nur in den letzten Tagen und Wochen - knapp vor dem Zusammenbruch - schlecht, als die Versorgungslage in ganz Deutschland infolge der Auswirkungen des zerstörenden Bombenkrieges katastrophal wurde. Solange die Zufahrtswege zum KZ und vor allem die Wasserleitung nicht zerstört waren, war die Versorgungslage im KZ Belsen ebenso wie in allen anderen KZ durchaus hinreichend und zufriedenstellend.
Prof. Austin F. App hat in seinem Buche: "Der erschreckendste Friede der Weltgeschichte" als völlig objektiver Beobachter auf die völlige sachliche Unrichtigkeit der Behauptung des Herrn Bundespräsidenten hingewiesen. Nach den von USA-Sachverständigen gemachten unantastbaren Feststellungen haben - gerade was Belsen angeht - die Tagesverpflegssätze, die in Bergen-Belsen bis zum Schluß ausgegeben werden konnten und ausgegeben worden sind, immer über 2000 Kalorien pro Tag betragen.
Die angesehene Monatsschrift "Der Staatsbürger" veröffentlicht dazu die eidesstattliche Aussage eines Insassen des KZ Belsen, Herrn E. Müller:
"Ich war vom 12. Jänner 1940 bis 31. März 1945 als politischer Häftling anfänglich im Stammlager Papenburg und gegen Ende im Stammlager B e 1 s e n.
1. Kleider und Wäsche. Jedermann, der in ein deutsches KZ kam, erhielt Kleidung und Wäsche. Die Kleidung mußte stets ordentlich sein, weshalb rechtzeitig auf den Kammern getauscht wurde. Bis Ende 1944 bekamen wir alle 8 Tage frische Leibwäsche, später alle 14 Tage. Ebenso war es mit der Fußbekleidung bestellt. Im Internierungslager (nach der übernahme des Lagers durch die Alliierten 1945) mußte ich das gerade Gegenteil feststellen. Ich habe noch nie so viele Menschen in so zerlumpten Kleidern gesehen, wie hier (im Internierungslager der Alliierten). Mit Wäsche ist es noch schlimmer bestellt
2. Unterkunft. Die Unterbringung im KZ Belsen war v o r b i 1 d 1 i c h. Winterfeste Baracken. Tagesräume. Spind für jeden Mann bzw. für zwei Mann zusammen. Schlafraum mit Holz- bzw. mit Eisenbetten, meist mit Sprungrahmen. Gut gefüllte Strohsäcke. Die nötige Bettwäsche, die bis zum Jahr 1944 alle 4 bis 6 Wochen gewechselt wurde. Für Licht, Heizung, Reinigungsmaterial der Räume war stets ausreichend gesorgt. Eine gute Bibliothek war vorhanden.
Im Internierungslager (der Alliierten) ist weder das eine noch das andere festzustellen. Die Art der Unterbringung ist weitestgehend jeder Zivilisation unwürdig.
3. Verpflegung. Die Verpflegung zwischen KZ und Internierungslager hält keinen Vergleich aus. Während im Internierungslager ständig nach Kalorien gerechnet wird, hatte man im KZ eine ausreichende, ständig wechselnde, sogar wohlschmeckende, sättigende Kost
In einer Zeit, wo die Zivilbevölkerung 190 g Fleisch pro Woche bekam, erhielt der KZ-Häftling 280 g zusätzlich 280 g Arbeitszulage, also 560 g Fleisch pro Woche. Die Mittagskost im KZ war stets sehr nahrhaft und anhaltend. Es gab auch täglich 20 g Fett zum Brot und außerdem Wurst oder Fisch und Käse und Marmelade oder Honig. In das Essen kamen jeweils pro Mann 5 g Fett. Außerdem gab es mehrmals morgens in der Woche rohes Sauerkraut wegen seines hohen Vitamingehaltes.
Im KZ war fast ausschließlich eine Zusatzverpflegung nur bei Kranken nötig. Man konnte in den KZ auch zusätzlich Nahrungsund Genußmittel kaufen "
Darmstadt, den 16. September 1965.
Ludwig Egon Müller"
Es wäre auch gut und notwendig gewesen, daß sich Herr. Prof. Heuß vor seinen unrichtigen Selbstbeschuldigungen auch darüber informiert hätte, wie die Zustände in den alliierten Kriegsgefangenen- und Interniertenlagern nach beendetem Kriege und ungestört von Bombenangriffen aussahen. Dagegen waren die deutschen KZ fast ein P a r a d i e s. Nur Menschen mit sehr starken Nerven werden die in Band 7 dieser Geschichte wiedergegebenen Berichte über die barbarische Behandlung, Unterbringung und Verpflegung der deutschen Kriegsgefangenen durch die Alliierten im Jahre 1945 und die menschenunwürdigen Zustände in den damaligen Kgf.- und Internierten-Lagern lesen können.
Fast zur selben Zeit der unrichtigen Selbstbeschuldigung durch Bundespräsident Dr. Heuß bringt Die Anklage" (Bad Wörishofen) folgenden Bericht:
"Lager Schraufa: Liegestatt in Reihen auf Betonboden mit 3-4 Strohhalmen 12 Kameraden mit offener Tbc. Unglaubliche WC-Verhältnisse, die im einzelnen zu schildern nicht möglich ist. Monatelang kein Briefempfang. Keine Briefschreiberlaubnis, niemals Bücher Lager Darmstadt: Holzgestelle ohne Stroh als Schlafstätten in Zelten Auch dort waren ehemalige KZler. Sie haben den USA-Lagergewaltigen deutlichst zur Kenntnis gegeben, daß die Gesetze der Menschlichkeit hier eine viel geringere Achtung genossen, als einstmals in den deutschen KZ. Dabei ist hier noch nicht von den alliierten Vernichtungslagern die Rede, in denen täglich Hunderte starben. Die Feststellungen Über Remagen, um nur eines dieser Lager zu nennen, hat seinerzeit Bischof von Gelen an Präsident Truman weitergeleitet, der ihm keine Antwort gab, Hier sei nur erwähnt, daß am 8. Mai 1945 die rings um das Lager aufgestellten Maschinengewehre zur Feier des Kriegsendes das F e u e r a u f d i e T a u s e n d e ahnungslosen und wehrlosen, dicht gelagerten deutschen Lagerinsassen eröffneten Auch im Lager Schraufa wurde rücksichtslos auf Wehrlose geschossen, in diesem Falle auf Frauen und Kinder, die aus der Ferne ihren Gatten und Vater sehen wollten "
Die ganz gleiche Ungeheuerlichkeit der Ermordung von wehrlosen Kriegsgefangenen durch das amerikanische Lagerbewachungspersonal erzählte mir der ehemalige deutsche Soldat Jakob Dorer, Afritz in Kärnten, der in einem Kriegsgefangenenlager in den USA interniert war:
"Die amerikanischen Wachtposten waren von einem tödlichen Haß gegen alles Deutsche erfüllt. Wir wurden in einen von beiden Seiten mit Stacheldraht bewehrten Durchgang getrieben. Von seinem Wachtturm aus feuerte der Wachtposten auf uns völlig Wehrlose mit seinem Maschinengewehr in unsere dichte Masse. Dieses geschah öfter und ohne Anlaß durch uns; bloß aus durch Haß geweckter Mordlust. Wenn die Wachtposten irgend eine Hetzlüge der Greuelpropaganda in der Zeitung lasen, machte sich ihr Haß gegen alles Deutsche immer in solch blindem Niederknallen der ihnen wehrlos preisgegebenen deutschen Kriegsgefangenen Luft."
