Meinungsäußerungsfreiheit, dissidente Historiker und Holocaust-Revisionisten, Teil 2

Von David Botsford (Zum ersten Teil)

Zur Zeit berät die britische Regierung darüber, ob in Großbritannien ein Gesetz eingeführt werden soll, das die »Leugnung des Holocaust« unter Strafe stellt, also sämtliche, auch wissenschaftliche, Widerlegungsversuche der These, es sei zwischen 1941 und 1945 zu einem vor allem mit technischen Mitteln durchgeführten Massenmord an den damals im deutschen Machtbereich befindlichen Juden gekommen. Das britische Innenministerium befindet sich zur Zeit noch in einer Meinungsbildungsphase, zu der es jeden um Mithilfe gebeten hat. David Botsford hat sich daher vor kurzem an das Innenministerium gewandt und in einem ersten Schreiben seine Einwände gegen eine Pönalisierung geschichtlicher Ansichten vorgetragen. Denn nach Botsfords Ansicht vertritt derjenige einen mit den Prinzipien eines freiheitlichen Rechtsstaates unvereinbaren »totalitären Standpunkt«, der meint »die Historiker seien durch Strafgesetze daran zu hindern, die offiziellen Regierungsversionen über bestimmte geschichtliche Fragen anzuzweifeln«, wie er nachfolgend im zweiten Teil seines Beitrages darlegt. Wir hoffen, daß es ihm gelingt, die britische Regierung davon zu überzeugen, ein Hort der immer seltener werdenden Freiheit in Europa zu bleiben.


Revisionismus des Zweiten Weltkrieges

Mit der wachsende Kriegsgefahr Ende der 30er Jahre und besonders seit Ausbruch des europäischen Konflikts im Jahre 1939 war Harry Elmer Barnes ein ausgesprochener Gegner einer US-Intervention. In seiner landesweit veröffentlichten Zeitungskolumne machte er die Amerikaner auf die Gefahren einer Einmischung in den Krieg aufmerksam. 1940 schließlich sah sich sein Arbeitgeber angesichts des Drucks seitens mächtiger Interessengruppen, die für den Eintritt der USA in den Krieg plädierten, genötigt, Barnes zu entlassen, um einen ruinösen Anzeigenboykott zu vermeiden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Barnes der Anführer einer geschichtsrevisionistischen Schule, die sich dieses Konflikts annahm. Er sammelte Spendengelder zur Finanzierung von Forschungen sowie zur Abfassung und Veröffentlichung von Büchern, die sich mit verschiedenen Aspekten des Krieges zwischen 1939 und 1945 befaßten und versammelte Gelehrte aus den USA und aus Westeuropa, die diese Arbeit verrichten sollten. Nicht zuletzt verfaßte Barnes das Buch Perpetual War for Perpetual Peace (Ewiger Krieg für ewigen Frieden),[1] eine größere Sammlung revisionistischer Beiträge über die Außenpolitik Roosevelts und Trumans, und er stellte eine Serie von Flugblättern her, die sich kritisch mit dem von ihm sogenannten »Hofhistorikern« auseinandersetzten, also jenen Gelehrten, die von Regierungen und halboffiziellen Institutionen große Summen erhielten, um damit Bücher zu schreiben, die nichts anderes waren als nachgeschobene Rechtfertigungen der Regierungspolitik.

Von den revisionistischen Historikern in den USA, darunter dem bemerkenswerten Charles A. Beard,[2] wurden Studien über jene Diplomatie verfaßt, die die USA im Dezember 1941 zum Eingreifen in den Krieg veranlaßt hatte. Roosevelts Regierung hatte behauptet, sie habe alles in ihrer Macht stehende getan, um die USA aus dem Krieg herauszuhalten, bis sie dem heimtückischen und unprovozierten Angriff der Japaner auf Pearl Harbor ausgesetzt war. Die Revisionisten führten an, Roosevelt habe seit 1939 tatsächlich alles in seiner Macht stehende getan, um die USA in den Krieg hineinzuziehen, oder sogar schon seit seiner »Quarantänerede« im Jahr 1937. Er habe dies allerdings wegen der Ablehnung jeder Intervention durch das US-Wahlvolk äußerst heimlich tun müssen. Andere Autoren, wie etwa George Morgenstern,[3] Admiral Robert Theobald,[4] John Toland[5] und Barnes selbst,[6] argumentierten, daß Roosevelts Regierung den Angriff der Japaner auf Pearl Harbor vorsätzlich provoziert habe. Sie führten an, daß die Sperrung aller japanischen Vermögen in den USA im Juli 1941 und die dadurch verursachte Reduzierung der Erdöllieferungen Japan in eine Lage versetzte, in der es keine Alternative mehr hatte als die USA anzugreifen. Sie behaupteten, daß die Regierung bereits im voraus von dem japanischen Überfall wußte, zumal der japanischen Code geknackt worden war, daß sie diese Information den Kommandeuren in Pearl Harbor aber vorsätzlich vorenthielt, um damit ein Maximum an menschlichen Verlusten zu erzielen, womit sichergestellt werden könnte, daß der US-Kongreß anschließend einer Kriegserklärung zustimmen würde. Und tatsächlich wurde vor nicht allzu langer Zeit in den US National Archives der dokumentarische Beweis für diese These gefunden: Dem deutschen Geheimdienst war es am 26.11.1941, also zwei Wochen vor dem tatsächlichen Angriff, gelungen, ein Telefongespräch zwischen Churchill und Roosevelt abzufangen und zu entschlüsseln, in dem Churchill Roosevelt vor dem bevorstehenden Angriff warnte. Dessen Geheimdienst war es zuvor gelungen, den japanischen Code zu knacken.[7]

Die definitive revisionistische Studie über den Ausbruch des Krieges in Europa im Jahre 1939 war The Origins of the Second World War (1961)[8] von dem bemerkenswerten Historiker Alan J.P. Taylor von der Universität Oxford. Taylor griff den allgemein geglaubten Mythos an, Hitler habe Deutschland in den 30er Jahren rasch wiederaufgerüstet und einen Generalplan zur Eroberung Europas verfolgt, der unausweichlich zu einem Krieg geführt hätte. Taylor bewies, daß Hitler bis 1936 kaum aufgerüstet hatte und daß er es danach auch nicht schneller tat als die anderen europäischen Mächte. Auch wenn er gewillt war, die Bedingungen des Versailler Vertrages zu revidieren, so reagierte er dennoch bloß auf die sich ergebenden krisenhaften Situationen in Österreich und im Sudetenland im Jahr 1938 sowie in Polen im Jahr 1939, und er handelte in genau der gleichen Weise, wie es die anderen Mächte auch alle taten. Er hatte keinen Kriegsplan, sondern wollte die Revidierung des Versailler Diktats vielmehr unter Vermeidung von Feindseligkeiten erreichen. Der Krieg brach schließlich aufgrund einiger Fehleinschätzungen der beteiligten Mächte während der Polen-Krise aus, während der Hitler versuchte, die deutsche Stadt Danzig von den Polen durch Verhandlungen zurückzugewinnen. Der Mythos von einem „Naziplan zur Erringung der Weltherrschaft" war tot. Taylor amüsierte sich sehr angesichts des Heulens und Zähneklapperns, das der Veröffentlichung seines Buches folgte, und den Behauptungen, Taylor sei eine Art Nazi-Apologet. In Adam Sismans Biographie über Taylor findet sich folgender unterhaltsamer Vorfall:

Alan John Percivale

Alan John Percivale Taylor

»Als Allen zu einer weiteren Fernsehdiskussion nach München flog [...] frug in der Taxifahrer, der ihn vom Flughafen in die Stadt fuhr, ob er einen gewissen Engländer namens A.J.P. Taylor kenne. Allen war sprachlos; er erklärte, daß er ihn gut kenne, ja daß er es selbst sei. Der Taxifahrer stoppte mitten im Verkehr, erläuterte, daß er selbst Mitglied von Hitlers SS-Leibstandarte gewesen sei, und reichte Allen die Hand zur Gratulation, da er schließlich doch nachgewiesen habe, daß Hitler den Krieg nicht verursacht hatte.«[9]

Natürlich war Taylor keine Art von NS-Sympathisant. Als Privatmann war er Sozialist, dessen politische Ansichten denen des linken Labour-Flügels nahestanden. Aber er trennte seine persönlichen Ansichten säuberlich von seiner beruflichen Arbeit. Sein Zugang zur Geschichte war sehr einfach:

»Es gibt nur eine grundlegende Verantwortlichkeit für den Historiker, und das ist, sein Bestes für die geschichtliche Wahrheit zu geben. Wenn er Dinge entdeckt, die für seine politischen Überzeugungen katastrophal wären, würde er es dennoch in seinen Büchern schreiben. Es gibt für ihn keine Rechtfertigung, die Vergangenheit im Dienste irgendwelcher Überzeugungen zu frisieren.«[10]

Taylor kritisierte die »Hofhistoriker« vernichtend, die von Regierungen und halboffiziellen Institutionen angestellt wurden. Er beschrieb des Buch Between War and Peace von Herbert Feis,[11] einem ehemaligen Angestellten des US-State Department, als »Darstellung des State Departments in der Form historischer Gelehrsamkeit.« Er meinte, daß

»Dr. Feis' Schlußfolgerungen nicht von den Beweisen abgeleitet wurden; sie wurden als selbstverständlich angenommen, noch bevor das Buch begonnen wurde.«[12]

Taylor schloß:

»Die akademischen Historiker des Westens mögen ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit auch dann noch beteuern, wenn sie von einem Ministerium angestellt wurden; aber sie sind genauso „engagiert", als ob sie in einer jener schicken Uniformen steckten, wie sie von Dr. Goebbels für deutsche Professoren entworfen wurden.«