Zur Geschichte des Lagers Bergen-Belsen
Das Lager Bergen-Belsen nimmt in der Greuellügenpropaganda einen so hervorragenden Platz ein, daß wir uns mit ihm etwas näher befassen müssen.
Aus der Denkschrift des Amtsrichters von Bergen, Dr. Ernst von Briese.
"Im Herbst 1935 begann.. . die Anlage des Truppenübungsplatzes Bergen, des größten deutschen Übungsplatzes. Er hatte eine Ausdehnung von etwa 25 km nach Norden und annähernd 20 km nach Osten und Westen. Der Übungsplatz erhielt zwei Gruppenlager, Fallingbostel im Westen und Bergen-Belsen im Osten etwa 3 km vom Kirchdorf Bergen entfernt eine richtige große Soldatenstadt, mit mehr als 100 zweistöckigen Kasernen und Verwaltungsgebäuden, mit Dutzenden von Kantinen, Werkstätten, Lazaretten, Kinos, Kasinos, Wohngebäuden usw. Dazu wurden viele Tausende von Arbeitern benötigt Für diese wurden etwa 7 km vom Dorfe Bergen entfernt, mehrere Kilometer vom Truppenlager, ein Arbeitslager aus Holzbaracken errichtet Später diente das leergewordene Arbeitslager im Winter 1938/39 zur Lagerung der Waffen der früheren tschechoslowakischen Armee Nach der Beendigung des Frankreichfeldzuges 1940 wurden in den Baracken des früheren Arbeitslagers französische und belgische Kriegsgefangene untergebracht. Dieses Lager wurde zu einem Musterlager für etwa 500 bis 600 Kriegsgefangene ausgestaltet, mit guter Mannschaftsunterbringung, Kantine, Badeanstalt (Entlausung), großen Saal für Konzerte und Veranstaltungen, Grünflächen und schönen gärtnerischen Anlagen.
Mit Beginn des Rußlandfeldzuges im Sommer 1941 wurde dieses Lager erheblich ausgebaut - in ihm wurden etwa 10.000 Russen untergebracht Mitte November brach Fleckfieber aus, dem Tausende
von Russen, aber auch viele deutsche Soldaten der Wachtruppen erlagen. Das Lager wurde monatelang unter strenger Quarantäne gehalten Nach Erlöschen der Seuche kamen die kriegsfgefangenen Russen meist zu Bauern zur Arbeit
Im Winter 1943/44 diente es als vorübergehender Aufenthalt für Juden, die dann ins Ausland entlassen wurden; sie wurden schon aus Propagandagründen gut behandelt
Im Frühjahr (April) 1944 tauchte zum ersten Male der Name ,Aufenthaltslager Belsen, auf. Das Lager war streng abgesperrt und die Bevölkerung sah und hörte nichts davon. Ich erfuhr dadurch davon, daß das Amtsgericht Bergen das Ersuchen erhielt, einen im ,Aufenthaltslager Belsen, befindlichen Mann zu befragen, ob er ein Testament eines Verwandten anerkennt. Die Lagerverwaltung, die ich ersucht hatte, diesen Mann dem Amtsgericht vorzuführen, erklärte, daß ein Insasse des Lagers nicht aus dem Lager hinausdürfe Daraufhin fuhr ich mit einem Protokollführer ins Lager und stellte folgendes fest:
Das Lager war das mir bekannte frühere Russenlager. Es lag mehrere Kilometer vom Truppenlager und etwa 7-8 Kilometer von Bergen entfernt. Hauptlager und Vorlager waren scharf voneinander getrennt. Am Eingang lag eine starke SS-Wache; durch Drahtzäune kam man in das sehr weiträumige Vorlager, das die Verwaltungsgebäude und Baracken umfaßte; hier nahm ich meine Vernehmung vor. Ziemlich weit dahinter lag das eigentliche Lager. Es war streng abgesperrt, durch Posten gesichert und durfte überhaupt nicht betreten werden Vom Vorlager aus sah man in das Hauptlager hinein; es erschien mir leer im Vergleiche zu früher, wo man immer kriegsgefangene Russen gesehen hatte. Ich sah aber mehrfach im Vorlager Insassen des Hauptlagers, die im Vorlager spazieren gingen oder irgend etwas zu tun hatten. Es waren Einzelpersonen oder Ehepaare, die von Kindern begleitet waren. Die Leute machten einen durchaus normalen Eindruck, weder gequält noch verängstigt; die Kinder spielten; aus der mir von früher bekannten Entlausungsanstalt (Brausebäder) hörte man Lachen und Juchzen von Frauenstimmen. Der erste Mann, den ich vernahm, war ein vielfach vorbestrafter früherer Soldat, den man - offenbar wegen seiner vielen Vorstrafen - nicht in den Krieg, sondern in ein KZ geschickt hatte. Auf meine in Abwesenheit der SS-Männer und nach abgeschlossener Vernehmung an ihn vertraulich gerichtete Frage, ,wie es denn hier sei,, sagte er achselzuckend, es sei eben ein KZ. Über etwas Besonderes könne er nicht klagen.
In der Folgezeit bin ich mehrmals zur Vernehmung von Lagerinsassen in familienrechtlichen oder Nachlaß- oder Zivilprozeßsachen im Lager gewesen. Mir ist trotz aufmerksamer Beobachtung nichts aufgefallen, was auf eine schlechte Behandlung der Lagerinsassen hätte
schließen lassen können. Der Verkehr der SS-Männer mit den Lagerinsassen war, soweit ich das beobachten konnte, sachlich und anständig, vor allem freundlicher, als ich es nach den über die SS umgehenden Gerüchten vermutet hätte.
Ich habe die KZ-Insassen nach der Vernehmung, solange ich mit ihnen allein war, immer gefragt, wie die Behandlung sei. Die Leute, die zu mir als Richter und älterem Mann Vertrauen hatten, haben mir gegenüber keine Klagen vorgebracht.
Die letzte Amtshandlung, die ich dort vorgenommen hatte, erfolgte am 15. oder 16. Dezember 1944. Ich vernahm eine junge jüdische Ehefrau, ich glaube aus Magdeburg, deren Ehemann die Scheidungsklage erhoben hatte Auch hier habe ich mich nach der Vernehmung über die Behandlung unterhalten. Auch sie äußerte keine bestimmten Klagen, sagte mir, sie habe solche Angst, ob sie hier lebend wieder herauskäme. Irgendwelche Gründe für diese Angst gab sie nicht bekannt. Mißhandlungen waren hier, wie es mir schien, nicht vorgekommen. Auch zu dieser Frau waren die SS-Männer freundlich und ordentlich. Furcht vor ihnen schien sie auch nicht zu haben
Als ich - wohl Ende Dezember - wieder eine Vernehmung im Lager vornehmen sollte, erhielt das Amtsgericht Bescheid, es könne jetzt niemand dorthin kommen, da über das Lager Quarantäne verhängt wäre im Lager sei die Ruhr ausgebrochen und fordere viele Opfer Im Februar oder März hörten wir von großen Transporten von KZ-Gefangenen
Durch die Rückzüge im Osten und die Räumung der im Osten besetzten Gebiete wurde der Abtransport großer Mengen von Kriegsgefangenen und Internierten notwendig Die Bewachung der Dauer der einzelnen Transporte erwies sich als unrichtig Die Züge mit den KZ-Insassen blieben liegen und mußten immer wieder umgeleitet werden. Die Bahnstrecken waren überfüllt und durch Bombenangriffe zerstört. Die Züge mit den KZ-Insassen blieben liegen eine Ergänzung der für eine viel kürzere Reisedauer mitgegebenen Verpflegung war unterwegs nicht möglich. So kamen auch die für Belsen bestimmten Transporte mit Verhungerten oder völlig Erschöpften in Belsen an Das Lager hatte eine Höchstbelegschaft von 15.000 bis 18.000 Menschen schließlich befanden sich über 50.000 Menschen im Lager. Dort wütete bereits die Ruhr, dazu kamen Typhus und Fleckfieber, alles durch die Neuankömmlinge aus dem Osten eingeschleppt die Wasserversorgung versagte, Abwässer und Unrat wurden zurückgestaut, so daß sich unsagbare Zustände einstellten, denen der Lagerkommandant und das Personal hilflos gegenüberstanden, zumal die Lagerinsassen krank und verhungert waren und, ohnehin wenig diszipliniert, den Anordnungen der Lagerleitung nicht mehr gehorchten "
Die Zustände waren in diesen Wochen des Zusammenbruches in Bergen-Belsen wie in ganz Deutschland katastrophal. Die ständigen Luftangriffe hatten in Deutschland fast alle Verkehrswege zerstört. Dadurch wurde die Versorgungslage in ganz Deutschland sehr angespannt. Die Zufahrtswege zum Lager waren zerstört; die Versorgung des Lagers mit Lebensmitteln sehr erschwert.
Besonders katastrophal wirkte sich aus, daß die Wasserversorgung des Lagers unterbunden war; die Wasserleitung und die Kanalabfuhrleitungen waren zerstört. Am 5. Februar 1945 brachen in Bergen-Belsen Seuchen aus. Es herrschten gleichzeitig Ruhr, Typhus und Fleckfieber (vgl. The Belsen Trial, Seite 33).
Am 1. März zählte Belson 42.000 Insassen (Fassungsraum maximal 18.000) infolge der ständigen Zuzüge, von denen täglich 250-300 den Epidemien erlagen (The Belsen Trial, Seite 166). Die Zahl der Insassen stieg schließlich bis auf über 60.000 (16. März 1945). Der Flecktyphus forderte so viele Opfer, daß man mit der Verbrennung der Leichen nicht nachkam, Tausende Leichen lagen unbeerdigt umher und boten einen schauerlichen Anblick.
Als die Engländer am 12. April vor Belsen einlangten, sahen sie das entsetzliche Bild von Zehntausenden zusammengepferchter, schwerkranker Menschen, infolge der fehlenden Wasserzuleitung und der zerstörten Abfuhrkanäle in Schmutz starrend, wegen der unterbundenen Versorgung halb verhungert und hilflos; dazu noch Tausende verkohlte Reste von Toten, deren Leichen der Lagerkommandant zu verbrennen versucht hatte, da die Krematorien dazu nicht ausreichten und jede Möglichkeit zu einer Beerdigung fehlte.
Die Engländer waren begreiflicherweise entsetzt und zutiefst erschüttert. Da ihnen die Kenntnis der Ursachen dieser höllischen Zustände völlig fehlte und sie sich nicht pflichtgemäß die Mühe einer Untersuchung machten, schoben sie einfach diese Zustände einem schuldhaften Verhalten des deutschen Lagerkommandos zu.