Andere britische Revisionisten, wie Emmet J. Hughes,[13] David Irving und John Charmley,[14] haben kritische Studien über die Politik Winston Churchills vor und während des Zweiten Weltkrieges veröffentlicht, die das populäre Image Churchills als Retter der Nation und der Welt tendenziell unterminieren. Sie legen dar, daß seine Politik Großbritannien und sein Weltreich ruiniert habe, und daß sein Verhalten nicht jene Züge trage, die der heldenhafte Mythos suggeriere. So hat zum Beispiel Irving bewiesen, daß Churchill durch seinen Geheimdienst immer im voraus wußte, wann und wo während des Luftkrieges über England ein deutscher Bombenangriff auf London zu erwarten war. Churchill selbst hatte diese Angriffe durch seine fortwährenden, unter dem Bruch internationaler Abkommen durchgeführten Bombardements deutscher Städte provoziert. Churchill verließ London während dieser Angriffe, um kurz danach zurückzukehren und sich den Journalisten während seiner Tour durch die Trümmer zu präsentieren.[15]

In den 60ern veröffentlichten einige amerikanische revisionistische Historiker der „Neuen Linken", wie etwa William Appleman Williams[16] und Gabriel Kolko,[17] Werke, in denen sie ausführten, die US-Außenpolitik habe während des Zweiten Weltkrieges darauf abgezielt, den wirtschaftlichen, militärischen und politischen Einfluß der Vereinigten Staaten auf Kosten der anderen Mächte auf die ganze Welt auszuweiten, und daß sie durchaus nicht jene altruistische »Kreuzfahrerin für die Demokratie« aus der Kriegspropaganda war. Die Arbeiten dieser Historiker waren insofern ein Meilenstein in der Entwicklung des historischen Revisionismus bezüglich der Jahre 1939-1945, als die Kritik an der Außenpolitik der Kriegszeit der Regierung Roosevelt bis dahin eine Art Tabu unter den US-Gelehrten der politischen Linken und des Zentrums war.

Der Hintergrund des Ausbruchs des Krieges zwischen Deutschland und der Sowjetunion im Jahre 1941 war gleichfalls ein Thema revisionistischer Untersuchungen. Sowohl Professor Ernst Topitsch,[18] ein Österreichischer Philosoph, als auch Victor Suworow,[19] ein sowjetischer Überläufer, der Zugang zu erstklassigem sowjetischen Material hatte, schrieben Bücher, in denen sie darlegten, daß Stalin im Frühjahr 1941 massive Truppenaufkommen an seiner Westgrenze aufmarschieren ließ, um im Sommer dieses Jahres in Deutschland einzufallen. Topitsch und Suworow argumentieren, Hitlers Unternehmen Barbarossa habe darauf abgezielt, diese Bedrohung zu beseitigen, bevor es zu spät gewesen wäre, und das dies nicht etwa die Zuspitzung irgendeines Langzeitplanes gewesen sei.

Andere Revisionisten untersuchten die Doktrin von der »Bedingungslosen Kapitulation«, auf der Roosevelts seit Januar 1943 bestand und die, so wird ausgeführt, die Position von Anti-Hitler-Verschwörern in Deutschland schwächte, den Krieg in die Länge zog, viele Menschenleben und materielle Güter vernichtete und Deutschland und Japan als Bollwerke gegen die Expansion des kommunistischen Rußland und China ausschaltete. Die Alliierten übergaben der Sowjetunion gigantische Mengen materieller Unterstützung, ohne für die osteuropäischen Nationen Bedingungen zu stellen, die schließlich für 40 Jahre unter sowjetische Kontrolle gerieten.

Revisionistische Forscher haben ebenso die Greuel der Alliierten untersucht. Während des Krieges kämpften 500.000 bis eine Millionen sowjetische Bürger als Teile der Wehrmacht und deren Hilfseinheiten, und gegen Kriegsende wurde sogar eine Russische Befreiungsarmee unter General Wlassow gegründet, der 1942 von den Deutschen gefangen genommen worden war. Andere sowjetische Bürger liefen zu den Deutschen über und wurden zwangsweise oder freiwillig als Arbeiter eingesetzt oder als Kriegsgefangene interniert. Nach Kriegsende wurden etwa drei Millionen sowjetische und jugoslawische Bürger, die sich den Briten und Amerikanern unter der Voraussetzung ergeben hatten, daß sie nicht zur Rückkehr gezwungen würden, von den britischen und amerikanischen Behörden zwangsweise repatriiert. Diese Menschen wurden sodann entweder vom NKWD bzw. von Titos Kommunisten ermordet oder in Erwartung eines langsamen Todes in den Archipel Gulag verschleppt.

F.J.P. Veale, A.J.P. Taylor und andere haben schlüssig dargelegt, daß Großbritannien, und nicht Deutschland, 1940 den Luftkrieg gegen die Zivilbevölkerung unter Bruch internationaler Vereinbarungen und entgegen Jahrhunderten europäischen Gewohnheitsrechts begannen. Der Lindemann Plan, der 1942 offiziell von der Regierung Churchill angenommen wurde, forderte das Flächenbombardement gegen deutsche Zivilisten, was zu massenhaften Massakern in deutschen Städten führte. Martin Caidin hat gezeigt, daß der zehntägige britische Luftangriff auf Hamburg im Jahr 1943 insgesamt etwa 60.000 bis 100.000 Tote forderte.[20] David Irving schätzt, daß die Royal Airforce und die US Air Force während ihres Angriffs auf Dresden im Februar 1945 etwa 70.000-90.000 Zivilisten töteten, hauptsächlich Flüchtlinge.[21] Diese Stadt hatte keinerlei militärische Bedeutung, keine Kriegsindustrie und auch keine Luftverteidigung. Insgesamt wurden etwa 400.000 deutsche Zivilisten durch derartige Bombardements umgebracht. Für jeden britischen Zivilisten, der durch deutsche Bomben starb, wurden neun deutsche bei den angelsächsischen Angriffen getötet. Für jede deutsche auf England abgeworfene Tonne an Bomben ließen die britischen und US-Bomber 315 Tonnen auf Deutschland fallen.[22] Als die US-Bomber 1945 in Reichweite der japanischen Inseln kamen, führten sie auch in Japan ein Flächenbombardement auf die japanischen Städte durch. Der Angriff auf Tokio war der größte in der bisherigen Geschichte der Menschheit. Die Piloten berichteten, sie hätten den Geruch brennenden Menschenfleisches noch drei Kilometer über der in Flammen stehenden Stadt riechen können. Der einzige außergewöhnliche Umstand der zwei auf Hiroshima und Nagasaki ausgeführten Luftangriffe war, daß dies mit nur einer Bombe geschah. Gar Alperovitz hat neben anderen gezeigt, daß die Japaner seit Januar 1945 versucht haben, sich zu ergeben.[23] Der aus militärischer Sicht völlig unnötige Atombombenabwurf auf diese Städte im August war das Ergebnis der internen US-Politik und von Rivalitäten zwischen den Teilstreitkräften.

Auch andere alliierte Greueltaten wurden von den Revisionisten untersucht, einschließlich des sowjetischen Massakers an etwa 23.000 polnischen Kriegsgefangenen in Katyn und anderswo im Jahre 1940, sowie die Massenmorde, -vergewaltigungen, -plünderungen und sonstigen Zerstörungen, die von der sowjetischen Armee bei ihrem Vormarsch durch Ungarn und Deutschland in den Jahren 1944-45 durchgeführt wurden. Darunter fallen auch das vorsätzliche Versenken deutscher Rot-Kreuz-Schiffe, die Flüchtlinge aus Ostdeutschland in den sicheren Westen brachten. Derartige Greueltaten wurden noch lange nach der deutschen Kapitulation weitergeführt und wurden von der sowjetischen Propaganda sogar vorsätzlich angeheizt. Die Behandlung deutscher Kriegsgefangener in sowjetischer Hand war dermaßen schlecht, daß nur ganz wenige von ihnen lebend zurückkehrten, die meisten davon erst im Jahre 1955. Alfred de Zayas hat die gewaltsame Vertreibung von 15 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat in den Östlichen Provinzen Deutschlands untersucht, die bei Kriegsende von Polen, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion besetzt wurden.[24] Es wird angenommen, daß von diesen Flüchtlingen etwa zwei Millionen auf ihrem langen, beschwerlichen Marsch in den Westen an Hunger oder Kälte starben oder schlicht ermordet wurden.

Andere Revisionisten wie der italienische Historiker Luigi Villari[25] haben enthüllt, daß die anglo-amerikanische Invasion in Westeuropa in den Jahren 1943-45 keineswegs jener wundersame Vorgang der »Befreiung« war, wie er in den Hollywood-Filmen immer dargestellt wird. Im Jahre 1994 beispielsweise gerieten die marokkanische Truppen unter dem Kommando von General Juin von der Französischen Befreiungsarmee in Italien im Gebiet zwischen Neapel und Rom außer Kontrolle. Sie vergewaltigten 2.000 bis 3.000 Frauen zwischen 11 und 86 Jahren, ja sogar Männer. Sie ermordeten 100 Frauen, 800 Männer, die diese beschützen wollten, zerstörten 81% aller Wohngebäude und landwirtschaftlicher Einrichtungen, stahlen 90% des Viehs und raubten buchstäblich alles, was den Dorfbewohnern etwas wert war.[26] Während der alliierten »Befreiung« Italiens arbeiteten die Amerikaner eng mit bösartigen Mafiakillern zusammen, wie etwa »Lucky« Luciano, der so die tödliche Umarmung Italiens durch die Mafia wieder einführen konnte, die in den 20er Jahren von Mussolini erfolgreich beseitigt worden war. Im »befreiten« Italien und Frankreich durchstreiften bewaffnete kommunistische Todeskommandos das Land und ermordeten alle, mit oder ohne Schauprozeß, die sie als »Kollaborateur« einstuften, was auch jene einschloß, die wegen ihrer antikommunistischen Einstellung bekannt waren.

Revisionisten haben weiterhin angeführt, daß die von Deutschen während des Krieges durchgeführten Erschießungen von Zivilisten, so hart sie sicherlich waren, nur eine Antwort auf den Partisanenkrieg waren. Diese Partisanen kämpften in Zivilkleidung, töteten deutsche Soldaten und tauchten anschließend in der Zivilbevölkerung unter. Diese Art der Kriegführung war von der Genfer Konvention ausdrücklich verboten worden, die eine strikte Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten vorsieht. Besonders die Kommunisten engagierten sich in diesem Partisanenkrieg, um die Deutschen zu Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung zu provozieren, womit sie deren Haß gegen die Deutschen schürten, was wiederum den Zulauf zu diesen »Widerstandsbewegungen« erhöhte. Der erstklassige britische Militärhistoriker und Experte für den Panzerkrieg Generalmajor J.F.C. Fuller beschrieb, wie der sowjetische Partisanenkrieg ablief:

»Die Partisanen wurden angewiesen, deutsche Soldaten zu entführen, sie zu Tode zu foltern und anschließend ihre entstellten Leichen so abzulegen, daß der Verdacht auf ortsansässige Zivilisten fiel. Deutsche Repressalien waren die Folge: Dörfer wurden niedergebrannt, Geiseln erschossen, Vieh konfisziert und manchmal wurden ganze Bezirke, in denen die Partisanen aktiv waren, verwüstet. Für die Partisanen war der Schaden dieser Repressalien vernachlässigbar, zumal sie anschließend ohnehin in ein ganz anderes Gebiet abgezogen waren, wo sie ihre Teufelein wiederholten. Aber für die Deutschen waren sie katastrophal. Die um ihre Lebensgrundlagen gebrachten Bauern, die die Deutschen einst als ihre Befreier gefeiert hatten, wurden von Haß erfüllt und schlossen sich den Partisanen zu Zehntausenden an.«[27]

Ähnliche Ereignisse fanden überall im deutsch besetzten Europa statt. Nach der Ermordung ihrer Soldaten verkündeten die Deutschen, daß jede weitere Partisanentätigkeit mit der Erschießung von zehn Zivilisten für jeden getöteten deutschen Soldaten geahndet würde. Diese Drohungen wurden dann wahr gemacht, wenn die Partisanenanschläge trotz dieser Warnungen andauerten. Die deutschen Reaktionen, so unbarmherzig sie sicherlich gewesen sind, wurden aber dennoch in Übereinstimmung mit internationalem Recht und in Übereinstimmung mit jenen Regeln durchgeführt, wie sie sich in den militärischen Handbüchern der wichtigsten Staaten finden. Genau die gleichen Methoden wurden von den Briten in Malaysia und Kenia, von den Franzosen in Indochina und Algerien und von den Amerikanern in Vietnam angewandt.[28]

Die englisch-amerikanisch-französische Besetzung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg war bekanntlich vom Morgenthau-Plan inspiriert worden, der die Zerstörung der deutschen Industriekapazitäten und die Umwandlung Deutschlands in einen Agrarstaat mit einer massiv verringerten Bevölkerungszahl, also den Massenmord am deutschen Volk in zig-Millionenhöhe vorsah. Unzählige Berichte aus der unmittelbaren Nachkriegszeit zeugen von den erschreckenden Bedingungen von Hunger und Krankheiten, denen das deutsche Volk durch die Zerstörung seiner Fabriken, Minen und seiner Ökonomischen Ressourcen sowie der vorsätzlichen Vorenthaltung von Lebensmittellieferungen ausgesetzt war. Kriegsgefangene wurden nach dem Kriege illegal und häufig unter sehr schlechten Bedingungen als Sklavenarbeiter eingesetzt oder in Lagern ohne Unterkünfte dem Tode durch Hunger, Krankheiten und Erfrierungen ausgesetzt. Man kann nur Erahnen, wie die Bedingungen in der sowjetischen Besatzungszone gewesen sein müssen. Erst seit 1948, mit der wachsenden Bedrohung durch sie Sowjets, begannen die westlichen Besatzer, den Morgenthau-Plan zu revidieren und durch eine Politik des Wiederaufbaus Deutschlands zu ersetzen. In seinem neuesten Buch Verschwiegene Schuld behauptet der kanadische Journalist James Bacques, daß insgesamt etwa neun Millionen Deutsche als Ergebnis der sowjetischen und westalliierten Besatzungspolitik zwischen 1944 und 1950 einen vorzeitigen Tod starben,[29] auch wenn dies zumeist als viel zu hoch gegriffen gilt.

Das Nürnberger Militärtribunal und andere Strafverfahren gegen deutsche und japanische Führer der Kriegszeit wurden ebenfalls von revisionistischen Forschern untersucht, insbesondere in dem Buch Advance to Barbarism von dem britischen Anwalt F.J.P. Veale.[30] Die Revisionisten haben kritisiert, was geschah, nachdem die alliierten Mächte ein »Gericht« mit »Gesetzen« und »Verbrechen« schufen, die ausschließlich für diesen Anlaß erfunden wurden; bei dem sowohl die Richter als auch die Ankläger von den alliierten Mächten gestellt wurden; vor denen es keine technischen Beweisregeln gab; von denen Generäle, Admiräle und Diplomaten nur deshalb eingesperrt oder gar hingerichtet wurden, weil sie ihre Pflicht getan hatten; durch die Urteile bereits im voraus gefällt wurden und von denen nie ein Verantwortlicher der Alliierten wegen irgendeines Verbrechens angeklagt wurde. Die Revisionisten machen geltend, daß es kein einziges der in Nürnberg »bewiesenen« Verbrechen gibt, wie etwa das der Zwangsarbeit, das nicht genauso auch von den Alliierten begangen worden wäre. So erhielt zum Beispiele Admiral Raeder lebenslänglich für seine 1940 durchgeführte Invasion in Norwegen, was, wie es die offizielle britische Geschichtsschreibung festgestellt hat, genauso auch von den Briten vorbereitet worden war, bevor die Deutschen ihnen erfolgreich zuvor kamen. Generaloberst Jodl wurde vor allem deshalb hingerichtet, weil er der populärste und meist respektierte deutsche General war. Joachim von Ribbentrop wurde aufgrund von Beweisen wegen »Verschwörung zum Angriffskrieg« gehängt, aufgrund derer auch alle Außenminister der anderen größeren Mächte hätten überführt werden können. Feldmarschall Keitel wurde wegen seiner Repressalien gegen Zivilisten an der Ostfront gehängt, die exakt von der gleichen Art waren, wie sie von den Briten, den Franzosen und den Amerikanern in den vielen Nachkriegskonflikten durchgeführt wurden. Rudolf Hess, der mit seinem Flug nach Großbritannien im Jahr 1941 versucht hatte, den Krieg zu beenden, erhielt dafür lebenslänglich (und soll 1987 unter sehr mysteriösen Umständen angeblich »Selbstmord« begangen haben, nachdem Michael Gorbatschow signalisiert hatte, ihn freizulassen.[31]) A.J.P. Taylor sagte über die Nürnberger Tribunale, sie seien eine »makabere Farce« gewesen und daß »es wenige Episoden in der modernen Geschichte gibt, die ekelerregender sind.«[32] Er hätte das gleiche auch über die Verfahren gegen die japanischen Führer in Tokio und über die Kriegsverbrecherprozesse in Manila sagen können, die nach den gleichen Prinzipien geführt wurden. Das Nürnberger Tribunal wurde von einer Vielzahl von Persönlichkeiten des Westens angeprangert. So pries zum Beispiel John F. Kennedy, der spätere US-Präsident, in seinem Buch Profiles in Courage[33] den Senator Robert A. Taft für dessen Öffentliche Anprangerung des Nürnberger Tribunals noch während dieses abgehalten wurde, und er führt aus, daß „Nürnberg" mehr der sowjetischen Vorstellung eines Gerichtsverfahrens als Instrument der Regierungspolitik entsprochen habe denn dem westlichen juristischen Ideal.

Aus liberalistischer Perspektive betrachtet haben die Revisionisten zudem aufgezeigt, wie sich als Folge des Zweiten Weltkrieges die Macht des Staates auf Kosten der Freiheiten des Individuums vergrößert hat. So wurde zum Beispiel die Wehrpflicht in Friedenszeiten in Großbritannien im Jahr 1939 und in den USA im Jahr 1940 eingeführt und auch nach dem Krieg noch einige Zeit beibehalten. In Großbritannien wurden Faschisten, Personen, die der Sympathie für Deutschland verdächtigt wurden, und andere Kriegsgegner, einschließlich des Admirals Sir Barry Domvile, früherer Direktor des Marinegeheimdienstes, das Parlamentsmitglied Captain A.H. M. Ramsay sowie Sir Oswald und Lady Diana Mosley unter der 1940 erlassenen Regulation 18B ohne Gerichtsverfahren und unter Bruch der Verfassungsrechte der Magna Carta eingesperrt. Die Zeitungen der Kommunistischen Partei Daily Worker und The Week wurden 1940 verboten. Die anarchistische Illustrierte War Commentary ereilte dieses Schicksal im Jahr 1945. In den USA wurden alle japanisch-stämmigen Amerikaner, seien sie Immigranten oder in den USA Geborene, zusammengetrieben und unter Bruch ihrer in der Bill of Rights niedergelegten Menschenrechte ohne Gerichtsverfahren in Konzentrationslager eingesperrt.[34] In beiden Ländern wurden wegen »Kriegsnotstandes« in großem Umfang wirtschaftliche Kontrollen »für die Dauer des Krieges« eingeführt und auch noch nach Beendigung des Krieges beibehalten.