Die Engländer konnten das Lager nicht betreten. Sie benützten 1400 kriegsgefangene ungarische SS-Leute von der benachbarten Panzerschule, um einen dichten Sanitätskordon um das Lager zu errichten. Erst am 15. April betraten sie das Lager: Sie fanden 28.000 Frauen, 12.000 Männer und 13.000 unbeerdigte Leichen vor. Weitere 13.944 starben binnen kurzer Zeit nach der Befreiung. Dabei war es tragischerweise gerade das Verdienst des Lagerkommandanten gewesen, der sich geweigert hatte, der großen Versuchung zu erliegen, diese verseuchten, verhungernden und verzweifelten Massen feige zu verlassen und sie einfach sich selbst zu überlassen; er hatte auch Versuche dieser Verzweifelten, sich selbst gewaltsam zu befreien, verhindert. Seine größte Sorge war gewesen, daß diese KZ-Insassen, die zum größten Teil in Sicherheitsverwahrung genommene Verbrecher waren, über die Dörfer der Umgebung herfielen und die Seuchen verbreiteten.
Im Lager herrschten gleichzeitig drei Seuchen: Ruhr, Typhus und Fleckfieber. Wenn die Lagerleitung beim Herannahen der Engländer das Lager im Stich gelassen hätte und geflohen wäre, hätten sie dadurch ihr eigenes Leben gerettet, aber die Folgen wären unvorstellbar grauenhafter gewesen als die Lagerzustände waren, wenn die Zehntausende von Seuchenträgern das Land überströmt hätten.
Belsen wurde dann zum Gegenstand eines Haßfeldzuges sondergleichen. Ein Film wurde aufgenommen. Die an sich schon genug grauenhaften Dinge wurden wie üblich noch um ein Vielfaches übertrieben. Man sprach von 50.000 vorgefundenen Leichen. Daß der Kommandant und die übrige Lagerleitung nicht pflichtvergessen desertiert war, kostete sie das Leben.
Der Lagerkommandant, Josef Kramer, hatte das Lager erst 1945 übernommen, das bereits mehrfach von Seuchen heimgesucht war. Alle, die ihn kannten, stellten ihm das Zeugnis aus, daß er redlich bemüht war, das Unmögliche zu tun, der Verhältnisse und der Seuchen Herr zu werden. Die Verhältnisse überstiegen jede Menschenkraft.
Von den Engländern wurde ein Monsterschauprozeß aufgezogen, der erste KZ-Prozeß. Er fand von September bis November 1945 vor einem britischen Militärgericht in Lüneburg statt.
Einer der britischen Pflichtverteidiger, ein Schotte, bestritt die Zuständigkeit des Gerichts. Ein britisches Militärgericht habe kein Recht, über Angehörige einer Nation zu Gericht zu sitzen, mit der England im Kriege liege. Der Anwalt bestand auf der Herbeischaffung alter Prozeßakten, aus denen hervorginge, daß England es im schottischenglischen Kriege abgelehnt hatte, englische Soldaten zu richten, die schottische Gefangene ermordet hatten, weil sich die beiden Länder im Kriegszustand befanden. Das Gericht lehnte den Antrag des Verteidigers ab.
Am 17. November 1945 fällte das englische Kriegsgericht sein Urteil: Von den 47 Angeklagten wurden 30 verurteilt; darunter 11 zum Tode durch den Strang. (Nach Erich Kern, Deutschland im Abgrund, Seite 69.)
Über das Lager Bergen-Belsen und was dort nach der Besetzung durch die Engländer vor sich ging, enthält der von Cyril Conolly herausgegebene Sammelband ("The golden horizon", London, Weidenfeld and Nicholson) einen Beitrag von Alan Moorehead. Die Londoner Monatsschrift "European" vom März 1945 weist auf diesen Bericht mit folgenden Worten hin:
"Moorehead besuchte kurz nach Einstellung der Kämpfe 1945 das KZ Belsen, zusammen mit einer Gruppe anderer Journalisten. Belsen ist das Lager, wo infolge schwerer Bombenangriffe auf die Zufahrtswege ein Zusammenbruch der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser erfolgte, worauf Typhus ausbrach, durch den Hunderte von Gefangenen umkamen. Die Alliierten erschienen und trafen auf die schauderhaften Zustände. Sie brachten Lebensmittel und Medikamente, sie verbrannten die Toten und die verseuchten Baracken. Sie setzten die Wachmannschaften gefangen und folterten sie. Sie waren so besessen von der Propaganda gegen die deutschen 'Hunnen', daß sie selbst geradezu geschwelgt zu haben scheinen in Greuelhandlungen und mit Stolz ihr eigenes Handwerk den besuchenden Journalisten vorwiesen. Moorehead erzählt: 'Ein junger britischer Militärarzt und ein Hauptmann der Pioniere verwalteten das Lager Der Hauptmann schien in besonders guter Laune Als wir uns den Zellen der gefangenen SS-Wachen näherten, brach beim aufsichtsführenden Sergeanten die Wut aus.
Der Hauptmann sagte: 'Wir haben heute morgen eine Vernehmung stattfinden lassen. Ich fürchte, die Gefangenen sind nicht gerade hübsch anzusehen.' Den Journalisten wurden die Zellen geöffnet, wo die stöhnenden und blutenden Gefangenen lagen. Moorehead erzählt weiter: 'Der Mann, der mir zunächst lag und dessen Hemd und Gesicht blutverkrustet waren, machte zwei vergebliche Versuche, ehe es ihm gelang, in Kniestellung und dann auf die Füße zu kommen. Als er stand, zitterte er heftig und versuchte, die Hand abwehrend auszustrecken 'Hoch' schrie der Sergeant. Alle kamen hoch und hielten sich aufrecht an der Wand. 'Weg von der Wand!' Sie stießen sich ab von der Wand und standen frei schwankenden Körpers In einer anderen Zelle hatte der Militärarzt eben eine Vernehmung beendet. 'Los!' schrie der Sergeant, 'steh auf!' Der Mann lag in seinem Blute auf der Erde Er stützte seine Arme auf einen hölzernen Stuhl und gab sich einen Stoß, ein zweiter Versuch, und ihm gelang, auf die Füße zu kommen. Er reckte seine Arme uns entgegen. 'Warum macht ihr mich nicht ganz tot? Ich kann nicht mehr!' 'Der dreckige Bastard hat das schon den ganzen Morgen gesagt'
In dem Bericht, den Moorehead über Belsen und die schrecklichen Zustände dort vor der Befreiung gibt, heißt es: 'War Sadismus am Werk bei den Deutschen? Im großen und ganzen: n e i n! Greuelhandlungen sind in diesem Lager verhältnismäßig s e 1 t e n vorgekommen was die Häftlinge umbrachte, waren nicht Greuelhandlungen, sondern Vernachlässigung.'"
Die schrecklichen Zustände aber waren die Folge höherer Gewalt, gegen die die Deutschen vergeblich alles Menschenmögliche unternahmen. Die Engländer erschienen im Augenblick der schlimmsten Not. Sie fanden Berge von unbeerdigten Leichen als Seuchenopfer. Unter diesem Eindruck begannen sie, die pflichtgemäß auf ihrem Posten gebliebenen Wachmannschaften erbarmungslos zu foltern. Sie hätten die Pflicht gehabt, erst zu untersuchen, ob und wer von den Deutschen überhaupt eine verbrecherische Tat begangen habe. So aber begannen sie die grausamste Folterung aller Deutschen ohne jede vorgängige Untersuchung. Sie schwelgten geradezu in Folterungsgreueln. Die von den Engländern ohne jeden Unterschied mit kaltblütiger Grausamkeit an den Deutschen begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit können nicht, wie die Zustände in Belsen, mit höherer Gewalt (Bombardierungen und Seuchen) entschuldigt werden.
Es ist eine Infamie, die Dinge so darzustellen, als ob die Zustände der Auflösung in dem KZ in den Tagen des Zusammenbruches im Jahre 1945 schon immer oder auch nur seit langem so bestanden hätten und ihre Ursache im Sadismus der Deutschen gehabt hätten, nicht in einer über jede menschliche Kraft hinausgehenden höheren Gewalt. Nicht nur in den KZ herrschten Versorgungsschwierigkeiten und Seuchen, sondern in ganz Deutschland
"Im August 1945 verbreitete die BBC einen erschütternden Bericht über die in ganz Deutschland herrschenden katastrophalen Verhältnisse. Wie der Sprecher des BBC anschaulich schilderte, wurde ganz Deutschland, ganz besonders Berlin, geschüttelt von Tod und Hunger und -Seuchen. Seine Stimme verriet allerdings keine Spur von Mißbilligung über die erschütternden Dinge, die er berichtete oder gar von Mitleid mit den verhungernden Deutschen. Der Sprecher war hörbar tiefbefriedigt von diesen entsetzlichen Zuständen und Leiden der Deutschen."
Die Alliierten ließen Deutschland in Not und Elend und Hunger verkommen, ohne durch höhere Gewalt dazu gezwungen zu sein und obwohl sie leicht Hilfe hätten leisten können. Sie mühten sich nur um die KZ-Insassen. Die entsetzliche Notlage des deutschen Volkes war ihnen nicht nur vollkommen gleichgültig, sondern entsprach ihren Wünschen. Sie taten nichts, um sie zu bessern und den verhungernden deutschen Müttern und Kindern zu helfen, sondern verschlimmerten die deutsche Notlage noch, soweit sie dies vermochten, indem sie deutsche Lebensmittel Deutschland entzogen und zu ihrer eigenen Versorgung verwendeten.
Was die Alliierten auf dem Gebiete der Aushungerung des deutschen Volkes leisteten, davon wird in einem anderen Bande dieser Geschichte noch des Näheren die Rede sein.
Zu den verfälschten Photographien über die deutschen KZ, die die Alliierten damals in aller Welt verbreiteten, gesellten sich die Sensationsberichte, wie sie Menschen, wie Kogon, den Amerikanern bereitwillig lieferten und der Welt ein völlig verzerrtes, falsches Bild von den Zuständen in den KZ boten.
Die Zeitschrift "The European", London, schrieb im März 1954 zu dem mutigen Bericht des Journalisten Moorehead über das KZ Bergen-Belsen:
"Welches Echo fand der Bericht Mr. Mooreheads? Wo blieben alle die Spezialisten des Weltgewissens? Wo blieben die Bischöfe, Rabbis, Prediger, Anwälte des Menschenrechts? Alle schwiegen zu dieser Menschenschinderei Für alle Zeiten ist durch Zeugnisse, wie das von Dr. Moorehead, nachgewiesen, daß es Grausamkeiten nicht nur auf einer Seite gab Wahrheitsgetreue Berichte dieser Art dienen der Zukunft; denn Europa kann erst dann wieder frei aufatmen, wenn der Gestank der Heuchelei weggefegt ist. Jedem unabhängigen Denker ist es schon seit langem klar, daß alle Gegner des Zweiten Weltkrieges ihre Ehre durch Greueltaten befleckt haben. Aber nur der Unterlegene wurde dafür gebrandmarkt Ein hervorragender Forscher und tapferer Kriegsteilnehmer auf englischer Seite gab vor kurzem seiner Meinung Ausdruck, daß die Summen des Unrechts sich auf beiden Seiten die Waage halten. Wir wollen über das Ausmaß der Schuld nicht streiten: Selbst wenn die Deutschen mehr Bluttaten begangen haben sollten als die Alliierten, dann geschah dies in der glühenden Wut des Krieges. Die englischen Grausamkeiten aber wurden kalten Sinnes nach errungenem Sieg verübt.
Die deutschen Angeschuldigten in Nürnberg konnten sich darauf berufen, daß sie von völkerrechtlichen Untaten nichts wußten. Die Verantwortlichen auf britischer Seite können dies nicht.
Werden sie nun Gericht halten über die englischen Kriegsverbrecher? Wir zweifeln daran - aber wir zweifeln nicht am Urteil der Geschichte."
(Vgl. dazu auch "Alliierte Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit", Dürer Verlag. Buenos Aires. Kern, Kriegsverbrechen, Plesse Verlag, 1964.)
Himmler erklärte am 19. April 1945 gegenüber Dr. Mazur (Norbert Mazur, En Jod talar med Himmler - Ein Jude spricht mit Himmler, Stockholm, 1946).