Auch während der seither gegen angebliche NS-Kriminelle durchgeführten Strafverfahren ist es nach Ansicht der Revisionisten zu schweren Verletzungen der Rechte der Angeklagten gekommen. Die israelische Entführung von Adolf Eichmann aus Argentinien im Jahr 1960 war eine Verletzung der argentinischen Souveränität, und Eichmann wurde vor ein Gericht gestellt, das zu diesem Verfahren keinerlei juristische Berechtigung hatte. Die Umstände des Verfahrens gaben dem Angeklagten zudem nicht die geringste Chance auf ein faires Verfahren und zumindest auf die Möglichkeit eines Freispruches. Großbritanniens War Crimes Act (Kriegsverbrechensgesetz) aus dem Jahre 1991, das vom Unterhaus verabschiedet wurde, nachdem es vom Oberhaus abgelehnt worden war, wurde nur eingeführt, um einige wenige alte, in England lebende Osteuropäer anklagen zu können, weil sie während des Zweiten Weltkrieges angeblich Verbrechen begangen haben. Dieses Gesetz machte diese Handlungen rückwirkend zu Verbrechen, die vor britischen Gerichten behandelt werden können. Jahrhundertelang war allgemein anerkannt, daß rückwirkende Gesetze, also solche, die Handlungen nachträglich zu Verbrechen erklären oder die die eigene Justizhoheit rückwirkend ausweiten, eine fundamentale Verletzung der Menschenrechte darstellen. Zumindest kann es dort keinen Schutz vor willkürlicher Tyrannei geben, wo es den Herrschern möglich ist, Handlungen rückwirkend für ungesetzlich zu erklären, die zur Zeit ihrer Ausführung noch nicht illegal waren. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, daß es unter diesem neuen Gesetz zu Verurteilungen kommen wird. Aber mit der Einführung dieses Gesetzes wurde die rückwirkende Änderung der Rechtslage als äußerst gefährlicher Präzedenzfall in das britische Recht eingeführt.

Noam Chomsky

Noam Chomsky

Die Revisionisten haben weiterhin ihre Sorge ausgedrückt angesichts der Deportation angeblicher »NS-Kriegsverbrecher« aus Ländern wie den USA, Kanada und Australien in den Ostblock oder nach Israel, wo sie Gerichtsverfahren erwarten, vor denen es die im angelsächsischen Recht niedergelegten Rechte des Angeklagten nicht gibt, so daß sie kaum eine Chance auf ein faires Verfahren haben. Der mutige israelische Verteidiger Yoram Sheftel hat beschrieben, wie das Office of Special Investigation (eine Abteilung des US-Justizministeriums) zusammen mit den israelischen Behörden und dem KGB seinem Klienten John Demjanjuk, einem in der Ukraine geborenen US-Bürger, vorsätzlich anhängen wollte, er sei jener »Iwan der Schreckliche«, der angeblich die Gaskammern in Treblinka bedient habe.[35] Auf der Grundlage eines gefälschten Ausweises erkannt ein US-Gericht Demjanjuk seine Staatsbürgerschaft ab und befahl seine Deportation nach Israel, um dort in einem Schauprozeß zu landen, das die juristischen Grundprinzipien geradezu verhöhnte. Sheftel sah sich Verleumdungen und Morddrohungen ausgesetzt, und ihm wurde schließlich wegen seiner energischen Verteidigung das Gesicht von Unbekannten mit Säure verätzt. Glücklicherweise wurden durch den Zusammenbruch der Sowjetunion Dokumente aus sowjetischen Archiven zugänglich, die bewiesen, daß John Demjanjuk nicht »Iwan der Schreckliche« war, und schließlich konnte Demjanjuk wieder in die USA zurückkehren. Jeder, der Sheftels Bericht über die Demjanjuk-Affäre liest, wird begreifen, wie massiv die Rechte der Angeschuldigten gebrochen werden, die Opfer dieser internationalen »Nazijagden« und dieses »Kriegsverbrecher«-Geschäftes werden, ganz abgesehen von den sich nach einem halben Jahrhundert ergebenden Beweisschwierigkeiten.

Revisionismus des Kalten Krieges

Wir haben bereits weiter oben gesehen, daß Harry Elmer Barnes der Anführer des geschichtlichen Revisionismus für die beiden Weltkriege war. Nach Beginn des Kalten Krieges, der mit der Verkündung der Truman-Doktrin im Jahr 1947 einsetzte, entwickelte sich eine revisionistische Schule, die sich dieses Konfliktes annahm. Revisionistische Historiker, darunter auch Barnes, untersuchten die erhältlichen Beweise und griffen die Behauptung an, der Kalte Krieg sei ein weltweiter Kreuzzug für die Demokratie, durch den alle Völker der Erde profitieren würden. Revisionistische Historiker wie William A. Williams, Kenneth Ingram,[36] D. F. Fleming,[37] David Horowitz[38] und Lloyd C. Gardner[39] legten dar, daß der Beginn des Kalten Krieges durchaus nicht nur durch die UdSSR hervorgerufen wurde, sondern daß auch die Außenpolitik Großbritanniens und der USA mit verantwortlich dafür wären. Revisionistische Historiker der »Neuen Linken« argumentierten, daß der globale Interventionismus der USA wenig mit der Verbreitung von »Demokratie« und »Menschenrechten« zu tun hatte, sondern zum großen Teil mit der Aufrechterhaltung ihrer wirtschaftlichen, militärischen und politischen Hegemonie zusammenhing, wodurch die Gewinne des amerikanischen »Big Business« sichergestellt wurden und zu welchem Zwecke man auch Diktaturen unterstützte und gewählte Regierungen stürzte. Noam Chomsky hat angeführt, daß dieses internationale System auf der Unterordnung der Völker der Dritten Welt unter die amerikanischen imperialistischen Interessen beruht sowie auf einem „funktionellen Konsens" bezüglich dieses Systems seitens mächtiger Medien und wirtschaftlicher wie politischer Interessengruppen innerhalb der USA.[40] Dieses System arbeite daher gegen die Interessen der arbeitenden Bevölkerung, nationaler Minderheiten und politischer Dissidenten. Chomsky wird allgemein als der profilierteste, bestinformierte und freimutigste wissenschaftliche Kritiker der US-Außenpolitik von liberalistisch-sozialistischer Seite her angesehen. Er und andere linke Kritiker des US-Interventionismus haben aufgezeigt, daß die USA auch ganz abgesehen von den Verwüstungen ihres direkten militärischen Eingreifens in Indochina und anderswo die Verfassungen anderer Länder außer Kraft gesetzt, gewählte Regierungen durch verdeckte Aktionen und Terrorismus gestürzt und die verschiedensten repressiven und sogar völkermordenden Mächte unterstützt bzw. an der Macht gehalten haben. Seit dem Ende des Kalten Krieges sind in den Archiven der ehemaligen Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten ungeheure Mengen an Dokumenten zugänglich geworden, die von neuen Ausarbeitungen über diesen Konflikt eingearbeitet werden, wie etwa in We Now Know (Jetzt wissen wir)[41] von John L. Gaddis. Für eine abschließende Geschichte über den Kalten Krieg - so sie überhaupt jemals geschrieben wird - muß all dieses Material erst ausgewertet werden.

Barnes hat angeführt, daß die weltweite Expansion des US-Interventionismus, die die Phase des Kalten Krieges einschließt, von der damaligen Weltlage her nicht zu rechtfertigen gewesen sei; daß sie logistisch unmöglich wäre und den betroffenen Ländern großen Schaden zufügen würde; daß der US-Gesellschaft dadurch ein quasi-permanenter Kriegszustand aufgenötigt werde mit ernstzunehmenden Folgen für die amerikanische Freiheit. Als folge dieser Expansion wurden junge Amerikaner zur Armee eingezogen, um in Ländern wie Korea und Vietnam zu kämpfen. Im Namen des »Antikommunismus« nahm Amerika selbst immer mehr Eigenschaften der kommunistischen Staaten an, wie Wehrpflicht, wachsende staatliche Wirtschaftskontrollen, Beschränkungen für politische Dissidenten und der Einführung eines Raumfahrtprogrammes. Barnes schrieb 1953:

»Die Sicherheitsmaßnahmen, die zur Förderung und Führung globaler Kreuzzüge angeblich nötig sind, überführen die einst freien Nationen rasch in Polizeistaaten. Jeder Umfang willkürlicher Kontrollen des politischen und sozialen Lebens, die größten Angriffe auf die Grundrechte, die schlimmsten Hexenjagden und die üppigsten Ausgaben lassen sich mit den angeblich notwendigen „Verteidigungsmaßnahmen" fordern und durchsetzen. [...] Das ist genau die psychologische Einstellung und die politische Praxis, die die Gesellschaft in „1984" dominieren.«[42]

Er führte weiter aus, daß in diesem System

»Kriege [...] ununterbrochen geführt müssen [...], um den vollen Einsatz sicherzustellen, um die Angstpropaganda zu erleichtern sowie den Terrorismus, von denen die Aufrechterhaltung des Regimes abhängt.«

Er merkt an, daß die

»Orwellschen Haßkampagnen bereits im Gange seien gegen die Sowjetrussen, die kommunistischen Chinesen und die „Roten" im allgemeinen.«

Er verurteilte die Verfolgung der Führer der Kommunistischen Partei der USA wegen ihren Auffassungen nach dem Smith Act von 1951. Barnes glaubte, daß dieses Smith-Gesetz

»[...] gegen jene fundamentalen Prinzipien verstößt, auf denen unsere Nation gründet wurde. [...] Auch wenn dieses Gesetz zur Zeit angewandt wird, um die Verbreitung unpopulärer kommunistischer Ansichten zu unterdrücken, könnte es sehr gut auch gegen jene konservativen Kräfte gerichtet werden, die dieses Gesetz unterstützt haben.«[43]

Er verglich die offizielle US-Rhetorik des Kalten Krieges mit den Slogans in Orwells 1984:

»Verdoppelt die Preise, und wir verdoppeln das nationale Einkommen. [...] Unsere nationale Verschuldung ist nur eine verkleideter Segen, weil wir es uns nur selbst schulden. [...] Kalter Krieg ist Frieden. [...] Eine „Freie Nation" ist eine Nation - ob liberal und demokratisch, sozialistisch, faschistische oder anti-Kreml-kommunistisch - die an unserem anti-russischen Kreuzzug teilnimmt. Die Hilfe für die sozialistischen Nationen im Rahmen des Marshall-Planes ist ein geschickter Zug zur Förderung des freien Marktes im Ausland. [...] Der Abwurf der Atombombe wird den Frieden und die Sicherheit sichern.«

Nach Barnes Auffassung ist das Studium der revisionistischen Geschichtsschreibung bezüglich der zwei Weltkriege unerläßlich, um eine tragbare Außenpolitik für die Zeit des Kalten Krieges formulieren zu können. Die Verdammung der »Appeasement-Politik« gegenüber Deutschland, Japan und Italien in den 30ern, so Barnes, habe in die überflüssige Konfrontation mit der UdSSR gemündet. Er meint daher, die USA sollten

»[...] zur Neutralität zurückkehren [...] kombiniert [mit] jedem möglichen Einsatz zur Verhinderung von Kriegen und zur Förderung der internationalen Verständigung.«[44]

1959 klagte er:

»[...] wenn wir uns als unfähig erweisen, daß Gesetz in Little Rock durchzusetzen, ohne dabei die eigene Nation aus der Fassung zu bringen, daß dann vorgeschlagen wird, wir sollten das Gesetz in Saigon, Bangkok, Rangoon und Nairobi durchsetzen.«[45]

Er bedauerte die Tatsache, daß amerikanische Konservative, die sich in vielen Fällen gegen eine Intervention in die zwei Weltkriege gewandt hatten, nun so eifrige Parteigänger des Kalten Krieges geworden seien:

»Die Konservativen übersehen völlig, daß genau dieser Globalismus und diese Weltraumphantasien mit ihren astronomischen Kosten die Ursachen für wachsende Stagnation, Schulden, Belastungen und Inflation sind [...], die jene freie Wirtschaft zerstören, die sie theoretisch so schätzen. [...] Die Errichtung eines Dammes für einige Millionen Dollar wird als „reiner Sozialismus" verdammt, während man zugleich eine strengstens staatlich kontrollierte Rüstungswirtschaft, die jährlich vierzig oder mehr Milliarden Dollar verschlingt, als Hauptschutzwall für diesen freien Markt hochjubelt.«[46]

Verleumdungen gegen Barnes

Natürlich war Barnes wegen seiner geschichtlichen Forschungen anhaltenden Verleumdungen ausgesetzt. Wegen seines Revisionismus der Jahre 1914-1918 wurde ihm vorgeworfen, er sei ein Werkzeug des preußischen Generalstabes. Die Absurdität dieser Behauptungen wird durch seine enthusiastische pro-alliierte Agitation während des Ersten Weltkrieges bewiesen, bevor ihn die Untersuchung der diesbezüglichen Dokumenten zur Umkehrung seiner Ansichten bewog.

Wegen seines Revisionismus der Zeit zwischen 1939 und 1945 wurde er als Nazi-Sympathisant und Antisemit verschrien. Diese Absurdität wurde von dem hervorragenden US-Journalisten Clyde E. Miller bloßgelegt:

»Bei seinem Umgang mit dem Rasseproblem legte er die Irrtümer rassistischer Vorurteile dar, behandelte die Bürgerrechte von Minderheiten und griff die extremen Auswüchse des Antisemitismus in Hilters Deutschland an [...] Rabbi Stephen S. Wise verteilte eine Ausgabe aus Barnes' Serie zu diesem Thema hunderttausendfach. Aber Barnes wurde von seinen jüdischen Lesern auch häufig ermahnt, die damalige Lage der Juden in Polen nicht zu übersehen, wo sechsmal mehr Juden lebten als in Deutschland und wo die Juden genauso barsch behandelt wurden wie durch Hitler in Deutschland. Barnes' Einstellung zur Lage der Neger in den USA war genauso großzügig wie zu der der Juden. [...] Barnes war sich mit Lewis Gannett einig, daß die Neger in den USA schlechter behandelt worden seien als die Juden in Deutschland unter Hitler behandelt wurden. [...] In seiner „World-Telegram"-Kolumne richtete er häufig die Aufmerksamkeit auf die Gefahr, ein geradliniges und weitgehendes Programm zur Lösung des Neger-Problems zu verzögern.«[47]

Tatsächlich war Barnes vor 1940 ein enger Freund der amerikanischen jüdischen Gemeinde und häufiger Redner bei Vorlesungen und Debatten, die von jüdischen Organisationen und den New Yorker Synagogen veranstaltet wurden. Leider wandten sich eine Anzahl jüdischer Gruppierungen und Persönlichkeiten wegen seiner ausgesprochenen Gegnerschaft zur US-Intervention in den Zweiten Weltkrieg und wegen seines geschichtlichen Revisionismus bezüglich dieses Konflikts später von ihm ab und griffen ihn völlig ungerechtfertigt an.

Wegen seines Revisionismus des Kalten Krieges wiederum wurde er als Sowjet-Apologet angegriffen. Die Absurdität dieser Behauptung wiederum ergibt sich aus den folgenden Passagen:

»Stalin und seinen Nachfolgern kam der Kalte Krieg gelegen, weil der Krieg die Bürger einschüchtert und die angebliche kapitalistische Bedrohung es dem Politbüro ermöglichte, Einheit zu wahren und jede Gefahr eines Bürgerkrieges in Rußland abzuwenden, trotz der Sklavenarbeit und des niedrigen Lebensstandards.«[48]

James Joseph Martin

James Joseph Martin

Man kann rückschauend tatsächlich argumentieren, daß die in den 50ern von John Foster Dulles verfolgte konfrontative „Mauer"-Politik gegenüber dem Sowjetblock die Macht der Sowjetunion gestärkt hat, während die Entspannungspolitik der 70er Jahre in Sachen Menschenrechte, beidseitige Abrüstungsverträge und wachsender Handel zumindest einen Fortschritt ermöglichte. Der Ausbau des Ost-West-Handels wiederum, so kann man anführen, ermöglichte die Errichtung moderner Telekommunikationseinrichtungen und Computernetzwerke auch im Osten, die den Dissidentenorganisationen wie Solidarität und Charta 77 ihr Funktionieren erst ermöglichten, wodurch der friedliche Zusammenbruch des gesamten Sowjetsystems und seine Überführung in eine Mehrparteien-Demokratie graduell ermöglicht wurde.

Kurz: keiner der Vorwürfe traf auf Barnes zu. Vielmehr gilt es festzuhalten, was der Ökonom Murray N. Rothbard, die für die Entwicklung des amerikanischen Nachkriegsliberalismus womöglich wichtigste Persönlichkeit, über Barnes schrieb:

»Absolute Unerschrockenheit, absolute Ehrlichkeit und absolute Unabhängigkeit waren seine Leitsterne. Er war daher nichts anderes als ein „Anti-Establishment"-Mann in einer Welt, die diese Eigenschaft zu dringend nötig hat. Und seine Präsenz war gerade deshalb so unverzichtbar, weil er die Gegnerschaft gegen die große Barbarei unserer Tage anführte: Dem System des Krieges und seinen vielfältigen intellektuellen Mythen.

Angesichts der zwei großen Kriege dieses Jahrhunderts und des enormen Drucks, sich ihnen zu unterwerfen, führte Barnes unerschrocken die revisionistische Bewegung zur Untersuchung der Ursachen, der wahren Natur und der Folgen beider Kriege. Revisionismus bedeutet selbstverständlich, jene offiziellen Propagandamythen zu durchdringen, die der Krieg und die kriegführenden Nationen hervorgebracht haben, und den Krieg unabhängig vom Druck des Hofes und von Einkünften des Hofes zu analysieren. [...] Während seines ganzen Lebens, ob umgeben von den führenden Köpfen seiner Tage oder alleine kämpfend, ob mit Lob überhäuft oder beschimpft, kämpfte Harry Elmer Barnes kompromißlos für Wahrheit und Gerechtigkeit, Vernunft und Frieden. In einem Jahrhundert des feigen Wegschauens war er immer sein eigener Herr [...] eine würdige Verkörperung des besseren, und, so laßt uns hoffen, des wahrhaftigeren Amerika.«[49]

Rothbard und andere Liberalisten haben eng mit Barnes zusammengearbeitet, da sie den Wert seiner historischen Forschung für die Förderung einer freien Gesellschaft erkannten. Der womöglich bekannteste liberalistische Kollege Barnes' war James J. Martin, der eine Reihe revisionistischer Studien über die Geschichte des 20. Jahrhunderts verfaßt hat, ganz abgesehen von seinen wohlbekannten Werken über den Anarchismus und Individualismus des 19. Jahrhunderts. Sein revisionistisches Meisterwerk ist das Buch American Liberalism and World Politics, 1931-41 (Der US-Liberalismus und die Weltpolitik 1931-41),[50] eine zweibändige Studie über die graduelle Wandlung der amerikanischen Liberalisten von „Friedenstreibern" im Jahr 1931 zu Kriegstreibern im Jahre 1941. Seine zwei Beitragssammlungen Revisionist Viewpoints (Revisionistische Standpunkte)[51] und The Saga of Hog Island (Die Sage von der Schweineinsel)[52] sind außergewöhnlich gut informierte kritische Untersuchungen verschiedener Aspekte der beiden Weltkriege und des Kalten Krieges. Seine jüngste Broschüre, An American Adventure in Book-burning (Ein US-Abenteuer in Sachen Bücherverbrennung)[53] behandelt die militärische Zensur in den USA in den Jahren 1917-18. Martin wird allgemein als der Anführer des modernen Revisionismus angesehen. Abgesehen von seinen außerordentlich detaillierten Kenntnissen der englischsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts über Politik, Kriegführung und internationale Beziehungen sticht an seinen Beiträgen zum Revisionismus besonders seine Beweisführung über die Notwendigkeit hervor, die gesamte Zeitgeschichte als eine Einheit der Revision zu unterziehen. Es ist einfach nicht möglich, die Geschichte des Ersten Weltkrieges, des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges separat zu betrachten. Dies sind lediglich Ereignisse eines einzigen Phänomens. Martins Ansatz legt zudem sowohl die Absurdität jener konservativen Ansichten offen, die sich vehement gegen die Intervention der USA in den Zweiten Weltkrieg wandten, nach 1947 aber für die Führung des Kalten Krieges eintraten, als auf die Absurdität „radikaler" und „liberaler" Ansichten, die ihre scharfsinnigen revisionistischen Betrachtungen über den Kalten Krieg und den Vietnamkrieg niederschrieben, bezüglich der Jahre 1939-45 aber alle uralten interventionistischen Klischees wiederholten. All die großen Kreuzzüge des 20. Jahrhunderts basieren nach Martins Ansicht auf gewöhnlichen Illusionen und gewöhnlicher Politik und müssen mit den gewöhnlichen historiographischen Methoden untersucht werden, egal, welche heilige Kuh bei dieser Vorgehensweise auch immer geschlachtet wird.