"Es war meine Absicht, die Lager unverteidigt zu übergeben, wie ich es versprochen hatte. Ich hatte Bergen-Belsen und Buchenwald übergeben lassen, aber keinen Dank dafür geerntet. In Bergen-Belsen hat man einen Wachtposten gefesselt und ihn zusammen mit einigen gerade verstorbenen Gefangenen photographiert. Und diese Bilder wurden dann in der ganzen Welt veröffentlicht. Auch Buchenwald ließ ich unverteidigt übergeben. Von den heranrückenden Panzerwagen wurde jedoch plötzlich geschossen. Das Krankenhaus fing Feuer und die verkohlten Leichen wurden dann photographiert Die Veröffentlichungen über die KZ als Hetze gegen uns ermutigen mich nicht, meine Politik der Übergabe der Lager ohne Verteidigung fortzusetzen. Deshalb habe ich vor einigen Tagen ein Lager in Sachsen, als die amerikanischen Panzerwagen sich näherten, ausräumen lassen "
Es ist eine infame Hetzlüge, daß die Zustände, wie sie z. B. die Engländer in Belsen vorfanden, von den Deutschen vorsätzlich und böswillig herbeigeführt waren oder auch nur gewollt wurden. Die deutsche Regierung war daran völlig schuldlos. Sowohl die Ernährung als auch die sanitären Verhältnisse waren in Belsen wie in allen übrigen KZ so lange ausreichend und normal, bis die Luftangriffe der Alliierten das Versorgungssystem in ganz Deutschland und nicht etwa nur allein in den KZ lähmten, ja völlig zerstörten. Erst dadurch und erst dann wurde die Versorgung und Ernährung in ganz Deutschland und auch in den KZ katastrophal. Die Zustände aber waren nicht schuldhaft, sondern durch höhere Gewalt herbeigeführt. Die Zustände in Belsen waren besonders schlimm, weil dort auch die Wasserversorgung völlig unterbunden und die Kanalisation zerstört war und die schlimmsten Seuchen wüteten, die täglich Hunderte von Todesopfern in dem überfüllten Lager forderten, daß man mit der Verbrennung und der Beerdigung der Opfer nicht nachkam.
In Abermillionen Exemplaren wurden 1945 in der ganzen Welt Hetzpropagandabilder verbreitet, die in den KZ vorgefundene Leichenberge zeigten.
Wir haben schon darauf hingewiesen, welche Umstände diese Leichenberge, soweit sie nicht durch Photomontagen noch verfälscht waren, verursachten. Erste Ursache war, daß in den letzten Wochen vor dem Zusammenbruch durch die jeden geregelten Verkehr lahmlegenden Luftangriffe der Alliierten die Versorgungslage der Lager schwer beeinträchtigt wurde. Infolge der dadurch verursachten Schwächung der Widerstandskraft der Lagerinsassen gegen Krankheiten stieg die Zahl der Todesfälle erheblich an. Dazu kam bei einzelnen Lagern, daß die Todesopfer der alliierten Luftangriffe auf die Städte und Orte in der Umgebung der KZ zu den Krematorien der Lager geschafft wurden, die den an sie gestellten Anforderungen nicht nachkamen. Am katastrophalsten wirkten sich aber in jenen schrecklichen Wochen die furchtbaren Seuchen aus, die Zehntausende von Opfern unter den Lagerinsassen, Häftlingen und Bewachern forderten. Die Krematorien konnten in der Leichenverbrennung mit den Todesfällen nicht Schritt halten. Daher und nur deshalb entstanden die Leichenberge, die es nur in jenen kritischen Tagen gab.
Eine weitere niederträchtige Lüge ist, daß diese Leichenberge alle als "Vergasungsopfer" hingestellt wurden. Charakteristisch aber ist bei diesen Leichenbergen, daß die unglücklichen Opfer alle nur mehr aus Haut und Knochen bestehende Skelette sind. Dadurch allein schon ist erwiesen, daß es sich bei diesen Unglücklichen um Seuchenopfer handelt. Menschen in einem solchen Zustande braucht man nicht erst zu vergasen; man vergast sie schon deshalb nicht, weil man sie in diesem Zustande einzeln zur Vergasungsstätte hätte tragen müssen, wenn es eine solche überhaupt gegeben hätte.
Eine weitere Lüge ist, daß die KZ vom Bewachungspersonal verlassen, teilweise sogar zerstört wurden und in diesem Zustande von den Befreiern vorgefunden wurden. Wie schon aus dem Buche Mazurs hervorgeht, wurden die Lager nicht verlassen, sondern ordnungsmäßig und unversehrt übergeben. Die Übergabe erfolgte sogar oft derart, daß Wochen vor der eigentlichen Übergabe Delegierten des Roten Kreuzes gestattet wurde, im Lager Aufenthalt zu nehmen und die letzten Wochen und Tage vor der offiziellen Übergabe im KZ selbst mitzuerleben.
Das KZ Dachau wurde am 24. April den Amerikanern unversehrt übergeben. Am 6. April 1945 wurde der Vertreter des Roten Kreuzes, Paul Danand, von Eichmann selbst in das Lager Theresienstadt geführt.
In das KZ Ravensbrück (Frauen-KZ mit 17.000 Frauen als Insassen) wurde der Delegierte des Roten Kreuzes am 23. April 1945 eingeführt. Bezüglich der KZ Oranienburg, Sachsenhausen, hatte Heinrich Himmler befohlen, die Insassen von Lübeck nach Norwegen einzuschiffen. In das KZ Mauthausen wurde die Delegation des Roten Kreuzes am 23. April 1945 zugelassen. Sie wohnte dort im KZ bis zur Übergabe des Lagers an die Amerikaner, die am 8. Mai erfolgte. Der Lagerkommandant war nicht geflohen, sondern erwartete die Truppen des Generals Patton, die am 8. Mai das Lager betraten. Ziereis, der in Begleitung der Delegierten des Roten Kreuzes den das Lager betretenden Amerikanern ahnungslos entgegenging, wurde ohne Anlaß sofort durch einen Bauchschuß schwer verwundet. Sein angebliches "sogenanntes" Geständnis kam so zustande: Vor einem amerikanischen Offizier, der kein Wort deutsch verstand, schrieb ein Lagerinsasse, ein Häftling, das angebliche Geständnis des sterbenden Ziereis in polnischer Sprache auf. Zu diesem angeblichen Geständnis Ziereis,, daß er von Kaltenbrunner den Befehl gehabt habe, täglich 1000 Häftlinge zu töten, bezeugte Willy Höttl in Nürnberg, daß dies völlig unrichtig war. Auch der seit 23. April im Lager weilenden Rot-Kreuz-Delegation war von einer Tötung nichts bekannt. (Vgl. IMT XI, Seite 290.)