Keine Kuh ist in den zeitgenössischen USA heiliger als die Beziehungen des Landes zum Staat Israel. Ein weiterer Aspekt des Nachkriegsrevisionismus umfaßt daher die Untersuchung der amerikanischen Nahostpolitik. Es ist allgemein bekannt, daß die USA dem Staat Israel seit seiner Gründung im Jahre 1948 eine gigantische finanzielle, militärische und diplomatische Unterstützung zukommen ließ, und zwar unabhängig davon, wie dieser Staat seine palästinensischen Nachbarn behandelte oder ob er in seine Nachbarländer einfiel. Der US-Steuerzahler gibt zur Zeit etwa 3,5 Milliarden US-Dollar jährlich für die direkte wirtschaftliche und militärische Hilfe für Israel aus. Das sind etwa 20% des gesamten US-Budgets für Wirtschafts- und Entwicklungshilfe, und das für ein Land mit nur 5 Millionen Einwohnern und einer fortschrittlichen Wirtschaft und technologischen Infrastruktur. Seit 1948 hat der US-Steuerzahler Israel schätzungsweise 150 Milliarden US-Dollar zukommen lassen.[54] Dies ganz abgesehen von der enormen diplomatischen Unterstützung für Israel und dem inoffiziellen, ja häufig illegalen Transfer militärischer Ausrüstung und anderer Technologien von den US-Streitkräften an die Streitkräfte Israels. Für diese Beziehung ohnegleichen gibt es nur einen Grund, und das ist die erstaunliche Macht der zionistischen Lobby in den US-Regierungsinstitutionen. Die Geschichte der US-israelisch-arabischen Beziehungen ist von einer Anzahl mutiger und gut informierter jüdischer Forscher kritisch untersucht worden, darunter etwa Alfred M. Lilienthal in The Zionist Connection,[55] Noam Chomsky in The Fateful Triangle,[56] sowie von arabischen Autoren wie Edward Said,[57] die allesamt die Komplizenschaft der USA dokumentiert haben bei der Durchführung und Finanzierung von Ausraubung und Unterdrückung Palästinas, des Libanons und anderer arabischer Länder, ja sogar bei den verschiedenen Massakern an den Arabern. Lilienthal hat die Rolle der Holocaust-Propaganda hervorgehoben für die Ausbildung eines kriegerischen jüdischen Nationalismus, für die Sonderstellung der Juden in Israel und in der Diaspora sowie zum Abwürgen jeder Kritik an der israelischen Politik oder an ihrer Finanzierung durch den US-Steuerzahler. Einige Dankesbekundungen Israels an den US-Steuerzahler für die geschenkten zig-Milliarden US-Dollar finden sich in James M. Ennes Jr.'s Buch Assault on the Liberty (Anschlag auf die Liberty),[58] einem Bericht über den Angriff Israels auf das US-Fernmeldeschiff Liberty im Jahr 1967, bei dem 34 Matrosen getötet und 117 weitere bei dem Versuch verletzt worden waren, im Auftrag der US-Regierung auszuforschen, welche Pläne Israel bezüglich der Eroberung weiteren arabischen Landes hege. Die Israelis wollten eigentlich die gesamte Mannschaft der Liberty umbringen und diesen Überfall den Ägyptern in die Schuhe schieben. Der Autor war während dieses Überfalls als US-Marineoffizier an Bord der Liberty. Er zeigt auf, wie dieser Vorfall von den US-Behörden zehn Jahre lang erfolgreich vertuscht werden konnte. Richard Deacons Buch The Israeli Secret Service (Der israelische Geheimdienst)[59] beschreibt die Lavon-Affäre aus dem Jahre 1954, als die israelische Regierung einen Bombenanschlag auf in Ägypten lebende US-Amerikaner und Briten inszenierte, um dies anschließend Ägyptens damaligem Präsidenten Nasser anzuhängen und somit dessen Beziehungen zum Westen zu zerstören. Die systematische informelle Unterdrückung von Kritik gegenüber Israel und Sympathie gegenüber den Arabern wird von Paul Findley in seinem Buch They Dare to Speak Out (Sie wagen es auszusprechen)[60] dargelegt, einem ehemaligen Kongreßmitglied, der wegen seiner umsichtigen Kritik an der US-Unterstützung für Israel umgehend von der zionistischen Lobby angegriffen wurde und daraufhin bei der nächsten Wahl seinen Kongreßsitz verlor. In ihrem Buch Publish It Not (Veröffentliche es nicht)[61] dokumentieren die beiden Autoren Christopher Mayhew, Labour-Mitglied und ehemaliger Unterstaatssekretär im britischen Außenministerium, und Michael Adams, früher Nahostkorrespondent des Guardian, wie die informelle Unterdrückung jeder Kritik an Israel in den Medien und der Politik Großbritanniens vor sich geht.

Der Nahe Osten ist schon alleine deshalb ein wichtiges Feld für Revisionisten, weil die in jüngster Zeit dort erfolgten militärischen Interventionen des Westens in erster Linie zur Stützung der israelischen Strategie erfolgten. Im Jahr 1986 zum Beispiel griff die US-Luftwaffe Libyen von Luftwaffenbasen in Großbritannien aus an und tötete dabei eine Anzahl von Zivilisten. Kein anderer Verbündeter Amerikas in Europa hatte damals den Bruch internationalen Rechts von seinem Territorium aus erlaubt. Der Luftangriff erfolgte angeblich wegen der Unterstützung Libyens für den „Terrorismus", was niemals bewiesen wurde. Aber Israel hatte die Demütigung von Oberst Gaddafi verlangt. Ebenso betrachteten die Israelis Saddam Hussein als Hauptfeind, und der 1991er Golfkrieg, bei dem schätzungsweise 100.000 irakische Zivilisten getötet wurden, wurde hauptsächlich im Interesse Israels geführt. Seither haben die wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Irak den Tod von Hunderttausenden von irakischen Zivilisten durch Hunger und Krankheiten verursacht, darunter sehr viele Kinder.[62] Die Revisionisten warnen davor, daß die Unterdrückung entscheidender Fakten über die Geschichte und die jetzige Lage im Nahen Osten zu einer Politik geführt habe, die die Beziehungen des Westens zu den arabischen und moslemischen Nationen schwer geschädigt habe und dazu führen könne, daß das britische und das Volk der USA in weitere Kriege hineingezogen werden.

Die übliche Reaktion der zionistischen Lobby ist, daß sie jeden Kritiker der israelischen Politik oder des Umfanges der Wirtschafts- und Militärhilfe der USA für Israel als »Antisemitismus« bezeichnet. Das ist selbstverständlich völliger Unsinn. Man könnte auf Großbritannien, Irland, Italien, Deutschland, Polen oder auf viele andere Länder verweisen, aus denen Millionen Amerikaner stammen und zu denen die USA hervorragende Beziehungen haben, ohne daß Milliarden von Dollars an Hilfen ausbezahlt werden und ohne daß diese Länder die US-Politik in Europa in den Händen hielten. Und dennoch käme niemand auf die Idee, die US-Politik gegenüber diesen Ländern als „anti-britisch", „anti-irisch", „anti-italienisch" oder wie auch immer zu bezeichnen. Jene Amerikaner - Juden wie Nichtjuden - die das über diesem Thema schwebende Tabu in mutiger Weise brechen, haben nichts anders im Sinn, als daß die USA zu Israel ähnliche Beziehungen pflegen wie zu den eben erwähnten Ländern.

Kreuzzüge im Mittelalter und im 20. Jahrhundert

Ich habe bisher die Entwicklung der revisionistischen Schule bezüglich der zwei Weltkriege, des Kalten Krieges sowie des Nahen Ostens beschrieben. Es wird nicht erwartet, daß der Leser mit irgendeiner oder gar allen Ansichten, die diese Schule vertritt, übereinstimmt oder daß die von mir zitierten Autoren in allen Belangen oder auch nur in einer Sache untereinander einig sind. Ich möchte mit dieser Darstellung nur klar machen, daß die revisionistische Geschichtsschreibung eine gewichtige abweichende Minderheitenmeinung über die Ereignisse des 20. Jahrhunderts ist. Außer für der Fall, daß der Leser den totalitären Standpunkt vertritt, die Historiker seien durch Strafgesetze daran zu hindern, die offiziellen Regierungsversionen über bestimmte geschichtliche Fragen anzuzweifeln, ist es für eine freiheitliche Gesellschaft sicherlich heilsam, eine Vielzahl von Interpretationen historischer Fragen zur Verfügung zu haben, die sich auf dem freien Markt der Ideen als standhaft erweisen müssen.

Im ersten Teil hatte ich Woodrow Wilsons Kriegsrhetorik aus dem Jahre 1917 mit den Predigten von Papst Urban II. für den ersten Kreuzzug im Jahre 1095 verglichen. Der Vergleich zwischen den mittelalterlichen Kreuzzügen und den großen Kreuzzügen des 20. Jahrhunderts für „Demokratie", „Zivilisation", „die Rechte der kleinen Nationen" usw. wurde ausdrücklich von Reverend John Godfrey in seiner Geschichte des vierten Kreuzzuges im Jahre 1204 gezogen, bei dem die Kreuzritter vom Heiligen Land umgeleitet und auf die byzantinisch-christliche Stadt Konstantinopel gerichtet wurden, die sie mit Schwert und Fackel plünderten. Godfrey schreibt:

»Moralischer Idealismus vereint mit energischem Einsatz, einschließlich bewaffneter Konflikte, charakterisieren das 20. Jahrhundert tatsächlich kaum weniger als das frühe Mittelalter, und wir haben die Wiederbelebung der Doktrin erlebt, die physische Gewalt zur Durchsetzung von Religion und Humanität rechtfertigt. [... D]ie Untersuchung der Kreuzzüge wird nur allzu häufig durch das Zögern behindert, den mittelalterlichen Zeitgeist zu verstehen. So ist es beispielsweise leicht, die mittelalterliche Besessenheit für Reliquien zu belächeln. Und dennoch besaß ein Mann wie John von Salisbury (der im Jahr 1180 starb), der größte Gelehrte seiner Zeit, ein politischer Philosoph, Verwalter, Humanist und Mann von bemerkenswerter Integrität und gesundem Menschenverstand, als einen seiner persönlichen Schätze ein Fläschchen mit einigen Tropfen Blut vom heiligen Thomas von Canterbury. Die Eroberung von Konstantinopel durch die Abendländer im Jahre 1204 war damals absolut kein Verbrechen, sondern höchst respektabel. Uns erscheint dies heute anders, nämlich als ein Ereignis, das ermöglicht wurde durch eine Mischung von feudaler Ehre, martialischem Mut, christlichem Idealismus, französischer Eitelkeit, venezianischer Seefahrkunst und menschlicher Habgier. Es ist die Geschichte von Männern, verstrickt in den Schlingen ihrer eigenen Fehlkalkulationen, von denen viele bereit waren, „für ihre geliebten Träume und für eine nicht existierende Wahrheit" zu sterben, und es ist Europas hervorstechendstes Beispiel für die Gefahren, die lauern, wenn man zur Durchsetzung des Guten zu physischer Gewalt greift.«[63]

Jede wertvolle Darstellung der mittelalterlichen Kreuzzüge, wie etwa Sir Stephen Runcimans monumentales dreibändiges Werk,[64] verwendet als historische Quellen nicht bloß die von den Kreuzrittern selbst verfaßten Chroniken jener Ereignisse, die, wie man sich vorstellen kann, voller religiöser Selbstgerechtigkeit, Anprangerungen der Ungläubigen und unkritischem Enthusiasmus für die eigene große Sache sind. Der Historiker würde seine Darstellung im Gegenteil primär auf anderen originalen Dokumenten aufbauen und derartigen parteiischen Chroniken mit äußerster Skepsis begegnen. Er würde ebenso die byzantinischen Chroniken untersuchen, wie etwa die Alexiad von Anna Comnena, der Tochter des byzantinischen Kaisers, sowie die arabischen Quellen, die, wie Amin Maalouf in seinem Werk The Crusades through Arab Eyes (Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht)[65] gezeigt hat, die Kreuzzüge als eine furchtbare Serie von Invasionen durch zerstörerische und primitive Barbaren gegen die überlegene islamische Zivilisation beschreiben. Die revisionistischen Historiker der großen Kreuzzüge des 20. Jahrhunderts meinen einfach, daß der gleiche kritische und unparteiische Ansatz auch bei der Untersuchung der großen Konflikte und Ereignisse unserer Zeit und der diesbezüglichen Ansichten und Annahmen gemacht werden müsse.

Bei der Betrachtung der Geschichte scheint es, als seien die US-Amerikaner in der internationalen Politik besonders anfällig für den „Kreuzzugsgedanken", den die Europäer allgemein mit dem Niedergang der Kreuzzugsideale im späten Mittelalter aufgegeben haben, auch wenn sie ihn zwischenzeitlich immer mal wiederbelebt haben, insbesondere während der Religionskriege im 16. und 17. Jahrhundert und während der zwei Weltkriege im 20. Jahrhundert sowie in gewissem Ausmaß auch nach der französischen Revolution. Die Haupttechniken sind seit den heiligen Kriegen des Mittelalters die gleichen geblieben. Zunächst wird ein Propagandabild des Feindes aufgebaut, einer Person oder Nation, die derart teuflisch und mächtig ist und dermaßen viele monströse Verbrechen begangen hat, daß nur ihre totale Vernichtung die Welt von dieser Schande befreien kann. Es gibt Märtyrer, deren Biographien und Relikte auf Bestellung geschaffen werden können, ganz unbeachtet der geschichtlichen Wahrheit. Da gibt es den Appell nicht nur an den Patriotismus sondern signifikanterweise auch an quasi-religiöse und messianische Konzepte wie etwa die »Union« oder »den Krieg zur Beendigung aller Krieges«, »um die Welt für die Demokratie sicher zu machen« oder »die Neue Weltordnung«. Dadurch wird der Zuhörer in einen enthusiastischen Zustand versetzt, in dem er annähernd jeder Propaganda glaubt, wie unwahrscheinlich diese auch immer sein mag. In einem derartigen psychologischen - und auch physischen - Zustand macht die überwiegende Mehrzahl aller Menschen zumindest für eine bestimmte Zeit lang alles, was man von ihnen verlangt, und nicht nur das: in vielen Fällen werden sie sogar weit mehr tun als die Pflicht es von ihnen verlangt. In einem solchen Zustand kann ein gewöhnlicher Mann, der im normalen Leben womöglich die ganze Nacht aufbleiben würde, um das Kätzchen des Nachbarn zu retten, daß sich in einem Baum verfangen hat, dazu verführt werden, Greuel zu begehen, die denen der antiken Assyrer oder der mittelalterlichen Mongolen in nichts nachstehen. Eine umfassende Untersuchung dieser Phänomene müßte Hunderte von Quellen in Betracht ziehen, einschließlich der geschichtlichen Beispiele von Propaganda und ihrer Auswirkung auf das menschliche Verhalten, aber ebenso solch maßgebliche Werke wie Gustave Le Bons klassische Studie von der Psychologie der Massen,[66] Jacques Elluls Studie über die Propaganda,[67] Ivan Pawlows neurologische Forschungen[68] und den Behaviorismus von B.F. Skinner,[69] zusammen mit den wichtigsten Schulen der psychologischen Interpretation, angefangen bei Sigmund Freuds pionierhaften Erforschungen des Unbewußten und Carl Jungs Studien über Symbole und Archäotypen[70]bis zum zeitgenössischen „neuro-linguistischen" Modell des menschlichen Geistes.

Als sich die Südstaaten der USA in den Jahren 1860-61 von der Union in dem Glauben lossagten, dies stehe ihnen nach der US-Verfassung rechtlich zu, startete der Norden einen kolossalen Propagandafeldzug, der in der Armee der Union einen quais-religiösen Fanatismus entfachte, der sich zum Beispiel in der »Battle Hymn of the Republic« (Schlachthymne der Republik) widerspiegelt, die noch heute in Kirchen gesungen wird. Dieser Fanatismus war verantwortlich für die völlige Zerstörung des Südens durch die erobernden nördlichen Armeen. Diese Verwüstungen waren so schlimm, daß zum Beispiel das Bruttosozialprodukt Georgias erst 1911 wieder den Stand von 1860 erreichte. Als die USA 1898 ihren Angriffskrieg gegen das Spanische Weltreich starteten, verbreitete die Hearst Presse zur Schürung einer Hysterie die Falschmeldung, spanische Galleonen befänden sich an der Küste New Jerseys, eine Episode, die in dem von Orson Welles gedrehten Spielfilm Citizen Kane (USA, 1941) aufgegriffen wurde. Und wenn wir schon bei Welles sind, so fällt uns gleich die Massenhysterie ein, die 1938 im Nordosten der USA durch die Ausstrahlung seines Hörspiels The War of the Worlds (Krieg der Welten) verursacht wurde, basierend auf dem gleichnamigen Roman von H.G. Wells, die in Form einer Radioreportage von einer Invasion vom Mars berichtete. Es ist zudem erwähnenswert, daß die Chinesen und Koreaner während des Korea-Krieges herausfanden, daß sie mit ihren Methoden der „Gehirnwäsche" bei den US-Amerikanern merklich bessere Ergebnisse erzielten als beispielsweise bei britischen, türkischen oder südkoreanischen Kriegsgefangenen. Seither wurde das Fernsehen zum dominierenden Medium zur Bildung der Meinung der Massen. Während des Golfkrieges 1991 wurde bemerkt, daß sich die US-Truppen im Unterschied zu ihren Alliierten zu Ausschreitungen hinreißen ließen und dabei so viele irakische Zivilisten und Soldaten verletzten und töten wie sie konnten. Irakisches Wasser und irakische Lebensmittel, Elektrizität und medizinische Versorgung waren genauso wie die Zivilbevölkerung generell Ziele des Militärs. Saddams Geburtsort Tiskit, der militärisch völlig bedeutungslos ist, wurde von US-Truppen völlig zerstört, die halbe Bevölkerung getötet und der überwiegende Rest verletzt. Gegen diese Greuel gab es in den USA kaum Proteste. Im Gegensatz dazu trieb die Publizität des Massakers von My Lai im Jahr 1968 sowie die Invasion in Kambodscha im Jahr 1970 Millionen auf die Straßen gegen die US-Invasion in Indochina. Es hängt also alles davon ab, wie es von den Medien präsentiert wird. Eine derartige Konditionierung muß unbedingt in Betracht gezogen werden, wenn man die Geschichte der modernen Kriegführung schreiben will.