Zu den KZ-Greuellügen berichtet Frau Dr. Gertrud Klein als Erlebnis- und Augenzeuge (DWZ, Hannover, 17. Jänner 1962, Seite 5):
"Ich war im Dritten Reich Kreisfrauenschaftsleiterin. Und sehen Sie, hier hört meine Geschichte, wenn ich sie jemandem erzählen will, auch schon auf. Mit hochgezogenen Augenbrauen pflegt der Partner aufzuschauen und mit einem 'Ach soo!' sich diskret abzuwenden, als wolle er mir peinliche Bekenntnisse taktvoll ersparen.
Ganz Wohlwollende sagen mir etwa: 'Na ja, jeder kann einmal danebenhauen' und wechseln das Thema. Aber nun will ich dem Leser ein Geheimnis verraten: Ich habe gar nichts Peinliches zu bekennen! Ich habe nur unsäglich viel Schweres und Schönes und Trauriges und eine von Begeisterung getragene Arbeit erlebt
Im 'Anhaltelager' - so hießen die KZ der 'Befreier' spielte man uns Filme vor und erwartete unseren Zusammenbruch Man versuchte uns noch vieles andere einzureden und versah uns mit haarsträubenden Geschichten. Wir sagten uns damals gegenseitig: Was soll denn das alles? Es muß ja doch jeder wissen, was wirklich sich alles zugetragen hat Damals erschien uns die (Lügen-)Propagandaflut nur lächerlich; denn wir maßen sie an der Wahrheit unserer eigenen Erfahrungen. Wir dachten auch daran, wie die Greuellägengeschichten aus dem Ersten Weltkrieg geplatzt waren und erwarteten noch ganz selbstverständlich den baldigen Sieg der Wahrheit
Ein japanischer Bewacher in amerikanischer Uniform fragte mich einmal: 'Sag mir: wieviele hast du getötet? Was? Keinen? Ja, warum bist du denn dann hier?' Ich sagte, ich hätte nur Hilfsbedürftige betreut. Er hat es mir nicht geglaubt.
Als wir 1946 die erste Post ins Lager erhielten, erfuhr ich, daß mein lieber Mann die Haft in der russischen Zone mit ihren qualvollen Schikanen nicht überlebt hat. Ich mußte nun meine v i e r Kinder vom Stacheldraht aus all die langen Jahre hindurch betreuen, die ich in Haft war Ich habe viele Menschen gekannt: SS-Männer, nicht nur Waffen-SS, von lauterster Gesinnung: einen Bewacher von Dachau z. B., dem sie dann die Stiefel in den Schädel traten, obwohl er ein Mann edelster Gesinnung und tadelloser Haltung gewesen war und bis zuletzt geblieben ist
Dann kamen die Verhöre. Ich hatte in meiner Stube ein junges Mädchen, das ohne jedes Zutun ihrerseits als Aufseherin ins Jüdinnenlager nach Lenzig dienstverpflichtet worden war. Sie hatte dort die Jüdinnen in die Fabrik zu führen und wieder abzuholen und für Ordnung zu sorgen. Die Jüdinnen hatten überzogene Betten mit Strohsäcken (oder Matratzen), ich weiß es nicht mehr genau, gehabt, während wir im 'Anhaltelager' auf dem bloßen Holz schlafen mußten. Das Mädchen hat diese Dinge bei den stundenlangen Verhören ausgesagt und bestätigt. Weinend und erschöpft kam sie dann immer zurück: 'Sie wollen Greuel von mir hören! Wenn ich schon selbst keine begangen hätte, müßte ich doch welche gesehen haben! Sie lassen nicht nach!' - Nun, sie blieb standhaft, sie log nicht. Aber brachten das alle fertig? Hat man damals nicht Augenzeugen, mit recht sonderbaren Methoden gefunden? "
Ein Kronzeuge der KZ-Verbrechen
im niederbayrischen Straubing erschien am 30. August 1945 ein junger Mann in KZ-Kleidung und mit einem Ausweis auf den Namen Walter Teuber.
Er gab vor Rechtsanwalt Dr. jur. Hans Kellner, Theresienplatz 39, eine eidesstattliche Versicherung auf dreieinhalb Seiten. Der Inhalt seiner eidesstattlichen Erklärung wurde im von der amerikanischen Militärregierung betriebenen Bayrischen Rundfunk unter dem Titel "Der Führer hat es gewußt" gesendet.
Am 31. Oktober 1945 wurde Walter Teuber auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung neuerlich vorgeladen und gab wiederum eine schriftliche eidesstattliche Erklärung über seine grauenhaften Erlebnisse zu Protokoll.
Hier aus dem Wortlaut des langen Protokolls vom 10. September 1945:
"Es erscheint vor dem unterfertigten Rechtsanwalt Dr. Hans Kellner in Straubing Herr Walter Teuber, zur Zeit Straubing, Sandnerstraße 3, und erklärt:
'Ich wurde am 26. Juli 1828 in Reusendorf, Post Waldenburg in Schlesien, als Sohn der Fabriksbesitzerseheleute Kurt und Marthe Teuber, letztere geborene Zeiske, wohnhaft in Breslau, Schweidnitzer Stadtgraben 4, geboren. Ich hatte noch fünf Geschwister: nämlich drei Brüder und zwei Schwestern; ich war der jüngste Sohn. Mein Vater war geschäftsführender Gesellschafter der Kommanditgesellschaft Schlesischer Textil KG in Breslau. An der Gesellschaft waren außerdem beteiligt: Herr Max Sturm in Bielefeld, Herr Erich Niemeyer in Görlitz, Herr Ludwig Halbweg in Wüstengierstorf und Herr Karl Duschner in Lagenbielen. Die Firma umfaßte zwölf Textilfabriken, und zwar drei in Görlitz, zwei in Wüstengierstorf, zwei in Langenbielen bei Schweidnitz und fünf in Bielefeld in Westfalen. Die Fabriken hatte mein Vater im Jahre 1912 erworben. Die sämtlichen Fabriken beschäftigten insgesamt 12.800 Arbeiter in den Webereien und rund 500 Maschinenarbeiter und 300 Transportarbeiter.
Mein Vater war Abgeordneter der Sozialdemokratischen Partei. Er war ein Gegner der NS-Bewegung und hat sich von Anfang an gegen die Einrichtungen dieser Partei und ihrer Gliederungen, insbesondere auch der DAF, gewehrt. Er war bereits im Jahre 1934 zum erstenmal aus politischen Gründen verhaftet und war bis zum Jahre 1937 in der Festung Glatz in Haft.