(wird fortgesetzt)


Anmerkungen

[1]Harry E. Barnes, Perpetual War for Perpetual Peace, Caldwell, Idaho 1953; später: Institute for Historical Review, Newport Beach, CA, 1989
[2]Vgl. American Foreign Policy in the Making, 1932-1940. A study in responsibilities, Yale University Press, New Haven 1946.
[3]George Morgenstern, Pearl Harbor, hgg. und eingeleitet von Walter Post, Herbig, München 1947.
[4]Robert A. Theobald, The Final Secret of Pearl Harbor, New York 1954; dt.: Das letzte Geheinis von Pearl Harbor, New York 1963.
[5]John Toland, Infamy. Pearl Harbor and its Aftermath, New York 1982.
[6]Harry E. Barnes, Pearl Harbor after a Quarter of a Century, New York 1968.
[7]National Archives, Rolle T-175, Regale 129ff.; vgl. Anm. 3, S. 31f.
[8]Alan John Percivale Taylor, The Origins of the Second World War, Hamish Hamilton, London 1961; dt.: Die Ursprünge des Zweiten Weltkrieges, Gütersloh 1962; nicht zu vergessen ist hier auch David Leslie Hoggans Der erzwungene Krieg, Grabert, Tübingen 141990.
[9]Adam Sisman, A.J.P. Taylor, Sinclair-Stevenson/Reed, London 1994, S. 296.
[10]Zitiert nach Arthur Goddard (Hg.), Harry Elmer Barnes, Learned Crusader, Ralph Myles, Colorado Springs, Colorado, 1968, S. 241.
[11]Herbert Feis, Between War and Peace. The Potsdam Conference, Princeton University Press, Princeton 1960; vgl. auch ders., The Road to Pearl Harbor, Princeton 1950.
[12]Arthur Goddard (Hg.), aaO. (Anm. 10), S. 252.
[13]Vgl. Emmet John Hughes, Winston Churchill, British Bulldog, Exposition Press, New York 1955.
[14]John Charmley, Churchill: End of Glory. A Political Biography, Hodder 1993; dt.: Churchill: das Ende einer Legende, Ullstein, Berlin 1997.
[15]David Irving, Churchill's War, Focal Point, London 1996.
[16]William A. Williams, The Tragedy of American Diplomacy, Cleveland und New York 1959; dt.: Die Tragödie der amerikanischen Diplomatie, Frankfurt 1973.
[17]Gabriel Kolko, The politics of war: allied diplomacy and the world crisis of 1943-1945, Weidenfeld & Nicolson, London 1969; dt.: Die Hintergründe der US-Außenpolitik, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt a.M. 1971.
[18]E. Topitsch, Stalins Krieg, Busse Seewald, Herford 21990.
[19]V. Suworow, Der Eisbrecher. Hitler in Stalins Kalkül, Klett-Cotta, Stuttgart 1989; ders. Der Tag M, ebenda 1995.
[20]Martin Caidin, The Night Hamburg died, Ballantine Books, New York / New English Library, London 1966; vgl. zu Japan ders., A Torch to the Enemy, ebenda, 51984.
[21]D. Irving, Der Untergang Dresdens, Bertelsmann, München 1964.
[22]James J. Martin, Revisionist Viewpoints, Ralph Myles, Colorado Springs, Colorado, 1971, S. 121
[23]Gar Alperovitz, Atomic Diplomacy: Hisroshima and Potsdam, New York 1965; dt.: Atomare Diplomatie: Hiroshima und Potsdam, München 1966.
[24]Alfred Maurice de Zayas, Die Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen, Ullstein, Frankfurt 71988 (engl: Nemesis at Potsdam, University of Nebraska Press, 1989); ders., Anmerkungen zur Vertreibung, Kohlhammer, Stuttgart 1986; ders., The German Expellees: Victims in War and Peace, St. Martin's Press, New York 1993.
[25]Luigi Villari, The Liberation of Italy, 1943-1947, C. C. Nelson Publishing Co., Appleton 1959.
[26]Sunday Telegraph, 11.5.1997, S. 30.
[27]J.F.C. Fuller, The Decisive Battles of the Western World, bd. 3, Eyre and Spotiswoode, London 1956, S. 438.
[28]Vgl. Karl Siegert, Repressalie, Requisition und höherer Befehl, Göttinger Verlagsanstalt, Göttingen 1953.
[29]Herbig, München 1995; engl.: Crimes and Mercies, Little, Brown & Co., Toronto 1996.
[30]Dt.: F.J.P. Veale, Der Barberei entgegen, Marienburg, Würzburg 31972.
[31]Vgl. Wolf Rüdiger Heß, Mord an Rudolf Heß?, Druffel, Leoni am Starnberger See 1989.
[32]Zitiert bei Sisman, aaO. (Anm. 9), S. 365.
[33]John F. Kennedy, Profiles in Courage, Harper & Bros., New York, 1955.
[34]Vgl. Udo Walendy, »US-amerikanische Konzentrationslager«, Historische Tatsachen Nr. 41, Verl. für Volkstum u. Zeitgeschichtsforschung, Vlotho/Weser 1990.
[35]Y. Sheftel, The Demjanjuk Affair. The Rise and Fall of the Show Trial, Victor Gollancz, London 1994; vgl. D. Lehner, Du sollst nicht falsch Zeugnis geben, Vohwinckel, Berg am See, o.J.
[36]Kenneth Ingram, History of the cold war, D. Finlayson, London 1955.
[37]Denna Frank Fleming, The cold war and its origins, 1917-1960, Doubleday, Garden City, N.Y., 1961.
[38]Vgl. David A. Horowitz, From Yalta to Potsdam, Penguin Books, Harmondsworth 1969; ders., The Free World Colossus, Hill & Wang, New York 1971.
[39]Vgl. Lloyd Calvin Gardner, Imperial America. American foreign policy since 1898, York Harcourt Brace Jovanovich, New York 1976; ders.; Spheres of influence. The partition of Europe, from Munich to Yalta, Murray, London 1993.
[40]Vgl. Noam Chomsky, World orders, old and new, Pluto, London 1994; ders., Rethinking Camelot. JFK, the Vietnam War, and U.S. political culture, South End, Boston, Mass., 1993; ders., Terrorizing the neighborhood: American foreign policy in the post-cold war era, AK, Stirling 1991; ders., Necessary illusions. Thought control in democratic societies, Pluto, London 1989; ders., Towards a new Cold War. Essays on the current crisis and how we got there, Sinclair Browne, London 1982; ders., »Human rights« and American foreign policy, Spokesman Books, Nottingham 1978; ders., Turning the tide. U.S. intervention in Central America and the struggle for peace, Pluto, London 1985; ders., Jonathan Steele, John Gittings, Superpowers in collision. The cold war now, Penguin, Harmondsworth 1982.
[41]John L. Gaddis, We Now Know. Rethinking Cold War history, Clarendon Press, Oxford, 1997.
[42]Zitiert nach Murray N. Rothbard, »Harry Elmar Barnes as Revisionist of the Cold War«, in: Arthur Goddard (Hg.), aaO. (Anm. 10), S. 320.
[43]Ebenda, S. 323.
[44]Ebenda, S. 324.
[45]Ebenda, S. 329.
[46]Ebenda, S. 331.
[47]Clyde R. Miller, »Harry Elmer Barnes' Experience in Journalism«, in: Arthur Goddard (Hg.), aaO. (Anm. 10), S.712f.
[48]Zitiert nach Rothbard, aaO. (Anm. 42), S. 337.
[49]Ebenda, S. 315, 338.
[50]James Joseph Martin, American Liberalism and World Politics, 1931-1941, Devin-Adair, New York 1964.
[51]ders., Revisionist Viewpoints, R. Myles, Colorado Springs, Colo., 1971.
[52]ders., The saga of Hog Island and other essays in inconvenient history, ebenda 1977.
[53]ders., An American Adventure in Book-burning, ebenda, 1988.
[54]Die Zahlungen der Bundesrepublik Deutschland an den Staat Israel und an individuelle Juden (Finanz- und Sachleistungen) belaufen sich auf eine ähnlich hohe Summe, Anm. des Übersetzers.
[55]Alfred M. Lilienthal, The Zionist Connection. What price peace?, Dodd, Mead, New York 1978.
[56]Noam Chomsky, The fateful triangle. The United States, Israel and the Palestinians, Pluto, London 1983; vgl. auch Norman G. Finkelstein, Image and Reality of the Israel-Palestine Conflict, Verso 1995; ders., The Rise and Fall of Palestine, University of Minnesota 1996.
[57]Vgl. Edward William Said, The politics of dispossession the struggle for Palestinian self-determination, 1969-1994, Chatto & Windus, London 1994.
[58]James M. Ennes Jr., Assault on the Liberty. The true story of the Israeli attack on an American intelligence ship, Random House, New York 1979.
[59]Richard Deacon, The Israeli Secret Service, Sphere Books, London 1979.
[60]Paul Findley, They Dare to Speak Out. People and institutions confront Israel's lobby, Lawrence Hill, Westport, Conn., 1985.
[61]Michael Adams, Christopher Mayhew, Publish It Not. The Middle East cover-up, Longman, London 1975.
[62]Keinen anderen Hintergründe hatten die jüngst erfolgten Luftangriffe gegen den Sudan, die angeblich Chemiewaffenfabriken galten, aber Pharmafabriken trafen, so daß im Land die Medikamentenversorgung zusammenbrach mit allen denkbaren Konsequenzen, Anm. d. Übers.
[63]John Godfrey, 1204: The Unholy Crusade, Oxford University Press, Oxford 1980, S. vii.
[64]Stephen Runciman, A history of the Crusades, 3 Bde., Penguin, Harmondsworth 1978.
[65]Amin Maalouf, The Crusades through Arab Eyes, Al Saqi, London 1984.
[66]Gustave LeBon, Psychologie der Massen, Kröner, Stuttgart 1982.
[67]Vgl. Jacques Ellul, Les Propagandes, Librairie Armand Colin, Paris 1962; engl.: Propaganda, Alfred A. Knopf, New York 1965.
[68]Vgl. Hans Zeier (Hg.), Pawlow und die Folgen. Von der Klassischen Konditionierung bis zur Verhaltenstherapie, Kindler, Zürich 1977.
[69]B.F. Skinner, Beyond Freedom and Dignity, Cape, London 1972; ders., About Behaviorism, ebenda 1974; vgl. A. Charles Catania, Stevan Harnad (Hg.), The Selection of behavior. The operant behaviorism of B.F. Skinner. Comments and consequences, Cambridge University Press, Cambridge 1988.
[70]Vgl. William McGuire (Hg.), C. G. Jung: Analytische Psychologie nach Aufzeichnungen des Seminars 1925, Walter, Solothurn 1995.

Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 3(1) (1999), S. 39-63.
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