Am 2. September 1939 wurde unsere ganze Familie von der Gestapo verhaftet und in das Zuchthaus in Breslau gebracht, wo wir bis Anfang 1940 in Haft blieben. Wir waren ungefähr vier Wochen in Freiheit, als am 2. September 1940 wiederum die ganze Familie in Haft gesetzt wurde in der Festung Glatz; von dort aus kamen wir am 28. Dezember 1940 in das KZ Buchenwald bei Weimar. In Buchenwald wurden wir in verschiedene Baracken aufgeteilt und verschiedenen Außenkommandos zugeteilt. Ich persönlich kam zuerst in das KZ-Lager Riga in Ostpreußen, und zwar um den 1. Jänner herum. Dort blieb ich bis Juli 1941, kam dann ins Lager Auschwitz und von dort im Oktober 1941 in das Lager Mauthausen in Oberösterreich. Von dort kam ich im Juni 1942 in das Lager Sachsenhausen bei Berlin; am 28. August 1944 wurde ich nach Buchenwald zurücktransportiert.
Ich hatte dort ein paar Tage Ruhe und mußte dann einen Scheiterhaufen errichten von zwei Meter Länge, zwei Meter Breite und zwei Meter Höhe. Das Holz dazu mußte ich mir selbst schlagen. Am 2. September 1944 wurde ich nun diesem Scheiterhaufen gegenüber an eine Mauer gefesselt. Es wurde meine ganze Familie: Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Großeltern, insgesamt 27 Personen (!), gefesselt herangeführt.
SS-Hauptgerichtsrat Niemüller verkündete ein Todesurteil, wonach meine sämtlichen Angehörigen zum Tode des Verbrennens verurteilt seien. Es war ferner Hauptsturmführer Karbian Stapfner mit 40 Sanitätspersonen anwesend, welche sich über meine Angehörigen hermachten, ihnen die Därme herausrissen, Benzin eingossen, die Körper mit Benzin übergossen und auf den Scheiterhaufen warfen, der ebenfalls in Brand gesteckt wurde. Meiner Mutter wurde eine Brust abgeschnitten und mir an den Mund gepreßt mit den Worten: 'Da hast du ein ewiges Andenken!'"
Die Körper verkohlten mit dem Holz (27 Körper auf einem Scheiterhaufen zwei Meter im Quadrat!) zu einem kleinen Aschenhaufen, den ich noch am gleichen Tage hinter dem Krematorium vergraben mußte. Bei der Verbrennung meiner Familie war das gesamte Lager Buchenwald in großem Umkreise aufgeboten und mußte dieser schauerlichen Tat beiwohnen. Ganz in der Nähe des Scheiterhaufens waren die Ehrengäste anwesend: Adolf Hitler, Hermann Göring, Himmler, Gauleiter Wächtler, Gauleiter Hanke, Robert Ley und Albert Rosenberg. Der ganze Hergang dauerte von zwölf Uhr Mittag bis gegen Abend sechs Uhr. Ich wurde wieder in meine Baracke zurückgebracht
Weiter waren bei der Verbrennung meiner Familie anwesend auch die vier Geschäftsteilhaber Sturm, Niemeyer, Halbweg und Duschner, welche sich zur Zeit in Regensburg, Stadt am Hol, befinden ich wurde ausdrücklich über die Bedeutung des Eides und die strafrechtlichen Folgen einer vorsätzlichen oder fahrlässigen Eidesverletzung hingewiesen und erkläre mich trotzdem bereit, die Richtigkeit und Wahrheit der hier abgegebenen Erklärung mit einem Eide zu bekräftigen.
Nach wortdeutlichem Vorlesen als richtig anerkannt und eigenhändig unterschrieben.
Straubing, den 10. September 1945. Gez. Walter Teuber.,"
"Die obige eidesstattliche Versicherung hat unter Heutigem, nach eingehender Besprechung und Belehrung abgegeben und nach wortwörtlichem Vorlesen unterschrieben Walter Teuber aus Reussendorf, der sich durch Wohnungsausweis mit Lichtbild legitimiert hat.
Straubing, den 10. September 1945. Gez. Dr. Keller."
Solcher haarsträubender Unsinn wurde ernst genommen und geglaubt und durch Rundfunk und Presse weiterverbreitet. Durch einen Zufall wurde Teuber als Lügner und Betrüger entlarvt. Eines Tages erschien die Rotkreuzschwester Hedwig aus dem Passauer Reservelazarett Internat St. Stefan auf Besuch bei der Familie Adrian in Straubing, Sandnerstraße 3. Sie traf dort den Zwangseinquartierten Walter Teuber, der Schwester Hedwig nicht gleich erkannte, obwohl sie ebenfalls aus Reussendorf stammte. Teuber erzählte der Schwester seine furchtbaren Erlebnisse und gab ihr auch seine eidesstattlichen Erklärungen zu lesen. Schwester Hedwig sagte Walter Teuber ins Gesicht, daß alles, was er hier erzählt habe und was über den Bayerischen Rundfunk gelaufen sei, ein ganz gemeiner Schwindel sei. Sie sei bis zur Vertreibung in Reussendorf gewesen und Teubers Angehörige seien damals alle noch am Leben gewesen. Darauf brach Teuber zusammen und gab am 18. November 1945 in Gegenwart des Ehepaares Adrian eine neue Erklärung ab, in der er die schauerlichen Beschuldigungen seiner eidesstattlichen Erklärungen zurücknahm.
Er versicherte nun, daß er niemals an einen Baum oder an eine Mauer gefesselt gewesen sei; aus seinen Angehörigen wurden niemals Därme herausgerissen, sie wurden niemals mit Benzin übergossen, seiner Mutter wurde keine Brust abgeschnitten, und daß die ganze Geschichte erfunden sei; auch daß die weiblichen Mitglieder seiner Familie vergewaltigt worden wären und alles andere Gräßliche mehr.
Die "DWZ" vom 3. Juli 1964, die ausführlich über diesen Fall
berichtet (Seite 7), bringt auch die Faksimile des Widerrufes von Walter Teuber, in dem er gesteht, daß er alles frei erfunden habe.
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